Narbenschmerzen nach Brustamputation


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lu12088
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Narbenschmerzen nach Brustamputation

Beitragvon lu12088 » Di 9 Jul 2019 10:05

Hallo

Mir wurde im Dez. 18 die linke Brust entfernt plus 5 Wächterdrüsen, infolge eines hormonabhängigen Tumors. Der Tumor konnte erfolgreich im Gesunden entfernt werden. Von den 5 Drüsen waren 4 ok, in einer hatte es eine Metastase. Da es anscheinend ein nicht agressiver Tumor war, wurde auf Bestrahlung und Chemo verzichtet. Eine Antihormontherapie mit Letrozol über 5-7 Jahre würde ausreichen. Meine Narbenheilung verläuft meines Erachtens nicht optimal. Ich wurde leider auch nicht beraten, wie diese zu pflegen ist bzw. das Einzige, was mir mitgeteilt wurde, war der Ratschlag, auf Krafttraining 6 Monate zu verzichten. Dies habe ich befolgt und nach Suche im Youtoube die Narbe mit Narbensalbe gepflegt. Nachdem dies mir jedoch Schmerzen bereitete, habe ich es gelassen. Nun war die erste Nachuntersuchung und der Arzt war etwas "aufgebracht" und vermittelte mir das Gefühl, ich sei schuld, dass die Narbe nicht schön heilt, er hätte mir ja gesagt, ich solle diese ein Jahr mit Narbensalbe massieren, 2xtäglich (was überhaupt nicht stimmt). Der ganze Bereich um die Narbe, insbesondere bei der Achselhöhle ist nach wir vor sehr empfindlich und BH's tragen mit der Prothese vermeide ich wenns geht. Ich bin nun verunsichert, ob die OP chirurgisch optimal ablief und weiss nicht, ob ich eine Zweitmeinung einholen soll. Der operierende Arzt meinte, wenn beim nächsten Untersuch in 6 Monaten die Narbe immer noch Probleme macht, könne er sie nochmals operieren, bzw. das verhärtete Gewebe unter Vollnarkose entfernen. Super, ob es dann besser kommt? Hat jemand Erfahrung und kann mir sagen, ob es normal ist, dass der Narbenbereich noch dermassen empfindlich ist? Betreffend Letrozol machen mir die Schweissausbrüche und die Müdigkeit sowie Gelenksteifigkeit zu schaffen. Die Schweissausbrüche sind jedoch am Schlimmsten, doch damit kann ich leben, wenn die Aussicht auf Krebsfreiheit damit gut ist. Ich bin nun mit 58Jahren frühzeitig in die Pension gegangen und kann somit vor- und nachgeben. 100 % arbeitsfähig ist man nicht mehr in unserer hektischen Berufswelt.
Liebe Grüsse an alle Leidensgenossinen
Romy

Rita

Re: Narbenschmerzen nach Brustamputation

Beitragvon Rita » Mo 15 Jul 2019 15:29

Guten Tag Romy

Vielen Dank für Ihren Beitrag.
Eindrücklich schildern Sie verschiedene Aspekte Ihrer Brustkrebserkrankung und Folgen Ihrer Behandlung.
Die Schmerzen, die das Narbengewebe nach der Brustamputation verursachen, belasten Sie sehr.
Mit Ihrem Arzt haben Sie bereits darüber gesprochen. Für Sie waren und sind noch immer Fragen offen zur Pflege der Narbe. Als Ergänzung zur ärztlichen Nachkontrolle könnte eine pflegerische Nachsorge für Sie von Interesse sein. Falls Sie das wünschen, können Sie sich an ein zertifiziertes Brustzentrum in Ihrer Nähe wenden. Dort arbeiten unter anderem spezialisierte Pflegefachfrauen, die über viel Erfahrung im Feld mit Brustkrebspatientinnen verfügen.

Vielleicht erhalten Sie auch über das Forum Tipps und Ideen von weiteren betroffenen Frauen. Und wir, die Moderatorinnen sowie die Leserinnen des Forums freuen uns, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen mögen.

Viele gute Wünsche

Rita
Moderatorin

lu12088
Beiträge: 3
Registriert: So 27 Jan 2019 20:58

Re: Narbenschmerzen nach Brustamputation

Beitragvon lu12088 » Sa 20 Jul 2019 10:33

Liebe Rita

Vielen Dank für Dein Feed-Back. Ich habe Deinen Rat beherzigt und am 12.8. einen Termin im Brustzentrum Luzern vereinbart. Eine Aerztin wird die Narbe begutachten und offene Fragen beantworten. Sollte es noch weitere Möglichkeiten für die Narbenheilung geben wie spezielle Massagetechniken oder Physio gibt es dort die entsprechenden Spezialisten. Sie bieten auch Zweitmeinungen und Nachsorgeuntersuchungen an. Ich hoffe, dies gibt mir dann etwas mehr Sicherheit als die 10Min. Nachsorgeuntersuche bei meinem Gynäkologen, der mehr mit Akten schreiben beschäftigt ist, als sich der Patientin zu widmen und immer etwas gestresst wirkt. Ich will ihn aber nicht kritisieren, es ist wohl vielmehr so, dass ihm zuviele Patienten aufgebürdet werden, das hat wohl mit der Spitalorganisation zu tun. Für mich als Brustkrebspatientin ist es aber wichtig, ein "sicheres Gefühl" zu haben, denn unnötiges Studieren ist nicht hilfreich für die Heilung, im Gegenteil.

Natürlich würden mich aber auch die Erfahrungen anderer Frauen in ähnlicher Situation interessieren, insbesondere von Frauen, die wie ich keinen Brustaufbau gemacht haben. Danke für ein Feed-Back.

Herzliche Grüsse
Romy

Phlipi
Beiträge: 2
Registriert: Sa 9 Okt 2021 13:18

Re: Narbenschmerzen nach Brustamputation

Beitragvon Phlipi » Mo 11 Okt 2021 17:16

Hallo Romy,

ich arbeite seit guten 5 Jahren mit Narben und habe schon einige gesehen und auch behandelt.
Eine Narbe bedeutet immer ein repariertes Gewebe. Es sind zwar verschiedene Gründe notwendig, damit eine Narbe schlecht verheilt, aber meinen Erfahrungen nach, sind Spannungen und Verklebungen vorhanden, welche den Stoffaustausch verhindern.
Eine Narbe kann man mit verschiedenen Narbensalben behandeln. Falls keine Salbe vorhanden ist, so ist eine einfache Nivea Feuchtigkeitscréme auch gut.
Es gibt auch Therapien, welche gezielt auf die Verklebungen im Körper gerichtet sind. Können die Verklebungen gelöst werden, so nimmt der Druck in der Haut ab. Dadurch wird die Spannung weniger und somit kann die Haut wieder normal durchblutet und der Stoffaustausch gefördert werden.

Es würde mich interessieren, wie deine Narbe heute ist und ob du noch Spannungen oder ziehende Schmerzen im Bereich der Narbe hast.

Lieber Gruss
Phlipi


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