Ist ein MRT 100% sicher bezüglich Diagnose?


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aloa73
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Ist ein MRT 100% sicher bezüglich Diagnose?

Beitragvon aloa73 » Di 24 Mär 2015 20:17

Guten Tag

Vor ca. 2 Jahren bin ich schwer erkrankt; ich hatte über Wochen hinweg ohne nennenswerten spürbaren Infekt dauernd geschwollene Lymphknoten im Nacken, starken Nachtschweiss und verlor innert kürzester Zeit 10 kg an Gewicht. Mein damaliger Arzt nahm das nicht allzu ernst und diagnostizierte ein schweres Burnout. Inzwischen wurde praktisch alles, was er auf die Psyche damals geschoben hat, durch seriöse Untersuchungen widerlegt. Ich leide nun seit etwa 1 1/2 Jahren an starken Rückenschmerzen, die leider immer stärker werden. Auf der linken Rückenseite habe ich inzwischen gar kein Gefühl mehr und es kribbelt mehrmals täglich wie Ameisen. Ich habe ebenfalls das subjektive Empfinden, im linken Arm und Bein nicht das gleiche Gefühl zu haben wie rechts (z.B. schleife ich das linke Bein etwas nach, Dinge fallen mir dauernd aus der linken Hand usw.) Endlich wurde nun ein Mrt des Rückens gemacht. Neben alten Wirbeleinbrüchen an der Brustwirbelsäule unbekannter Genese, wurde ein verfettetes Hämangiom genau dort, wo die Brüche sind, festgestellt. Ich befürchte, es ist auch an dieser Stelle, wo ich diese Empfindungsstörungen und Schmerzen habe. Mein Arzt hat sich bisher noch nicht gross dazu geäussert, aber mir macht das ltwas Angst. Kann man wirklich mittels dieser Bildgebung 100 Prozent einen bösartigen Tumor einfach ausschliessen? Vorallem auf dem Hintergrund, dass ich bei Ausbruch meiner Krankheit Symptome hatte, die auch auf einen Tumor schliessen lassen könnten? Ich habe auch eine ständig erhöhte Blutsenkung und bin chronisch sehr müde, hier wird momentan nach der Ursache gesucht (habe chronischen Eisenmangel, der immer wieder mit Infusionen aufgefüllt werden muss; Müdigkeit bleibt aber trotzdem). Mache ich mir umsonst Sorgen? Danke und liebe Grüsse

Linda
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MRT oder PET CT

Beitragvon Linda » Mi 25 Mär 2015 17:20

Liebe aloa73

Nein, du machst dir nicht unnötig Sorgen! Deine Schmerzen und deine Gefühlsstörungen sind ernst zu nehmen. Dass sie auf eine Krebserkrankung hinweisen, denke ich eher nicht. Da kämen für mich eher deine ersten Symptome wie Nachtschweiss, geschwollenen Lymphknoten und die schnelle und ungeklärte(?) Gewichtsabnahme in Frage. Ich nehme doch an, das wurde gründlich abgeklärt? Oder bestehen diese Symptome nicht mehr?

MRT ist keine 100% sicher Methode, aber die gibt es nicht. Es ist eine gute Methode um Tumore zu erkennen, vor allem Weichteiltumore oder Hirntumore. Vielleicht braucht es für die definitive Bestimmung der Masse, die man bei dir gefunden hat, noch eine zusätzliche Untersuchung, wie zum Beispiel einen PET Scan. Das ist ein spezielles CT, bei dem der Stoffwechsel von Tumoren bestimmt werden kann. Bösartige Tumore haben einen hohen Stoffwechsel.

Die Ursache für deine Schmerzen und die Gefühlsstörungen muss unbedingt abgeklärt werden, auch deine Müdigkeit.
Ständige Schmerzen machen auch müde und depressiv und beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Sie verursachen einen Teufelskreis, aus dem es schwierig ist auszubrechen. Darum ist es wichtig, dass dir geholfen wird.


