Brustkrebs mit Metastasen


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Sommer2021
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Brustkrebs mit Metastasen

Beitragvon Sommer2021 » So 15 Aug 2021 23:46

Hallo, Ich habe im April 2021 die Diagnose Brustkrebs mit Metastasen in den benachbarten Lymphknoten und 4 Ableger in der Wirbelsäule erhalten. Ich bin knapp 50 Jahre alt. Ende April war die erste Chemo. Ich erhielt in Abstand von 3 Wochen 4 x Epirubicin (Farmorubicin) und Endoxan (Cyclophosphamid). Am 08.07. nach diesen 4 Behandlungen wurde erneut ein PET-CT gemacht. Der Befund war eine vollständige metabolische Regredienz des Primuarius und aller Ableger – die CT Bilder zeigten absolut keine hellen Stellen mehr. Kein Nachweis neuer Metastasen. Ich möchte gerne wissen, wo ich in der Statistik liege mit mein Krankheitsverlauf mit dieser Diagnose und mit diesem Befund. Meine Onkologin konnte mir keine konkrete Antwort geben und im Internet habe ich auch keine Antwort gefunden. Solche Zahlen dürfen jedoch sicher vorliegen. Aber vielleicht erfahre ich hier ein paar Rückmeldungen, wie ich meinen Befund werten kann. Es ist für mich ein Anhaltspunkt, wie ich mich für die weiterführende Therapie entscheiden muss. Ich freue mich diesbezüglich auf Rückmeldungen und Erfahrungen. Herzliche Grüsse

aitangi
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Re: Brustkrebs mit Metastasen

Beitragvon aitangi » Do 19 Aug 2021 14:52

Hallo Sommer21

ich kann gut nachvollziehen, dass du deinen Befund gerne werten möchtest bzw. das du gerne wissen möchtest wo du im Moment stehst und wie es weitergeht.

Statistiken sind in der Regel sehr allgemein gehalten und sind von vielen Faktoren abhängig. Spezifisch auf eine einzelne Person kann in keiner Statistik eingegangen werden.
Grundsätzlich weiss eigentlich kein Mensch wie es weitergeht und ob er den morgigen Tag noch erlebt.

Ich bin ebenfalls von Brustkrebs betroffen und arbeite auf der Onkologie. Diese Unsicherheit ist auch für mich oft schwer auszuhalten.

Ich kann versuchen dir aufzuzeigen wie ich mit der Ungewissheit umgehe.
Meine Krankengeschichte schreibt sich anders als deine, ich musste nur Operation, Bestrahlung und nun noch die Antihormontherapie ausführen. Jedoch gibt es auch bei mir einige Faktoren die einen Rückfall begünstigen:
Die Lymphknoten konnten nicht kontrolliert werden und es ist nicht 100% sicher ob alle Krebszellen bei der Operation entfernt wurden, da ich während der Operation einen Blutdruckabfall hatte und fast gestorben wäre.

Mit dieser Unsicherheit muss ich nun leben und wie schon gesagt, ist es an manchen Tagen schwieriger, gerade vor den Nachkontrollen konkurrieren mein Bauch und mein Fachwissen ganz stark.

Ich habe volles Vertrauen in meine Ärzte. Bei Entscheidungen zur Therapie habe ich mich immer gut auf die Gespräche vorbereitet und meine Fragen im Vorfeld aufgeschrieben.
Bei jeder Entscheidung, die ich getroffen habe, war für mich klar, dass das Rückfallrisiko immer da ist.

Wenn wieder mal so ein Tag mit negativen Gedanken kommt, versuche ich mich abzulenken und meine Gedanken auf das Positive zu fokussieren. Ich versuche mich an den kleinen Dingen im Leben zu erfreuen. Es hilft mir auch sehr, wenn ich mich meine Ängste und Sorgen meinem Umfeld mitteilen kann. Oft hilft es die Gedanken und Ängste auszusprechen so verlieren sie ein wenig an Grösse.

Ich weiss, es gibt kein allgemein gültiges Rezept wie mit Unsicherheit umzugehen ist. Vielleicht konnte ich dir aber doch den einen oder anderen Rat mit auf deinen Weg geben.

Ich wünsche dir alles Gute
aitangi


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