Keine Kraft mehr


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Luna1979
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Keine Kraft mehr

Beitragvon Luna1979 » Di 27 Dez 2011 11:30

Anfang dieses Jahres haben wir erfahren das meine Mama Lungenkrebs hat mit Metastasen in Kopf leber u.s.w. Von da an war nichts mehr wie es jemals war ein auf und ab.
Ich versuche so gut ich kann alles zu meistern Job mein Haushalt ihren Haushalt nur ich kann bald nicht mehr.
Wie soll das alles nur weitergehen?
Ich kann momentan kaum in Worte fassen wie ich mich fühle und was mir alles im Kopf herum schwirrt.

Jens B
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Suche Rat beim HA!

Beitragvon Jens B » Di 27 Dez 2011 20:06

Hallo Luna!

Es tut mir leid, dass Du so einen Kummer hast!
Ich wünsche Deiner Mama alles, alles Gute!
Das diese Botschaft ein großer Schock für Euch war, ist nur allzu verständlich! Ja das glaube ich, dass dieser herbe Umstand große Probleme aufwarf & um den Job & die beiden Haushalte zu erledigen. Du hast es schon richtig gesagt, meistern ist der richtige Ausdruck!

Das Du bei dieser großen Doppelbelastung nun regelrecht ausgepowert bist, ist doch klar!
Schäme & scheue Dich bloß nicht, jetzt Rat, Unterstützung und Hilfe zu suchen!!!
Besprich diese Problematik in der Familie und suche ein ausführliches Gespräch mit Deinem HA (Hausarzt)!
Er wird Dir garantiert helfen, weitere Infos und Kontakte zu entsprechenden Hilfseinrichtungen geben! Also bitte zögere nicht, suche Hilfe, Unterstützung und nehme sie auch an!

Aber es ist auch "richtig", dass Du Dich hier anvertraust!
Denn hier wird Dir uneingeschränkt zugehört! Du wirst sehen, es tut Deiner Seele gut, sich hier zu öffnen.

Ich wünsche Dir so sehr, dass Du Hilfe erfährst! Ich hoffe, Du kannst trotzdem ein (halbwegs) erholsames Silvester verbringen! Ich wünsche Dir also alles erdenklich Gute für das neue Jahr & das es Deiner Mama gut geht!

Liebe Grüße aus Dresden sendet,
Jens B.

Maria Andrea
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Wo findest du Unterstützung?

Beitragvon Maria Andrea » Mi 28 Dez 2011 13:29

Liebe Luna

Angehörge leisten unendlich viel und wertvolles in der Unterstützung von krebskranken Menschen. Aus Studien weiss man das Angehörige genauso mitbetroffen sind von einer Krebserkrankung wie die Betroffenen.

Auch du brauchst Hilfe und Unterstützung. Wie die aussehen kann, hängt von deinen Bedürfnissen ab. Die Kantonale Krebsliga kann ich und deine Mutter unterstützen und ist eine gute Anlaufstelle. Habt Ihr schon an eine Haushalthilfe gedacht? Vielleicht kannst du 1-2 Wochen unbezahlten Urlaub nehmen um dich zu erholen?

Deine Mutter ist sehr krank und braucht dich. Umgekehrt willst du sicher genau in dieser Zeit für deine Mutter da sein. Ich wünsche deiner Mutter ein langes Leben. Wir alle wissen, dass niemand von uns den Zeitpunkt seines Todes kennt. Im besten Fall sind deine Mutter und du noch sehr viele Monate aufeinander angewiesen. Da macht es Sinn, wenn du dir mit Hilfe von Aussen überlegst, wie du deine emotionalen und körperlichen Kräfte einteilen kannst. Glaub mir, Ihr profitert beide mehr, wenn Haushaltarbeit, etc. abdelegiert werden kann, und Ihr genug Zeit habt, euch auf eure Beziehung einzulassen.

Ich wünsche dir alles Gute, Kraft und wunderbare Erlebnisse und Gespräche mit deiner Mutter!

Sei umarmt und herzlich gegrüsst
Maria

Sami
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es ist schwer...

Beitragvon Sami » Di 3 Jan 2012 17:29

Hallo Luna

ich kann mich nur anschliessen, holt euch so schnell als möglich hilfe... das mussten wir auch machen und uns auch eingestehen, dass wir hilfe brauchen...

hab dir eine pn gesendet...

wünsche euch viel kraft und grüsse dich herzlich
Sami

Luna1979
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Danke für die lieben Worte!

Beitragvon Luna1979 » Mo 9 Jan 2012 15:06

Danke für die lieben Worte!
Wir haben nun eine Haushaltshilfe was mich ein wenig entlasstet. Nur meine Psyche macht das wohl nicht mehr lange mit. Seit Sonntag ist es nun ganz schlimm könnte nur noch heulen und weis nichtmal warum bin nur noch müde und lusstlos. Würde am liebsten mir dich Decke übern Kopf ziehen und nur noch schlafen. Ich fühle mich alleine und leehr.

Das mit dem unbezahlten Urlaub ist eigendlich eine gute idee nur kann ich mir das Finanziell garnicht leisten.

Fabiola
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Kantonale Krebsliga kann helfen

Beitragvon Fabiola » Mo 9 Jan 2012 17:27

Guten Tag Luna

Gut, dass Sie sich Hilfe geholt haben, dennoch lese ich aus Ihren Worten noch eine grosse Verzweiflung. Eine Krebserkrankung betrifft immer auch die Angehörigen.
Haben Sie sich schon an die Kantonale Liga in Ihrer Region gewendet? Die Kantonale Liga kann mit Ihnen zusammen einen Weg finden, wie Sie das Arbeitspensum reduzieren könnten, oder sonst eine finanzielle Unterstützung leisten. Vielleicht würde es Ihnen helfen, mit einem Psychoonkologen zu sprechen, um die schwierige Situation besser zu verarbeiten. Auch da kann Ihnen die kantonale Liga weiterhelfen. Die Adressen finden Sie unter: http://www.krebsliga.ch/de/leben_mit_kr ... rebsligen/

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Mutter alles Gute und hoffe, Sie finden Unterstützung.

