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Buba
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Beitragvon Buba » Mi 27 Jun 2007 18:55

Hallo Zusammen.

Ich bin neu hier.Suche in der Region Solothurn oder Bern Kontakt zu betroffenen.
Letztes Jahr im Dezember bekam ich die Diagnose, Lympfdrüsen Krebs. Ich war erstaunt wie gut ich es auffasste, es gab wenige Tage wo ich mich verkroch und fragte warum. Ein halbes Jahr machte ich die Chemo durch. Es ging mir dabei gut, litt nur 4tage nach der Chemo. Vor 6wochen erfuhr ich das der Krebs zurück ist. Es hiess einfach zurück aber man ist nie geheilt, er kann wieder kommen. Zu akzeptieren das ich jetzt gesund bin fällt mir schwer.
Bin Mutter von 5jährigen Zwillingen, die es gut verkrafteten.Meine Familie litt damals mehr als ich.
Ich suche kontakte zu Personen die mitten drin sind oder es geschafft haben. Fühle mich manchmal alleine, weil jetzt alle meinen ich sei geheilt.
Würde mich Dich (Euch) kennenzulernen.

Gruss Buba

unifaeggi
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Beitragvon unifaeggi » Do 28 Jun 2007 10:47

Hallo und erst mal herzlich willkommen im Forum

Ich war im Mai 2005 an Morbus Hodgkin erkrankt, und im Dezember 2005 moutierte er zu einem Non Hodgkin Lymphom. Mittlerweile bin ich ein Jahr ohne Krebs, und es geht mir gut.

Das zurück ins Leben ist für viele Menschen das schwehrste an der Krankheit. 1. Beginnt meist erst dann die wirkliche Aufarbeitung. und 2. Wird man von der Medizin her nur noch wenig unterstützt. Was mir dabe sehr geholfen hat sind Ziele. Ziele die sich zwar mittlerweile wieder als falsch herrausstellten, aber sie halfen mir, die Löcher zu überbrücken. Und da mir zu dieser Zeit vieles einfach lief, habe ich die Zeit als sehr schön in Erinnerung.

Mir hat der Krebs sehr viel gegeben, und ich lernte viel bewusster zu leben. Mir wurde klar, dass das Leben irgend wann zu Ende ist, und zwar für jeden. Doch ich brauche keine Angst davor zu haben, weil ich die Tatsache dass wir irgendwann sterben akzeptiert habe.

In meiner letzten Chemo lag ich neben einem Patienten mit dem ich einige male in der Chemo lag, und mit dem ich immer sehr gute Gespräche hatte. Er war auch in der Letzten chemo und wir sprachen grad über Rezitive. Da meinte er:

Siehe, das Leben ist Lebensgefährlich

Dieser Satz finde ich sowas von genial. Um zu sterben brauchts keinen Krebs. eine Sekunde unachtsamkeit reicht aus, um in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt zu sein. Wenns Zeit ist ists Zeit.

Ich wünsche dir alles gute, und würde mich freuen, wenn du zurückschreibst.

Gruss Raphael

Buba
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Danke

Beitragvon Buba » Do 28 Jun 2007 17:00

Hallo Raphael

Danke für deine rasche Antwort.
Es ist schwer damit zu leben das jetzt der Krebs zurück ist. Mich macht es manchmal verrückt weil ich ihn nicht sehe oder spühre. Wir haben viele drüsen, man kann nicht sagen obe irgendwo noch der Feind lauert.
Das stimmt bei einem Verkehrsunfall ist die Chance grösser das man stirbt, den Krebs kann man mit Medikamenten heilen oder das Leben herausziehen.
Doch damit umzugehen das man in einem hat, ist schwer.
Mir hat eine Frau, die vor 3jahren den Krebs hatte, gesagt ich solle jeden Tag geniessen und nicht weit voraus planen. Ich versuche jetzt jeden Tag so zu nehmen und zu leben.
Mache für 2jahre alle 3monate eine Antikörper therapie, so werde ich immer in Behandlung sein und hoffe lange ohne den Krebs weiter Leben.

