Darmkrebs - Chemo


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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon admin » Do 1 Dez 2016 12:14

Liebe Gerbera

Bitte entschuldigen Sie, dass wir uns erst jetzt melden. Die Forumsseite wurde neu gestaltet und neu aufgeschaltet, dies hat zu einigen Verzögerungen geführt.

Sie möchten wissen, ob Sie mit Ihrem Sohn über die Krebserkrankung seines Grossvaters sprechen sollen und ob die genannten Bücher empfehlenswert sind.

Kinder sind sehr sensibel und bemerken kleinste Stimmungsveränderungen in der Familie. Oft haben sie dann das Gefühl schuld an der Situation zu sein, daher ist es sehr wichtig mit den Kindern über die Krebserkrankung eines nahen Familienmitgliedes zu sprechen.
Kennen Sie die Broschüre der Krebsliga Schweiz «Krebskrank wie sagt man es den Kindern»?
Auf der Homepage der Krebsliga Schweiz finden Sie zusätzliche Informationen.

Die Deutsche Internetseite «Flüsterpost» kann Ihnen ebenfalls wertvolle Informationen liefern. Flüsterpost e.V ist ein eingetragener Verein, der sich für Kinder krebskranker Eltern einsetzt.
Sie müssen Ihrem Sohn nicht alles, und alles auf einmal sagen, aber alles was Sie sagen muss wahr sein. Kinder haben ein ganz anderes, oftmals viel natürlicheres Verhältnis zum Tod als wir Erwachsene. Gehen Sie einfach behutsam vor, achten Sie auf seine Reaktionen und beantworten Sie seine Fragen wahrheitsgemäss, auch wenn Sie etwas nicht wissen. Die beiden Bücher eignen sich sehr gut für ein Gespräch über eine Krebserkrankung und können Sie und Ihren Sohn durch die Erkrankung seines Grossvaters begleiten.

Weitere Büchervorschläge finden Sie unter der Rubrik «Literatur-und Filmlinks» hier im Forum.
Freundliche Grüsse
Fabiola
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Gerbera123
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Gerbera123 » Mo 27 Mär 2017 21:19

Guten Tag

ich habe ihre Antwort erst jetzt gesehen. Danke für die Antwort.
Inzwischen wissen wir seit einigen Wochen, dass der Krebs nicht mehr heilbar ist. Er hat Metastasen auf der Leber und derLunge. Meine Kinder wissen es auch. Er bekommt momentan eine Chemo mit Antikörpern und in 6 Wochen wird geschaut, ob es was bringt. Er hat starke Nebenwirkungen (Akne und trockener Mund), ausserdem hat er immer noch die Nebenwirkungen der alten Chemo.
Ich möchte mich gerne mit Menschen austauschen die in einer ähnlichen Situation sind, aber finde irgendwie kein Forum oder Gruppe.
Ich weiss momentan nicht mal wie es mir geht. Mein Vater ist für mich sehr wichtig, wir haben eine sehr sehr enge Beziehung, er ist wie mein bester Freund. Ich kann mir nicht vorstellen wie es ist wenn er mal nicht mehr da ist. Wie viel Zeit bleibt uns noch? Wie wird es mir gehen wenn er stirbt? ich schleppe viele Fragen mit mir rum und verdränge meistens alles...
Irgendwie möchte ich mit jemandem reden aber weiss nicht mit wem. Und ich weiss doch irgendwie gar nicht ob ich mit jemandem reden will oder es besser ist einfach den Tag zu geniessen....

Irma
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Irma » Di 28 Mär 2017 14:04

Liebe Gerbera123

Für Angehörige ist es oft sehr schwer, einen geliebten Menschen leiden zu sehen, nicht helfen zu können und ihn dann auch gehen zu lassen. Das erleben Sie gerade mit Ihrem Vater, der auch Ihr bester Freund ist.

Sie schreiben, Sie wissen nicht, wie es Ihnen gehen wird, wenn er einmal nicht mehr da ist, und verdrängen zurzeit alle Ihre Fragen. Verdrängen kann auch ein Bewältigungsmechanismus sein, der Ihnen momentan hilft, mit der unvorstellbaren Situation zu Recht zu kommen. Und das ist vielleicht auch ganz gut so. Denn Ihr Vater ist noch da und lebt. Das gibt Ihnen noch die Möglichkeit, ganz viel Zeit mit ihm zu verbringen, ihm Freude zu bereiten oder ihn als Freund und Vater um Rat zu fragen. Auch Ihren Kindern bietet sich so noch die Gelegenheit, ihn noch besser kennenzulernen, und seine Liebe zu spüren, so dass er noch viel stärker in ihren Herzen verankert sein wird.
Nutzen Sie die gemeinsame Zeit mit ihm. Sie wird Ihnen helfen, die Zeit nach seinem Tod besser zu bewältigen, denn schöne Erinnerungen bleiben.

