Viel zu schnell


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Anjalein
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Viel zu schnell

Beitragvon Anjalein » Di 27 Nov 2018 21:57

Hallo zusammen

Ich hab mich hier angemeldet um mir mal die Trauer von der Seele zu schreiben.
Ich hab meine Mama (75) vor drei Wochen ins Krankenhaus gebracht, da sie schon länger nicht mehr richtig essen mochte und recht antriebslos war. Sie wollte nicht zum Arzt, so dass ich ich das als Notfallmassnahme eingestuft hab. Sie war an dem Tag schon echt schwach. Nach dem zweiten Tag dort und diversen Untersuchungen bekamen mein Papa und ich die Diagnose Magenkrebs, Metastasen in Lunge und Leber. Wie in Watte habe ich dann alles organisiert, dass wir sie nach Hause holen konnten- op war nicht mehr möglich, und Palliative Chemo hat sie abgelehnt. Es ging jeden Tag bergab. Vor 10 Tagen war alles zu Hause soweit fertig und wir haben sie heimgeholt. Sie war wohl glücklich zu Hause zu sein, eine beginnende Demenz erschwerte aber ein wirkliches Auseinandersetzen mit ihr und der Krankheit. Mit dem Pflegedienst und einem tollen Palliativnetz haben wir dann die letzen 12 Tage meine Mama begleitet. Gestern ist sie gestorben, dank Morphium ohne Schmerzen, es ging ganz schnell. Das ging alles so unfassbar schnell, ich kann es gar nicht fassen. Wie kommt man damit klar...? Für meinen Papa ist es auch so schlimm. Ich fange mitten am Tag einfach an zu weinen und kann mich gar nicht zusammenreissen. Das ist doch alles zu viel... ich bin froh, dass sie nicht lange leiden musste, aber nicht mal drei Wochen nach Diagnose ist schon heftig.. hat hier jemand ähnliche Erfahrungen..?

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Herzliches Beileid

Beitragvon admin » Do 29 Nov 2018 14:35

Guten Tag

Sie haben in den letzten Wochen sehr viel durchgemacht. Die Diagnose, der schnelle Verlauf der Krankheit und nun ist Ihre Mutter verstorben. Alles ging so schnell. Die Zeit der Verarbeitung kommt erst jetzt. Daher ist es verständlich, dass die Trauer Sie mitten im Tagesgeschäft einholt bzw. überfällt. Das geht vielen Nahestehenden so. Jeder Mensch trauert auf seine eigene Art und Weise.

Die meisten Menschen erleben das Trauen als normalen Prozess, der unterschiedlich lange dauert. Wenn Sie aber merken, dass Sie mit Ihrer Trauer alleine nicht zurechtkommen, dann haben Sie die Möglichkeit sich psychoonkologische Hilfe zu holen. Psychoonkologische Beratung kann Sie in Ihrem Trauerprozess unterstützten und Ihnen helfen den Verlust von Ihrer Mutter zu verarbeiten.

Für psychoonkologische Hilfe können Sie sich an das Behandlungsteam, an das Palliativnetz oder an die regionale Krebsliga in Ihrer Nähe wenden.

Wie Sie schreiben durften Sie in all dem Schweren aber auch schöne, liebevolle Momente geniessen. Das wird Ihnen in der kommenden Zeit sicher helfen.

Ihnen und Ihrem Vater möchten wir vom Krebsforum unser herzliches Beileid zum Hinschied von Ihrer Mutter aussprechen.

Freundliche Grüsse

Fabiola
Moderatorin Krebsforum


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