Alpträume


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Romeo
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Alpträume

Beitragvon Romeo » Fr 2 Dez 2011 20:09

Hallo zusammen

Vor 2 Monaten wurde bei meiner Frau Brustkrebs herausgefunden und so wurde sie zuerst Brusterhaltend operiert. Auch die Lymphknoten waren befallen und 5 mussten entfernt werden. Bei dieser Operation fand man dann aber heraus dass sich die Zellen verbreitet haben und so musste sie 2 Wochen nach der 1. Operation nochmals operiert werden wo die ganze Brust entfernt wurde. Meine Frau hat einen mittel- bis schweren Grades Bruskrebs und die Aerzte sagen dass sie von Heilung ausgehen aber garantieren könne man nichts. Jetzt hat meine Frau mit der Chemotherapie (insgesamt 6 Chemos) begonnen. Da das Rückfallrisiko bei den Lymphgängen erhöht ist muss sie dann anschliessend noch 25 Bestrahlungen über sich ergehen lassen.

Nachts kann ich zwar gut schlafen, träume aber so komische Dinge wie dass ich alleine unterwegs bin getrennt von meiner Frau ganz alleine. Doch Anfang dieser Woche wurde es ganz schlimm. Da träumte ich von einem Erdrutsch der mich immer mehr von meiner Frau entfernte und mich immer mehr einengte und auch Angst machte.

Kennt das auch jemand? Ich weiss echt nicht mehr was ich tun und vorallem denken soll über diese Träume? Sind das Vorahnungen? Sind die wunderschönen 13 Jahre schon bald vorbei? Wir sond doch noch so jung, erst Anfang 40.

Da wir beide als Taubblind gelten frage ich mich schon warum das auch noch dazu, warum muss zu dieser Doppelten Sinnesbehinderungen auch noch dieser sch.... Krebs dazu kommen als hätten wir durch unsere beiden Taubblindheit nicht schon bereits genug Belastungen usw. Und bei mir kommen noch meine cerebralen Bewegungsstörungen dazu die sich auch verschlechtern. Vielleicht gibt es hier ja auch Behinderte oder sogar auch Taubblinde die das auch haben oder Taubblinde kennen die das auch haben oder hatten?

Wünsche euch trotz dieses Jammerschreiben hier ein schönes Wochenende und sende mal

liebe Grüsse von
Romeo

unifaeggi
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Re

Beitragvon unifaeggi » Sa 3 Dez 2011 15:40

Hallo Romeo

Ja, Behinderte gibt es hier. Ich bin einer davon. Habe übrigens auch Cerebral Parese, und hatte im Jahre 2005 Lymphdrüsenkrebs. Träume sind manchmal nicht ganz ohne, und deine Angst ist bestimmt nicht unbegründet, aber so krass es tönt, entscheiden können das nicht wir. Ich kenne deine Lebensgeschichte nicht, aber bei mir war es so, dass im Nachhinein immer alles für etwas gut war.

Auch bei mir fragten sich die Leute, "Warum dann schon wieder der." Meine Antwort darauf: "Ach, mir ist es lieber mich erwischts. Ich kann damit umgehen, und hab kämpfen gelernt, Andere würden daran zerbrechen." Ich habe den Krebs gut überstanden, wenn ich auch nicht ganz 100 Prozent sicher bin, ob alles Vorbei ist.

Ich wünsche Euch beiden, viel Mut, Hoffnung und Zuversicht.

Gruss Raphael

Jens B
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"Träume sind Schäume"

Beitragvon Jens B » Sa 3 Dez 2011 17:45

Hallo Romeo!

Sein Sie gewiss, es ist kein Jammerschreiben wie Sie das betitelten! Denn das Forum ist ja gerade dazu da, sich mitzuteilen, Ratschläge, Tipps einzuholen oder einfach nur auf "offene Ohren" zu stoßen – die geduldig und vorbehaltslos zuhören!
Ich verstehe es voll und ganz, dass Sie hier über diese schrecklichen Alpträume berichten. Denn auch ich habe hier schon oft liebe Trostworte gefunden!
Es tut mir sehr leid, dass Ihre Frau an Brustkrebs erkrankte und Sie jetzt (verständlicherweise!) mit Alpträumen geplagt sind!
Ich glaube, es würde jeden Partner den Schlaf rauben, wenn seine Frau so schwer erkrankt ist!
Ich wünsche Ihrer Frau alles Gute und eine gute Verträglichkeit der Chemotherapie und optimale Wirkungsweise dieser!
Sehen Sie es doch positiv, seien Sie optimistisch und zuversichtlich! Denn wenn die Ärzte von einer von Heilung ausgehen…
Alpträume…
Es heißt ja "Träume sind Schäume". Deshalb würde ich diese scheußlichen Alpträume nicht überbewerten und vielleicht Ihre Angst oder Befürchtungen (Die ja absolut verständlich sind!) keinesfalls hineininterpretieren!
Denn sehen Sie, wenn Sie jetzt so etwas Schlimmes träumen, kann es Ihre Besorgnis ausdrücken! Natürlich bedrückt und beschäftigt Sie diese arge Situation sehr und es spiegelt auch Ihre Hilflosigkeit wieder.
Man kann Träume – zumindest in der Anfangsphase – gewissermaßen auch beeinflussen!
Wie wäre es denn, wenn Sie mit dem Gedanken - Ihrem Herzenswunsch - dass Ihre liebe Frau wieder gesund wird, zu Bett gehen?
Versuchen Sie bewusst (!) den schönen Moment der Heilung und das Besiegen des Krebses im Traum "einzufangen und festzuhalten!
Wenn Sie dies schaffen, ist es nicht nur sehr angenehm für Sie, sondern Sie können Ihrer Frau von dem wunderschönen Traum berichten.
Dies wiederum wird Sie aufbauen, zuversichtlich stimmen, neue Kraft geben und Mut machen!
Ich wünsche Ihnen ab sofort nur noch wunderschöne Träume und trotz der Besorgnis einen netten Abend und für morgen einen (Trotz der widrigen Umstände.) gemütlichen schönen 2. Advent!

Herzliche Grüße
Jens B

PS: Gerne können Sie mich per PN kontaktieren!


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