mein grossvater wird immer dünner


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omegis59
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mein grossvater wird immer dünner

Beitragvon omegis59 » Mi 19 Aug 2009 14:10

anfangs april wurde bei meinem grossvater ein bösartiger tumor entdeckt. er musste operiert werden. alles lief gut. am 1. mai durfte er schon nachhause. da er vom vielen liegen und fast nichts essen ziemlich abgenommen hatte, musste man mit der therapie noch warten bis er wieder zu kräften gekommen war. am anfang war auch fast alles wieder normal. aber dann hatte er immer weniger appetit. er ass immer weniger und nahm immer noch ab. als er das wder zur untersuchung musste fanden die ärzte heraus, dass er im magen und zwerchfell auch schon ableger hat. das war für uns alle ein harter schlag. natürlich besonders für ihn. mittlerweile ist er immer schwächer geworden. er sagt immer wenn er das essen nur anschaut hat er schon genug. und so dünn wie er jetzt ist würde er eine therapie nicht überstehen. meine grosmutter hat angst, dass wenn er zur künstlichen ernährung nochmal ins spital müsste, dass er dann nicht mehr nachhause kommt. die ärzte haben aber noch nichts erwähnt. ich denke sie hoffen auch noc dass der appetit wieder zunimmt. wir sind allle recht angeschlagen und am ende unserer kräfte. man fühlt sich so hilflos. ich habe auch schon gehört von ernährung durch sonden zuhause. weiss vielleicht jemand genaueres oder kann mir sonst tipps ums essen geben?

Ladina
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Appetitlosigkeit

Beitragvon Ladina » Do 20 Aug 2009 16:14

Liebe Omegis

Ich kenne die Appetitlosigkeit aus eigener Erfahrung sowohl nach Operationen wie nach Chemotherapie. Oft ist einfach auch der Geschmack der Speisen zum K.....
Was man bei Darmkrebs zusätzlich weiss, ist, dass viele Patienten plötzlich Fleisch nicht mehr mögen, obwohl sie das vorher gerne assen. Wenn noch gesunde Leute plötzlich eine Ablehnung für Fleisch entwickeln, ist oft ein Darmtumor die Ursache.
In der Tat ist es wichtig, dass er zu Kräften kommt, bevor die Therapie losgeht. Es gibt hochkalorische Eiweissdrinks mit und ohne Milch, in ganz unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Wenn er gerne Süsses hat, könnte das vielleicht was sein. Ich darf hier keine Marken nennen, aber in der Apotheke wissen sie Bescheid auch über die Indikationen.
Ausserdem wäre es wohl nicht schlecht, wenn Ihr eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen könntet.
Es gibt in der Tat Sondenernährung für Zuhause, man kann auch nur bei Bedarf sondieren, aber ich persönlich fand die Sonde grauslich und es hat mich immer gewürgt, wenn sie gesteckt wurde - ich habe das Essen vorgezogen, bzw. das Trinken.
Essen in kleinen Häppchen, nicht in grossen Portionen ist ein weiterer Tipp und achtet auf ein schönes Anrichten, auf gluschtige Farben. Ich weiss nicht, wie es mit Früchten ist nach einer Darm-Op.
Pfefferminztee ist prima gegen Übelkeit, oder Coca-Cola, ganz kalt in kleinen Schlückchen

Auch dieser Tee hat sich bei Appetitlosigkeit bewährt
In der Apotheke mischen lassen:
20 g Fieberkleeblätter
20 g Tausendgüldenkraut
20 g Wermutkraut
40 g Pfefferminzblätter

Aufguss: 1 Teel. Tee und 1 Tasse Wasser. Vor jeder Mahlzeit 1 Tasse trinken
(Quelle: Wenn Krebspatienten Fragen stellen /Angela Paula Löser7 Pflegekolleg-Buch)

Weil auch die Flüssigkeitszufuhr sehr wichtig ist, klatscht man mit dem Tee zwei Fliegen auf einen Streich.

Weitere Tipps gegen Übelkeit habe ich hier zusammengetragen:
http://www.krebsforum.ch/forum/viewtopic.php?t=350

Mir hat der Tee geholfen, zusammen mit den Gerichten aus dem Buch:

BEKÖMMLICHE REZEPTE FÜR DIE ERNÄHRUNG WÄHREND DER KREBSTHERAPIE
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Titel: Ernährung bei Krebs
Untertitel: Gesund essen während der Krebstherapie
Autorinnen: Elisabeth Fischer, Irene Kührer
Verlag : Verlag d. österr. Kneippbundes , 2004
ISBN : 978-3-7088-0020-2, Paperback, 128 Seiten
40 farbige Abbildungen -

Preisinfo : 15,80 Eur[D] / 15,80 Eur[A] / 28,30 sFr
Alle Preisangaben in CHF (Schweizer Franken) sind unverbindliche Preisempfehlungen.

