Endometriumkarzinom


Moderations-Bereich
Sunne
Beiträge: 9
Registriert: Mi 29 Jun 2011 13:10

Endometriumkarzinom

Beitragvon Sunne » Do 30 Jun 2011 13:05

Hallo zusammen

Bei mir wurde mitte Mai ein Endometriumkarzinom festgestellt. Ich fiel aus allen Wolken, denn mit dieser Diagnose habe ich überhaupt nicht gerechnet. Es war auch eher ein Zufallsbefund. Ich hatte keinerlei Beschwerden und fühle mich völlig gesund.

Ich bin 32 Jahre alt und glücklich verheiratet. Das Schlimmste war für mich, dass ich mir so sehr Kinder gewünscht habe. Doch dies bleibt ein Wunsch, denn zwischenzeitlich bin ich operiert. Es wurden mir die Gebärmutter, die Eileiter und die Eierstöcke entfernt. Ich bin mich am Erholen von der Operation. Diese ist problemlos verlaufen.

Hat jemand Erfahrung mit dieser Situation? Ich mache mir ziemlich viele Gedanken insbesondere Rund um die Partnerschaft. Klar muss zur Zeit noch alles verheilen. Aber ich habe Angst gerade vor dem ersten Mal Sex! Was hat sich verändert? Wie fühlt es sich an? Empfinde ich noch das selbe? Klar ich habe es super mit meinem Mann und ich kann mit ihm sehr gut über meine Gefühle und Bedenken sprechen. Er kümmert sich auch rührend um mich.

Weiter beschäftigt mich noch stark meine berufliche Situation. Ich arbeite auf der Pflege und natürlich gerade noch auf der Gynäkologie und Wochenbett. Ich frage mich immer wieder, ob ich noch in der Lage bin dazu. Kann ich noch Wöchnerinnen betreuen mit dem Gedanken keine eigenen Kinder zu haben? Wie geht es mir mit den gynäkologischen Patientinnen? Gerade jemand mit Brustkrebs?

Die Ärzte empfehlen mir nun eine Hormontherapie mit Livial. Hat jemand Erfahrung damit? Vorallem dieses Medikament über Jahre einzunehmen?

Liebe Grüsse

Jens B
Beiträge: 756
Registriert: Mi 2 Apr 2008 21:55
Wohnort: Freistaat Sachsen, Grumbach (bei Dresden), Deutschland
Kontaktdaten:

Sei nicht traurig, so etwas "schweißt" noch mehr zusammen!

Beitragvon Jens B » Mo 4 Jul 2011 22:53

Hallo Sunne!

Da Du noch keine Antworten bekommen hast (Sie folgen aber bestimmt noch!), möchte ich Dir kurz antworten!
Deine Sache tut mir unendlich leid!
Ich verstehe es völlig (auch wenn ich ein Mann bin) dass es das Schlimmste für eine Frau ist, keine Kinder zu bekommen!
Aber den Kinderwunsch könnte man sich später trotzdem noch mit einer Adoption erfüllen!
Schön, dass Du verheiratet bist & soviel Verständnis darin erfährst.
Aber es ist auch absolut verständlich, dass Du Dir so Deine Gedanken um die Partnerschaft machst. Doch denke daran, man hat aus Liebe geheiratet! "In guten, wie auch in schlechten Zeiten"… Also sorge Dich nicht zu sehr um Deine Ehe! Dein Ehemann wird auch jetzt zu Dir stehen und gemeinsam mit Dir durchs Leben gehen! Er wird Dir (gerade jetzt!) zur Seite stehen!
Denn nun kann er seine wahre Liebe richtig beweisen! Was er garantiert auch tun wird… Sei nur zuversichtlich und ganz optimistisch!
Ich wünsche Dir alles Gute, weiterhin eine glückliche Ehe und ein dreifaches toi, toi, toi!
Garantiert erhältst Du noch weitere Zuschriften. (von Frauen) Die Dir von ihren Erfahrungen berichten können. Es tut mir leid, dass ich Dir nicht mehr dazu schreiben kann! Aber wenn Du einen Zuhörer brauchst …
Aber trotz der Misere ist es prima, dass Du über alles mit Deinem Mann sprechen kannst. Das zeugt nicht nur von Reife & Größe, sondern auch von "echter" Liebe von ihm!!!

Liebe Grüsse & alles Gute
Jens B

Sunne
Beiträge: 9
Registriert: Mi 29 Jun 2011 13:10

Danke

Beitragvon Sunne » Di 5 Jul 2011 11:21

Hallo Jens

Danke vielmals für deine aufbauenden Worte und deine Antwort.
Wie du bereits geschrieben hast, ist es schön zu wissen dass ich nicht alleine bin sondern einen Partner an meiner Seite habe. Er steht zu mir, ist für mich da, fängt mich auf und baut mich wieder auf wenn ich eine Schulter zum Ausweinen brauche und vor allem hört er mir zu!!!! Ich bin sehr dankbar ihn zu haben.