Musst du auch noch in Behandlung gehen? Trotz deinen Zielen wie gehst du damit um? Kannst du ihn vergessen?

Meine Haare wachsen langsam, solange sie noch nicht da sind kann ich wohl nicht loslassen.

Hoffe höre bald von dir.

Gruss Buba

unifaeggi
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Mein Weg war nicht der Typische

Beitragvon unifaeggi » Do 28 Jun 2007 20:47

Hallo

Ich denke, irgendwann soll und muss man die Krankheit wieder loslassen. Als eine Erfahrung im Leben in die Schublade vergangenes einordnen. Das geschieht nicht von Heute auf morgen, und natürlich kann man diese Schublade ab und an noch durchwühlen. Aber irgendwann soll man wieder im Jetzt zu leben beginnen, und den Krebs vergessen.

Bei mir war das alles etwas spetziell. Ich bekam ausser viel Unterstützung von aussen nie etwas im Leben geschenkt. Ich kam mit einer schwehren körperlichen Behinderung zur Welt. Ich lernte dank grossem Einsatz meiner Eltern entgegen aller Prognosen zu laufen. Später zog es mich in den Sport. Mit 16 Jahren trainierte ich schon über 10 h die Woche und mit 19 schraubte ich von meinem Fahrrad ab, und fuhr ohne davon. Seit diesem Moment weiss ich innerlich was meine Aufgabe ist. Die Behinderung wegzutrainieren.

Dies ist rein theoretisch gesehen möglich. geschafft hat es noch niemand. Als ich von meiner Krebserkrankung erfuhr, wusste ich innerlich sofort. Raphael du musst vollgas geben. Die Krebserkrankung selbst hätte mich nicht so gross gestöhrt, hätte sie nicht diese radikale Botschaft in sich getragen. "Raphael, es ist Zeit deine Behinderung langsam zu verabschieden". Natürlich redete ich mir ein, das sei alles nur ein dummes Gefühl, und ich sagte mir, wenn du trotz der Chemo weiter trainieren kannst, dann musst du diese Botschaft wohl akzeptieren.

Am Tag nach meiner ersten Chemo (ich hatte noch eine ambulante Port OP hinter mir) wachte ich Morgens um 6 wie vom Blitz getroffen auf, und der erste Gedanke war "Training". Am selben Tag fuhr ich 50 km mit dem Velo und das wiederholte ich die Kommenden 5 Tage. Die Leistung war weit über dem niveau was ich zu jenem Zeitpunkt des Aufbautrainings hätte fahren können. Diese Erlebnisse beschäftigten mich sehr, viel mehr als der Krebs selbst. Denn ich habe Angst vor dem Ziel.

Ich wollte das Ziel entschärfen, in dem ich erst noch auf die Paralympic trainierte. Dies half mir irgendwie. Bis ich vor noch nicht so langer Zeit vernahm, dass dieses Ziel unerreichbar ist. Ich müsste den 100 m in ca 13 sec laufen, ich habe aber nun 20. Dies kommt daher, dass es für meinen Behinderungsgrad wohl keine klassifikation gibt. Diejenen die so schwehr behindert sind wie ich, sind wohl sonst alle im Rollstuhl.

Von daher stehe ich momentan vor einem Scherbenhaufen, und eigentlich weiss ich, dass ich weitergehen soll. Aber das was mir fehlt ist der Glaube in mein Ziel. Wenn ich rein nach den Prozentzahlen gehen möchte, müsste ich nun abbrechen. Denn diese liegen bei so gut wie null Prozent. Dennoch will ich mein Ziel akzeptieren, und mich voll dahinter stellen können. Dies wird nun wohl noch eine weile dauern.

Du siehst, der Krebs macht mir nicht so zu schaffen. Aber die Botschaft daraus sehr wohl. Ich habe dies zum ersten mal so geschrieben, einerseits weil ich mir das auch mal von der Seele schreiben musste, und andererseits um dir vielleicht eine Gemeinsamkeit aufzuzeigen.

Beide haben etwas das Vertrauen verlohren, ich in das Ziel und du in das Leben. machen wir uns auf, und gewinnen es zurück!!!

Gruss Raphael

Buba
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wow

Beitragvon Buba » Fr 29 Jun 2007 8:37

Hallo Raphael

Erstmal danke für deine offenheit.

Hut ab von deiner Leistung. Es war nicht immer einfach für dich, es braucht sehr viel mit einer Behinderung umzugehen. Ich ziehe den Hut vor solchen Leuten, den manchmal denke ich sie leben besser als die die gesund sind.
Ich kenne viele Leute die seit Jahren nur am jammern sind, obschon sie gesund sind und auch nichts zu jammern haben.
Ich bin ein Typ ich jammere nie, auch während der Chemo zeit war ich stolz auf mich. Das jammern von teils Leuten ging mir auf die Nerven, weil sie es nicht schätzten das sie gesund sind.

Du hast in deinen jungen Jahren schon einiges miterlebt und es war nie immer einfach.

Ein Ziel sollte jeder Mensch haben, ob man es erreicht oder nicht.
Wenn man ehrlich ist, weiss man das jede Krankheit einem etwas sagen will. Leider will man es manchmal nicht zulassen das einem die Krankheit das Leben zeigen will.

Ich hatte es nie einfach bekam auch nie Liebe von zu Hause, auch heute nicht. Meine Familie ist der einzige halt den ich habe.
Ich war zwei wochen in der kur um mein Leben in den griff zu bekommen. Ich muss auch lernen das ich ein einzigartiger Mensch bin und mich von anderen nicht pysichisch kaputt mache.

Auch wenn es nicht immer einfach ist, man muss an sich glauben und das eigene Leben richtig leben. Man ist für sich selber verantwortlich.

Ich hoffe du wirst den Ziel mal erreichen.
Du hast schon sovieles geschafft, du wirst alles erreichen was du willst.

Sowie ich verstehe, hast du den Krebs akzeptiert, deine Behinderung macht dir mehr zu schaffen. Korriegiere mich wenn es falsch ist.

Seit der Chemo hat es mir einwenig das Gehirn genommen, ich brauche viel mehr um etwas zu verstehen.
Also wenn ich etwas schreibe wo nicht stimmt, sag es mir. Okey?

Es freut mich mit dir zu schreiben.

Bis bald und kopf hoch.

Es grüässli vo Buba

unifaeggi
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Re

Beitragvon unifaeggi » Fr 29 Jun 2007 13:05

Hallo Buba

Das ich die Behinderung nicht akzeptiert habe, das hast du falsch verstanden. Ich habe die Behinderung voll und ganz akzeptiert, und eigentlich kann ich auch alles machen was ich machen will. Ich bräuchte eigentlich nicht noch weiter zu kommen. Konnte meine harten trainings aufgeben, und was normales machen. Ich war auch schon manchmal an dem Punkt wo ich sagte, "Jetzt schmeiss ich alles hin" Bewerbe mich als Webmaster, suche einen Job, und mach Sport noch nebenbei.

Doch etwas hält mich davon ab. Ich denke ich durfte etwas erleben, was dir, so wie du geschrieben hast, bis jetzt verwehrt wurde. Die Unterstützung von aussen. Wenn du schon von 100 Leuten angefeuert wurdest, oder Leute während des Trainings einfach stehen bleiben, und einfach nur zuschauen. Wenn wildfremde Kinder nach dem sie dir eine weile zugesehen haben, zu dir kommen, und sagen "Sie sind ja mega guet" dann gibst du nicht mehr so schnell auf. Solche Erlebnisse bleiben einem in Erinnerung. Und das ist auch der grund warum ich das machen will.

Manchmal braucht eis einen Vorreiter. Jemand der eine Grenze durchschlägt. Ich sehe mich in dieser Position.

Das ist der Grund, ich will als Vorbild vorangehen. Will zeigen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Aber wenn ich es nicht schaffe, dann kann ich gut mit der Behinderung leben. Ich kenne ja nichts anderes.

Und ja, das sich selbst werden ist sehr wichtig. Es gibt mehr als genug Menschen die irgendwas hinterherrennen, was sie nicht sind. Die Menschheit braucht Originale, und nicht nur Kopien von Stars. Ein guter Freund sagte mir mal. Lieber ein schlechtes Original als eine gute Kopie. Denn so nah man auch an sein idool rankommt, man erreicht es nie ganz. Vorbilder sind wichtig, aber man sollte nur das von denen Nehmen, was man auch wirklich gebrauchen kann. Wie oft hab ich Kindern schon die Sportart Unihockey ausgeredet, weil ich merkte dass sie das nur machen wollten, weil ich das tue. Klar hab ich auch schon oft das gegenteil gemacht, aber ich find es wichtig, dass man sein eigener Weg geht. Selbst wenn das bedeuted, sich von seinem Umfeld zu trennen.

Ich wünsche Dir einen schönen tag, und bis bald

Gruss Raphael

Buba
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stark sein

Beitragvon Buba » Sa 30 Jun 2007 11:00

Hallo Raphael

Alles wegschmeissen? Wer wollte das schon nicht.
Nach der Chemo lag ich 4tage flach, wusste aber mit der Zeit dass das vorbei geht. Doch in diesen Tagen hatte ich das Gefühl ich kann und will nicht mehr. Am 4tag raffte ich mich auf und sagte mir he was soll das.
Ich habe zwei süsse Kinder eine tolle Schwiegermutter und einen lieben Mann. Das half mir immer wieder auf die Beine zu kommen.

Auch wenn man gesund ist ist das Leben hart und muss kämpfen. Es ist manchmal schade das man zuerst krank werden muss, um das zu sehen.

Obschon ich heute noch nicht verstehe warum ich so leiden muss. Mein Leben war nie einfach, und ich bin so ein guter Mensch der für alle da ist.
Ich glaube das sagst du dir auch.
Du hast mehr durchgemacht als ich, also könnte ich zufrieden sein mit mein Leben.

Ich finde es super wie du alles meisters, obschon auch du mal in ein Loch fällst.

Ich habe die Einstellung, das jede Krankheit einem etwas sagen will. Obschon man sich dauernd fragt warum ich. Es gibt viele Leute die gesund sind und das Leben nicht schätzen.

So, ich geniesse draussen die Sonne mit der Familie.

Wünsche dir einen ganz schönen Tag.

Es grüsst dich Buba

unifaeggi
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re

Beitragvon unifaeggi » Sa 30 Jun 2007 11:50

Hallo buba

Danke für die Antwort. Hab ich das richtig verstanden. Du suchst noch etwas nach dem Sinn deiner Krankheit? Nun den musst du natürlich selbst finden. Höre gut in dich herein, und dann findest du bestimmt was.

Phu, 4 Tage lag ich nur zwei mal flach. Die anderen Chemos hab ich so gut ertragen, dass ich am selben Abend noch ein Training machen konnte. Das lag aber wirklich daran, dass mein Körper die Chemo wie Wasser wegsteckte. Und das ist zu einem sehr grossen Teil Glückssache.

Vielleicht rollst du in nächster Zeit die Krebszeit noch mals auf. und schreibst deine Erfahrungen nieder. Dies hat schon vielen Menschen geholfen, das geschehene zu verarbeiten. Vielleicht machst du das ja auch in Form eines Erfahrungsberichtes hier im Forum.

