Darmkrebs- und Leberoperation


Moderations-Bereich
Gingela
Beiträge: 9
Registriert: Mi 25 Okt 2006 8:11

Darmkrebs- und Leberoperation

Beitragvon Gingela » Mi 25 Okt 2006 8:44

Hallo

Seit bald 4 Monaten weiss ich, dass mein Vater Darmkrebs hat mit Metastasen auf der Leber (bereits 60% befallen). Er hatte schon 7 Chemos und jetzt hat er die Darmop. Meine Eltern wollen möglichst wenig wissen, aber ich stelle mir immer wieder Fragen. Sein Darmkrebs liegt anscheinend ziemlich am Ende des Dickdarmes. Im Internet hab ich irgendwo gelesen, dass bei solchen Fällen je nach dem ein definitiver künstlicher Darmausgang gelegt wird. Die Aerzte sagen meinem Vater nur, ev müssten sie einen provisorischen machen. Kann mir jemand mehr zu dem Thema sagen? Ebenfalls sind die dortansässigen Lümpfdrüsen auch bereits "verkrebst". Ich habe mal gehört, dass es über die Lümpfdrüsen sehr schnell im Körper sein kann. Die ärzte haben diese jedoch bis jetzt nur am Rande erwähnt. Weiss da jemand mehr dazu? In ein paar Wochen wollen sie die Leber operieren. Allerdings ist der Tumor nicht nur kompakt, sondern zu einem Teil auch über die ganze Leber verteilt. Sie wollen einen Teil weg schneiden und mit späteren ops die anderen Stellen veröden. Nützt das veröden etwas? Was heisst das genau, wenn die Aerzte sagen, mit der Chemo hätten sie den Kern des Lebertumors zerstört?

Gingela

aitangi
Beiträge: 247
Registriert: Mo 15 Aug 2005 15:57
Wohnort: bern

Beitragvon aitangi » Mo 30 Okt 2006 16:22

Hallo Gingela,

ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Du Dir immer wieder Fragen stellst und die auch beantwortet haben möchtest. Am besten können Dir die behandelnden Aerzte Auskunft geben. Dazu musst Du aber Deinen Vater fragen, ob die Aerzte Dir etwas über seine Krankheit sagen dürfen. Erklär doch Deinem Vater, dass es für Dich sehr schwierig ist wenn Du keine Antworten auf Deine Fragen bekommst.
Zum provisorischen Darmausgang kann ich schon einige Info's geben. Ein provisorischer Darmausgang wird meist nur für einige Zeit angelegt, man kann ihn wieder rückgängig machen. Unter dem Link kannst Du Dir ein Bild von einem Anus präter machen.

http://www.krebsgesellschaft.de/darmkre ... ,4138.html

Zu den anderen Themen kann ich Dir auch nicht genau Auskunft geben, darum nocheinmal, wende Dich an die behandelnden Aerzte.

aitangi

Gingela
Beiträge: 9
Registriert: Mi 25 Okt 2006 8:11

Beitragvon Gingela » Di 31 Okt 2006 9:48

Hallo aitangi,

danke für deine Antwort. Mein Vater ist mittlerweile bereits operiert worden und hat keinen künstlichen Darmausgang erhalten. Nur leider funktioniert halt die ganze Verdauung noch nicht richtig, so dass er immer noch eine Sonde haben muss. Ich habe mich auch gefragt, ob er dieses Protein-getränk, dass ja doch sehr nahrhaft ist, wirklich so das richtige ist für den Anfang, vorallem auch in dieser Menge. Naja, die Aerzte werden es sicher schon wissen. Ich komme mir nur so hilflos vor, weil ich momentan auch nur am Wochenende zu ihm kann und so tatenlos zusehen muss. Dadurch wird es auch schwierig, die direkt behandelnden Aerzte mal zu treffen. Betreffend dem Veröden von Lebermetastasen habe ich mehr infos gefunden unter:

http://www.chirurgie.ksli.ch/publikationen.cfm
"Minimal invasive Therapie von Leber- und Lungentumoren mit Radiofrequenzablation (RFA-RITA)"

Hat jemand bereits Erfahrung mit dieser Therapie?

