ich, meine Geschichte, meine Fragen, meine Zukunft...


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Rhia
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ich, meine Geschichte, meine Fragen, meine Zukunft...

Beitragvon Rhia » Mo 26 Nov 2007 22:37

Hallo zusammen,

ich bin neu in diesem Forum und möchte mich gerne einmal vorstellen.

Mein Name ist Claudia, ich bin 27 Jahre alt, seid 2 jahren glücklich verheiratet und meine Diagnose lautet Krebs.

Aber mal von Anfang an...

Im November 2006 wurde von meinem Hausarzt eine Gebärmutterentzündung erkannt und Antibiotisch behandelt. Scheinbar war damals alles wieder in Ordnung.

Im April 2007 bei der Regeluntersuchung wurde eine 7cm grosse Zyste diagnostiziert und mein Arzt riet mir dazu sie entfernen zu lassen. Also bin ich ins Krankenhaus. Während der Operation stellten die operierenden Ärzte fest, dass die vermeintliche Zyste auf dem Ultraschallbild der stark verdickte rechte Eileiter ist. Die Gebärmutterentzündung hatte sich statt auszuheilen auf den rechten Eileiter und Eierstock verlagert. Wieder wurde ich Antibiotisch behandelt und wieder schien die Entzündung problemlos auszuheilen. Blutwerte waren in Ordnung und ich hatte keinerlei Beschwerden.

Am 30. Juli 2007 bekam ich Schmerzen im Unterleib und der Leistengegend. Diese Schmerzen wurden schnell stärker so das mein Mann mich nachts um 3 ins Spital bringen musste. Nach etlichen Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall und mehrere CTs wussten die Ärzte immer noch nicht was los war. Alles was sie wussten war, dass die Entzündungswerte im Blut kritisch waren und sich eine geringe Flüssigkeit im Bauchraum befand die aber unter normalen Umständen nicht erwähnenswert wäre. Also wurde ich wieder Operiert. Festgestellt wurde, dass sich am rechten Eileiter ein Abzess gebildet hatte. Dieser war nun nach monatelangem Wachsen geplatzt und der Eiter hatte sich im gesamten Bauchraum verteilt und die gesamte Bauchhöhle war schwer entzündet. Auch dieser Abzess liess sich wieder zurückführen auf die bereits früher diagnostizierte Entzündung. Diesmal ging man auf Nummer Sicher und ich bekam 3 verschiedene Antibiotika. Allerdings diesmal nicht als Tabletten sondern 10 Tage über Infusion plus 5 Tage Tabletten. Bei der Nachuntersuchung wurde dann eine weitere Operation beschlossen um weitere Proben zu entnehmen und um den Entzündungsherd (rechter Eierstock und Eileiter) zu entfernen falls dieser immer noch nicht ausgeheilt ist.

Am 2. November 2007 ging es also los. Doch leider wachte ich aus dieser OP mit schlechten Nachrichten auf. Es wurde Eierstockkrebs festgestellt, der bereits sämtliche Organe sowie das Bauchfell befallen hatte. Bei dieser Operation haben sie dann lediglich die Metastasen entfernt um eine weiteren Ausbreitung vorzubeugen und es wurde ein neuer OP-Termin festgelegt um mit Spezialisten zusammen den Rest aufzuräumen.

Eine Woche später lag ich also wieder auf dem OP-Tisch und es wurde alles entfernt. Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter, grosses Netz, Blinddarm und Lympfknoten. Alle Organe waren bereits vollkommen miteinander verbacken und konnten nur als grosser Brocken entfernt werden.

Die Histologie hat ergeben das alle Organe befallen waren aber die Lympfknoten frei sind. Am 7.12 habe ich den ersten Termin in der Onkologie wo meine Chemo besprochen wird.

Soviel zu mir und meiner Geschichte. Aber wie geht es nun weiter?!

Es ist eigenartig. Irgendwie habe ich das Bedürfnis alles zu erzählen. Ich will nichts verheimlichen. Bisher waren die Reaktionen auch durchgehend positiv. Trotzdem fühle ich mich sehr einsam. Ich möchte meinem Mann nicht zur Last fallen. Ich weiss ich kann mich auf ihn verlassen. Aber darf man einem Menschen sowas antun?! Und es geht jetzt schon los. Mein Magen ist so angegriffen von den ganzen Antibiotika das ich mich jetzt schon ständig übergeben muss. Was soll dann erst mit der Chemo werden?! Dazu kommen die Wechseljahre. Ich habe ständig Hitzewallungen und bin erschöpft. Aber zweiteres könnte genausogut an dem Blutverlust der OP liegen. 4 Kilo habe ich auf dem OP-Tisch gelassen. Nun wiege ich noch 50kg und auch das ist bestimmt nicht grade förderlich.

