Lymphknotenkrebs? Pure Verzweiflung


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Anonymous131415
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Lymphknotenkrebs? Pure Verzweiflung

Beitragvon Anonymous131415 » Fr 19 Jul 2019 10:35

Hallo zusammen.
Ich schreibe hier, weil ich mittlerweile wirklich verzweifelt bin. Kurz zur Geschichte:

Vor ungefähr 5 Monaten bemerkte ich zuerst eine Beschwerde: Leicht links mittig vom Kehlkopf hatte ich einen "Knobel/Pickel" welcher stark schmerzte und auch leicht "nässte".
Habe mir natürlich nicht viel dabei gedacht und damit gerechnet, dass dieser Pickel von alleine verschwindet.

Tat er dann in Teilen auch. Nicht wenig später jedoch ging es erst so richtig los mit meinen Beschwerden: Eines morgens ging es los mit einem Reiz mich ständig zu räuspern. Auch dies schob ich auf eine Erkältung. Kurze Zeit später kam dann eine einseitige, schmerzlose Schwellung links vom Kehlkopf hinzu.

Diese Schwellung ist leider nicht wieder so schnell verschwunden - tatsächlich existiert sie bis heute, hat allerdings signifikant zugenommen. Es ist für mich schwer zu sagen, wo sie beginnt und endet, im wesentlichen jedoch sind viele verschiedene "Knubbel" bzw. ein großes "Ganzes" zu tasten. Diese Schwellung, welche sich ausschließlich links vom Kehlkopf befindet, mittlerweile aber auch nach oben und unten zu tasten ist, ist so gut wie gar nicht schmerzhaft.

Sie ruft aber durchaus ein Fremdkörpergefühl bei mir hervor.

Leider bin ich jemand, der beim Thema Krankheiten schnell alarmiert ist: Ich mache mir viele Gedanken, google viel (ja, ein Fehler, ich weiß) - gehe aber auch mit meinen Beschwerden zum Arzt.

Da sind wir nun beim nächsten Problem: Ich bin beruflich bedingt im Ausland - seit Beginn der Symptomatik. Hier ist es leider nicht leicht, einen deutschsprachigen Arzt zu finden, geschweige denn jemanden, der das Ganze wirklich ernst nimmt.

Ich war bei verschiedenen Allgemeinärzten. Alle drei bisherigen waren erst der Meinung, da sei keine Schwellung und haben erst nach mehrfacher Aufforderung genauer getastet und etwas erkennen können. Alle drei jedoch haben gesagt, dass dies ja nichts schlimmes sein könne und wollten eigentlich kaum genauer untersuchen.

In der Hoffnung, bei einem HNO-Arzt besser versorgt zu werden, habe ich dort einen Termin gemacht. Auch dieser nahm die Beschwerden nicht ernst, tastete nur sehr sanft und hat erst auf mehrfaches "Verlangen" auch eine Kehlkopfspiegelung durchgeführt. Diese war vollkommen ohne Befund.

Seiner Meinung nach könne diese Lymphknotenschwellung bspw. von einem Reflux kommen.. damit war das Thema durch, mehr wollte er nicht machen.


Nun habe ich ganz aktuell seit 2 Wochen zusätzlich zur immer schneller wachsenden Schwellung auch Schmerzen im Mundbereich. Sowohl der Hals, welcher zugleich sehr oft trocken ist, als auch die inneren Wangen und allgemein die Schleimhäute tun sehr weh. Meine Gedanken drehen sich fast nur noch um meine Beschwerden und ich habe mich seit einigen Wochen gedanklich sogar schon damit abgefunden, Krebs zu haben.
Leider ist es auch so, dass ich in den letzten Wochen Gewicht verloren habe. Aktuell sind es ca. 1,5kg in den letzten 4-6 Wochen.

Nun seid ihr gefragt - was kann ich tun? Zu den selben Ärzten erneut gehen erscheint mir sinnfrei. Zur genaueren Klärung nach Deutschland fliegen ist mein derzeitiger Gedanke - aber wie an einen Termin kommen? Und vor allem - bei welchem Arzt macht man einfach so einen Termin? Ich habe ja keine Ahnung wer zuständig ist.
Noch dazu kann ich eigentlich nicht einfach hier weg, da ich wie anfangs schon erwähnt berufstätig bin..

