Wie damit umgehen?


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Oiseau
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Wie damit umgehen?

Beitragvon Oiseau » Mo 4 Okt 2010 14:04

Hallo zusammen

Kurz zur Diagnose...:
Meine Mutter (45 J.) hat nach langem hin und her vor ca. 2 Monaten die Diagnose von Unterleibskrebs mit diversen "Auslegern" auf der Lunge, Leber und dem Herz bekommen. Operieren kann sie laut Ärzten erst, wenn die Tumore kleiner geworden sind. Die Ärzte wunderten sich dazu noch, dass sie überhaupt noch am leben ist.
Wir waren alle von der Nachricht schockiert und wussten nicht wie wir die Zukunft anpacken sollen.

Sie hat jetzt schon etliche Chemotherapien hinter sich. Ihr geht es momentan körperlich sowie auch psychisch ganz schlecht.
Sie hat mindestens schon 10kg verloren und weint oft. Sie sagt uns immer sie habe Angst davor zu sterben und uns alleine zu lassen. Sie weiss auch oft nicht mehr von wo sie die Kraft nehmen soll am Morgen aufzustehen und das Leben trotz Krebs weiterzuleben. Panikattaken wenn sie alleine ist, sind auch nicht selten.

Habt ihr "Erfahrung" mit solchen Situationen und könnt ihr mir sagen wie wir ihr am besten helfen können? Reicht es wenn wir einfach für sie da sind? Bin froh um jeden Ratschlag!

Danke an euch alle!

Oiseau

Laura39
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Ratschlag

Beitragvon Laura39 » Di 5 Okt 2010 9:30

Hallo Oiseau

Es tut mir für dich und deine Familie leid. Meine Mutter ist auch 45 Jahre alt und leidet an Darmkrebs. Meine Mutter sprach mit mir leider nicht oft über ihre Krankheit, sowie ich das aber bei dir herauslesen kann ist das der Fall. Ich denke das hilft euch allen wenn man mit einander offen über diese Krankheit spricht. Versuche deiner Mutter auch einfach zu zeigen wie fest du sie liebst, wie wichtig sie dir ist und das du in solchen Momenten immer für sie da bist.(wenn du die Kraft dazu hast, denn es ist nicht einfach mit ansehen zu müssen wie jemand nach einer Chemotherapie leidet). Villeicht kannst du ihr auch Arbeiten abnehmen sowie Hausarbeiten oder Einkäufe. Meine Mutter sagt immer ich könne ihr nur so helfen.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig Helfen und bin in Gedanken bei dir und deiner Familie und wünsche euch ganz viel Kraft.

Grüessli
Laura39

calma
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umgang

Beitragvon calma » Sa 9 Okt 2010 15:30

hallo liebe oiseau
ich bin auch mutter (von zwei töchtern) und mir geht es nach der chemo auch ziemlich schlecht, ich sehne mich jeweils nach nähe und schätze es sehr, wenn ich eine kopf- rücken- oder hand- fussmassage erhalten. dies ist jeweils so wohltuend, unbeschreiblich für mich.
ich geh in die akupunktur und ich hab das gefühl, das hilft mir auch.
ich wünsche euch viel viel kraft, zuversicht und schicke einen ganz lieben gruss, calma

Oiseau
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Danke

Beitragvon Oiseau » Di 19 Okt 2010 16:24

hallo laura39 und calma

ich danke euch beiden ganz ganz herzlich für eure antworten/tipps.
jetzt habe ich wieder einige neue ideen meine mama abzulenken.
ich wünsche euch und euren familien alles gute und viel kraft für diese schwere zeit!

