Malinges B-Zell-Lymphom, follikuläres Lymphom, Grad 2


Moderations-Bereich
kat66
Beiträge: 3
Registriert: Mo 10 Aug 2009 21:17
Wohnort: Langenthal

Malinges B-Zell-Lymphom, follikuläres Lymphom, Grad 2

Beitragvon kat66 » Mo 10 Aug 2009 22:02

4 Chemotherapien (Juni, Juli, Aug, Sept. 08) / 4. Maptheratherapien (Okt, Dez. 08, Feb, April 09) Ich arbeitete 3 Wochen nicht, dann bis Ende Sept. 50 % und dann 80 %. Nun geht es mir recht gut und ich wollte mein Arbeitspensum wieder auf 100% erhöhen.

Bereits am 3. Arbeitstag fühlte ich mich wie gerädert, innerlich zitterte ich und bei schnellen Bewegungen fühlte ich einen leichten Schwindel. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und kam mit meiner Arbeit nicht mehr voran.

Wie gehe ich damit um?

Ich suchte die neue Ärztin in der Onkologie auf und wollte mit ihr über mein Problem sprechen und hoffte auf Tips. Sie wollte mir ein Arztzeugnis 50 % für 2 Wochen geben, länger könne sie nicht verantworten. Ich müsse nun durchbeissen und langsam steigern. Faul rumhängen mache alles nur noch schlimmer. Ich lies mich für die 1 1/2 Wochen bis zur bevorstehenden Darm-OP (nichts schlimmes) 20 % krank
schreiben und ging deprimiert nach Hause.

In meinem Kopf hämmerte es immer "Du bist eine Simulantin" und ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht schon lange 100 % arbeite.

Eigentlich erhoffte ich mir Tips und motivierende Worte und kein weiteres Arztzeugnis. Dieses Gespräch war ein harter Schlag für mich.

Bisher hatte man mir immer gesagt, dass ich mir Zeit lassen solle und lieber einmal mehr in den Ausgang und einmal weniger zur Arbeit gehen solle. (Dies hätte ich jedoch mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können). Nun plötzlich wird es mir von der neuen Ärztin vorgehalten....

Wer kann mir Tips geben wie ich meine Arbeitsleistung in den Griff bekomme ohne eine Pensumreduktion?

Irma
Site Admin
Beiträge: 701
Registriert: Di 12 Jul 2005 15:24
Wohnort: Bern
Kontaktdaten:

Kopf hoch!

Beitragvon Irma » Mi 12 Aug 2009 15:12

Liebe kat66,

Ich hoffe, Sie haben sich in der Zwischenzeit wieder gefangen und die Reduktion der Arbeitsprozente war hilfreich.

Wie teilen Sie denn die 80% auf? Auf 4 Tage die Woche zu 100% oder auf 5 Tage zu 80%? Welche Arbeit führen Sie aus? Währe es möglich, eine längere Mittagspause einzuführen, in der Sie sich etwas erholen könnten? Könnten Sie etwas Verantwortung abgeben und vielleicht leichtere Arbeit ausführen?
Lassen Sie sich zur nächsten Konsultation bei der Onkologin von jemandem begleiten, der Sie unterstützen kann.

Ein Gespräch mit einer Psychoonkologin, das ist eine Fachperson, die sich mit den Auswirkungen einer Krebserkrankung auf Psyche und Körper auskennt, könnte Ihnen ebenfalls helfen in der Berufswelt und im Alltag wieder Fuss zu fassen, die Verletzung zu vergessen und wieder Selbstvertrauen zu gewinnen.

Adressen einer geeigneten Fachperson finden Sie bei Ihrer kantonalen Krebsliga http://www.bernischekrebsliga.ch/de/index.php oder auf unsere Homepage im Wegweiser: http://wegweiser.krebsliga.ch/

Ich wünsche Ihnen alles Gute, auch für die bevorstehende Operation und grüsse Sie herzlich

Irma, Moderatorin

kat66
Beiträge: 3
Registriert: Mo 10 Aug 2009 21:17
Wohnort: Langenthal

Ich lass mich nicht unterkriegen...

Beitragvon kat66 » Fr 14 Aug 2009 22:59

Danke für Deine Antwort.
Ich habe die 80 % auf 5 Tage verteilt. Ich habe eine längere Mittagspause als vorher und am Mittwoch Nachmittag frei.
Ich arbeite im Büro, mache die Arbeitseinsatzplanung für ca. 130 MA wo ich mich sehr konzentrieren muss. Ich denke, dass genau das das Problem ist. Wenn ich eine Kassierin (bin im Detailhandel tätig) nicht plane ist sie nicht da und die Kunden stehen an... Ich möchte keine Fehler machen und vertrage diesen Druck den ich mir selbst auferlege nicht mehr so gut wie vorher. Ich habe nun für mich entschieden, das ich meinen Arbeitsvertrag auf Anfangs Jahr ändern und nur noch 90 % arbeiten werde. So kann ich dann die längere Mittagspause beibehalten was mir sehr gut tut.
Ich denke das es nicht nur die Krebserkrankung ist, sondern die ganze gesundheitliche Belastung. Eigentlich ging ich im Januar 08 zum Arzt wegen der Krampfadern und meinem Darmproblem. Ich habe immer den Drang meinen Darm zu entleeren was jedoch sehr schlecht funktioniert. Nach der Darmspiegelung und einem MRI hat man festgestellt, das die Darmhaut "durchhängt" und den Ausgang verengt, dadurch hat sich eine Ausbuchtung gebildet. Es ist ein "mechanisches" Problem welches sich durch die OP am 20.8. lösen sollte. Ich sitze mind. 3 mal täglich auf der Toilette und habe ein mega "geknorz". Danach, besonders am Mittag ist mir oft übel so das ich mich kurz hinlegen muss. Ich denke dies zerrt ebenfals an meiner Energie. Da im MRI der Tumor in der rechten Leiste festgestellt wurde musste die Darm OP warten.
Die neue Ärztin in der Onkologie kennt mich eigentlich gar nicht, auch hat sie anscheinend meine Akte noch gar nicht richtig studiert sonst wüsste sie das es seit der letzten Maptheratherapie 4 Monate her ist und nicht wie sie sagte 5.... ausserdem hatte sie gar keine Zeit für mich ich war kaum 5 Minuten bei ihr. Sie hat mich am Montag sehr verletzt doch jetzt kann ich darüber lachen ob ich zu ihr vertrauen fassen kann weiss ich jedoch noch nicht.
Nun ist es bald so weit, ich zähle schon fast die Tage und freue (!) mich auf die Darm-OP, im Oktober werden noch die Krampfadern operiert und danach wird bestimmt alles besser.
Ich konnte heute kurz mit einem Arzt sprechen und im den Vorfall schildern, er ist Chefarzt in "meinem" Spital und seine Reaktion hat mich motiviert.
Danke für Deine hilfreichen Tips, es tut sehr gut darüber sprechen zu können.

Irma
Site Admin
Beiträge: 701
Registriert: Di 12 Jul 2005 15:24
Wohnort: Bern
Kontaktdaten:

Beitragvon Irma » Mi 19 Aug 2009 15:23

liebe kat66,

ich bin froh, haben Sie die Verletzung durch die Ärztin überwunden und schauen wieder vorwärts. Vielleicht hilft es Ihnen zu wissen, dass auch noch andere Frauen nach einer Krebstherapie unter dem Arbeitsdruck leiden und darüber im Forum geschrieben haben. Lesen Sie z.B. einmal hier: http://www.krebsforum.ch/forum/viewtopic.php?t=1930
Eine Arbeitsreduktion kann bestimmt helfen, den Druck, der auf Ihnen lastet, zu reduzieren.

Ich hoffe, die bevorstehende Operationen verlaufen erfolgreich. Halten Sie uns auf dem Laufenden?