Fabiola
Moderatorin

Sami
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gut so...

Beitragvon Sami » Mi 11 Jan 2012 8:32

Liebe Luna

es ist toll, dass du dir hilfe geholt hast... es ist die richtige entscheidung...

deine gefühlslage kann ich absolut verstehen...
du bist an deinen grenzen angelangt... hol dir auch hier hilfe... oder such dir jemanden aus deiner familie oder freundeskreis mit dem du reden kannst... bleib nicht alleine mit deinem schmerz und lass deine tränen raus, das löst...
ich habe mich am anfang immer versteckt, wenn ich heulen musste... jetzt mach ich das nicht mehr... wenn es nicht mehr anders geht, dann fliessen die tränen halt... wir dürfen das... es steht uns zu traurig zu sein... es steht uns zu wütend zu sein... und es steht uns auch zu mal schwach zu sein...

ich wünsche dir ganz viel kraft und zuversicht!!
für deine mama nur das beste, möge sie noch viel kraft haben zu kämpfen!

liebe grüsse
Sami

hope_2012
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...mir geht es genau so

Beitragvon hope_2012 » Mo 2 Jul 2012 21:07

Hallo Luna

Wie geht es dir?

Deine Zeilen berühren mich, weil es mir genau so geht. 2 Haushalte, der Umschwung, die Arbeit, die Diagnose bei meiner Mutter. Dann natürlich alles gerade zu der Zeit, wo im Job am meisten los ist. D.h. ich habe seit der Diagnose (inzwischen ein paar Wochen her) kaum mehr als 6 Stunden in der Nacht geschlafen.

Inzwischen ist meine Mutter seit ein paar Tagen zu Hause - aber das entlastet leider überhaupt nicht. Im Gegenteil. Als sie im Spital war, wollte sie endlich nach Hause (ich verstehe es). Jetzt wo sie zu Hause ist, "jammert" sie, es sei ihr zu einsam. Habe Angst, sie versinkt vollkommen in Depressionen.

Was kann ich tun? Einerseits verstehe ich es sehr gut, dass diese Diagnose niederschmetternd ist. Andererseits wäre doch eine "gute" Einstellung so wichtig. Ich glaube halt an positive Gedanken, die sicher helfen. Sie war aber auch vorher schon eher depressiv.

Quäle mich damit, dass ich einerseits "hässig" werde und andererseits mit der Situation nicht klar komme, alles selber entscheiden zu müssen, weil sie kaum Appetit hat. Und wenn ich 1 x in der Woche ein paar Stunden weg gehe, dann habe ich ein schlechtes Gewissen, weil sie dann wieder weint, weil sie alleine zu Hause ist. Komme gerade aus dem Teufelskreis nicht raus. Alles bleibt (wieder mal) an mir hängen. Ich bin aber doch nicht für ihr Leben verantwortlich. Ich möchte auch endlich mal mein Leben leben.

Habt Ihr auch solche Gedanken? Danke für eure Zeilen.

aitangi
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viel Kraft

Beitragvon aitangi » Do 5 Jul 2012 13:39

Hallo Hope

Deine Situation ist nicht einfach. Du schreibst nicht, ob Du noch Geschwister hast oder ob Dein Vater noch lebt.
Eine Krebserkrankung betrifft meist das gesamte Umfeld, sie ist plötzlich da und durchdringt alle Lebensbereiche, betrifft den Alltag aber auch die Beziehung zwischen Dir und Deiner Mutter. Dabei können sich praktische wie auch psychische Schwierigkeiten einstellen. Praktische, wie die Übernahme des Haushaltes, die Pflege usw. Psychische, wie schlechtes Gewissen, mit der Situation nicht klar kommen usw.
In der Broschüre „Krebs trifft auch die Nächsten“ der Krebsliga Schweiz findest Du viele gute Anregungen wie Du mit der Situation umgehen kannst. Die Broschüre kannst Du unter: http://assets2.krebsliga.ch/downloads/1026.pdf runterladen oder gratis bestellen.

Ich kenne solche Gedanken und Gewissenbisse ebenfalls, bin jedoch nicht in der ganz gleichen Situation wie Du. Ich pflege meine Mutter die an Demenz erkrankt ist. Am Anfang Ihrer Erkrankung hatte ich auch manchmal das Gefühl ich muss immer für sie da sein, kann nicht weg usw. Aber ich habe schnell gemerkt, dass das nicht geht, weil ich so an meine Grenzen gekommen bin und Gefahr lief selber krank zu werden. Also haben sich meine Geschwister und ich zusammengesetzt und uns die Pflege aufgeteilt. Auf diese Weise habe ich nun auch meine Freitage und kann mal abends weg und das Leben trotzdem geniessen.

Wenn Du Geschwister hast, dann sprich mit Ihnen, zeige Ihnen auf, wie es Dir geht, wie Du Dich fühlst und dass Du auch Freiräume brauchst.
Wenn Du keine Geschwister hast, die Dich entlasten, dann wende Dich an die kantonale Krebsliga in Deiner Region, da kann man Dich beraten und Dir Entlastungsmöglichkeiten aufzeigen. Die Adressen findest Du unter: http://www.krebsliga.ch/de/leben_mit_kr ... rebsligen/

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute.

Gruss
aitangi


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