indio
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Hoffung

Beitragvon indio » Sa 30 Okt 2010 22:59

Hallo Oiseau,
ich wünsche dir viel Kraft mit der Krankheit deiner Mutter umzugehen. Es ist wichtig das deine Mutter weiss, das du für sie da bist. Es ist auch wichtig sich einmal über die Krankheit zu informieren, dieses hat mir sehr geholfen mit der Krankheit meiner geliebten Frau umzugehen. Bei meiner Frau war es so das sie im Jahr 2006 plötzlich 10kg abgenommen hat und nach dem sie sie zum Arzt geschickt habe welcher sie direkt in das Spital eingewiesen hat wurde dort Krebs zwische Magen und Darm festgestellt. Es wurden ihr 2/3 des Magens entfernt und es folgte eine Chemotherapie. Diese Chemo schwächt natürlich immer den Körper und führt dazu das der Patient weniger Hunger und Apetit hat. So wird es auch bei deiner Mutter sein denke ich. Nach der Chemo wird es ihr besser gehen und sie wird bestimmt wieder zu nehmen. Ich habe meiner Frau immer wieder mit den Worten Kraft gegeben, das wir zusammen noch sehr alt werden und das Leben genießen. Leider wurde dann Ende 2007 ein nicht mehr operabler Tumor im Unterleib festgestellt. Ich bin den Ärzten und Schwestern im Berner Inselspital sehr dankbar für die gute Behandlung und der speziellen Schmerztherapie für meine Frau. Wichtig ist der Mutter immer wieder Mut zu machen und möglicht nicht anmerken zu lassen wie man sich selber fühlt. Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit zusammen und viel Kraft.

Linda
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jemanden begleiten

Beitragvon Linda » Do 4 Nov 2010 17:56

Liebe oiseau,
lieber indio,

einen schwerkranken Menschen zu begleiten und für ihn oder sie dazusein braucht immer sehr viel Kraft und fordert uns manchmal bis auf Äusserste. Im Nachhinein fragen wir uns dann, woher wir wohl die Kraft nahmen.
Aber wir dürfen uns auch nicht überfordern und damit wir weitermachen können, müssen oder dürfen wir auch zu unseren Gefühlen stehen können, wenn es für uns wichtig ist. Wir dürfen einem geliebten Menschen sagen, dass wir auch traurig sind, dass wir Angst haben. Wenn wir nicht zu unseren Gefühlen stehen können, besteht die Gefahr, dass wir einen Austausch verhindern und vieles ungesagt bleibt. Mein Mann und ich haben geweint, manchmal zusammen, aber auch jeder für sich alleine. Meistens war es dann so, dass wir einander getröstet haben.
Aber ich denke auch, es gibt kein richtig oder falsch. Jeder und jede muss seinen Weg selber finden und auf sein Gefühl hören.

Herzliche Grüsse und alles Gute
Linda

Teddy1804
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Was soll ich noch machen??

Beitragvon Teddy1804 » Sa 6 Nov 2010 22:22

Mein Freund lebt in der Schweiz und hatte bisher nie Beschwerden mit Husten oder sonstiges.
Dann ging er zu einem rutine check letzte Woche und da hat die Ärztin gesagt er habe einen Schatten auf der Lunge.
Seine Blutwerte waren aber alle in Ordnung.
Da sagte Sie zu ihm das schlimmste was kommt ist 6 Monate chemotherapie in der Klinik stationär und dann ab zu Reha.
Danach schickte sie ihn in eine Uni Klinik und die haben per Röhre festgestellt das er Krebs hat.
Man müste aber noch abklären ob es gut oder bösartig sei deshalb müsse er mitte November in die Klinik und dann zur Reha.
Einen Tag später erfuhr ich dann weil er sich abgeschottet hat von mir das er nur noch 1 oder 2 Jahre zu leben hat.
Kann es so ein Krankheitsverlauf geben oder wenn doch das Blut in Ordnung ist.
Seit dem er die Diagnose weis sagt er nicht einmal mehr Schatz oder ähnliches wie sonst ich komme mir vor als wenn ich eine ganz fremde Person für ihn bin.
Ich lebe in Deutschland nun kappselt er sich von mir total ab und schreibt mir noch nicht mal mehr eine sms ausser Morgen als guten morgen
und gute Nacht das ist der rest unserer ganzen Beziehung.
Ich habe mir dort schon einen Job gesucht weil wir zusammen ziehen wollten weil wir so Glücklich waren das hat er nur alles abgeblasen oder verschoben.
Er will auch nicht mit mir reden weil er angeblich erstmal damit klarkommen muss nur wie es mir geht ist ihm egal.
Aber mit seiner Kollegin redet er er ist sogar zu ihr ins Haus und bleibt erstmal dort damit er niemanden sehen muss.
Meine frage ist nun kann ein krankheitsverlauf durch so einen Schatten der nie Beschwerden gemacht hat so enden?
Und ist das verhalten meines Freundes normal mich so weg zu schieben und mit bekannten darüber zu reden nur mit mir nicht.