Aber auch mit meiner Psyche bin ich vollkommen im Unreinen. Für mich waren Kinder immer das wichtigste. Aber irgendwie hat es nie geklappt. Es hat immer der richtige Mann gefehlt. Nun wo Zeit wäre für eine Familie nun kommt sowas. Trotzdem habe ich das Gefühl ich komme klar. Ich kann darüber reden ohne zu weinen. Ich werde nie Kinder haben. Und zähle mir immer wieder die positiven Aspekte auf. Das Leben ist auch ohne Kinder lebenswert. Aber glaube ich das wirklich oder habe ich das noch garnicht realisiert. Bin ich so angebrüht?! Ich fühle mich nicht anders. Okay erschöpft und kraftlos wegen der OP. Aber mein Selbstempfinden ist icht anders als vorher. Dabei ist mein Bauch jetzt leer. Müsste man sich da nicht anders fühlen?! Ich kann das was zur Zeit in meinem Kopf vorgeht garnicht wirklich in Worte fassen.

Was mir am meisten Angst macht ist meine Partnerschaft und Sexualität. Noch muss ich 3 Wochen warten wegen der Ausheilung. Aber was ist dann?! Wird sich das verändern?! Werde ich überhaupt noch Spass an meinem Mann haben?! Werde ich meinen Mann noch glücklich machen können?! Werde ich ihn halten können?! Ja jetzt wird kommen das Sex nicht alles ist. Aber ich halte Sexualität für einen sehr wichtigen Faktor einer Beziehung. Mein Mann liebt mich und macht sich Sorgen. Er ist führsorglich und unterstützt mich. Aber wie schnell kann sich diese Liebe und Hingabe in Mitleid verwandeln. Wie schnell kann es sein das er mich nur noch als Last empfindet. Eine Belastung die ihn bei den Dingen einschränkt die wir früher beide leidenschaftlich gemeinsam gepflegt haben. Wie unsere Schlangenzucht zum Beispiel. Zur Zeit fehlt mir einfach die Kraft ihm zu helfen. Aber die Tiere wollen trotzdem versorgt werden. Die können ja nichts dafür das ich krank geworden bin.

Vielleicht bin ich doch verzweifelter als ich mir selbst eingestehen will...


Gruss Claudia

Caro
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Knuddel

Beitragvon Caro » Di 27 Nov 2007 13:18

Hallo Claudia

Zuerst mal ein herzlicher Knuddler von mir! Ich finde es gut, dass du über deine Sorgen und Ängste schreibst. Ich hoffe du lernst hier jemanden kennen dem es ähnlich geht und ihr eure Sorgen austausen könnt. Ich kann dir leider im Moment nicht helfen, ausser dass ich mich bereit erklären kann, dass du mir per PN schreiben kannst. Oder mal abends in den Chat kommst.
http://www.krebspatient.ch/newchat/flashchat.php

Ich denke du machst dir im moment zu Viele Zukunftsgedanken. Das ist aber normal, versuche aber einmal ans Jetzt zu denken, was Morgen, übermorgen oder in einem jahr sein wird kannst, darüber kannst du dir dann wenn es so ist noch den Kopf zerbrechen. Du brauchst deine Energie nun fürs jetzt um bei der Chemo nicht schlapp zu machen! Wie ich es verstanden habe, geht es dir im mom. ausser dem Erbrechen gut. Geniesse das, auch mit deinem Mann, auch wenn ihr sexuell nichts machen dürft, aber man kann auch Zärtlich miteinander sein ohne Sex. Schöpfe Kraft für die Chemo du wirst sie brauchen.

Alles Liebe und viel viel Glück und melde dich mal wieder!

