Zweite Chemotherapie ja oder nein?


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chlini22
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Zweite Chemotherapie ja oder nein?

Beitragvon chlini22 » Fr 11 Mär 2016 0:36

Hallo liebes Forum

Es fällt mir relativ schwer über die Krebserkrankung meiner beiden Eltern zu sprechen, weshalb ich mich an euch wende...

Im Dezember 14 hat mein Vater die Diagnose Lymphdrüsenkrebs (Marginalzonenlymphom) im Endstadium erhalten, mit Metastasen auf der Leber und im Knochenmark.
Letzten Frühling hatte dann mein Vater die erste Chemo- und Antikörpertherapie. Nach dieser Therapie meinte der Arzt dass sich der Krebs "eingekapselt" hat und die Behandlung gut angeschlagen habe. Nun ein bisschen mehr als ein halbes Jahr später hat uns der Arzt mitgeteilt dass der Krebs vor allem auf der Leber fast doppelt so gross ist wie noch zu vor und dass sich nun auch im Bauch Metastasen gebildet haben...
Er hat uns eine weitere Chemotherapie angeraten, da die Lebenserwartung ohne Therapie nur noch Monate betragen.

Grundsätzlich geht es meinem Vater abgesehen von kleinen Beschwerden gut.
Er hat noch vor kurzem unser Haus total neu renoviert was doch auf einen guten Allgemeinzustand hinweist.

Nun weiss mein Vater nicht ob er noch eine zweite Chemo machen will... Er hat Angst dass es ihm mit einer Chemo aufgrund der Nebenwirkungen schlechter geht als ohne... Ich weiss mittlerweile auch nicht mehr was ich ihm raten soll... Einerseits sehe ich es gleich wie er aber andererseits ist es evtl. die letzte Chance die er noch hat...
Der Arzt hat uns auch gesagt dass wenn die Leberwerte zu schlecht sind es keine Therapie mehr gibt... Also all zu lange können wir nicht mehr zuwarten..

Grundsätzlich ist es die Entscheidung meines Vaters und diese respektiere ich auch, aber er sagt mir selber immer wieder er weiss nicht was er machen soll..

Kann mir irgendjemand einen Rat geben? Was für oder gegen eine weitere Behandlung spricht?

Bereits jetzt vielen Dank für eure Hilfe!

unifaeggi
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Beitragvon unifaeggi » Fr 11 Mär 2016 21:08

Hallo erstmal

So wie ich verstanden habe geht es hier um eine palliative Behandlung. Es geht nicht mehr um Heilung. Es geht noch darum, etwas mehr Zeit zu gewinnen. Diese Zeit bringt natürlich nur etwas, wenn sie auch gelebt werden kann. Ein halbes Jahr länger leben, und dafür drei Monate leiden, ist auch nicht unbedingt der hit.

Normalerweise werden im palleativen nicht mehr so aggressive Chemos verwendet. Ich würde erst mal mit dem Arzt sprechen, was das für eine Chemo ist. Chemo ist nicht gleich Chemo, und jeder Mensch reagiert anders. Wie hat dein Vater die letzten Chemos vertragen?

Eine Option wäre auch, es erst mal zu versuchen, und wenns dann doch grössere Nebenwirkungen hat, gleich wieder abzubrechen.

Aber entscheiden muss natürlich dein Vater. Wichtig finde ich, dabei auf die Lebensqualität zu achten.

Ich wünsche Euch für die bevorstehende Zeit viel Kraft und alles gute.

Gruss Raphael

hrq
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Re

Beitragvon hrq » So 17 Apr 2016 13:03

Bei mir lag 2006 das Höchststadium IVa in 1968 durch HRQ-Einwirkung chromosomentranslokierter Zentrozyten vor.
Die voll vermeidbare mutagene und karzinogene Alkylantie Bendamustin erzeugte 2006 durch 6 dieser Chemo-Infusionen die aggressivere Unterart defekter Zentroblasten - der Subtyp kippte.
Seit 2006 erhielt ich erst 26 mal den Antikörper Rituximab, der am CD20-Marker auch unserer gesunden B-Zellreihe andockt.
Wie z.B. mit Wechsel von Antikörpern Resistenzentwicklung zu umgehen ist, erfahre ich nicht.
NH-Lymphome resultieren aus äusserer Einwirkung. Der Körper stellt sie nicht aus sich selbst heraus her.
Der 1968 klinisch entartete Zentrozyt konnte sich wegen Vorsorgeverweigerung in mir 38 Jahre unbehandelt aufbauen.
Er kann "nur" nicht weiter ausreifen und braucht daher Platz.
Ich durfte nicht erfahren, dass in den kleinen Deckengeräten hochradioaktive Teletherapie-Kapseln versteckt waren.
Ab 1998 war Rituximab in der EU zugelassen.
Hätte ich es ab da erhalten, wäre mir die 2000 eingetretene Erwerbsunfähigkeit erspart geblieben.
Ist ein NH-Lymphom fremdverschuldet, geht es um Entschädigung.
In einem med. Sozialgerichtsgutachten von 2014:
Dosis-Eskalation von Rituximab mittels Intervallverkürzung.
Das hätte ich statt Chemo erhalten müssen, womit mir defekte Zentroblasten und 5 Chemofolterjahre erspart geblieben wären.

Hoffentlich helfen diese Informationen.
HRQ sind in D ein mörderisch angelegtes Staatsgeheimnis.
Sogar beim Hersteller gab es Tote.


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