Liebe Forums-Mitglieder
Vor 1 1/2 Jahren habe ich einen Tumor in der Brust entfernt. Typ G2. Lymphknoten waren "sauber". Soweit alles paletti. Im Anschluss an die OP hatte ich eine Bestrahlung. Die habe ich eigentlich sehr gut vertragen. Ich habe dabei ein wenig abgenommen und war müde. ich habe dann begonnen Tamoxifen einzunehmen. Zu Beginn hatte ich ziemliche Schweissausbrüche.
Trotzdem und voller Elan habe ich einen Monat später wieder begonnen zu arbeiten und Sport zu treiben. Heute bin ich ein wenig verunsichert und fürchte mich vor Langzeitschäden des Tamoxifen und einem Rückfall. So Vieles habe ich gehört und gelesen.
Ich bin mit Sport treiben sehr schnell erschöpft (mache Groupfitness Bodypump, Krafttraining, Joggen und Velofahren ca. 6 Stunden pro Woche), einfach viel schneller als vorher und muss mich nach dem Sport 1/2 Stunde hinlegen. Nachts schlafen mir die angewinkelten Arme ein oder ich habe Muskelschmerzen in den Armen, Ich habe manchmal Schmerzen in den Fingergelenken, schlafen tue ich sowieso sehr schlecht, wache oft auf, und kann nicht gleich wieder einschlafen. Mit der Müdigkeit gehen Unlust und manchmal depressive Stimmungen einher. Ich vermisse meine Energie und Lebenslust und Fröhlichkeit! Ich bin 53. Oder sind diese Symptome ganz normal in meinem Alter?
Leidensgenossinnen machen präventiv Misteltherapie, meiden Eiweisse, nehmen Heilpilze zur Prävention und Unterstützung, bringt das was? oder ist das Hokus Pokus?
Ich freue mich und danke schon für eine Rückmeldung.
nach Brustkrebs mit Tamoxifen leben und vorbeugen
Moderations-Bereich
Re: nach Brustkrebs mit Tamoxifen leben und vorbeugen
Liebe Nadi,
So wie es dir geht, geht es vielen Frauen unter Tamoxifen. Sie fühlen sich müde und viel weniger leistungsfähig. Ich weiss nicht, ob du vor der Diagnose Brustkrebs eine Antihormontherapie eingenommen hast oder ob du noch gar nicht in die Menopause gekommen bist. Das was du momentan empfindest, gleicht den Menopausen Symptomen, unter denen eine Frau «natürlicherweise» auch leidet. Du schreibst dies nun dem Tamoxifen zu. Vielleicht ist es auch beides.
Tamoxifen ist ein «altes» Medikament, welches seit 1976 in der Schweiz zugelassen ist. Seine Wirkung, sowie seine möglichen Nebenwirkungen sind also sehr gut bekannt. Frauen die Tamoxifen einnehmen, werden regelmässig ärztlich kontrolliert, gerade um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Es ist sehr schade, dass du deine Lebenslust und Fröhlichkeit verloren hast. Dies könnte nicht nur vom Tamoxifen sein, sondern auch von der Erkrankung selber. Es ist oft schwer, nach einer Krebserkrankung, die doch sehr durchrüttelt, den Weg in einen Alltag, der sich durch die Diagnose verändert hat, wieder zu finden. Bitte suche dir Hilfe um aus dem Tief wieder heraus zu kommen. Dein Hausarzt, der Onkologe oder die kantonale Krebsliga deiner Region können dir Adressen von Fachpersonen vermitteln, die sich mit den psychischen Auswirkungen einer Krebserkrankung auskennen und dich auf dem Weg aus dieser Müdigkeit begleiten.
Sport scheint dir zu helfen und viel zu geben. Behalte es ruhig bei. Du musst nicht alles machen, was deine Leidensgefährtinnen ausprobieren. Jede Person sucht sich seinen eigenen Weg. Wenn du dich für eine zusätzliche Methode entscheidest, dann besprich es bitte zuerst mit deinem Arzt, denn auch komplementäre oder natürliche Methoden können Nebenwirkungen haben und sind nicht für alle Personen geeignet.