Kiss Caro

taba
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Beitragvon taba » Di 27 Nov 2007 15:27

hallo,

es tut mir leid zu lesen das es anderen genau so ergeht wie mir. es tut mir so leid...
ich hoffe ich kann dir mit meiner geschichte ein wenig mut geben auch werde ich dir gerne alle fragen beantworten wenn du fragen hast.

meine geschichte:
ich bin seit februar hier in der schweiz wohnhaft, anfang mai wurde beimir ein 3 kilo tumor entdeckt. da sie nicht sehen konnte von wo aus der wächst wurde ein CT gemacht. der erste thermin wurde abgesagt weil am selben tag das gerät defekt ging. nochmal ein thermin und die hässliche flüssigkeit trinken.
er wuchs am linken eierstock.
der thermin für die op stand fest. 3 tage vorher bekam ich schmerzen. da ich aber wusste das ich ja bald operiert werde ging ich nicht zum arzt. das war das übel. der tumor ist mir geplatzt.
das ich überhaupt noch laufen konnte war ein wunder für die ärzte.
nach der op warten bis die pathologie was sagt, es gign ca eine woche.
herraus kam das der tumor im inneren hunderte von tumoren hatte und einige davon waren bösartig.
was tun war der der nächste schritt.
nach langem überlegenhabe ich mich für den zweiten schritt entschieden, zweite op mit dem selben wie du. rechter eierstock, geärmutter usw...
bin mit periode ins spital und ohne wieder aufgewacht.
dafür hatte ich sofort in der nacht die wechseljahrbeschwerden.
ich weiss wie du dich fühlst. es ist so anstrengend alles.
schwitzt man zieht an sich aus, indem moment friert man wieder....

zum gück war aber alles was sie entfehrnt haben gutartig und nichts böses mehr vorhanden.
daruf hin musste ich auch eine chemo machen.
ich hatte sehr sehr angst vor der chemo, weil ich hier alleine bin und keine hilfe habe die mal um mich schaut.
aber ich habe es durchgezogen. und war die ganze zeit beimienem vater in deutschland unter obhut.
die chemo läuft so ab. du wirst wahrscheinlich taxol und capoplatin bekommen als chemo mittel.
es gibt dafür mehrere nebenwirkungen. ein kleiner tipp schau mal unter wikipedia nach. da sthet sehr viel drin um die mittel.
ich kann dir nur sagen wie ich sie hattein der zeit.
meine gelenke taten weh, ich wusste ab da was die ärtzin meinte mit *sie fühlen sich wie eine alte frau*
hatte nach der ersten infusion überkeit aber die ganze zeit keinerlei erbrechen.
nach 13 tagen sind mir büschelweise die haare ausgefallen, als ich es bemerkt habe hatte mir meine beste freundn mir die haare rasiert. fand ich besser als morgens aufzu wachen und die haare uaf dem kopfkissen liegen zu sehen.
du wirs tabltten bekomen gegen die überlkeit, die verusacht aber verstopfung. was sehr schmerzhaft ist. wenn es nicht anders geht auch dagegen medikamente nehmen.
aber sonst pflaumen oder magnesium trinken, hilft sehr!!!

mir wurde auch der einzige traum genommen. keine kinder mehr zu bekommen.
wenn du fragen hast, oder wenn du jemanden zum sprechen haben willst melde dich bei mir.
ich bin da. für uns beide wünsche ichnur das gute und beste.
du hast dein mann, er wird für dich da sein.

hier meine emialadresse wenn du fragen hast und sie lieber so schreiben willst

taba79@gmx.de

was soll ich dir wünschen? keine ahnung....
nur die gesamte kraft die in dir steckt

liebe grüsse tanja

Rhia
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:)

Beitragvon Rhia » Mi 28 Nov 2007 22:39

Hallo zusammen,

es tut gut zu hören das man nicht alleine ist und das es hier Frauen gibt mit denen man sich austauschen kann und bei denen man sich Rat holen kann. Ich werde das sicher die Tage ausnutzen aber zur Zeit kann ich einfach noch nicht lange am PC sitzen. Aber es wird jeden Tag etwas besser so das ich bald bestimmt euren Chat besuchen werde.


Liebe Grüsse
Claudia

Mondlicht
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Hoffnung und Glaube

Beitragvon Mondlicht » Fr 30 Nov 2007 10:18

Hallo liebe Claudia

Per Zufall stiess ich heute auf deinen Geschichte - und per Zufall überhaupt stiess ich heute auf diese Forumsseite... aber eigentlich gibt es ja keine Zufälle, sondern Fügungen.

