Alternative Therapie weiterführen?


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Gerry42
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Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon Gerry42 » Fr 24 Nov 2017 10:23

Liebes Forum

Ich eroffe mir mit diesem Beitrag einige Erfahrungsberichte. Vor 7 Monaten hatte ich eine Darmspiegelung bei welcher leider Darmkrebs diagnostiziert wurde. Obwohl ich rasch mit der Chemo begonnen habe, breitete sich der Krebs weiter aus. Gestern der ernüchternde Bericht, dass von 7 entnommenen Lymphknoten, 7 metastasisiert waren. Somit habe ich per Definition Krebs im IV.Stadium, was als unheilbar gilt.

Mein Hausarzt welcher regelmässig auch Naturheilverfahren anwendet, meint jedoch, dass dies noch nicht das Ende wäre. Er hatte offenbar schon einige Patienten mit einem ähnlichen Verlauf, welche den Krebs trotz der niederschmetternden Diagnose noch besiegt haben. Er meinte das A und O wäre jetzt die Stärkung des Immunsystems. Dies könne mittels Homöopathie, Akupunktur und über den Darm mit fermentierten Getränken wie Regulat oder Manju und Tees erreicht werden.

Aktuell gehe ich zweimal pro Woche zur Akupunktur und nehme seit rund 2 Wochen das Getränk Manju in einer sehr hohen Konzentration ein. Gleichzeitig führe ich die Chemotherapie fort. Nun das Problem. Ich hatte früher während der Chemotherapie regelmässig mit starker Übelkeit zu kämpfen, welche seit der Einnahme von Manju nun komplett weg ist. Mein Hausarzt meinte, dass dies der hohen Konzentration von Antioxidantien zu verdanken wäre, welche den Körper auf natürliche weise stärken und so die Chemo besser verträglich machen. Er glaubt, dass dies ein sehr positives Zeichen wäre, da mein Körper überhaupt noch in der Lage wäre, sich selber zu stärken. Gleichzeitig riet er mir auch die Akupunktur fortzusetzen, damit die Energie (Qi) wieder ungehindert durch die Meridiane zirkulieren kann. Mein Onkologe ist da jedoch komplett anderer Meinung. Er riet mir von all den alternativen Heilverfahren ab, da diese die Chemo nur ungünstig beeinflussen würden. Er nannte all dies Scharlatanerie.

Was haltet ihr davon? Wieso soll eine Stärkung des Immunsystems schlecht sein? Hat jemand eventuell ähnliche Erfahrungen gemacht? Wer kennt sich mit Akupunktur oder Manju aus?

LG Gerry

Hvielemi
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Re: Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon Hvielemi » Do 30 Nov 2017 19:44

Lieber Gerry

Wenn dir dieses fermentierte Manju-Getränk gut tut,
solltest Du das weiter konsumieren. Wird ja nicht alle Welt kosten.

Akupunktur schadet auf keinen Fall, ausser dem Portemonnaie.

Zur Homöopathie bestehen derart widersprüchliche Meinungen,
aber keinerlei brauchbaren Forschungsergebnisse, dass ich dazu
lieber nichts schreibe. Auch hängt es von deinem Kontostand ab,
wie weit Du den neuen SUV deines Hausarztes mitbezahlen möchtest.

Hvielemi

TerraFlop
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Re: Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon TerraFlop » Mi 6 Dez 2017 8:45

Hallo, danke für das Thema.

bei meiner Partnerin wurde vor ca. 5 Wochen Darmkrebs festgetellt. Seit dem beschäftigen wir uns sehr intensiv mit diesem Thema und allen Möglichkeiten zu alternativen Heilmethoden (allerdings auch schon vorher). Von den geplanten Chemo- und Strahlentherapie halten wir nicht sehr viel.

Wir versuchen ein relative stricktes Programm einzuhalten um dem Tumor so gut wie möglich das Wachstum zu unterbinden und ihr Immunsystem für die Therapien zu stärken:

1. Kein Zucker (jedenfalls kein raffinierter)
2. Kein/kaum Weizenerzeugnisse
3. Viel Obst und Gemüse
4. Kein Fleisch, keine Milcherzeugnisse (wir sind Veganer somit sowieso kein Thema)
5. Täglich Grüne Säfte aus: Kurkuma, Koriander, Sellerie, Grünkohl, Fenchel, Ingwer, Gurke, Mangold, Zitrone, ggf. noch Gerstengras
6. CBD Öl, bzw. THC,
7. Chaga Tee
8. Graviola Pulver in Smoothies
9. Spirulina Pulver
10. VItamin D3
11. Sauerstoff (wir versuchen viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen)
12. Stress vermeiden, Atemübungen (Wim Hof Übungen z.B.)

