Depressionen


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HK
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Depressionen

Beitragvon HK » Mi 24 Feb 2016 13:10

Hallo, ich bin noch ziemlich neu hier. Seit 5 Monaten leben wir mit der Diagnose Speiseröhrenkrebs. Mein Mann hat sich durch die Chemotherapie gequält, der Tumor ist sehr gut zurückgegangen.Trotzdem wird er immer depressiver, zweifelt am Sinn der bevorstehenden OP und hat keinen Lebensmut mehr.
So langsam komme ich damit an meine Grenzen, ich versuche immer zu trösten, zu loben und Hoffnung zu geben, fühle mich aber zunehmend ausgebrannt und verzweifelt, kurz gesagt-ich kann nicht mehr!
Das Angebot einer Onkopsychologischen Beratung lehnt mein Mann ab- er braucht keinen Sterbebegleiter, mein er.
Wo gibt es Hilfe?

Jens B
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Er muss sich ein Hobby suchen!

Beitragvon Jens B » Do 25 Feb 2016 2:04

Hallo "HK"!

Es ist schön zu lesen, dass Sie Ihren Liebsten unterstützen und helfen wollen!
Deshalb ist es auch gut und richtig, dass Sie hier die Möglichkeit nach Rat suchen!

Desweitern ist es natürlich unheimlich gut, dass Ihr Mann die Krankheit besiegt hat! :-)
Dass er jetzt etwas depressiv ist, tut mir sehr leid!
Entschuldigung bitte vielmals, ich möchte Ihnen & vor allem Ihm nicht zu nahe treten! KEINESFALLS!!!
Aber so richtig kann ich das Problem Ihres Mannes nicht verstehen?
Er muss doch froh sein, so einen äußerst wichtigen Etappensieg erzielt zu haben!
Ich bin mir sicher, genau dies werden Sie Ihm ja auch schon selbst mehrmals gesagt haben!

Sie müssen Ihn einfühlsam und äußerst feinfühlig, aber bestimmt und mit Nachdruck, vermitteln, dass die erfolgreiche Chemo ja eine sehr, sehr wichtige Vorbereitung für die OP ist!!!
Garantiert ist es eine Art Angst und Befürchtung vor einem ungewissen Ausgang der OP & wie das Prozedere danach aussieht!
Das Ihr Mann eine Onkopsychologischen Beratung ablehnt, macht die Angelegenheit natürlich enorm schwierig! Aber Sie müssen Ihm immer- & immer wieder verdeutlichen, dass dies ja nicht zwangsläufig eine Sterbebegleitung sein muss!

Ja und wo Sie weiteren Rat finden können…
An 1. Stelle möchte ich Ihnen die Online Beratung dieses Forums hier, der Krebsliga Schweiz nennen: http://www.krebsforum.ch/contact.php
Zitat: "Haben Sie Fragen zu Krebs? Möchten Sie über Ihre Ängste oder Erfahrungen sprechen?"
Wir helfen Ihnen weiter:
0800 11 88 11
Montag – Freitag, 9 – 19 Uhr.
Anrufservice:
Sie können sich auch von uns anrufen lassen.

helpline@krebsliga.ch
Wir beantworten Ihre Fragen per Mail
www.krebsliga.ch/cancerline
Der Chat zu Krebs für Kinder, Jugendliche und Erwachsene:
Montag – Freitag, 11 – 16 Uhr.
krebstelefon.ch (Skype)
Montag – Freitag, 11 – 16 Uhr.

Vielleicht wäre für Sie B E I D E auch eine Selbsthilfegruppe interessant? http://www.speiseroehrenerkrankungen.de/
Auf diesem Link würde ich die Kategorie: "Patienten berichten" empfehlen! Denn hier findet Ihr Mann sicher etwas Halt, Trost, Zuversicht und Mut, um den Teufelskreis der Depression zu überwinden!
Hier wird auch im "Vorwort" explizit erwähnt, dass Ängste, Unsicherheiten, Zweifel und Ratlosigkeit von einem an Speiseröhrenkrebs Erkrankten oft "Begleiterscheinungen" sind! (Zitat: "Blick eröffnen für das Leben nach der Behandlung.") !!!

Auch eine Zuwendung auf eine neue Beschäftigung / Hobby erachte ich als große Möglichkeit, sich Ablenkung zu verschaffen!
Dadurch könnte er wieder neuen Lebensmut finden! So könnte Ihr Mann gegen seine Ängste vor der OP, die nicht bewusst sein mögen, oder vielleicht aus falschem Stolz oder Scham Ihnen gegenüber, besiegen!
Malen/Zeichnen, fotografieren sind nur einige Ideen von mir!
Sie müssten bei Ihrem Mann das Interesse (Clever) ;-) für ein neues Hobby wecken! Oder aber an einem lang vernachlässigten Hobby wieder Lust zu empfinden!

Vielleicht bitten Sie Ihn auch darum, dass er einen kleinen Videofilm oder viele Fotoaufnahmen von Ihnen bzw. von seinen eigenen Vorstellungen (Gebäude, Menschen, Landschaften, Tiere etc.) macht & eine kleine Collage oder Fotobuch davon erstellt! Vermitteln Sie Ihm dadurch behutsam, dass er nützlich ist! Dass er eine Aufgabe hat & ganz wichtig, dass er Ihnen dadurch auch einen Liebesbeweis erbringt! Denn auch Sie geben unheimlich viel davon, Tag für Tag, Stunde um Stunde!
Dies könnte Ihn aus seiner Depression befreien!


Aber auch Sie brauchen dringend Unterstützung und seelischen Beistand!
Denn es ist nur allzu verständlich, dass Sie sich nun völlig überfordert sehen!
Hilfe erhalten Sie bei der telefonischen Seelsorge!

z.B.. Bei: "Die Dargebotenen Hand": https://www.143.ch/
Auf dieser Seite finden Sie rechts oben einen Reiter, in dem Sie Ihre spezielle Region der Schweiz eingeben können!
Scheuen Sie sich nicht diese Hilfe in Anspruch zu nehmen! Denn Sie ist dafür da, notleidenden, seelisch am Ende befindlichen Menschen Trost zu spenden, zu beraten und auch WEITERZUVERMITTELN! Dies dürfte übrigens auch ein sehr wichtiger Punkt sein, wo Sie Hilfe erfahren wie Sie sich nun verhalten können, damit Ihr Mann die Depression bewältigt & vor allem Hilfe von außen zulässt!!!

Zitate: "Vermittlung von Fachstellen
Die Mitarbeiter der Dargebotenen Hand kennen das psychosoziale Unterstützungsangebot und geben bei Bedarf Adressen weiter."
Beziehungsweise:
"Mittragen von Belastungen
Menschen erleben durch ihre Mehrfachbelastungen Ohnmacht. Auch wenn es nur die Begegnung per Telefon ist, erfahren sie für diesen Moment mindestens Entlastung, indem jemand ihrer Ohnmacht standhält und sie akzeptiert. Sie erfahren ein solidarisches Mittragen."

Oder bei dieser hier: "EIN ANGEBOT DER REFORMIERTEN UND DER KATHOLISCHEN KIRCHE DER SCHWEIZ." Hier ist vor allem ein Kontakt per E-Mail möglich!
Zitat: "Bei Bedarf vermitteln wir weitere Anlaufstellen."
http://www.seelsorge.net/

Alles Gute für Ihren Mann, auf das er seine Depression verliert!
Aber auch das Sie neue Kraft schöpfen können!

LG Jens B


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