Es tut mir sehr leid, was du im Moment durchmachst und ich verstehe dich sehr gut, fühle mit dir und sende dir ganz viel Kraft, Zuversicht und Hoffnung.

Ich selbst habe auch einen ziemlich intensiven Ovarialkarzinom-Marathon hinter mir - und vorallem noch vor mir, da ich medizinisch gesehen schon abgeschrieben bin - man bei mir aber hofft, per Chemotherapie Zeit zu gewinnen und vorallem die Nebenwirungen in Schranken zu halten. Hoffnung hat mir nun kein Arzt mehr machen können, aber das hat mich nicht erschüttert, da ich neben den ärztlichen Behandlungen noch einen zusätzlichen Weg gefunden habe, der mir eigentlich die gesamte Hoffnung gibt und mir den Power gibt, weiterhin an mein Leben und eine Genesung zu glauben und vorallem, intensiv daran zu arbeiten... ich weiss heute, dass es für mich wichtig und gut ist, dass ich auch Eigeninitiative für mein Leben und meine Genesung übernehme.

Ich schildere dir ganz kurz meine Geschichte, das gibt dir vielleicht auch Kraft, an dich zu glauben und dir deinen Weg zu suchen. Was für mich gut ist, kann/muss ja nicht für jemanden anderen auch so sein, aber vielleicht gibt es dir eine Anregung, auf deine Entdeckungsreise zu gehen:

Ich bin heute 43 Jahre alt, war bis 2004 körperlich gesund und robust wie ein Pferd (d.h. bin auch heute für die aktuelle Diagnose übermässig fit und gesund....ja, ich kann mich nicht anders als gesund nennen...ich habe halt einfach im Moment immer noch Krebs nebenbei im Körper, mein Geist ist so vital, dass mich der Krebs nicht dominiert).

Im Januar 2004 mussten monströs grosse gutartige Myome aus der Gebärmutter (aber gebärmuttererhaltend) entfernt werden, und auch detaillierte Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf Krebs. Im Juli 2006 erst hatte ich Beschwerden, wie aus heiterem Himmel...eine Untersuchung ergab, dass ich dann bereits einen soweit fortgeschrittenen Eierstockkrebs hatte, dass man sofort eine OP einleiten musste. Zwei 10 cm grosse Tumore an beiden Ovarien, im ganzen Bauchraum Metastasen bis hoch zur Leber. Es wurde das grosse Bauchnetz, Eierstöcke, Gebärmutter, der Blasenmantel, ca. 5-7 cm Mastdarm entfernt. Noch im Spital musste eine Chemo mit Paraplatin und Taxol eingeleitet werden, für 6 Monate - eine Hammerbehandlung, ich fühle mit dir. Ich habe super auf die Behandlung reagiert, nach 6 Monaten, Januar 07 war mein Tumormarker wieder in der Norm (CA125 bei 22) und ich war happy. Im Juni wurde dann ein Rezidiv diagnostiziert. Und das Ganze hat mir dann etliche neue Türen eröffnet...zwar auf Umwegen...aber das macht das Wandern manchmal erfahrungsreicher...

Nachdem ich von zwei namhaften Ärzten (ein Prof. aus Zürich und ein Arzt der Uni BS) nach der Rezidiv-Diagnose einfach auf die Wartebank geschoben wurde mit der Diagnose, im Moment kann man nichts machen, da müsse man zuerst drei Monate abwarten um zu beobachten, ob sich das Wachstum auch wirklich bestätige, stellte sich im Herbst heraus, dass dies ein fataler Fehler mit verheerenden Folgen war, denn während dieser Zeit konnte sich der Krebs so sehr ausbreiten, dass ich nun nicht mehr operiert werden kann, obschon ich von Anfang an lieber eine OP gemacht hätte als eine Chemo. Ich habe nun am 9.11. mit einer Chemo gestartet und stehe dieser Behandlung sehr positiv gegenüber.