Gingela

Irma
Site Admin
Beiträge: 701
Registriert: Di 12 Jul 2005 15:24
Wohnort: Bern
Kontaktdaten:

Beitragvon Irma » Mi 1 Nov 2006 17:27

Guten Tag Gingela,

schön, dass Ihr Vater keinen künstlich Darmausgang benötigt hat. Das sind sicher gute Neuigkeiten. Das kalorienreiche Proteingetränk hilft Ihrem Vater auch, wieder zu Kräften zu kommen.

Ihr Link zum Veröden von Lebermetastasen ist sehr informativ, vielen Dank.
Das Kantonsspital St. Gallen führt die Rita Therapie schon seit einigen Jahren durch und hat, so viel ich weiss, eine langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet.

Herzliche Grüsse
Irma, Moderatorin Krebsforum

Gingela
Beiträge: 9
Registriert: Mi 25 Okt 2006 8:11

Beitragvon Gingela » Mo 6 Nov 2006 13:19

Hallo

Am Wochenende konnte mein Vater Suppe und Zwieback essen, ohne dass er sich übergeben musste. Das stellt ihn auch moralisch etwas auf, auch wenn der Darm immer noch nicht arbeitet. Aber wir hoffen, das kommt jetzt auch bald.

Was uns jedoch momentan etwas verunsichert:

Der Bettnachbar meines Vaters hatte eine Leberop, jetzt ist er ziemlich verwirrt, weiss nicht wo er ist, erkennt zum Teil die Leute nicht mehr ect. Meinem Pa steht diese OP warscheindlich nächste Woche bevor... Kann mir jemand sagen, ob das normal ist, dass man nach einer solchen op und nach 5 Tagen immer noch verwirrt ist?

Und eine scheue Frage/Bitte:

ich habe soviele Berichte gelesen und eigentlich jeder hat negativ geendet. Gibt es absolut keine positiven Berichte? Mein Vater ist erst 50, und ich möcht ihn nicht schon jetzt verlieren.

Anbei möchte ich auch allen danken, die hier im Forum schreiben und sich mitteilen, es tut gut zu wissen, dass man mit dem Schmerz und der Angst nicht alleine ist und man auch darüber reden/schreiben kann, wie man es mit vielen Leuten, die keine Erfahrungen auf diesem Gebiet haben, nicht kann.

Liebe Grüsse
Gingela

Aldebaran
Beiträge: 87
Registriert: Do 18 Mai 2006 10:24
Wohnort: Appenzell Ausserrhoden

Liebe Gingela

Beitragvon Aldebaran » Mo 6 Nov 2006 13:34

Wie schön, dass dein Papa wieder was essen kann, das
ist doch eben sehr wichtig.

Eine Leber-OP ist ja nun mal keine Kleinigkeit und so wie ich
das lese, wenn so stark befallen wird wohl auch ein grösserer
Teil entfernt werden müssen.

Auf deine Frage wegen Leber-Op und Verwirrung. Ich hatte selber
letzten November eine Leber-Op und war überhaupt kein bisschen
verwirrt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Verwirrtheit eher von
Schmerzmedikamenten in (allenfalls zu) starker Dosierung kommt.

Mir haben sie im Spital beim - Aufenthalt Sept./Okt. 06 - zB auch
einfach zu viel Morphium verschrieben, worauf ich auch etwas
neben den Schuhen lief.

Ich wünsche zur bevorstehenden OP viel, viel Glück. Und wenn die
Metas wirklich nur auf der Leber sind, ist das eine gute Chance.

Herzlichst Aldebaran

aitangi
Beiträge: 247
Registriert: Mo 15 Aug 2005 15:57
Wohnort: bern

Beitragvon aitangi » Mo 6 Nov 2006 15:26

Hallo Gingela,

schön, dass Dein Vater keinen künstlichen Darmausgang braucht. Es freut mich auch, dass es ihm doch schon besser geht. Uebrigens der Link ist sehr interessant.
Wegen der Leberoperation und dem Verwirrtsein, würde ich mir nicht allzuviel Sorgen machen, die Verwirrtheit bei dem Zimmernachbarn kann, wie Aldebaran schon geschrieben hat, ganz andere Ursachen haben.