Zwischenzeitlich geht es mir besser. Die Schmerzen haben nachgelassen. Ich habe diese Wochen einen Termin für die Knochendichtemessung und Besprechung der Situation mit einem Endokrinologe. Dann weiss ich bestimmt mehr auch bezüglich der Hormonersatztherapie.

Liebe Grüsse
Sunne

Jens B
Beiträge: 756
Registriert: Mi 2 Apr 2008 21:55
Wohnort: Freistaat Sachsen, Grumbach (bei Dresden), Deutschland
Kontaktdaten:

Ich wünsche Dir viel Glück & alles, alles Gute!

Beitragvon Jens B » Di 5 Jul 2011 11:54

Hallo Sunne,

auch ich danke Dir für Deine Antwort!
Ich kann mich nur wiederholen, es ist sehr schön, dass Du so einen lieben, verständnisvollen Partner hast! (Der auch zu hören kann & will!)
Prima, ich freue mich, dass es Dir zwischenzeitlich besser geht!
Für die Knochendichtemessung wünsche ich Dir viel Glück & natürlich ebenso für die Besprechung beim Endokrinologen.
Ich wünsche Dir alles Gute & drücke Dir ganz, ganz, "gaaanz dolle" die Daumen!

Liebe Grüsse
Jens B

Jana
Beiträge: 2
Registriert: Mi 27 Jul 2011 16:45

Livial

Beitragvon Jana » Do 28 Jul 2011 7:01

Guten Morgen Sunne

Bei mir wurde 2009 ein Uterussarkom festgestellt. Es blieb leider nichts anderes als eine Totaloperation übrig. Ich war zu jenem Zeitpunkt 51 Jahre alt. Mit dem unerfüllten Kinderwunsch hatte ich schon lange abfinden müssen. Es gab immer wieder schwere Momente. Es tut mir für dich sehr leid, dass dir Kinder nun verwehrt sind.

Die Folgen der Operation waren gravierend! Der Geschlechtsverkehr war sehr schmerzhaft, da sich die Geschlechtsorgane wegen der fehlenden Hormone zurückgebildet haben. Zudem war meine Libido auf dem Nullpunkt, nicht nur wegen der Schmerzen. Weiter hatte ich mit starken Wallungen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwäche zu kämpfen. Durch die Gabe von Oestrogen konnten wenigstens die Wallungen gelindert werden.

Durch meine Suche im Internet habe ich dann herausgefunden, dass mir auch Testosteron fehlt. Meine Aerztin wollte mir kein entsprechendes Präparat verschreiben. Ich habe im Januar einen guten Arzt gefunden, der sich mit Hormonen auskennt. Er hat mir Livial verschrieben. Seither geht es mir viel besser, ja ich kann sagen, dass ich fast wieder wie früher bin.

Aufgrund meiner Erfahrungen empfehle ich dir, es mit Livial zu probieren. Du musst selber herausfinden, wie gut du es verträgst. Falls du unsicher bist, solltest du nochmals mit deinem Arzt darüber reden.

Wenn du mehr wissen willst, wie es Frauen ohne Eierstöcken/Gebärmutter geht, kannst du viele Informationen auf der Webseite femica.at finden. Es besteht auch ein Forum. Auch ich beantworte dir gerne deine Fragen.

Ich wünsche dir viel Kraft.
Jana

Sunne
Beiträge: 9
Registriert: Mi 29 Jun 2011 13:10

Re-Livial

Beitragvon Sunne » Mo 8 Aug 2011 16:29

Hallo Jana

Danke vielmals für deinen Erfahrungsbericht, deine Offenheit und Ehrlichkeit.
Wie geht es dir zwischenzeitlich?

Ich habe seit ca. 2 Wochen mit Livial begonnen und fühle mich damit viel besser. Die Hauttrockenheit hat nachgelassen und auch die Hitzewallungen sind besser. Leider habe ich in den letzten zwei Wochen vermehrt Kopfschmerzen. Ich weiss jedoch nicht, ob dies ein Zusammenhang hat.

Ich wünsche dir noch einen schönen Abend und liebe Grüsse
Sunne

Jana
Beiträge: 2
Registriert: Mi 27 Jul 2011 16:45

Guten Morgen Sunne

Beitragvon Jana » Di 9 Aug 2011 7:16

Ich denke, dass es eine gute Entscheidung von dir war, mit Livial anzufangen. Mir geht es nach wie vor sehr gut. Nach Beginn der Einnahme von Livial hat es bei mir auch etwa zwei Wochen gedauert, bis es mir besser ging. Und inzwischen ist es fast so, als ob ich keine OP gehabt hätte. Im Hinterkopf bleibt die Krankheit natürlich immer.