Ja, aufgeben wollen wir alle mal, das ist ganz normal. Ein schöner Spruch sagt. "Du ertrinkst nicht weil du ins Wasser gefallen bist, sondern weil du darin bleibst!"

Ja, das glaube ich, dass dich deine Kids immer wieder aufstellen. Schliesslich hast du ihnen gegenüber eine Verantwortung und ich glaube genau diese Verantwortung ist es die uns immer wieder antreibt. Menschen die gar keine Verantwortung mehr haben haben meist gar keine Motivation mehr.

So ich gehe nun auch raus, etwas Velofahren. Hab seit einem Monat einen 13 Jährigen konkurrenten, der glaubt, er müsse mehr km machen als ich. Gut eigentlich bin ich selbst schuld daran, denn schliesslich brachte ich ihn auf die Idee, Velofahren währe ein toller Sport für ihn. Aber wenn ich halt irgendwo jemand mit Wille entdecke, kann ich sooo schlecht meinen Mund halten. Der Junge machte letzten Monat bereits 700 km. Da bin selbst ich beeindruckt von der Leistung.

Um mich zu schlagen muss er allerdings doch noch etwas älter werden. ;-)

Gruss Raphael

Buba
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...

Beitragvon Buba » Sa 30 Jun 2007 12:29

Hallo Raphael

Ja, ich bin überzeugt das die Krankheit mir etwas sagen will. Es sind viele psychische sachen passiert mit denen ich bis heute nicht zurecht kam. Ich muss in meinem Leben viel aufräumen und erledigen. Es ist schwer es zu erklären, dafür kennst du mich nicht. Um das zu merken wäre die Krankheit nicht nötig gewesen den ich wusste es seit Jahre. Doch durch die Krankheit, habe ich vielleicht mal mut es zu erledigen. Damit ich ruhig und glücklich weiter leben kann.

Dem Krebs werde ich keine Chance mehr geben.

Als ich die Diagnose bekam, fing ich ein Tagebuch an. Von anfang bis ich die Diagnose bekam ich sei gesund, schrieb ich jeden Tag. Dieses Buch ist verschlossen, wenn ich soweit bin werde ich es lesen. Jetzt schreibe ich ein Tagebuch wenn ich was erlebe.

Es war immer verschieden.An dem Tag wo ich die Chemo bekam, konnte ich manchmal noch was machen aber es gab auch die Tage wo ich nur schlafen wollte. 2Tage lag ich echt flach, war so müde das ich mich nicht auffraffeln konnte. Aber sonst war ich so gut drauf. Also mein körper reagierte sehr gut auf die Chemo.

Finde ich toll mit dem 13jährigen. Sowas tut echt gut.
Bis er dich schafft muss er wohl noch lange üben :-))))))

Ich wünsche dir ein ganz tolles schönes Wochenende.

Grüässli Buba

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Danke, es tut so gut mit dir zu schreiben

Beitragvon unifaeggi » Sa 30 Jun 2007 19:07

Hallo Buba

Mir tut dieses Gespräch hier sehr gut, Vielleicht lerne ich es doch noch, mich hinter mein Ziel zu stellen, und es offiziell auf meine Homepage zu tun. Ich bin froh, dass ich es nicht mit meinem Nahen umfeld besprechen muss, denn die sagen immer nur: "Du hast schon so viel erreicht, du schaffst das". Das ich mir etwas nicht zutraue, das kennt man von mir gar nicht. Als ich schrieb dass ich Peking vergessen kann ist mein Gästebuch abgelegen. so dass ich es auswechseln musste. Zu viel wurde es aufgeruffen. Und momentan fragen mich schon die ersten Leute für was ich eigentlich noch trainiere. Ich will nicht lesen, was für "Arschtritte" ich bekomme, wenn ich da schreibe, dass ich nun zum "Finale Ziel" ansetzte. Ich denke, wenn ich innerlich bereit bin, wird alles ziemlich schnell gehen. Aber momentan bin ich nicht bereit meine Behinderung ziehen zu lassen. Zu viel Angst hab ich vor dem was kommt, und mit meiner Vergangenheit hab ich irgendwie noch nicht abgeschlossen. Eine Paralympic zu laufen wäre was sehr schönes gewesen. Ich hätte da die Behinderung "liegen lassen" können, und zu hause nach dem Empfang normal loslaufen. Dies war eigentlich mein Plan. Die Behinderung ist ein Teil von mir. Ich möchte sie würdig verabschieden. Ich will sie nicht loskämpfen. Wie ich das mache, weiss ich noch nicht.

