Bauchspeicheldrüsenkrebs mit 47 Jahren


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Monika Wilhelm
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Bauchspeicheldrüsenkrebs mit 47 Jahren

Beitragvon Monika Wilhelm » Sa 13 Aug 2005 18:48

Hallo,
mein Mann ist jetzt 48 Jahre alt. Letztes Jahr im Mai erfuhren wir durch eine abgebrichene Whipple - OP, daß er ein fortgeschrittenes Pankreaskopfkarzinom mit Lebermetastasen und befallenen Lympfknoten hat.
Momentan geht es ihm ganz gut, er ist sogar schmerzfrei. Letzten Monat hatte er Aszites ( Wasser ) im Bauchraum, aber durch die Wassertabletten wurde es reduziert.
Geht es jemandem von Euch ähnlich oder sind wir hier die einzigen in dieser Alterskategorie?
Ich schrieb seit letztem Jahr in einem anderen Forum, aber alle, die mit ihm anfingen, sind mittlerweile gestorben, zwei davon waren erst 34 und 39 Jahre alt.

Ich bin hin und hergerissen zwischen Hoffnung, Verzweiflung und Wahnsinn.
Man muß für jeden Tag froh sein.

Über Nachrichten würde ich mich freuen. Alles Gute.

Moni

ragusa
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Beitragvon ragusa » Mo 15 Aug 2005 11:18

Liebe Moni

Deine Zeilen haben mich betroffen gemacht. Ich hoffe, dass deinem Mann und dir noch eine lange gemeinsame Zeit vergönnt ist.

Ich wünsche euch das Allerbeste!
Ragusa

Monika Wilhelm
Beiträge: 28
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Bauchspeicheldrüsenkrebs mit 47 Jahren

Beitragvon Monika Wilhelm » Mo 15 Aug 2005 18:35

Hallo Ragusa,

vielen Dank für Deine guten Wünsche.
Im Moment ist alles in Ordnung, er kann sogar Arbeiten am Haus, wie zum Beispiel Steine verlegen machen oder er baut ein Regal fürs Wohnzimmer.
Aber am Mittwoch wird er wieder den Dämpfer bekommen durch die Chemo mit Gemzar und Oxaliplatin.
Im September müssen dann zum x- ten Male wieder die Gallengang- Stents gewechselt werden.
Gewichtsmäßig ist er jetzt auch nicht gut drauf mit 61 kg ( 1,74)

Wie bist Du zu diesem Forum gekommen?

Für Dich wünsche ich ebenfalls alles Gute. Das Schreiben gibt mir ein Gefühl, nicht allein dazustehen.

LG

Moni

Irma
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Bauchspeicheldrüsenkrebs mit 47 Jahren

Beitragvon Irma » Di 16 Aug 2005 13:18

Liebe Moni
Auch mich haben Ihre Zeile betroffen gemacht und ich hoffe sehr, dass es Ihrem Mann auch weiterhin so gut geht.

Sie suchen Kontakt zu Personen, die ebenfalls von Bauchspeicheldrüsenkrebs betroffen sind.
Kennen Sie die Schweizer Selbsthilfegruppe für Pankreaserkrankungen, SSP? Sie finden sie unter: http://www.pancreas-help.com
Ich hoffe, Sie finden auch dort jemanden mit dem Sie austauschen können. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute und grüsse Sie freundlich
Irma, Moderatorin

Carla
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Bauchspeicheldrüsenkrebs

