Persönlichkeitsveränderung


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Pipi Langstrumpf
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Persönlichkeitsveränderung

Beitragvon Pipi Langstrumpf » Di 16 Aug 2011 8:00

Hallo Zusammen

Ich bin neu hier und hätte eine Frage zur Persönlichkeitsveränderung während einer Chemotherapie. Bei meinem Freund (19) wurde vor etwa drei Monaten ein Non-Hodgking-Lymphom diagnostiziert. Jetzt befindet er sich in einer CHOP-Therapie im zweiten Zyklus. Sämtliche Nebenwirkungen, wie Haarausfall und Müdigkeit treten bei ihm auf. Ich stelle aber auch fest, dass er sich als Person verändert hat. Vor der Therapie war er sehr liebevoll und aufmerksam, konnte gut auf mich eingehen und suchte die Nähe zu mir. Während der Therapie vorallem, am Anfang des Zyklus, ist er abweisend, schreckt vor körperlichen Berührungen züruck und verhält sich auf gwisse Weise gleichgültig gegenüber mir. Die letzten Tage vor dem nächsten Therapiezyklus ist er wieder wie vor der Therapie.

Macht jemand dieselbe Erfahrung oder eine ähnliche Erfahrung bei Angehörigen? Ist das eine Nebenwirkung der Therapie oder hat es nichts mit ihr zu tun?

Es würde mich freuen, wenn mir jemand dazu etwas schreiben könnte.

Linda
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keine Persönlichkeitsveränderung sondern eher eine Überlebensstrategie

Beitragvon Linda » Do 18 Aug 2011 16:37

Liebe Pipi Langstrumpf,

als Pflegefachfrau erlebe ich immer wieder, dass sich Männer während einer Krebsbehandlung zurückziehen, vorallem wenn es ihnen körperlich schlecht geht. Sei einfach für deinen Freund da und verlange nichts von ihm, auch keine körperliche Nähe. Er braucht wahrscheinlich in der Zeit nach der Chemotherapie alle Kräfte, die er mobilisieren kann, für sich selber. Ich kann mir vorstellen, dass es für dich nicht einfach ist. Sei einfach geduldig. Wie du selbst beobachtest, "normalisiert" sich sein Verhalten gegen Ende des Chemotherapiezykluses wieder.

Alles Liebe wünscht dir und deinem Freund
Linda

Poison
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Nicht persönlich nehmen

Beitragvon Poison » Do 18 Aug 2011 22:46

Liebe Pippi

Nimm das Verhalten deines Freundes nicht persönlich. Die Chemo ist verdammt hart und man hat teilweise nur noch sich selber im Blickfeld...man kann und darf sich auch in dieser Zeit nicht mit jemand anderem beschäftigen.

Ich hatte auch nicht gerne, wenn man mich anfasste...zum teil, weil ich mich unwohl fühlte, zum teil, weil die Chemo die Nerven und die Haut verändert und Berührungen einfach unagenehm sind und wehtun.

Sei einfach für deinen Freund da, er wird von sich aus auf dich zukommen, wenn er was braucht.

Und ja, es ist so, die Krankheit verändert eim auch Menschlich...Dinge, die vorher wichtig waren, werden unwichtig. Dinge, die vorher unwichtig waren, werden wichtig. Man macht sich so viele Gedanken über das Leben, und über das Sterben.

Ich wünsche Dir und deinem Freund viel Kraft!


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