Und ja, das mit dem 13 jährigen Jungen ist eine schöne Geschichte. Er ist ein grosser Fan von mir, und bewunderte mich schon lange. Eigentlich hab ih ihn nie als Sportler wahrgenommen. denn eigentlich erscheint er eher unsportlich. Etwas Übergewicht, und eher der gemütliche Typ. Bis er mich plötzlich immer wieder fragte "Wievel kilometer hesch". Da wurde ich stutzig. Irgendwann kam er in Velo Vollmontur auf den Schulhausplatz, auf dem ich an Abend jeweils oft trainiere. An seinem Velo war ein Zettel mit einer Nummer und seinem namen.
"Warst du an einem Rennen", fragte ich.
"Nein, hab ich selbst gemacht", meinte er.
Da wusste ich von was er träumte, und ich wusste auch was zu tun ist. Dieser Junge muss in den Club. Und seit dem moment ist er ein anderer Junge. blühte auf wie eine Blume. Das gibt mir natürlich auch wieder Motivation. Ich sage immer, es ist schön, von Leuten angefeuert zu werden, doch noch viel schöner ist es, wenn sie selbst durch einem ihre Qualitäten entdecken, und sie dann auch leben. Er ist genau so ein Fall.

So, ich wünsche dir auch ein schönes Wochenende.

Gruss Raphael

Buba
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Hallo

Beitragvon Buba » Mo 2 Jul 2007 9:27

Hoi Raphael

Das freut mich sehr das es dir gut mit mir zu schreiben. Manchmal tut es einem besser mit fremden zu reden.

Mit dem Satz "Du hast schon viel erreicht, du schaffst das" habe ich manchmal mühe. Bei mir hiess es immer die Buba schafft das, sie ist stark. Aber das ich auch mal am Boden bin das merken sie nicht. Sie sehen nur dich von aussen und wie du alles meisters aber was innen ist sehen sie nicht. Leider jammere ich nie, das was wohl mein fehler den sie sehen nur die starke Buba. Und das bin ich nicht immer. Habe viele leute die mich so ausnützen und nicht auf meine Gefühle eingehen.

Es ist sehr schwer die Vergangenheit zu vergessen. Auch wenn man nach vorne schaut, holt sie einem ein.
Durch meine Vergangenheit litt unsere Ehe stark. Sicher ist eine Behinderung schlimmer, aber wenn man psychisch krank wird durch die Vergangenheit kann man einiges verlieren.

Was ist Peking?

Ich kenne dich nicht und es ist schwer dich zu verstehen weil ich dein Leben als Behinderte nicht kenne. Wenn man es nicht selber erlebt ist es schwer in einen Menschen hineinzuschauen. Das ist ja mit dem Krebs auch so. Nur du verstehst mich weil du es auch mit erlebt hast.

Gestern arbeitete ich im Service. Da kamen auch Frauen mit behinderten Kinder. Es ist echt schlimm das zu sehen und es tut einem auch weh. Indem moment sollte man glücklich sein das es einem gut geht.
Klar ist Krebs nicht lustig, aber ich kann alles bewegen und machen.

Man sollte einfach jeden Tag geniessen und danken.