Über eine antwort wäre ich ihnen sehr dankbar.

Linda
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unaufrichtiger Freund?

Beitragvon Linda » Mi 10 Nov 2010 12:26

Liebe Teddy1804,

Das Verhalten deines Freundes scheint mir sehr merkwürdig zu sein! Deine Zweifel sind sicher berechtigt. Könnte es sein, dass er mit dir Schluss machen möchte, sich aber nicht getraut dir dies direkt zu sagen? Wäre ganz schön fies, oder?
Ich kann dir ein paar Punkte aufzählen, die rein vom Fachlichen her nicht stimmen:
Chemotherapie kann man ambulant machen, das heisst, man geht dafür entweder ins Ambi und kann nach der Therapie wieder nach Hause, oder man geht für 1-max.3 Tage ins Spital, bekommt die Chemo und kann dann wieder nach Hause. Man muss dafür aber nie 6 Monate in die Klinik.
Krebs ist immer bösartig, es gibt keinen gutartigen Krebs. Dann ist es höchstens einen gutartigen Tumor, aber man nennt es nicht Krebs.
In der Röhre kann man zwar einen Tumor oder eine Gewebsmasse feststellen, nicht aber mit Bestimmtheit sagen, dass es Krebs ist. Dafür braucht man eine Gewebeprobe.
Ich vermute auch, dass die Prognose, dass er noch 1-2 Jahre zu leben hat, erfunden ist. Niemand kann auf Grund einer Untersuchung in der Röhre eine solche Prognose stellen.

Wie alt ist denn dein Freund? Ich nehme an, er sagte, er habe Lungenkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter bei Lungenkrebs ist zwischen 55 und 65 Jahren.

Lies doch einmal die Broschüre Lungenkrebs der Krebsliga Schweiz: http://assets.krebsliga.ch/downloads/1067.pdf Da findest du ganz viele Informationen.
Bitte deinen Freund doch um ein klärendes Gespräch. So kannst du ihm einige ganz konkrete Fragen stellen und herausfinden, ob er die Wahrheit spricht oder nicht.

Ich wünsche dir ganz viel Mut, damit du der Wahrheit ins Auge sehen kannst.

Herzlich
Linda

Teddy1804
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Danke!

Beitragvon Teddy1804 » Mi 10 Nov 2010 18:56

Hallo Linda,
mein Ex Freund ist 43 Jahre jung. Er hat schluss gemacht weil er denkt er wäre eine belastung für mich und wenn die Therapie nicht anschlägt würde er auf einmal nur noch 2-3 Jahre leben und die Zeit wolle er mit seinen Kindern verbringen.
Er hat mich auch überall gelöscht so das ich ihn nicht nehr erreichen kann.
Er wollte auch nicht das jemand anderes davon erfährt weil das für die betroffenen zu hart sein könnte.
Ich vermute auch langsam das er einen Grund suchte zum Schluss machen.
Aber das lügen ist für mich so schlimm weil ich keine gewissheit habe.

Viele Liebe
Grüße Teddy1804

Anne E. A.
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Begleitung, wie damit umgehen?

Beitragvon Anne E. A. » Mi 10 Nov 2010 20:40

Bei Hospizvereinen gibt es geschulte Menschen, die mit den Kranken und auch mit den Angehörigen ganz und gar liebevoll umgehen.

Viele Grüße von Anne

Teddy1804
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Wie damit umgehen

Beitragvon Teddy1804 » Mi 10 Nov 2010 21:59

Mir nützt ein Hospitzverein aber nichts weil ich mittlerweile glaube er hat diese schlimme Krankheit nur als vorwand genommen um mich los zu werden.