Was ich aber seit dem Rückfall angefangen habe und mir eine enorme Kraft und grosse Energie für die Zukunft gibt ist mein eigener Weg, den ich neben der medizinischen Behandlung eingeschlagen habe. Denn was mir daneben enorm gefehlt hat waren alle anderen Themen, die mich beschäftigt und geplagt haben - und darauf erhielt ich von keinem Mediziner hinreichende Unterstützung. Ich habe aber einfach nicht aufgegeben, selbst viel recherchiert, mit Freunden geredet und so unendlich viele Informationen gesammelt. Ich habe dann im August mit der Simonton-Therapie begonnen und im Oktober das Patienten-Seminar durchgeführt. Seither geht es mit meiner mentalen Kraft stetig bergauf - ohne dass ich aber das Andere ausblende...natürlich könnte ich sterben, ich kann aber auch wieder gesund werden. Und diese Hoffnung kann ich nur in mir selbst nähren...und diese Nahrung stärkt meinen Körper und meinen Geist. Geh doch mal unverbindlich auf dieser Seite schnuppern...du hast nichts zu verlieren, vielleicht bist du ja offen gegenüber einer ergänzenden Behandlungsform - und das lässt sich super kombinieren mit der Chemo und anderen medizinischen Interventionen. (http://www.simonton.ch/de/index.html). Nebenbei lese ich auch enorm viele Bücher über das Thema Selbstheilung (resp. die Aktivierung der Selbstheilungs- und Stärkungskräfte im Körper). Wenn es dich interessiert teile ich dir sehr gerne ein paar sehr spannende Buchtipps mit.

Gerne möchte ich dir auch noch ein bisschen Zuversicht und Kraft bezüglich deiner Unsicherheit gegenüber Sexualität in der Beziehung geben. Ich war und bin seit längerer Zeit ohne Partner und ich hatte riesigen Stress und Angst, mich nie mehr als Frau fühlen zu können, nachdem ich das alles durchmachte...und auch hier musste ich mir selbst helfen und alles selbst herausfinden. Aber ich kann dir versichern und dich beruhigen - es ändert sich zwar Vieles - aber für mich war es nur positiv, was die Sexualität anbelangt. Zwar hat sich meine Triebhaftigkeit verändert, nicht aber die Intensität und Lust auf Sexualität. Im Gegenteil, ich empfinde mich und meine Wahrnehmung zur Sexualität viel tiefer und intensiver - und ich habe ein anderes, positiveres weibliches Wahrnehmungsvermögen entwickelt. Ausserdem hatte ich riesige Angst, dass es mit dem Geschlechtsverkehr nie mehr ohne Gleitcrèmes mehr funktionieren würde - was nicht der Fall war. Ich hatte mich im Sommer verliebt und meine Erlebnisse mit diesem Mann waren sehr schön, leider aber hat er es durch mein Rezidiv mit der Angst bekommen...was aber nichts an der Tatsache ändert, dass ich ein sehr schönes und erfüllendes intimes, sexuelles Erleben erfahren durfte.

Gib dir und deinem Körper Zeit und Glaube, dass du dich wieder in dir wohl- und gut fühlen kannst...

Ich habe heute Nachmittag meine zweite Chemo... ich sende dir viel Kraft und Zuversicht - und Mut, an dich, deinen Weg und dein Leben zu glauben.

Ganz herzlichst....Mondlicht

Caro
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An Modlicht

Beitragvon Caro » Fr 30 Nov 2007 10:47

Hallo Mondlicht

Der Text ist sehr schön geschrieben. Ich glaube du hast den wahren Sinn des Lebens begriffen!

Finde es schade, dass dein Ex dich wegen dem Rezidiv verlassen hat, schade gibt es noch so egoistische Menschen...

Wünsche dir viel viel Kraft weiterhin und hoffe du wirst deinen Krebs besiegen!

Lieber Gruss

Caro

Mondlicht
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Sinnhaftigkeit

Beitragvon Mondlicht » Fr 30 Nov 2007 11:28

liebe Caro

Herzlichen Dank für dein Feedback... - ich glaube, dass in allem was ich erlebe eine für mich relevante Sinnhaftigkeit enthalten ist...
gestern im Zug las ich übrigens ein wunderbares Zitat von Robert Walser:
"Das Lebendige ist mir lieber als das Unsterbliche."

Eben auch sehr relevante Lebens-Themen... nicht nur für Krebsbetroffene - aber vielleicht besonders oder gerade bei Krebsbetroffenen.

Herzlichst Mondlicht

Rhia
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Beitragvon Rhia » Mo 3 Dez 2007 16:16

Hallo Mondlicht,

ich möchte mich für deine Geschichte bedanken. Es gibt mir Mut das zu lesen und nimmt mir ein wenig meine Ängste.