Ein vermehrtes Auftreten von Kopfschmerzen habe ich nicht festgestellt. Aber schon seit meiner Kindheit hatte ich immer damit zu kämpfen, vor allem bei Föhn oder wenn die Bise weht. Nebenwirkungen von Medikamenten können ja sehr individuell sein.

Wie geht es dir in deiner beruflichen Situation? Ich kann mir vorstellen, dass es für dich besonders schwierig ist, da du mit Wöchnerinnen zu tun hast. Ich glaube, das hätte mich zu sehr mitgenommen. Manchmal tut es sogar heute noch weh, dass ich keine Kinder haben konnte.

Alles Liebe und Gute.
Jana

Sunne
Beiträge: 9
Registriert: Mi 29 Jun 2011 13:10

Danke

Beitragvon Sunne » Fr 12 Aug 2011 2:17

Guete Morge Jana

Ich bin froh, mich für den Weg mit der Livial-Therapie entschlossen zu haben. Auch wenn mir der Gedanken, die nächsten 20 Jahre Medikamente einzunehmen, noch sehr schwer fällt. Die Kopfschmerzen haben nachgelassen und ich fühle mich ziemlich wohl.

Seit kurzen habe ich wieder mit meiner Arbeit begonnen. Ich merke, dass ich nach einem Arbeitstag noch müde bin. Ist doch noch lange den ganzen Tag auf den Beinen zu sein. Trotzdem habe ich mich entschlossen, wieder das volle Pensum zu arbeiten. Ich bin noch sehr zwiegespalten. Einerseits freue ich mich sehr wieder zu arbeiten, anderseits fahren meine Gefühle Achterbahn. Ich kann mich noch gar nicht an den Gedanken gewöhnen, keine Kinder zu bekommen. Bei der Arbeit werde ich täglich mit diesem Gedanken konfrontiert. Ich merke auch, dass es mir hilft mich dem zu stellen und mich damit auseinander zu setzen. Daneben haben wir auf unserer Station nicht nur Wöchnerinnen sondern auch Patientinnen, bei denen die Gebärmutter usw. entfernt wird. Die Begleitung und Betreuung geht mir im Moment auch noch sehr nah.

Die Zeit wird mir zeigen, wie es meiner Zukunft weiter geht. Bis anhin war in meinen Gedanken bezüglich der beruflichen Zukunft immer eine „Mutterschaftspause“ eingeplant…. Dies wird sich nun natürlich alles ändern. Ich habe nun und brauche auch die Zeit, um mich damit auseinander zu setzen. Ich bin gespannt wohin mich mein Weg führt. Ich weiss ich bin stark und auch eine lebensfrohe optimistische Person, daher werde ich mein Weg bestimmt finden. Zum Glück bin ich nicht alleine und meine Gedanken auch mit meinem Partner austauschen.

Ich wünsche Dir es sunnigs Tägli und en liäbe Gruss
Sunne

Dorilieb
Beiträge: 1
Registriert: So 12 Jun 2016 15:32
Wohnort: Köln

extreme Schlafstörungen durch Krebs, Angstzustände u. Panikattacken

Beitragvon Dorilieb » So 12 Jun 2016 15:46

Hallo in die Runde,

meine Mutter ist vor 8 Monaten an Unterleibskrebs erkrankt und die Diagnose hat Ihr arg zugesetzt.

Von der Diagnose an konnte Sie nur noch sehr schlecht, wenn überhaupt, Einschlafen. Quälende Gedanken und Angstzustände waren über Monate die Folge.

Ich habe mich dann im Internet über einige Schlaf und Beruhigungsmittel informiert.

Dieses war gar nicht so einfach, denn es sollte etwas ohne chemische Substanzen sein, gut verträglich und nebenwirkungsfrei.
Lange gesucht und dennoch gefunden.

Medalin-Forte ist ein rein pflanzliches Komplexmittel, ein Phytopharmaka, und daher unbedenklich.

Meine Mutter war und ist bis heute von der grandiosen Wirkung sehr angetan.

Sie nimmt kurz vor dem zu Bett gehen 2 Kapseln und Sie spürt wie sich Ihr ganzer Körper entspannt und Ihr Geist zur Ruhe kommt.

Nach ca. 20-30 Minuten ist Sie meistens sanft eingeschlafen und kann bis zu 6-8 Stunden schön Durchschlafen.

Ein voller Erfolg und ein lobenswertes Präparat.
Eine wirklich gute und gesunde Alternative zu all den chemischen Schlaferzwingern.