Die Hauptidee hinter diesen Sachen ist zum einen das Säure-Basen Verhältnis Richtung basisch zu verschieben. Tumore wachsen besser (bzw. überhaupt) in einem sauen Millieu. D.h. versuchen wir möglchst pH-saure Nahrunsmittel zu vermeiden (Fleisch, Brot, Milch, Käse, Fertigprodukte etc.)

Zweitens viele antioxidative Produkte zur Stärkung und Entgiftung einzubauen. Chagatee, Graviola seien hier genannt. Ebenso sollen möglichst viele bekannte antikanzerogene Nahrungsmittel eingenommen werden, Spirulina, und Kurkuma als Beispiel.

Drittens alles was den Körper psychisch "vergiftet" vermeiden, also viel Stress, Lärm, etc.

Das wäre zurzeit unser Ansatz.

Hvielemi
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Re: Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon Hvielemi » Mi 6 Dez 2017 9:15

Hallo Teraflop

Es tut mir leid, dass deine Partnerin an Darmkrebs leidet.
Mich wundert aber, dass ihr der Medizin zwar traut, was die Diagnose angeht,
dann aber nicht mehr, wenn es um die Therapie geht.

Der Krebs besteht aus körpereigenen Zellen, die das Immunsystem vor
vielen Jahren nicht erkennen konnte. Mittlerweile ist er herangewachsen
auf viele Milliarden Zellen, die genausowenig vom Immunsystem erkannt
werden können. Da könnt ihr mit Gemüse und Säften, CBD und Sauerstoff
beliebig das "Immunsystem stärken", es wird aber niemals lernen, diese perfekt
getarnten, aber unkontrolliert wachsenden körpereigenen Zellen zu erkennen.
Selbst die hochspezifischen Immuntherapien der Medizin, mit
Genmanipulationen und derlei, wirken lediglich bei etwa 20% der
Patienten, und dies nur bei wenigen Krebsarten.

Sicher ist es dem Wohlbefinden förderlich, viel an die frische Luft
zu gehen, sich "bewusst" zu ernähren und den Tag mit etwas Cannabis
abzuschliessen, aber Darmkrebs gehört nun mal in die Hände der
Medizin. Ob die mit Berstrahlung und Zytostatika die Krankheit heilen
könne, sei mal dahingestellt. Oft ist es das Ziel, die Krankheit palliativ,
also lindernd und lebensverlängernd zu behandeln, weil bereits in
einem unheilbaren Stadium.
Der Arzt wird deine Partnerin aufgeklärt haben bezüglich dem Ziel der
vorgeschlagenen Therapie.

Hätte ich vor sieben Jahren die palliativen Krebstherapien abgelehnt,
wäre ich wohl schon lange nicht mehr am Leben. So habe ich immerhin
noch die Aussicht, einige Zeit bei annehmbarer Lebensqualität zu leben.
Auch ich unterstütze das mit bewusster Ernährug und viel Bewegung im
Freien, aber mehr weil das Freude macht, als aus therapeutischen Gründen.

Ich wünsche Euch alles Gute
Hvielemi

TerraFlop
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Re: Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon TerraFlop » Mi 6 Dez 2017 10:24

Hallo Hvielemi,

danke für den Kommentar. Ja das stimmt, zumindest ich vertraue der Schulmedizin und im speziellen der Pharmaindustrie besonders bei Krebsleiden keinen Meter. Leider. Zuviele Berichte und Hinweise auf einen systematischen Patientenmissbrauch als Geldmaschine haben hier Spuren hinterlassen in den letzten Jahren im Bezug auf die Glaubwürdigkeit. Sei es die kürzlich veröffentlichte Geschichte um den Apotheker der Placebos verkauft hat, die Methadongeschichte, die Korruptionsgeschichte in der Krebstherapie etc. Zu gross sind hier einfach die Gewinne (der Firmeneigner Roch lag bei 750 mio.)
Ich glaube natürlich nicht, dass jeder Onkologe systematisch eingeweiht wäre und dem Patienten nur das Geld aus der Krankenkassentasche ziehen möchte, in dem Wissen, dass kein Tharapie wirklich hilft. Ich denke, die meisten glauben sicher daran, dass es helfen könnte.

Zusätzlich erscheint mir der Ansatz einfach irrational, dass man meint, man könnte den Tumor durch mehr oder weniger unfokusierte Giftstoffe zum schrumpfen zu bringen, im klaren Wissen, dabei das komplette Immunsystem (und weitere Organe) mit zu schädigen, welches doch so dringend für eine Gesundung benötigt wird.