Erhältlich im Buchhandel

Zum Inhalt
Dieses Buch enthält eine vielfältige Auswahl feiner Rezepte, die bewusst höhere Kalorienzahl dient dem Zweck, schneller wieder auf gesunde Weise zu Kräften zu kommen.
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Auch bei der Krebsliga gibt eine Broschüre mit Tipps:

Ernährungsprobleme bei Krebs

Krebs und Krebsbehandlungen können zu Appetitlosigkeit und anderen Begleiterscheinungen führen, die das allgemeine Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Wer nicht mehr essen mag, wird schwächer und verliert zusätzlich Lebensenergie. In der Broschüre finden Sie Anregungen, wie Sie Beschwerden im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme und der Verdauung lindern und ungewolltem Gewichtsverlust vorbeugen können.

Erscheinungsjahr: 2005. Die Broschüre umfasst 48 Seiten und ist für Sie kostenlos. Die Selbstkosten von Fr. 3.20 werden von Ihrer kantonalen Krebsliga übernommen.

Kostenlos zu beziehen unter:
http://www.swisscancer.ch/dt/content/ge ... oerige.php
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Zur heimparenteralen Ernährung gibt es hier Infos:

INFOBROSCHÜRE: Heimparenterale Ernährung
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Titel: Heimparenterale Ernährung
Untertitel: Information für Patienten und Angehörige
Autoren: P.Thul / W.Breuel
Verlag: PRO BUSINESS, 2003
ISBN 978-3-937343-29-7, Paperback, 50 Seiten

Preis: 7.00 EUR / 13.70 CHF
Alle Preisangaben in CHF (Schweizer Franken) sind unverbindliche Preisempfehlungen.

erhältlich im Buchhandel,

Verlagstext:
Ziel der parenteralen Ernährung bei Tumorpatienten ist, den Ernährungszustand zu stabilisieren und auch die Primärtherapie positiv zu beeinflussen. Wird sie nach einem Krankenhausaufenthalt zu Hause weiterhin durchgeführt, kann die Ernährungstherapie Mobilität und Lebensqualität der Patienten erhalten oder sogar verbessern.

In Deutschland entwickeln etwa 60 Prozent der Krebspatienten im Laufe ihrer Erkrankung eine Tumorkachexie. Je früher die Ernährungstherapie erfolgt, desto eher kann der unfreiwillige Gewichtsverlust gestoppt werden. Da das ursprüngliche, vor der Tumorerkrankung bestehende Körpergewicht in aller Regel durch die stationäre oder ambulante parenterale Ernährung nicht mehr erreicht werden kann, ist eine rechtzeitige Behandlung um so erforderlicher.

http://www.dgem.de/termine/irsee2003/holm.pdf

Hoffe, das hilft Dir etwas weiter

Von Herzen alles Gute wünscht Dir und Deinem Opa

Ladina

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Ernährung bei Darmkrebs

Beitragvon Ladina » Do 20 Aug 2009 20:00

Hallo

Gehe einmal in dieses Thema:
http://www.krebsforum.ch/forum/viewtopi ... 2&start=15

Der unterste Beitrag erwähnt ein Buch, das im speziellen hilfreich für Euch sein könnte, es ist von den selben Autorinnen, wie das Buch, das mir beim Zunehmen geholfen hat.

Liebe Grüsse
Ladina

busymouse
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Appetitlosigkeit

Beitragvon busymouse » Sa 22 Aug 2009 14:44

Hallo,

ich bin selbst Darmkrebspatientin und habe auch schon meinen Vater an diese Krankheit verloren. Was uns bei ihm damals ganz gut geholfen hat, war die hochkalorische Nahrung aus der Apotheke. Da musste er sich zwar auch zu zwingen, aber immerhin konnte er da mit kleineren Mengen auf seine notwendige Kalorienzahl und zu den notwendigen Nährstoffen kommen.

Vielleicht versucht Ihr so etwas auch einmal?

Insgesamt ist es aber natürlich ein hartes Los. Man darf sich da nicht viel vormachen. Wenn der krebs im Bauchfell und im Magen angekommen ist, dann ist er schon sehr weit fortgeschritten. Eine Chemotherapie wird das Leben dann nurmehr verlängern. Sie wird den Krebs nicht heilen können. Darf ich fragen, wie alt Dein Großvater ist? Und wie geht es ihm sonst? Äußert er irgendwelche Wünsche? Wie stellt er sich seine Zukunft vor?

Ich drücke euch die Daumen und wünsche Euch viel Kraft!

Liebe Grüße Birgit

omegis59
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danke euch

Beitragvon omegis59 » Mi 26 Aug 2009 11:35

ich danke euch für eure hilfe und eure mühe. mein grossvater ist leider heute nacht verstorben. er hatte keine schmerzen und ist sanft eingeschlafen

busymouse
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Re:

Beitragvon busymouse » Mi 26 Aug 2009 18:17

Hallo omegis,

das tut mir sehr leid. Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und alles Liebe für die Zukunft.

Liebe Grüße Birgit


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