Beitragvon Carla » Do 18 Aug 2005 9:33

Liebe Moni
Deine Zeilen haben mich sehr betroffen gemacht. Krebs! So schrecklich und in so jungen Jahren. Was müsst ihr schon alles durchgemacht haben.
Gerne würde ich mich ein wenig mit Dir austauschen. Ich bin in einer ähnlichen Situation:
Ende Juni 05 wurde bei meiner Mutter (66) ein Gallengang-Karzinom diagnostiziert. Am 5. Juli 05 wurde dann eine Whipple-OP durchgeführt, die erfolgreich verlaufen ist. Die hystologische Diagnostik ergab jedoch nicht ein Gallengang-Tumor sondern ein Adenokarzinom im Pankreaskopf mit einer Karzinominfiltration von aussen in einen von 19 Lymphknoten (Mikrometastase).
Als weitere Behandlung wurde eine adjuvante Chamo mit Gemzar vorgeschlagen.
Entlassung aus dem Spital mit vorgängigem CT (ohne weiteren Befund). Man empfahl uns den Start der Chemo zwischen 4 - 6 Wochen nach der OP. Vor der ersten Chemo wurde nochmals ein CT gemacht. Der Befund war erschreckend: Erneutes Adenokarzinom (G3) in der Bauchspeichel-drüse mit Tumorzellen im Bauchraum und Bauchfell ev. Ableger in der Leber, Aszites.
Aus der adjuvanten ist nun eine palliative Chamotherapie geworden! Wie kann das so schnell gehen, wir verstehen die Welt nicht mehr und sind total verzweifelt.
Heute wird die 2. Chemo mit Gemzar verabreicht. Was wenn der Tumor nicht darauf anspricht?
Meiner Mutter geht es körperlich im Moment sehr gut, sie hat keine Beschwerden und einen super Appetit. Auch Psychisch geht es ihr besser als vor diesem schrecklichen Befund. Dafür haben mein Vater und ich schon jeder 10 Kilo abgenommen. Wir müssen aber stark sein und die positive Einstellung meiner Mutter in jeder erdenklichen Weise unterstützen. Der Wille ist doch so wichtig!
Wie tragt ihr diese schwierige Situation?
Es freut mich sehr und macht mich optimistisch zu hören, dass es Deinem Mann immer noch so gut geht! Darf man hoffen?
Vielleicht hast auch Du Lust, Dich mit mir auszutauschen. Ich freue mich über jede Antwort.
Liebe Grüsse
Carla

Monika Wilhelm
Beiträge: 28
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Beitragvon Monika Wilhelm » Do 18 Aug 2005 20:06

Liebe Carla,
natürlich ist das alles ein Schock für Euch, wenn Ihr die Diagnose hört, aber wir haben mit der Gemzar- Behandlung sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist zwar nur alles palliativ, aber wenn das Gemzar anspricht, steigert es schon deutlich die Lebensqualität und hat auch nicht so viele Nebenwirkungen wie andere Medikamente.
Ein Jahr hat es meinem Mann geholfen. Seit Mai 2005 bekommt er Oxaliplatin und Gemzar. Das ist wesentlich härter, aber mittlerweile geht es auch schon wieder. Nur kann er sich nicht mehr selbst heimfahren, weil ihm dann sofort schlecht wird. Meine Tochter oder ich holen ihn dann ab.
Auf jeden Fall werdet Ihr lernen, mit der Krankheit umzugehen. Es ist gut, wenn Eure Mutter positiv denkt, mein Mann sagt auch immer, er will gesund werden!
Alles Gute, wir können noch voneinander hören!

LG

Moni

Marmau
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Bauchspeichldrüsenkrebs mit 55 Jahren

Beitragvon Marmau » So 21 Aug 2005 14:26

Liebe Monika
Ich habe deinen Beitrag gelesen, der mich auch sehr betroffen gemacht hat. Ich bin in einer ähnlichen Lage und sehr verzweifelt. Mein Lebenspartner, am Freitag 55-jährig geworden, hat am 15.6. nach einer zuerst erscheinenden harmlosen Gallensteinoperation durch einen Zufallsbefund erfahren, dass er ein Pankreaskarzinom mit Metastasen auf der Leber hat. Der Schock war für uns gross und sitzt immer noch sehr tief. Am Anfang konnte er es recht gut verkraften und die Chemotherapie mit Xeloda hat er recht gut vertragen, auch psychisch. Leider traten vor 14 Tagen nach dem vierten Chemostoss Embolien auf, im Kopf, Nieren, und Milz. Er kriegte Mühe mit sprechen und schlucken. Zudem viel er in eine grosse Depression. Zurzeit liegt er im Spital und das mit der Sprache erholt sich langsam. Leider mussten wir aber die Chemo stoppen. Er ist sehr geschwächt, hat etwa 15 kg abgenommen. Die Prognosen stehen schlecht und ich und die ganze Familie sind extrem traurig. Die Hoffnung geben wir nicht auf, aber es ist schwierig das alles zu begreifen und den Sinn zu sehen. Nächste Woche wird entschieden wie wir mit der Chemo weiterfahren. Sonst hat der das Medikamt sehr gut vertragen, leider will die Krankenkasse die Kosten nicht tragen, weil es für Pankreas offiziell noch nicht zugelassen sein soll.
Ich bin auch in eine Depression gefallen und würde mich gerne mit jemandem austauschen, der mir auch Tipps geben könnte.
Danke!
Marc