Herzliche Grüsse
Linda

aloa73
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Hallo Linda

Beitragvon aloa73 » Mi 25 Mär 2015 18:50

Liebe Linda

Danke für deine mitfühlende Antwort. Leider wurden die damaligen Symptome überhaupt nicht ernst genommen von meinem Arzt, geschweige denn sauber abgeklärt. Er hat nie einen Tumorfaktor im Blut bestimmt oder eine Ueberweisung zum Onkologen veranlasst. Er hat mich wohl einfach nicht ernst genommen und ich habe ihm die Diagnose "Burnout" gutgläubig abgenommen. Mich hat der Schulpsychologe meines Sohnes damals telefonisch kontaktiert, nachdem die Lehrerin bei einem Elterngespräch dermassen erschrocken ist wie dünn ich geworden war. Er hat mich gefragt, was ich nebst dem Gewichtsverlust sonst noch für Symptome hätte, und ich habe ihm das mit dem Nachtschweiss und den Lymphknoten gesagt, worauf er mich sehr eindringlich bat, meinen Arzt darauf hinzuweisen, dass dies auch Hinweise auf einen Tumor sein könnten. Ich habe ihn abgewimmelt und gesagt, mein Arzt habe schon die Diagnose gestellt; das komme alles sicher vom Burnout her...Wahrscheinlich habe ich auch damals meine eigenen Befürchtungen, dass es vielleicht in diese Richtung gehen könnte, aus lauter Angst einfach verdrängt. Ich hätte diesem Arzt nicht vertrauen dürfen, weil er wirklich alles auf die Psyche geschoben hat. Beispielsweise hatte ich nach der Episode mit dem Nachtschweiss etc dann starke Brustschmerzen. Er hat einen Herzinfarkt ausschliessen lassen und daraufhin gemeint, das seien eindeutig Symptome einer Panikattacke! Mein Bauchgefühl hat mir zwar immer gesagt, dass das nicht sein kann, aber eben, ich habe ihm blind vertraut. Heute weiss ich ja dank dem MRT dass damals aus unerklärlichen Gründen mehrere Brustwirbel eingebrochen waren. Das ist ebenfalls etwas, was mir Angst macht weil ich mir nicht erklären kann warum das passiert sein soll. Meines Wissens leide ich weder an Osteoporose noch hatte ich definitv keinen Unfall, was diese Brüche erklären könnte. Hingegen habe ich nun eben gelesen, dass solche Brüche auch mit einem Tumorgeschehen auftreten könnten. Und das "Hämangiom" ist auch in dem Bereich der alten Brüche..Ich will auf keinen Fall hypochondrisch wirken aber ich habe das Vertrauen in die Aerzte einfach komplett verloren....Ich kenne mich wirklich zu wenig aus; aber könnte es denn sein, dass dieser gutartige Tumor in Wirklichkeit eine Metastase eines bösartigen Tumors, der sich damals bemerkbar gemacht hat, sein könnte? Wenn ja, hätte ich dann noch immer begleitend zu der chronischen Müdigkeit, der chronisch erhöhten Blutsenkung und dem chronischen Eisenmangel diese Symptome von Nachtschweiss, geschwollenen Lymphdrüsen, etc? Sind denn diese Symptome immer da in jeder Phase einer Krebserkrankung? Ich habe ebenfalls immer mal wieder Fieber ohne erkennbaren Infekt; jedoch merke ich das eigentlich nicht, ausser wenn ich zufällig Fieber messe und erstaunt feststelle, dass ich Fieber habe...
Entschuldige, ist etwas lang geworden.....
Liebe Grüsse, Sandra
Zu deiner Frage; nein, die Symptome bestehen heute in der Form nicht mehr. Ich habe zwar an und ab noch Nächte, wo der Nachtschweiss noch auftritt, aber nie in der Regelmässigkeit wie damals.