Viele Grüße
Teddy1804

Anne E. A.
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Sorry, Teddy

Beitragvon Anne E. A. » Do 11 Nov 2010 11:16

Liebe Teddy,
bitte um Verzeihung, der Eintrag sollte nicht an Dich sondern an Oiseau und Laura gerichtet sein.
Die Geschichte mit Deinem Ex ist so herb, dass einem einfach die Worte fehlen. So was Häßliches habe ich noch nie gehört. Mir ist später noch so in den Sinn gekommen, was sich die Männer einfallen lassen, um eine Frau los zu werden - unglaublich. Sei froh, dass Du ihn los bist, streiche ihn aus Deinem Leben, mache ein Ritual, wo Du alles an eine höhere Macht übergibst.
Ich selber hatte mal einen Freund, der hat praktisch mit jedem Wort gelogen. Ich habe lange gebraucht, bis ich das gemerkt habe. Und immer wieder fallen mir Begebenheiten ein, wo ich denke - ja, nur gelogen.

Alles Liebe und Gute für Dich
Anne

Teddy1804
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Danke

Beitragvon Teddy1804 » Do 11 Nov 2010 19:49

Liebe Anne,
ich habe durch diese Situation nun in 5 Tagen 6kg abgenommen ich kann kaum noch essen und meine Grundnahrungsmittel sind Kaffee und Wasser.
Aber ich versuche gerade das ganze zu vergessen und ein neues Leben aufzubauen.Ich habe gelernt immer wieder aufzustehen.
Aber ich danke diesem gesamten Forum dafür das ihr mir so helft.

Ganz liebe Grüße
Teddy1804

sedamnest
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....

Beitragvon sedamnest » So 16 Jan 2011 11:06

hallo oiseau.

Es tut mir sehr leid,was du und deine familie alles durchmachen müsst...es ist so unfassbar.

Ich habe das gleiche durchgemacht.vier jahre lang.meine mutter hatte eierstockkrebs und weitere metastazen im gehirn und der bauchdecke..sie war etwa im gleichen alter wie deine mama..es ist sehr schwer für mich gewesen sie mit diesen schmerzen zu sehen,ihr jedoch nicht holfen zu können..mit der zeit wurde alles viel schwerer, sie verlor ihr beingefühl und wurde somit total bettlägerig..ihr kampf endete im november 2010..

Genau wie du fragte ich mich,wie ich ihr noch helfen konnte..aus erfahrung kann ich die sagen,dass sie es sehr mochte,wenn wir sie mit einer fussmassage verwöhntet...was für meine mutter auch wichtig war,dass ihre kinder so selbstständig waren,damit sie erleichterter gehen konnte..sonst denke ich,dass es gut tut,wenn du ihr viel arbeit im haushalt abnimmst,oder auch mal mt ihr rausgehen und etwas unternehmen..

ich weiss nicht,wie es jetzt bei euch geht..hoffe es geht deiner mutter besser/gut...hoffe ich konnte dir etwas weiterghelfen..wünsche dir viel kraft und deiner mutter alles erdenklich gute..

Liebe grüssee

Teddy1804
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Hallo Sadamnest

Beitragvon Teddy1804 » So 16 Jan 2011 11:30

Guten morgen,

bei mir war es mein Lebensgefährte der von heute auf morgen lungenkrebs hatte.
Danch habe ich versucht mit ihm noch zu sprechen aber er hat jeden Konntakt zu mir abgebrochen und meinte er müsse alleine damit klarkommen.
Ich habe auch versucht ihn nochmal zu erreichen da er ja 700km von mir entfernt wohnt in Russikon und mein Umzug zu ihm so weggefallen ist.
Aber ich bekomme nun keine antwort mehr ausser lass mich in ruhe und ich will meine zeit mit meinen Kindern verbringen nur der eine ist 20 Jahre alt und lebt nicht mehr zuhause.

Ich bin nun hier und weiss nicht mehr was ich machen soll weil ich nicht an ihn heran komme.
Ich weiss auch nicht wie ich damit klarkommen soll.
Warum reagieren Menschen in so einer Situation nur so?
Ich hab auch schon ein Geschwür am Eierstock gehabt war aber froh das meine Familie für mich da war.


Ich wünsche ihnen alles gute und bedabke mich für ihre antwort.

Viele Grüsse
Teddy1804


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