Ich wünsche dir ganz viel Mut weiter zu machen und grüsse dich herzlich
Linda
PS: ich bin nicht selber betroffen, bin einfach Pflegefachfrau
So wie es dir geht, geht es vielen Frauen unter Tamoxifen. Sie fühlen sich müde und viel weniger leistungsfähig. Ich weiss nicht, ob du vor der Diagnose Brustkrebs eine Antihormontherapie eingenommen hast oder ob du noch gar nicht in die Menopause gekommen bist. Das was du momentan empfindest, gleicht den Menopausen Symptomen, unter denen eine Frau «natürlicherweise» auch leidet. Du schreibst dies nun dem Tamoxifen zu. Vielleicht ist es auch beides.
Tamoxifen ist ein «altes» Medikament, welches seit 1976 in der Schweiz zugelassen ist. Seine Wirkung, sowie seine möglichen Nebenwirkungen sind also sehr gut bekannt. Frauen die Tamoxifen einnehmen, werden regelmässig ärztlich kontrolliert, gerade um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Es ist sehr schade, dass du deine Lebenslust und Fröhlichkeit verloren hast. Dies könnte nicht nur vom Tamoxifen sein, sondern auch von der Erkrankung selber. Es ist oft schwer, nach einer Krebserkrankung, die doch sehr durchrüttelt, den Weg in einen Alltag, der sich durch die Diagnose verändert hat, wieder zu finden. Bitte suche dir Hilfe um aus dem Tief wieder heraus zu kommen. Dein Hausarzt, der Onkologe oder die kantonale Krebsliga deiner Region können dir Adressen von Fachpersonen vermitteln, die sich mit den psychischen Auswirkungen einer Krebserkrankung auskennen und dich auf dem Weg aus dieser Müdigkeit begleiten.
Sport scheint dir zu helfen und viel zu geben. Behalte es ruhig bei. Du musst nicht alles machen, was deine Leidensgefährtinnen ausprobieren. Jede Person sucht sich seinen eigenen Weg. Wenn du dich für eine zusätzliche Methode entscheidest, dann besprich es bitte zuerst mit deinem Arzt, denn auch komplementäre oder natürliche Methoden können Nebenwirkungen haben und sind nicht für alle Personen geeignet.
Ich wünsche dir ganz viel Mut weiter zu machen und grüsse dich herzlich
Linda
PS: ich bin nicht selber betroffen, bin einfach Pflegefachfrau
Re: nach Brustkrebs mit Tamoxifen leben und vorbeugen
Liebe Nadi
Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich bin grad 54 J. geworden, mein Karcinom , auch G2, wurde 2014 mittels Tumorektomie und dann doch Amputation (mit Expandereinlage) entfernt, anfangs 2015 war die definitive Rekonstruktion und Start mit Aromatasehemmer. Keine Chemo, keine Bestrahlung, saubere Lymphknoten.
Ich fing auch rasch wieder an zu arbeiten, trieb wieder viel Sport im selben Ausmass wie du, schaffte weiterhin den üblichen 12Std.Ultramarathon wie vor der Erkrankumg. . , war fröhlich , selbstbewusst und aufgestellt.
Seit letztem Sommer bin ich wie du, zunehmend müde, unkonzentriert und vergesslich, verlangsamt mit Wortfindungsstörungen und Appetitlosigkeit, und mit grenzwertiger Leistung und Fehlern am( neuen) Arbeitsplatz. Es war ein Kampf , die Arbeitsleistung einigermassen aufrecht zu erhalten. In der Freizeit gabs nur noch `Ausruhen` .Selbstwertgefühl im Keller , Rückzug . Angst auf dem Weg zur Arbeit, nicht zu genügen, und wo ich mich zunehmend unwohler fühlte.