Das ist doch auch toll wenn es während der Chemo gut lief. Der Körper war so stark das er die Chemo so gut annahm. Das ist doch auch ein zeichen. Oder?
Das mit der Behinderung wirst du auch noch schaffen. Du hast in deinen jungen Jahren schon viel erlebt. da kannst du fest an dich glauben.

Manchmal ist es einfach gesagt als getan. Gell?

So, ich wünsche dir einen schönen Tag.

Es grüsst dich Bubs

Buba
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Geht es dir gut?

Beitragvon Buba » So 8 Jul 2007 10:36

Hallo Raphael

Habe von dir nichts mehr gehört. Mache mir sorgen, ob es dir nicht gut geht?
Oder habe ich etwas geschrieben das dir weh tat?

Möchte nur gerne wissen ob es dir gut geht.

Lieber Gruss Buba

Rita Gammenthaler
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Gedanken über's eigene Leben

Beitragvon Rita Gammenthaler » So 8 Jul 2007 20:58

Sali Buba
Sali Raphael

Das Verarbeiten der eigenen Krankheit, das Annehmen der neuen Lebensumstände und der daraus erfolgten Behinderung (Zungenkrebs operativ und chemoterapeutisch behandelt --- Sprechschwierigkeiten und Essschwierigkeiten, jedoch nicht unüberwindbar!) fallen mir als betroffenen Menschen nicht alle Tage einfach anzunehmen.
Es kommt immer wieder vor, dass ich tief in mir denke: Sch... , was soll ich damit!? Solche Gedanken zu zu lassen ist wichtig. Sie müssen jedoch zu Ende gedacht werden, damit ich einen neuen, gangbaren Weg finden kann. So bin ich auch bereit, gute, herzliche Botschaften meines Mannes und meiner Kinder auf zu nehmen. Z.B. einige Tage nach der Operation, ich fühlte mich nun wirklich noch nicht fit und atraktiv, meinte mein Mann: "Schau, halb krank kann und will ich Dich nicht nach Hause nehmen ... (während seiner Redepause schlug mein Herz wie verückt und mein Atem setzte beinahe aus --- was folgt nun?!?), aber halb gesund nehme ich Dich sehr gerne heim!!! Eines meiner Kinder meinte etwas später: "Weisch Muetti, Du törfsch de ganz Tag uf em Divan ligge, das isch scho guet. Du bisch ja bi öis und nid tot!" Nach einer bestätigenden Umarmung, sprang mein zehnjähriger Sohn wieder zu seinen Spielsachen. - Wo liegt das Problem?! -
Das Leben ist im Grunde genommen so einfach. Es sind einige Regeln zu beherzigen, die sehr zentral sind und schon geht einiges einfacher. Nur sind diese Regeln nicht immer einfach in unserer so hektischen und verrückten (ich meine in den wahren Werten verschobenen) Welt um zu setzen. Das fällt auch mir nicht immer leicht.

sich selber lieben und annehmen, so wie ich wirklich bin ---
und dann, den anderen ebenso lieben;

Energie zuführen und dann erst nehmen und umsetzten ---
in Taten und Handlungen,

sich selber eine physische und psychische Insel schaffen ---
und anderen eine ebensolche auch zu
gestehen .....

Es ist wie mit dem Weinglas: ist es nun halb leer und bedaure ich diesen Umstand oder ist es halb voll und ich geniesse den Inhalt, der vorhanden ist in vollen Zügen? ---
Wie ich das Leben sehen möchte und kann, so präsentiert es sich mir auch mehrheitlich.
Ich bin zwei Frauen in meinem Leben sehr dankbar; sie haben mir meinen Lebenswillen, meine Lebensenergie, meinen Optimismus und die Kraft und Freude das Schöne trotz allem zu sehen, geschenkt.
Dies möchte ich meinen Kindern vor allem weitergeben.