Die grösste Angst habe ich zur Zeit vor dem Port. Auch wenn es eigentlich lächerlich ist, ist es meine 5te OP dieses Jahr und langsam kann ich einfach nicht mehr.


Gruss Claudia

Mondlicht
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An Rhia

Beitragvon Mondlicht » Mo 3 Dez 2007 17:44

liebe Claudia

danke dir für deine Antwort. Ich verstehe dich, dass du genug hast und auch die kleineren Eingriffe Ängste aufkommen lassen... ist ja irgendwie normal.
Was ich dir gerne mit auf den Weg geben möchte für die Chemo: wenn es dir möglich wäre, die Chemo als einen positiven Heilungsaspekt anzusehen, dann könnte dir das helfen, diese ganze Prozedur körperlich und psychisch besser zu verkraften... und noch was, zunehmen ist auch wichtig...je mehr du wieder deinem normalen Gewicht nahe kommst, desto besser für die Verträglichkeit.

Da ich durch den aktuellen Tumorstatus nicht mehr soviel essen kann, weil meine Därme sehr angegriffen sind, und nicht noch mehr abnehmen möchte habe ich angefangen, hochkalorische Medizinaldrinks von Novartis zu konsumieren. Es gibt verschiedene, mir schmecken die nicht milchigen am besten. Die heissen Resource Fruit pomme, 2 dl haben glatte 300 Kalorien, das ist der Hit ;-) ich nehme zwei pro Tag neben dem Essen....allerdings ist das Zeugs brutal teuer, 1 Stk. kostet 4.35 Fr.

Und nun drücke ich dir ganz feste die Daumen für deine nächsten Schritte und sende dir viel Kraft.

Liebe Grüsse Mondlicht

Rhia
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Beitragvon Rhia » Di 4 Dez 2007 19:50

Hallo zusammen,

ein Kollege meines Mannes ist vor einigen Jahren an Krebs erkrankt. Er empfahl meinem Mann ich soll mich mal über Heilpilze informieren. Das habe ich jetzt gemacht und ich bin positiv überrascht und werde diese Therapie auf jeden Fall ausprobieren. Schaut es euch doch mal an www.vitalpilze.de .


gruss Claudia

Rhia
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Meine erste Chemo

Beitragvon Rhia » Do 10 Jan 2008 9:04

Hallo zusammen,

vorgestern hatte ich meine erste Chemo. Ich scheine alles ganz gut vertragen zu haben. Keine Übelkeit oder sonstige Beschwerden. Nur mein Geschmacks- und Geruchssinn haben sich verabschiedet. Alles schmeckt komisch und daher hab ich auch wenig Lust zu essen und zu trinken. Säurehaltige Getränke darf ich nicht mehr trinken oder soltle zumindest nicht zuviel davon trinken. Aber Wasser ist mir zu wider und nur Tere trinken den ganzen Tag ist auch mühsam besonders weil alle komisch schmecken. Ich bin reine Teetrinkerin und habe etwa 30 verschiedene Teesorten zu Hause. Und bisher noch keine Gefunden die ich gut trinken kann. Hält diese Geschmacksverirrung die ganze Zeit über an? Was habt ihr in der Zeit gerne getrunken?


Gruss Claudia

Caro
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Pouletflügeli vom Mc Donalds

Beitragvon Caro » Do 10 Jan 2008 14:32

Hallo Rhia

Leider kann ich dir bei den Getränken nichts sagen. Aber Willy, der hier auch im Forum zusammen mit Liz vertreten ist, hat mir mal erzählt, das einzige was ihm während der Chemozeit schmeckte waren die Pouletflügeli vom Mc Donalds. :-)

Ich hoffe das wird jetzt nicht als Werbung angesehen :-)))

Liebe Grüsse und e Guete im Mc

Caro

Linda
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Beitragvon Linda » Sa 12 Jan 2008 23:18

Liebe Claudia,

schau doch mal unter "Chemotherapie", "Chemogeschmack nach der Chemo": http://www.krebsforum.ch/forum/viewtopic.php?t=136
oder unter "Nebenwirkungen reduzieren" nach: http://www.krebsforum.ch/forum/viewforum.php?f=50

Dort findest du viele Tips, die Dir hoffentlich weiter helfen. Vielleicht weiss auch Ladina einen Rat?

liebe Grüsse
Linda


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