Eine Empfehlung an alle die an massiven Schlafstörungen leiden, egal ob durch Angstzustände, Panikattacken oder durch sonstiege Probleme.


Ich wünsche allen auf diesem Wege eine gute Besserung, ganz viel Kraft und erholsame Nächte.

LG. Doris

Nicole73
Beiträge: 1
Registriert: Di 18 Okt 2016 9:00
Wohnort: Stein AG

Endometriumkarzinom

Beitragvon Nicole73 » Di 18 Okt 2016 9:21

Hallo Zusammen

bei mir wurde im Mai dieses Jahres die Diagnose gestellt.
Habe 2OP's hinter mir.
Bei der ersten wurden Eierstöcke,Eileiter,Gebärmutter und ein Teil des Gebärmutterhalses entfernt.
In einem Nachgespräch, wurde mir zu einer weiteren OP geraten und zu Anschliessender Bestrahlung.
Bei der zweiten OP wurden dann 30 Lymphknoten aus dem Becken/Bauchraum entfernt, diese waren zum Glück alle o.B.

Jetzt steht noch die Strahlenbehandlung an.

Beim Durchlesen Eurer Beiträge, sind mir zum Teil grosse Behandlungsunterschiede aufgefallen.

Bei mir zum Beispiel, hiess es das Chemo nicht's bringe.Eine Therapie mit Hormonen nicht gehe.

Fühle mich allgemein etwas im Stich gelassen.Empfand die Aufklärung der Diagnose, als sehr Oberflächlich.

Auch ich mache mir Gedanken über meine Zukunft, gerade was die Arbeit anbelangt.
Bin - fühle mich im Moment,Psychisch und Physisch nicht in der Lage,meine Arbeit wieder aufzunehmen.

Bin nun seit 4Monaten Krankgeschriebenen,der Zwischenzeit auch in Psychologischer Behandlung, weil mich alles einfach doch mehr Belastet, als ich am Anfang dachte.

Froh bin ich um meine Mutter und ein paar wenige sehr gute Freunde,die mich Ablenken, aber auch mal zu einem Termin begleiten.

LG Nicole

admin
Site Admin
Beiträge: 716
Registriert: Fr 17 Jun 2005 10:10
Wohnort: Krebsliga Schweiz, Bern
Kontaktdaten:

Behandlung des Endometriumkarzinoms

Beitragvon admin » Fr 21 Okt 2016 17:48

Liebe Nicole

Sich im Dschungel der Behandlungen onkologischen Erkrankungen zu Recht zu finden ist oft schwierig. Gut haben Sie Familie und Freunde, die Sie zu Terminen begleiten und Sie ablenken. Gerade bei Arztgesprächen sind solche Begleiter sehr wertvoll, denn 4 Ohren hören mehr als 2. So haben Sie anschliessend die Möglichkeit, sich auszutauschen und über das Gehörte sprechen.

Bei den meisten soliden Tumoren gibt es viele Unterarten, die nochmals unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Das ist auch beim Endometriumkarzinom der Fall. Bei der Wahl der Therapie sind die unterschiedlichen Parameter, wie Unterart, Tumoreigenschaften (Agressivitiät, Hormonabhängigkeit usw.), Stadium zum Zeitpunkt der Erkrankung usw. aber auch das Alter und der Gesundheitszustand der Patientin ausschlaggebend.

Z.B. kann zur Zeit der Hormontherapie des Endometriumkarzinoms in bestimmten Situationen keinen gesicherten Nutzen nachgewiesen werden. Auch bei der Therapiewahl zwischen Bestrahlung und Chemotherapie bestehen Kriterien, die berücksichtig werden müssen. In den meisten Spitälern bestehen sogenannte Tumorboards. Bei diesen Rundtischgesprächen werden die Patienten mit ihren Erkrankungen Spezialisten aus unterschiedlichen Fachrichtungen (Gynäkologen, Onkologen, Radioonkologen, Endokrinologen usw.) vorgestellt, und gemeinsam wird eine möglichst optimale Therapie bestimmt.
Ich kann gut verstehen, dass diese Erkrankung mit den einschneidenden Therapien und Auswirkungen auf Ihr Leben, für Sie sehr belastend ist. Darum ist es gut, sind Sie in Psychoonkologischer Behandlung.
Für Fragen zur Arbeitssituation, Sozialversicherungen, usw. können Sie sich auch an die kantonale Krebsliga Ihrer Region wenden.
Auch meine Kolleginnen und ich vom Krebstelefon stehen Ihnen gerne für ein Gespräch zur Verfügung.

Liebe Grüsse
Irma, Moderatorin


Zurück zu „Gynäkologische Krebsarten“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste