habe einfach nur angst


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Bienli
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habe einfach nur angst

Beitragvon Bienli » Mi 10 Aug 2005 7:53

grüezi metendand!
vor vier wochen war meine welt noch in ordnung. doch jetzt ist alles anders. ich habe lymphdrüsenkrebs und am dienstag bekomme ich schon die zweite chemo. habe zwei kleine kinder zu hause und einen mann, der jetzt natürlich fast durchdreht.
ich habe einfach nur angst - und nun fallen mir auch noch die haare büschelweise aus. das mit dem haarausfall wusste ich ja. habe aber gehofft, dass es mir nicht passiert.
und was ist, wenn ich das alles nicht packe? die chancen seien etwas mehr als 50 %. tönt ja nicht gerade nach viel - oder?
ich weiss im moment einfach nicht mehr, wo mir der kopf steht.
was soll ich bloss machen?

Sam
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Beitragvon Sam » Mi 10 Aug 2005 21:55

Hallo Bienli
ich leide ebenfalls seit 7 Jahren unter einer Form des Lymphdrüsenkrebses. Du siehst also, dass man die Hoffnung nicht gleich begraben soll. Wie heisst deine Erkrankung? Ist es ein MH-Lymphom oder ein NHL-Lymphom? Welche Chemo bekommst du derzeit? Ich denke, bei Haarausfall dürfte es sich um das CHOP- oder R-CHOP-Schema handeln.

Sobald ich von Dir genaueres weiss, informiere ich dich wieder.

Also, Kopf hoch

Gruss
Sam

Nomade
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Beitragvon Nomade » Fr 12 Aug 2005 8:25

Liebe Bienli
Ich kann sehr gut nachfühlen wie es Dir im Moment gehen muss, denn auch ich habe zwei Söhne (15 und 13) und einen Mann, die mit meiner (schlechten) Krebsdiagnose umgehen müssen.
Auch bei uns war da am Anfang Panikstimmung. Inzwischen haben wir die Sache recht gut im Griff, und das könnt Ihr auch schaffen. Ich denke, dass Deine Aussichten besser sind als Du jetzt vielleicht denkst. Wichtig ist jetzt wohl, dass Du jede Hilfe die Du kriegen kannst annimmst und Dir wirklich Zeit für dich nimmst. Jede Art von Stress ist jetzt Gift. Es gibt immer zwei Seiten: Für die einen ist die Flasche halb leer, für die anderen halb voll. Damit will ich sagen: 50% Chance- wow - toll! Glaub an Deine Chance. Solange man lebt gibt es immer wieder Chancen und in jeder Situation kann man auch Possitives finden und erleben.
Meinen Krebs werde ich nicht mehr los, aber ich werde mich, dank Chemotherapien, nicht so schnell unterkriegen lassen. Mein Leben geht trotz Krankheit weiter und ich habe vor, es bis zum letzten Moment zu geniessen.
Ein guter Onkologe hat mir mal gesagt: Auf die Frage -Wie stehen meine Chancen, wie lange werde ich noch leben- würde er keine Antworten geben, denn es liege immer am Patienten selber wie seine Chancen ständen. Also, lass Dich nicht zu sehr von diesen 50% beeinflussen, Deine Chancen können absolut besser aussehen.... wie kann man das genau wissen? Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz viel Mut und Kraft!

Liebe Grüsse, Nomade

Bienli
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Nachricht an Sam

Beitragvon Bienli » Di 16 Aug 2005 22:03

wie kann ich Dich erreichen?

Kutner Gaby
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ich habe einfach nur angst - meine antwort

Beitragvon Kutner Gaby » Fr 19 Aug 2005 7:36

Liebes Bienli
Bei wurde vor 17 Jahre ein MALT Lymphom im Magen festgestellt. Ich möchte dir Mut machen, denn heute geht es mir wieder sehr gut. Ich bin in einer Selbsthilfegruppe für Krebspatienten/-Innen und Angehörige (Kontaktperson). Eine neue Broschüre "Lymphome", Leitfaden für Betroffene und Angehörige, ist kürzlich erschienen. Wenn du Infos suchst, dann schreibe mir bitte eine e-mail. Es gibt in der Schweiz eine Gruppe für Lymphom-Betroffene.
Information ist eine grosse Hilfe gegen die Angst, liebes Bienli.
Möchtest du mehr wissen? Schreibe mir doch eine e-mail.
Hope is the engine of life - Zitat aus dem internationalen CompuServe Cancer Forum.
Ich wünsche dir und deinen Angehörigen alles Gute!
Gaby

Dorothe
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Beitragvon Dorothe » Mi 24 Aug 2005 12:23

Liebe Bienli,

erst heute habe ich das Krebsforum entdeckt - deshalb die späte Antwort. Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du und kann mir vorstellen, wie es dir geht.

Ich bekam meine Prognose (follikuläres Lymphom) vor etwa einem Jahr - es war ein riesiger Schock, besonders auch wegen der Kinder. Unsere Zwillinge waren damals gerade jährig und ich war schwanger mit unserem dritten Kind.

Jetzt habe ich die Chemo hinter mir (mache noch mit Antikörpern weiter) und versuch mich wieder voll auf Kinder und Arbeit zu konzentrieren, was mir relativ gut gelingt. Die Kinder haben mir enorm geholfen positiv zu bleiben.

Ich wünsche Dir und deiner Familie viel Kraft und hoffe, dass ihr viel Hilfe und Unterstützung erhält.
Dorothe


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