Ich denke des Weiteren übrigens nicht, dass der Körper den Turmor nicht erkennt. Dagegen sprechen einfach zu viele Erfahrungsberichte, dass Menschen ihren Krebs ohne klassische Therapien "geheilt" hätten. Der Körper erkennt den Tumor sehr wohl, kann ihn aber nicht schneller abbauen, als man ihm durch weiteres "Futter" und Toxine (sowie äussere Einflüsse) wieder aufbaut.

Dies jedenfalls ist unser Ansatz, momentan halte ich die Wahrscheinlichkeit dass die Pharma mehr am Geld als am Wohl der Patienten interessiert ist für grösser, als dass alternative Methoden (richtig durchgeführt) zielführend sind.

Hvielemi
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Re: Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon Hvielemi » Mi 6 Dez 2017 10:51

Lieber Teraflop

Ob Du der 'Schulmedizin' vertrauest, oder nicht, ist vollkommen irrelevant.
Es geht um die Krankheit deiner Partnerin ud nicht um Deinen Irrglauben.
Deine Partnerin muss für sich selbst entscheiden, denn allein sie ist es,
die sich für eine einigermassen wirksame Medizin oder einen Irrweg
entscheiden muss.
Du hast keinen Krebs, der dein Leben bedroht.

Offensichtlich hast Du dich nicht mit der Wirkungsweise der Strahlen- und
der Chemotherapie auseinandergesetzt, und deine Hinweise auf
Korruption, Methadon etc. zeigen, dass Du auf Verschwörungstheorien
ansprichst. Hätte der Körper resp. das Immunsystem neben den täglich
entstehenden tausenden malignen Zellen eben auch jene eine erkannt,
die sich zum Krebs entwickeln konnte, wäre eben genau das nicht
geschehen. Aber dieser Fehler liegt nun schon viele Jahre zurück und
kann nach heutigem Wissensstand noch nicht korrigiert werden.

Nun bleibt also noch, die Milliarden Krebszellen aus dem Körper zu
entfernen, oder die DNA dieser Zellen so zu schädigen, dass eine weitere
Zellteilung nicht mehr möglich ist. Dazu stehen OP, Zytostatika und
Gammastrahlen zur Verfügung, in meinem Fall auch alpha- und beta-
Strahlen. Dass Zytostatika leider auch gesunde Körperzellen schädigen
und damit auch andere Teile des Immunsystems, ist eine unbestrittene
Tatsache, unter der Krebspatienten mitunter heftig leiden.
Wir sind aber angewiesen auf die Medikamente und Methoden, die uns
heute zur Verfügung stehen, und nicht auf jene, die gerade mal
eine Idee sind, oder die In Vitro oder in Tierversuchen entwickelt werden.

Allerdings lohnt es sich durchaus, die Studienlisten der Uni- und grossen
Kantonsspitäler durchzugehen. Ich wurde da auch schon mal fündig,
was mir eine Kontrolle des Krebses über viele Monate ermöglichte.


Ich wünsche deiner Partnerin stets die richtige, unabhängig getroffene
Entscheidung.


Carpe diem!
Hvielemi

Cornelia
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Re: Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon Cornelia » Do 21 Dez 2017 15:12

Hallo Gerry

Wie geht es Ihnen?

Folgende medizinischen Einrichtungen bieten Sprechstunden für Tumorpatientinnen und –patienten an, welche selbst etwas zur Verbesserung Ihrer Lebensqualität tun möchten:

- Institut für Komplementärmedizin in Bern http://www.ikom.unibe.ch/dienstleistung ... x_ger.html
- Institut für komplementäre und integrative Medizin in Zürich http://www.iki.usz.ch/unser_angebot/Seiten/default.aspx
- Zentrum für Integrative Medizin in St. Gallen http://www.integrativemedizin.kssg.ch/

Informieren Sie den Onkologen, dass Sie zusätzlich zur konventionellen Therapie eine begleitende Behandlung in Erwägung ziehen, damit pharmakologische Interaktionen bzw. Inkompatibilitäten ausgeschlossen werden können.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und grüsse Sie freundlich.

Cornelia
Moderatorin

Butheas77
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Re: Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon Butheas77 » Fr 21 Sep 2018 13:47

Auch hängt es von deinem Kontostand ab,
wie weit Du den neuen SUV deines Hausarztes mitbezahlen möchtest.

Symproversee
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Registriert: Fr 19 Okt 2018 17:06

Re: Alternative Therapie weiterführen?

Beitragvon Symproversee » Fr 19 Okt 2018 17:08

Akupunktur schadet auf keinen Fall, ausser dem Portemonnaie.


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