Alles Gute wünscht Ihnen
Irma, Moderatorin

kat66
Beiträge: 3
Registriert: Mo 10 Aug 2009 21:17
Wohnort: Langenthal

Irgendwann wird Alles wieder gut werden…

Beitragvon kat66 » Mo 26 Okt 2009 15:11

Am Do 20.8. wurde die Darm-OP nach Starr vorgenommen. Die OP verlief sehr gut und ich fühlte mich auch gut.
Am Mo 24.8. konnte ich das Spital verlassen. Damit der Stuhlgang weich blieb, musste ich 4 x täglich 20 ml Parafinöl einnehmen. Den After musste ich 3 x täglich mit Nitroglycerin-Salbe eincremen. Nun setzte Durchfall ein. Ich reduzierte das Öl und da ich starke Schmerzen im Enddarm und After verspürte suchte ich am Fr 28.8. im Notfall um Rat.
Der anwesende Arzt stellte ein Trombosenklümpchen (Hämoroide) am After fest. Das Öl musste ich absetzen und an dessen Stelle morgens Transipegpulver einnehmen. Dazu erhielt ich Daflon 500 was sich günstig auf die Venen auswirken sollte.
Am Mo 31.8. rief ich meinen Arzt an, da ich starke Schmerzschübe hatte. Es fühlte sich an als ob ein Tenisball in meinem Enddarm brennen würde. Er bestellte mich in den Notfall. Sofort wurde das Blut untersucht, da die Ärzte eine innere Infektion vermuteten. Ich wies jedoch ausdrücklich darauf hin, dass ich die Schmerzen kurz vor Ausgang und am After selbst fühlen würde. Von der Narbe (Schnitt im Darm) fühlte ich nie etwas. Das Resultat bestätigte dass eine innere Infektion ausgeschlossen werden konnte. Ich wurde erneut hospitalisiert und es wurde mir intravenös Schmerzmittel verabreicht. Mein Arzt teilte mir mit, dass im Enddarm ein Riss entstanden sei welcher Zeit zum heilen brauche. (Er fragte mich ob ich noch Geduld hätte??)
Am Mi 2.9. morgens wurden die Schmerzmittel umgestellt auf Tablettenform und am Nachmittag konnte ich nach Hause gehen. Ich konnte nicht länger als 10 Minuten stehen, nur kurze Strecken laufen und überhaupt nicht sitzen. Sobald ich etwas zu lange machte kam das brennen wieder und ich musste mich hinlegen. So verbrachte ich die nächsten 2 ½ Wochen mehr oder weniger in Seitenlage. In dieser Zeit kontaktierte ich mehrmals meinen Arzt welcher immer wieder an meine Geduld appellierte.
Vom 21.-26.9. hatte ich noch Ferien geplant welche ich bezog um noch bis zum Mi zu liegen. Die Schmerzen waren nun langsam abgeklungen und ich getraute ich mich einen längeren Spaziergang zu versuchen. Endlich…. Die ersehnte Besserung war eingetreten und so konnte ich am 28.9. endlich wieder meine Arbeit aufnehmen.
Am Mo 12.10. musste ich mir in die rechte Schulter eine Kordisonspritze machen lassen wegen periarthropatria humeroscapularis ich ging der Arbeit trotzdem nach.
Nach nur gerade 3 Wochen arbeiten trat ich am 19.10. ins Spital zur Varizen OP an. Diese verlief problemlos und ich konnte am Do 22.10. nach Hause. Bereits im Spital verspürte ich jedoch in der Rückenlage und im sitzen wieder ein leichtes ziehen im After. Ich kämpfte mit Sulgan und Bepanthensalbe (nach Rücksprache mit meinem Hausarzt) dagegen an doch leider erfolglos.
Am So 25.10. suchte ich den Notfall auf. Das brennen war wieder da und beim Stuhlgang hatte ich starke Schmerzen. Ich wurde mit Dafalgan Tabletten und Novilgan Tropfen versorgt und erhielt einen Termin für heute Montag bei meinem Arzt. Er wollte sich den Enddarm ansehen, was jedoch nur äusserlich möglich war. Seiner Meinung nach hat es wieder einen Riss gegeben, wovon wissen die Götter… Ich versuche nun mit den Schmerzmitteln diese in Grenzen zu halten und mit der Nitroclycerinsalbe die Heilung zu begünstigen.
Am Mo 9.11. werde ich die Arbeit wieder antreten und hoffe, dass bis dahin nicht nur die Beine sondern auch im Darm endgültig alles verheilt ist. Am 18.11. muss ich das nächste mal ins CT und erhoffe mir dort positiven Bericht.
Meine ganze Hoffnung besteht nun im Jahreswechsel, ich hoffe die Sterne werden im neuen Jahr besser stehen und ein neuer Lebensabschnitt wird beginnen.

Irma
Site Admin
Beiträge: 701
Registriert: Di 12 Jul 2005 15:24
Wohnort: Bern
Kontaktdaten:

schlimme Zeit nun endlich überstanden

Beitragvon Irma » Do 29 Okt 2009 22:14

Liebe kat66,
auch ich hoffe, die Sterne werden im kommenden Jahr besser stehen und Sie können das neue Jahr mit frohem Mut beginnen und das alles hinter sich lassen.
In dem Sinne wünsche ich Ihnen gute Besserung und grüsse Sie herzlich

Irma, Moderatorin

plüm
Beiträge: 9
Registriert: Do 20 Jan 2011 9:14
Wohnort: bern

studie mnit bendamustin

Beitragvon plüm » Mo 11 Apr 2011 8:21

hallo leute: nachdem das mabthera - antikörpertherapie - nach kurzer zeit nicht angeschlagen hatte, ist der vorschlag nun bei einer studie mit bendamustin mitzumachen. hat jemand erfahrung damit. dieses medikament wurde 19963 in der damaligen DDR "erfunden", weshalb gibt es nun heute studien dazu? ich wünsche euch allen eine gute woche: herzliche grüsse plüm


Zurück zu „Lymphome“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 7 Gäste