Wenn Sie mit jemanden reden möchten, stehen Ihnen meine Kolleginnen und ich vom Krebstelefon gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns von Montag bis Freitag von 09.00 bis 19.00 Uhr unter der Gratisnummer (für die Schweiz) 0800 11 88 11.

Wenn Sie innerhalb einer Gruppe austauschen möchten, können Sie sich an die kantonale Krebsliga Ihrer Region wenden. Die Adresse finden Sie hier. Auch die kantonale Krebsliga Ihrer Region steht Ihnen selbstverständlich gerne für ein Gespräch zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen noch viele erfüllte Tage zusammen mit Ihrem Vater und grüsse Sie freundlich

Irma, Moderatorin

Gerbera123
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Gerbera123 » Mi 29 Mär 2017 22:26

Liebe Irma

Danke für Ihre Antwort.
Momentan geht es ihm gar nicht gut, er hat starke Schmerzen im Mund (offene Stellen) und konnte heute kaum mit mir telefonieren.
Manchmal habe ich das Gefühl er ist nur so krank und angeschlagen wegen der Chemo.... Vom eigentlichen Krebs merkt er gar nichts.... Ich frage mich dann ob die Chemo mehr schadet als nützt. Er tut mir so leid und ich will nicht dass er sich so quälen muss.
Er hat selber gesagt er macht die Chemo nur wenn die Nebenwirkungen nicht so schlimm sind. Bis jetzt sind sie aber sehr heftig und beim 2. mal wurden sogar die Antikörper weggelassen. Er hat meinen Segen und auch der meiner Mutter dass er aufhören soll/kann wenn es ihm keine Lebensqualität mehr gibt. Ich will dass er die verbleibende Zeit geniessen kann!

Irma
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Irma » Do 30 Mär 2017 13:06

Liebe Gerbera123
Es tut mir leid, dass Ihr Vater so sehr unter der Chemotherapie leidet. Die offenen Stellen im Mund sind wahrscheinlich eine Entzündung der Mundschleimhaut, eine sogenannte Stomatitis. Sie ist sicher auf die Chemotherapie zurückzuführen. Sie ist sehr schmerzhaft und beeinträchtigt das Wohlbefinden stark.

Bitten Sie Ihren Vater, dem Onkologen mitzuteilen, wie stark er darunter leidet. Es ist wichtig, dass Ihr Vater genügend Schmerzmittel erhält, die ihm das Sprechen und vor allem das Essen ermöglichen. Wichtig sind ebenfalls eine sanfte Mundhygiene (weiche Zahnbürste und z.B. Kinderzahnpasta) und mehrmals täglich den Mund befeuchten und / oder mit Wasser zu spülen.

Sicher, Ihr Vater kann die Chemotherapie jederzeit abbrechen. Die Entzündung im Munde würde abklingen und heilen. Ob es ihm dann besser gehen wird, und er das Leben geniessen kann, wie Sie schreiben, ist unsicher. Die Krebserkrankung zu einen, wird weiter fortschreiten und kann ebenfalls seine Lebensqualität beeinflussen. Zum anderen kann die psychische Belastung für Ihren Vater gross sein, wenn er auf eine weitere Therapie verzichtet.
Auf der anderen Seite ist es ebenfalls unsicher, in wie weit die Chemotherapie das Weiterschreiten der Erkrankung wird aufhalten können und ihm so Lebenszeit bei möglichst guter Lebensqualität schenken kann.

Eine schwierige Situation, dessen bin ich mir bewusst. Eine einfache Lösung wird es nicht geben. Aber ein klärendes Gespräch mit dem behandelnden Onkologen kann helfen, eine Entscheidung zu treffen.

Ganz herzliche Grüsse
Irma, Moderatorin

Gerbera123
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Gerbera123 » Do 30 Mär 2017 19:26

ja mein Vater bespricht solche Sachen schon mit der Onkologin, deshalb bekam er letztes Mal auch keine Antikörper.
Meine Mutter schaut auch sehr gut zu ihm, sie war Krankenschwester.
Ich hoffe dass die Chemo nicht noch schlimmer wird.

Gerbera123
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Gerbera123 » Do 18 Mai 2017 21:13

Mein Vater hat ja jetzt schon die dritte Chemoreihe. Also zuerst Folfox, dann Xeloda und jetzt Folfiri (mit Antikörper). Die beiden ersten haben laut Onkologin nichts/kaum was gebracht. Jetzt hat er dann die Hälfte der FolfiriChemo durch (also 6x). In 2 Wochen machen sie ein MRI zur Kontrolle. Was ist, wenn auch Folfiri nichts gebracht hat? Gibt es noch Möglichkeiten? Wie lange hat er im besten Fall noch zu leben??

Gerbera123
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Gerbera123 » So 14 Jan 2018 22:03

Ich wollte nur mitteilen dass mein Vater Ende November leider gestorben ist.

Fabiola
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Fabiola » Mo 15 Jan 2018 12:47

Guten Tag Gerbera

Wir, das Moderatorenteam, sprechen Ihnen nachträglich unser herzliches Beileid zum Tod von Ihrem Vater aus.

Wir wünschen Ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit. Und hoffen, dass Sie sich an viele schöne Momente mit Ihrem Vater erinnern.

In Gedanken bei Ihnen

Im Namen von allen Moderatorinnen
Fabiola

Bienemaja
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Bienemaja » So 4 Feb 2018 23:52

Hallo Gerbera

Das mit deinem Vater tut mir so unendlich leid.

Mir geht es gleich wie dir. Ende 2016 wurde bei meinem vater magenkrebs festgestellt. Der tumor wuchs vom magen in die speiseröhre und war schon über 10cm gross. Er machte eine chemo und im april 2017 wurde ihm der ganze magen entfernt und ein teil der speiseröhre. Bei einer zweiten operation wurde ihm ein stück dickdarm als magen eingesetzt. Er erholte sich gut und wir dachten alle es kommt gut. Im september 2017 war alles noch ok gemäss ct. Kurz vor weihnachten 2017 stellten wir einen leistenbruch und narbenbruch fest den wir im januar 2018 operieren wollten. Nun im januar 2 wochen vor op machten sie nochmals ein ct. Der tumor hat gestreut und den ganzen bauchraum befallen auch wasser hat er im bauch (aszites). Die prognose sehr schlecht und schulmedizinisch machen sie nix mehr... es geht ihm nun sehr schlecht und wir leben nur noch von tag zu tag weil wir nicht wissen ob er die nächte überlebt... so wie es aussieht verengen die metastasen den darm und harnleiter. Es kommt unten fast nix mehr raus und heute kam alles oben raus was er gegessen und getrunken hat....

Ich bin so unendlich traurig und weiss nicht wohin mit meinen gefühlen. Ich bin im mai 2017 mutter geworden und wohne im gleichen haus mit meinen eltern. Es tut so weh meinen vater so schwach zu sehen und die hilflosigkeit zerreisst mich... es schmerzt so srhr zuzusehen wie er langsam sterben muss. Er hat das nicht verdiehnt... das hat niemand... wie hast du die letzte zeit mit deinem vater überstanden? Wie waren seine letzten tage? Ich wäre dankbar um hilfe um mich ein wrnig darauf vorbereiten zu können.

Fabiola
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Re: Darmkrebs - Chemo

Beitragvon Fabiola » Do 8 Feb 2018 17:36

Guten Tag Biene Maja

Ihr Vater ist an Krebs erkrankt und schulmedizinisch kann man nichts mehr machen. Sie leben im Moment Tag für Tag, Stunde für Stunde, in der Ungewissheit. Das ist eine sehr schwierige Situation. Die Hilflosigkeit, zuzuschauen wie ein geliebter Mensch leidet, ist für alle Angehörigen sehr schwer.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie in der Familie und/oder mit einer Fachperson über all das sprechen können. Zeigen Sie Ihrem Vater ruhig, dass Sie da sind und ihn in seiner letzten Lebensphase unterstützen möchten. Nehmen Sie sich auch Zeit für sich und Ihre junge Familie.
In der Borschüre «Krebs trifft auch die Nächsten» finden Sie wertvolle Tipps um mit der schwierigen Situation umzugehen.
Die kantonale Krebsliga in Ihrer Region kann Sie ebenfalls unterstützend beraten. Die Adressen der kantonalen Krebsligen finden Sie hier.

Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem Vater viel Kraft für die kommende Zeit.

Freundliche Grüsse

Fabiola
Moderatorin


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