Um in meinen Gedanken und im Herzen Ordung, Ruhe und lebensbejahende Gelassenheit herzustellen und zu finden, helfen mir persönlich schreiben, malen, zeichnen, handarbeiten mit Formen und Farben, Sonnenenergie, Wind und Regen zu tanken.

Jedes muss seinen eigenen Weg finden und gehen.

Ich wünsche Euch beiden viel Kraft diesen weiter zu gehen und immer wieder neu zu finden.

Mached's ganz guet.

Mit emene leibe Grüessli

Rita

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Danke

Beitragvon Buba » Di 10 Jul 2007 10:39

Hallo Rit

Vielen dank für dein Mail.
Es sind schöne Worte die dir deine Familie sagten. Und sie haben recht.
Es nachher umzusetzen ist immer schwer.
Wieso ich Krank werden musste, das frage ich mich nicht mehr denn eine Antwort bekommt man nie.
Ich suche immer noch den sinn der Krankheit. Ich weiss das sie mir etwas sagen will, und das suche ich noch.
Was ich weiss ich habe mich geändert. Habe viele Leute die mich jetzt als gesund anschauen und nicht mehr über die Krankheit reden. Als sie erfuhern das ich krank bin da gab es nur ein geweine und mitleid von ihnen. Und jetzt haben sie das Gefühl ich müsse jetzt glücklich sein weil ich gesund bin. Sie haben die "alte Buba" wieder zurück.
Das stimmt nicht. Denn auch wenn ich jetzt gesund bin, wird der Krebs und die Angst immer in mir sein. Das verstehen sie nicht.
Aber ich habe dadurch gelernt wer meine Freunde sind und zu wem ich gehen kann wenn ich traurig bin.
Manchmal denke ich die Gesellschaft macht mich krank. Leider ist es aber so, und das lasse ich nicht mehr zu.
Bin dran herauszufinden was ich in meinem Leben ändern will und was für eine Aufgabe ich machen will.
Meine Zwillinge gingen mit der Krankheit sehr gut um, bei ihnen komme ich nie zum "grübeln". Sie lassen es garnicht zu das ich traurig bin.
Doch nehme ich mir auch die Zeit um für mich zu sein und um darüber nachzudenken was mit mir passierte.
An einem Tag betrachtete ich unser Hochzeitsfoto. Damals wussten wir noch nicht das wir Zwillinge bekomme und ich nicht das ich Krank werde.
Es ist doch manchmal gut nicht zu wissen was das Leben einem bringt.
Man sollte einfach jeden Tag, ohne oder mit krankheit, das Leben geniessen.

Ich wünsche dir einen schönen Tag.

Buba

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Wenn Motivation zurückkehrt

Beitragvon unifaeggi » Di 10 Jul 2007 20:57

Hallo zusammen

Die Letzte Woche hatte ich einen brutalen Durchhänger. Ich vernachläsigte sogar mein Training, und das passiert ganz ganz selten.

Doch ich habe ganz ganz tolle Menschen um mich herum. Als ich länger weder auf einen Anruf noch auf eine Mail antwortete, entschlossen sich meine Eltern kurzerhand die 100 km zu mir auf sich zu nehmen und mich zu besuchen.
Ich bin sehr leicht zu motivieren, und eigentlich weiss ich ganz genau was ich zu tun habe. Das Gespräch mit ihnen tat sehr gut. Schon am Montag machte ich trotz Regen ein Training. Heute drehte ich dann wieder richtig auf

Agressiv fuhr ich mit meinem Velo durch die Strassen. Voller Krafteinsatz beim beschleunigen. Mein Körper arbeitete wie eine Maschine, ein schönes Gefühl als Sportler

Am abend nahm ich dann noch etwas den Stock und und übte etwas Technik und macht noch ein paar Sprints

Noch kann ich mich nicht definitiv hinter mein Ziel stellen, doch ich hab das gefühl es kommt.

Wünsche allen eine gute Nacht

Gruss Raphael


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