Monika Wilhelm
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Beitragvon Monika Wilhelm » So 21 Aug 2005 16:49

Hallo Marc,
es hört nicht auf, immer wieder hört man solche schlimmen Nachrichten. Ich hoffe, daß Dein Lebenspartner sich erholt und die Chemo fortgesetzt werden kann.
Da ich aus Deutschland komme, weiß ich nicht, wie es bei Euch in der Schweiz gehandhabt wird, aber ich kenne mehrere Patienten, die bei BSDK auch Xeloda nehmen und die Krankenkasse bezahlt es. Die Alternative dazu ist wahrscheinlich 5 FU, das aber dann über Infusion gegeben wird.
Mein Mann bekommt jetzt Oxaliplatin und Gemzar.

Alles Gute für Deinen Freund und Dich, gute Besserung!

Moni

Monika Wilhelm
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Beitragvon Monika Wilhelm » Sa 24 Dez 2005 7:43

Hallo,

da es mit dem Essen immer noch nicht geht, wurde Hermann gestern vom Hausarzt mit sanfter Überredungskunst dazu gebracht, sich doch parenteral ernähren zu lassen.
Die Schwester kam abends und hängte ihm einen Beutel an den Port, der bis heute um 11 laufen wird.
Wir haben uns geeinigt, sofort damit aufzuhören, wenn er es nicht mehr will.


Frohe Weihnachten an alle, besonders den Kranken!

Moni

Pegasus
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Hallo zusammen

Beitragvon Pegasus » Fr 22 Dez 2006 11:59

ich bin neu im Forum. Mein Lebensparter hat Bauchspeicheldrüsenkrebs und das mit erst 42 Jahren!!! Wir wissen das erst seit etwas mehr als einer Woche. Er hat die Diagnose gut verkraftet. Er ist voller Lebensmut.
Er will eine Therapie auf Naturheilbasis beginnen. Sollte die Therapie nicht anschlagen, so muss er spätestens in 6 Wochen mit Chemo beginnen.
Ich habe Angst von dem was voruns liegt.
War vorhin bei meinem Hausarzt um für mich Antidepressiva und andere Beruhigunstabletten zu holen. Bin am verzweifeln.

Marlies

unifaeggi
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Beitragvon unifaeggi » Fr 22 Dez 2006 14:41

Hallo Marlies

Ich war selbst von Krebs betroffen (Lymphdrüsenkrebs) und kann folgendes sagen. In vielen Fällen ist es für die nahestehenden Personen schwieriger die Diagnose zu verkraften als für die Person selbst. Das hat vermutlich damit zu tun, dass man sich als aussenstehende so machtlos fühlt. Man glaubt, man könne nichts machen.

Das Stimmt so aber nicht ganz. Mir haben während dieser Zeit oft schon ganz kleine Worte geholfen. Wenn mir zum Beispiel meine Mutter am Telefon Grüsse ausrichtete.

Krebs ist eine Herausforderung für den Betroffenen und das Umfeld. Auch du brauchst zeit dich zu fangen. Ich finde es super wenn dein Partner voll Lebensmut ist. Das vereinfacht vieles.

Ich wünsche Euch von Herzen viel Kraft für die anstehende Zeit, und trotz allem ein schönes Weihnachtsfest.

Gruss Raphael

Vita
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Beitragvon Vita » Sa 23 Dez 2006 15:58

Liebe Marlies,

es tut mir leid, daß Ihr beide von dieser Krankheit betroffen seid.
Wie Rafael sagt, es ist positiv, daß Dein Freund voller Lebensmut ist, das ist auf jeden Fall besser, als wenn er sich hängen ließe.
Hermann hat auch bis zuletzt gekämpft.

Vielleicht besteht bei Deinem Partner ja auch noch eine Heilungschance.

Auf jeden Fall wäre es gut, wenn Du oder Freunde von Euch im Internet recherchieren. Mir tat es immer gut, weil ich mir dann nicht so hilflos und unwissend vorkam.
Manchmal gibt es auch Studien von neuen Medikamenten, in denen Patienten aufgenommen werden können.

Ich wünsche Euch beiden viel Kraft und Du kannst mir auch gerne schreiben.

Alles Gute!

Moni

Sieh mal im Forum nach bei " Krebs Kompaß.de", da findest Du viele Gleichgesinnte, denen es ähnlich wie Euch geht. Man fühlt sich aufgefangen, alle verstehen einen.


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