Linda
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Dran bleiben

Beitragvon Linda » Do 26 Mär 2015 14:23

Liebe Sandra,

Leider kann ich dir auch keine Antwort auf all deine Fragen geben. Ich bin Pflegefachfrau und nicht Ärztin.
Dass du das Vertrauen in die behandelnden Ärzte verloren hast, kann ich gut verstehen. Und wenn man einmal den Stempel psychisch krank (Burnout oder Panikattacken)erhalten hat, ist es schwierig, diesen wieder los zu werden. Trotzdem lege ich dir nahe, nicht aufzugeben und weiter nach den Ursachen für deine Beschwerden zu suchen.
Aber eines ist sicher positiv: die Symptome von früher sind abgeklungen und nicht mehr so akut wie damals. Bei einer Krebserkrankung wäre dies wahrscheinlich nicht der Fall.
Könnte es sein, dass du in der Menopause angekommen bist und dadurch so stark geschwitzt hast? Viele Frauen in der Menopause wachen nachts auf weil sie nass geschwitzt sind und die Schlafkleider wechseln müssen. Wie steht es denn mit dem Gewicht? Nimmst du noch weiter ab oder hast du wieder zugenommen?

Bleib dran!
Herzlich
Linda

aloa73
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Liebe Linda

Beitragvon aloa73 » Do 26 Mär 2015 16:11

in der Menopause bin ich wohl noch nicht, da ich meine Mens noch immer ganz regelmässig und stark habe. Habe auch sonst keine nennenwerten "Zipperlein" wie Stimmungschwankungen, etc.....Das Gewicht ist wieder etwas angestiegen, aber dennoch nicht mehr das Gewicht, das ich vor Beginn der Erkrankung hatte. (48 kg, vorher 53kg) Einfach die Schmerzen im Rücken, die werden wirklich immer stärker. Ich kann mich nicht mal mehr ohne Schmerzen im Auto angurten....Man macht sich halt einfach so langsam Gedanken, wenn einem Leute auf der Strasse plötzlich helfen als wäre man ein altes gebrechliches Grosi und die eigene Mutter einem sagt, sie werde darauf angesprochen wie schlecht und krank ich aussähe...Ich muss vielleicht auch noch anfügen, dass der Arzt einen Versuch mit Humira gestartet hat, das ist ein immusuppressiva, welches die angeblichen Entzündungen stoppen sollte.Ich habe leider praktisch überhaupt keinen positiven Effekt damit gehabt, weder im Bezug auf die Müdigkeit noch der Schmerzen...das alles gibt einem zu denken und dann zieht man halt auch irgendwann die Möglichkeit, dass es vielleicht Krebs sein könnte, in Betracht. Aber du hast natürlich Recht; spekulieren bringt auch nichts. Ich muss abwarten was der Arzt als Nächstes gedenkt zu machen. Ich werde sicher meine Angst ihm gegenüber aussprechen, selbst wenn er mich dann als Hypochonder abstempeln mag. Es geht schliesslich nun schon viel zu lange so, und dass mein Zustand nur aus psychischen Gründen so schlecht sein soll, wurde nun ja auch mit vielen körperlich nachweisbaren Sachen widerlegt. Ich danke dir herzlich für's Mutmachen und grüsse dich lieb!

Hvielemi
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Zeit für Arztwechsel

Beitragvon Hvielemi » Fr 27 Mär 2015 21:27

Liebe Sandra

Wenn der Arzt nicht mehr weiter weiss, gibt es zwei Möglichkeiten für ihn:

1. Er schiebt die 'Schuld' an der Krankheit auf den Patienten bzw. dessen Psyche.

2. Er sucht einen anderen Arzt, der sich mit den Symptomen besser auskennen könnte, also einen Facharzt.

Ein schlechter Arzt wählt Variante 1.
Es ist wohl Zeit für einen Arztwechsel!

Carpe diem!
Hvielemi


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