Nach( anfänglich sehr gutem ) jetzt sehr bescheidenem Feedback am Arbeitsplatz suchte ich ziemlich aufgelöst Hilfe bei einer Psychologin, bin jetzt seit 2 Monaten krankgeschrieben wegen Depression, nehme Antidepressiva , sportlich ging schon lange nichts mehr : Nach 2 Std. Marschieren komme ich jetzt anderntags nicht aus dem Haus vor Erschöpfung. Kontakt zu Mitmenschen meide ich immer noch.
Ich frage mich , was zuerst war: Die Erschöpfung , ( ev. Fatique? ), die trotz allen Kraftanstrengungen weder privat noch beruflich die gewohnten positiven Ergebnisse zuliess und schliesslich zermürbte und deprimierte, oder die Depression, ausgelöst durch den Oestrogenmangel oder den Aromatasehemmer..,den Tumor , die Gelenkschmerzen ect.,. wäre ev. entscheidend für die Therapie...
Hab am Mittwoch den gyn.Routine-Check, ev. mach ich eine Pause von Anastrozol mit den damit verbundenen Risiken , denn jetzt habe ich null Lebensqualität.. Und weiss nicht weiter... Der ins Auge gefasste Arbeitsversuch liegt mit schwer im Magen... Soll ich wohl zur ONKO psychologin wechseln ? Danke fürs Zulesen...
Raphaela
Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich bin grad 54 J. geworden, mein Karcinom , auch G2, wurde 2014 mittels Tumorektomie und dann doch Amputation (mit Expandereinlage) entfernt, anfangs 2015 war die definitive Rekonstruktion und Start mit Aromatasehemmer. Keine Chemo, keine Bestrahlung, saubere Lymphknoten.
Ich fing auch rasch wieder an zu arbeiten, trieb wieder viel Sport im selben Ausmass wie du, schaffte weiterhin den üblichen 12Std.Ultramarathon wie vor der Erkrankumg. . , war fröhlich , selbstbewusst und aufgestellt.
Seit letztem Sommer bin ich wie du, zunehmend müde, unkonzentriert und vergesslich, verlangsamt mit Wortfindungsstörungen und Appetitlosigkeit, und mit grenzwertiger Leistung und Fehlern am( neuen) Arbeitsplatz. Es war ein Kampf , die Arbeitsleistung einigermassen aufrecht zu erhalten. In der Freizeit gabs nur noch `Ausruhen` .Selbstwertgefühl im Keller , Rückzug . Angst auf dem Weg zur Arbeit, nicht zu genügen, und wo ich mich zunehmend unwohler fühlte.
Nach( anfänglich sehr gutem ) jetzt sehr bescheidenem Feedback am Arbeitsplatz suchte ich ziemlich aufgelöst Hilfe bei einer Psychologin, bin jetzt seit 2 Monaten krankgeschrieben wegen Depression, nehme Antidepressiva , sportlich ging schon lange nichts mehr : Nach 2 Std. Marschieren komme ich jetzt anderntags nicht aus dem Haus vor Erschöpfung. Kontakt zu Mitmenschen meide ich immer noch.
Ich frage mich , was zuerst war: Die Erschöpfung , ( ev. Fatique? ), die trotz allen Kraftanstrengungen weder privat noch beruflich die gewohnten positiven Ergebnisse zuliess und schliesslich zermürbte und deprimierte, oder die Depression, ausgelöst durch den Oestrogenmangel oder den Aromatasehemmer..,den Tumor , die Gelenkschmerzen ect.,. wäre ev. entscheidend für die Therapie...
Hab am Mittwoch den gyn.Routine-Check, ev. mach ich eine Pause von Anastrozol mit den damit verbundenen Risiken , denn jetzt habe ich null Lebensqualität.. Und weiss nicht weiter... Der ins Auge gefasste Arbeitsversuch liegt mit schwer im Magen... Soll ich wohl zur ONKO psychologin wechseln ? Danke fürs Zulesen...
Raphaela
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 27 Gäste