Vergiss die negativen Berichte und gib die Hoffnung nicht auf.

Alles Gute

aitangi

Gingela
Beiträge: 9
Registriert: Mi 25 Okt 2006 8:11

Beitragvon Gingela » Mo 20 Nov 2006 17:02

Hallo zusammen!

Danke für eure Antworten. Mein Vater hat die Leberop hintersich. War wohl noch ziemlich schwierig, so wie die Aerzte sagten. Verwirrt war er nicht. Leider hat er jetzt eine Trombose und muss Blutverdünner haben und ist auf der intensiv. Keine Ahnung warum die diese Trombose auch erst so spät entdeckten, da er schon zwei Tage vorher aufgeschwollene Beine hatte. Aber er wird sehr gut betreut und braucht vielleicht auch die Ruhe, vor all den Leuten, die ihn jetzt besuchen wollen.

Danke für alle mutmachenden Worte, es tut einfach gut.

Alles Gute auch euch allen
Gingela

Gingela
Beiträge: 9
Registriert: Mi 25 Okt 2006 8:11

Beitragvon Gingela » Mi 6 Dez 2006 12:07

Hallo

Jetzt ist die Leberop auch schon wieder ein paar Wochen her. Anfangs dieser Woche durfte mein Vater nach Hause kommen, obwohl die Trombose noch nicht hundertpro weg ist. Hat jetzt halt Blutverdünner.

Nächste Woche wollen sie mit Chemo weitermachen, da die Marker anscheinend bereits wieder etwas gestiegen sind. Es wird eine andere sein als er vorher hatte, habe mal etwas von Antikörper oder so ghört, bin mir aber nicht mehr sicher, weil das noch vor der Darmop war.

Ich hoffe, er mag sie gut vertragen, sein Körper ist halt von dem langen Spitalaufenthalt (fünfeinhalb Wochen) schon ziemlich geschwächt.

Liebe Grüsse
Gingela

Aldebaran
Beiträge: 87
Registriert: Do 18 Mai 2006 10:24
Wohnort: Appenzell Ausserrhoden

Du hast wirklich sehr viel zu tragen

Beitragvon Aldebaran » Mi 6 Dez 2006 14:02

Liebe Gingela

Ich selber habe zwar eine Antikörpertherapie abgelehnt aus
diversen Gründen, aber ich habe mich sehr eingehend mit
dem Thema auseinanergesetzt. Es gibt auch positive Erfolge
Chemo in Kombinatin mit Antikörpern. Besonders bei
metastasierendem Darmkrebs.
Zudem habe ich aus meinen Recherchen den Schluss gezogen,
dass Antikörper weit weniger toxisch sind als Chemo und dass
ich diesen Behandlungsansatz im ganzen positiv finde.
Einzig, diese Antikörper sind erst seit so Ende 04 auf dem Markt
und niemand kann Angaben zu allfälligen Langzeitwirkungen
machen deshalb. Das heisst für mich, es ist halt auch ein Risiko.

Ich wünsche dir und auch deinem Papa dass die Therapie den
gewünschten Erfolg bringt und dass er sie gut verträgt. Wenn dein
Papa noch so schwach ist, könnte man ja auch mit einer weiteren
Therapie noch etwas zuwarten, bis er wieder etwas mehr Kraft hat.
Das ist aber kein ärztlicher Ratschlag, nur meine persönliche
Auffassung.

Ich bin in Gedanken bei dir, ich werde jetzt unter
http://www.gratefulness.org/candles/enter.cfm?l=eng
eine Kerze für dich anzünden, damit du weisst, dass da irgendwo
immer ein Lichtlein brennt, auch wenn alles düster scheint.

Herzlichst Aldebaran


Zurück zu „Darmkrebs“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste