Brustkrebs und Knochenkrebs oder überspitztes Drama?


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philipscheid
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Registriert: Mo 18 Feb 2019 16:56

Brustkrebs und Knochenkrebs oder überspitztes Drama?

Beitragvon philipscheid » Mo 18 Feb 2019 17:18

Hallo liebe Community!
Ich hoffe ihr könnt mir in dieser Frage helfen.

Meine Tante ist leider ein wenig psychisch labil und versucht des öfteren durch irgendwelchen "Lügengeschichten" im Mittelpunkt zu stehen und viel Mitleid zu ernten. Deswegen würde ich gerne von euch wissen, ob das wirklich sein kann oder ob sie eine show spielt. Folgende Informationen wurden mir so von ihr erzählt:
Sie wurde vor 5 Monaten im Rahmen einer Brustuntersuchung nichts diagnostiziert. Erst bei einer zufälligen erneuten Routinekontrolle vor 3 Monaten wurde ein bösartiger Tumor entdeckt. Daraufhin wurde ein Stück Gewebe entnommen und kontrolliert. An der Stelle wo ihr das Gewebe entnommen wurde hatte sie dann 2 Wochen unerträgliche Schmerzen. Dann hat sie vom Arzt gesagt bekommen, dass der Krebs gestreut habe. Seit einigen Wochen macht sie eine Chemotherapie. Vor 1 Monat hat sie erfahren, dass sie auch noch im Becken Knochenkrebs hat und dass man das nur palliativ behandeln könne.
Seit 3 Tagen sagt sie, dass sie 3 Knochenmetastasen hat im Becken, Oberschenkel und im Rücken.
Da ich nur ein Laie bin, würde ich gerne wissen, was ihr davon haltet: Ist so ein Krankheitsverlauf realistisch? Sind es wirklich so enorme Schmerzen nach 3 Monaten Diagnose, dass man seine eigenen Söhne (18 jahre, 16 Jahre) die ganze Zeit herumkommandiert und selbst GAR NICHTS mehr macht?
Weil meine 2 Cousins tun mir sehr leid, da sie zurzeit keine Zeit mehr haben, da sie sich um ihre Mutter kümmern müssen, wie in einem Pflegefall. Leider spielte sie schon öfter Krankheiten/Verletzungen wie Fieber oder Knochenbrüche vor, um von allen Mitleid und Aufmerksamkeit zu ernten.
Ich würde mich freuen, wenn jemand meine Frage beantworten kann.
Grüße
Philip

Amarillis
Beiträge: 2
Registriert: Mo 18 Feb 2019 18:05

Re: Brustkrebs und Knochenkrebs oder überspitztes Drama?

Beitragvon Amarillis » Mo 18 Feb 2019 18:57

Hallo Philip
ich selber weiss seit 5 Monaten, dass ich einen Brustkrebs habe, der schon in die Leber, Knochen, Lymphknoten und Haut gestreut hat. Auch bei mir war die Mammographie stets ohne Befund. Selbst im Ultraschall konnten die Aerzte nichts Verdächtiges sehen. Erst im MRI und CT hat man Veränderungen festgestellt und die Biopsie der Brust, Leber und Lymphknoten hat bestätigt, dass es sich um einen agressiven Brustkrebs handelt.
Ich bekam dann 4 Monate Chemotherapie und anschliessend eine Anti-Hormontherapie. Was ich bis jetzt erfahren habe, ist dass jeder Verlauf von Brustkrebs sehr indiviuell ist. Je nach Chemotherapie sind die Nebenwirkungen unterschiedlich, je nach Person auch. Die psychische Belastung ist am Anfang riesengross. Man denkt mit dem Wort "palliative" Therapie ist das Ende vorprogrammiert. Damit umzugehen ist wirklich nicht einfach. Ich wurde sehr "dünnhäutig" und sehr empflindlich was gewisse Dinge anbelangt. Man ist nicht mehr die gleiche Person. Knochenschmerzen sind auch nicht angenehm, vor allem, wenn sie nicht mehr aufhören. Bei Schmerzen kann man nicht mehr richtig tief schlafen und somit verträgt man auch je länger je weniger.
Nun zu dem was mir geholfen hat. Ich habe immer meine Beschwerden im Brustzentrum mit den Pflegefachfrauen und Aerzten besprochen und alle Tipps und Ratschläge ausprobiert. Die haben eine ganze Menge auf Lager. Der erste und wichtigste ist Bewegung!!! Eine Pflegefachfrau sagte mir einmal: das Dümmste was Sie machen können, ist den ganzen Tag auf dem Sofa liegen. Seither bin ich jeden Tag, bei jedem Wetter mindestens eine Stunde zu Fuss unterwegs. Es braucht ein bisschen Disziplin, aber lohnt sich. Mir geht es zur Zeit recht gut und ich habe vor einer Woche wieder Teilzeit mit der Arbeit begonnen. Ich gehe auch in einen "Bewegunskurs" von der
Versuchen Sie Ihre Tante zu motivieren nach draussen zu gehen und zu laufen. Auch wenn es am Anfang nur 15 Minuten sind. Es wird langsam, aber stetig ein bisschen besser. Ich hatte das Glück, dass meine Freundinnen und Nachbarinnen mich manchmal begleiten konnten. Vielleicht hat Deine Tante auch so liebe Freundinnen wie ich sie habe.
Ich wünsche Ihr auf jeden Fall viel Zuversicht. Man kann auch mit so einer Diagnose den Humor nicht verlieren und jedem Tag etwas Gutes abringen.

Viele Grüsse

Amarillis

philipscheid
Beiträge: 2
Registriert: Mo 18 Feb 2019 16:56

Re: Brustkrebs und Knochenkrebs oder überspitztes Drama?

Beitragvon philipscheid » Mo 18 Feb 2019 19:16

Vielen Dank für die Antwort und die guten Ratschläge!
Es freut mich zu hören, dass du dir deinen Humor nicht nehmen lassen hast! Ich werde deine Ratschläge an meine Tante weitergeben und hoffe, dass sie diese auch umsetzt.
Also ist es im Rahmen des möglichen, dass es in Oberschenkel, Becken und Rücken gestreut hat?
Grüße
Philip


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