Ich habe das Gefühl mittlerweile auch psychisch nicht mehr ganz fit zu sein, da wie gesagt mein Kopf immer mehr davon überzeugt ist, dass ich Krebs habe und auch nicht mehr lange leben werde. Die Diagnose Krebs war für mich immer schon eine Horrorvorstellung, bei der ich vermutlich nicht mehr allzu viel Lebensfreude zeigen könnte..

Ich bin gedanklich kurz davor aufzugeben und möchte das verhindern.
Solltet ihr Tipps, Ideen, Beruhigungen oder irgendetwas haben - bitte immer her damit!!

Viele Grüße

Opa
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Re: Lymphknotenkrebs? Pure Verzweiflung

Beitragvon Opa » Sa 20 Jul 2019 6:19

Das hatte ich auch mal. Allerdings ohne Schwellung. Damals wurde ich in einem marktlosen Monopolberuf ohne ausreichende fachliche Vorbereitung unter einen notorischen Sadisten zwangsversetzt, da sich alle ausreichend ausgebildeten erfolgreich weigerten, sich auf die Stelle zu bewerben. Mein Nachfolger nahm ein paar Wochen nach Amtsuebergabe einen Schluck aus dem Sturmgewehr. Nebst einer schweren Depression, die nur mit der ambulant hoechst zulaessigen Dosis Benzos in Schach gehalten werden konnte, hatte das einmal auch anhaltende Schluckbeschwerden zur Folge, mit denen ich in der medizynisch fuehrenden Schweiz bis zum Spezialisten ein paar Aerzte durchlief. Der Spezialist untersuchte mich gruendlich und konnte nicht das Geringste feststellen. In einem ausnahmsweise laengeren Gespraech versicherte er mir, dass er organisch nicht das Geringste feststellen konnte. Und er machte mir das so eindringlich klar, weil einmal ein Patient seine feste Ueberzeugung, er muesse Krebs haben, nicht loslassen konnte, und aus Verzweiflung, weil ihm niemand glaubte, sich selbst getoetet hatte.

Leider schreiben Sie nicht, in welches Land Sie versetzt wurden, was aus Anonymitaetsgruenden durchaus verstaendlich ist.

Nach meiner Erfahrung gibt es drei Kategorien:

Arme Laender, deren Herrscher sich nie um eine flaechendeckende medizinische Versorgung der Bevoelkerung gekuemmert hatten. Die Behandlung erstreckt sich nicht nur fuer Drittklasspatienten noch immer auf "Try and Error". Man gibt eine Pille oder ein Placebo und schaut in einer Woche wieder, obs besser geht oder das Medikament gewechselt wird. Maechtige und Reiche fliegen zu heiklen Behandlungen ins Ausland.

Arme Laender, deren Herrscher die einheimische Aerzteschaft auch im Ausland ausbilden liessen, und hochkaraetige auslaendische Aerzte zuliessen. Drittklasspatienten werden noch immer wie oben behandelt, bis Operationen offensichtlich unvermeidlich werden. Maechtige und Reiche sowie spendable Medizinalturisten koennen sich aber in ihrer Heimat auf einem Nivo behandeln lassen, die dem in den USA oder der Schweiz kaum nachstehen.

In hochentwickelten reichen Laendern galt von der Aufklaerung bis vor dem Neofeudalismus die Regel, dass jeder Buerger das gleiche Recht auf gleichwertige medizinische Behandlung hat. Nur in der Kriegsmedizin flossen andere Interessen ein, indem prioritaer Verwundete behandelt wurden, bei denen Aussicht auf Wiederherstellung der Fronttauglichkeit bestand. Heute ist diese Ethik Geschichte. Zwischen absoluter Kontraindikation und unaufschiebbarem Notfall spielen medizinische oder gar persoenliche Umstaende eines Drittklasspatienten nur noch eine untergeordnete Rolle. Privatkliniken duerfen gar offen Werbung damit machen, dass (nur) Erst- und Zweitklasspatienten den Termin von Operationen mitbestimmen duerfen. Drittklasspatienten bleibt nur noch das Vetorecht

Opa
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Re: Lymphknotenkrebs? Pure Verzweiflung

Beitragvon Opa » Sa 20 Jul 2019 6:28

Nachtrag:

Auch ich nehme unter Stress ab. Wachsende Schwellungen sollten dennoch durch einen Onkologen abgeklaert werde. Man kann sie gar auch wegoperieren lassen, wenn sie nicht boesartig sind....


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