Diagnose Bauchspeichedrüsenkrebs


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Macciato
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Diagnose Bauchspeichedrüsenkrebs

Beitragvon Macciato » Fr 15 Feb 2008 15:46

Bei meiner Mutter wurde diese Diagnose ganz unerwartet gestellt.
Leider ist es schon ziemlich fortgeschritten.

Im ersten Moment hatte ich dass Gefühl, der Boden werde mir unter den Füssen fortgezogen.... !

Irgendwie fühle ich mich wie in einem falschen Film. Könnt Ihr mir Links oder Infos zu Bücher zu diesem Thema geben?

Danke!

aitangi
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Viel Kraft

Beitragvon aitangi » Mo 18 Feb 2008 17:24

Hallo macciato

Ich kann mir gut vorstellen, dass Du Dich ganz verloren fühlst. Eine Krebserkrankung ist immer ein einschneidendes Ereignis, nicht nur für die Betroffenen. Vor allem wenn die Diagnose ganz unerwartet gestellt wird.

Du suchst nach Büchern und Links. Schau doch mal hier im Forum unter „Literatur-Film- und Linktipps“ da hat es eine Rubrik zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Unterhttp://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html findest Du eine Broschüre zum Thema
Hier noch weitere Informationen zu Bauchspeicheldrüsenkrebs
http://www.krebs-webweiser.de/krebs-web ... n-n-p.html

Hoffe Du kannst mit den Tipps etwas anfangen. Wünsche Dir viel Kraft

aitangi

Macciato
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Vielen Dank

Beitragvon Macciato » Mo 18 Feb 2008 22:51

Hallo aitangi

Danke für die Infos.
Vor drei Wochen habe ich mir nicht viel Gedanken zum Thema Krebs gemacht und jetzt überrennt es und total. Vorallem da es praktisch keine Möglichkeit gibt.
Im moment ist es vorallem auch schwer, da sich meine Mutter wie aufgegeben hat. Es ist sehr schwierig, mit ihr Gespräche zu führen. Aber im moment weiss ich auch nicht wie ich meine Mutter aus dem Tief holen kann, denn ich kann Ihre Gedanken verstehen. Der Arzt hat ziemlich Klartext geredet, dass wir und eigentlich keine Hoffnungen machen sollen.

Gruss Macciato

Ladina
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Das Leben gewinnen

Beitragvon Ladina » Di 19 Feb 2008 15:57

Lieber Macciato

Das ist leider bis heute so, dass bei Bauchspeicheldrüsenkrebs vor allem im sehr fortgeschrittenen Stadium die Hoffnung auf Gesundung gering wenn nicht gar ausgeschlossen ist.
Aber es darf andere Hoffungen geben, Träume vielleicht oder Wünsche und es darf sie nicht nur geben, es muss, damit trotzdem nochmal Lebensmut aufkommen kann, damit diese letzte Lebenszeit Sinn und Wert hat für Euch alle.
Wie alt ist Deine Mama? Weisst Du etwas über einen lang gehegten Traum von ihr? Über einen Menschen, den zu sehen sie sich freute? Evtl. auch noch eine Reise. Sie darf nicht sterben bevor sie gehen muss, wenn dies geschieht ist es für alle derart unerträglich.
Ich habe selber etwas Unheilbares und fand das lange perspektivenlos, bis ich realisierte, dass ich selber an einer realistischen Hoffnung für mich bauen kann. Wenn es die Krankheit nicht zu besiegen gibt, gilt es, das Leben für mich zu gewinnen, all das, was ich leben möchte noch anzustreben - dafür zu kämpfen, dass das noch möglich ist. Halt aus jedem Tag das Beste noch rausholen.
Es ist normal, dass Deine Mutter jetzt trauert und auch resigniert hat. Es dauert einige Tage bis man sich in diese neue Wirklichkeit einlebt. Hier als Angehöriger dabei zu sein ist sehr schwer. schwankend zwischen dem Verständnis für die Gefühle der Mutter und dabei so sehr am Wünschen, es möge eine Hoffnung geben, einen Lichtblick, einen Ausweg und sie sei wieder die Alte.

Ich wünsche Dir und ihr sehr, dass sich die Wellen, die Euer Leben gerade so heftig aus den gewohnten Bahnen geworfen hat, langsam aber sicher beruhigen und Ihr auf diesem letzten Weg erfahrt, dass ein Leben, das so unmittelbar bedroht ist, immer noch seinen ganzen Wert hat und ganz viel Tiefe, Intensität und wesentlich sogar noch Freude bergen kann. Und dass Ihr diesen Lebensschatz zusammen findet und ihn auskosten könnt, gerade weil Ihr wisst, dass die Zeit, die Ihr zusammen habt, begrenzt sein wird

Alles, alles Liebe

Ladina

bellablau
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freude

Beitragvon bellablau » Sa 23 Feb 2008 16:17

Liebe Macciato
Liebe Ladina

Ladina's Worte sind sehr treffend, wir selbst haben trotz der Krankheit von C. immer wieder viele schöne Momente erleben dürfen. Es war schön, die ganze Familie zusammen zu sehen, es war sehr schön, wenn sich alle zu C. in ihr Bett gesammelt haben und so einander Kraft spenden könnten. C. selbst hatte sich sehr bei uns für diese Abende bedankt, sie fand darin etwas Mystisches und diese Momente gaben ihr auch wieder Kraft für die bevorstehende schwere Zeit. C. wollte nicht an den Tod denken, sie sprach auch nicht darüber. Sie hatte einen unbändigen Lebenswille und war unheimlich tapfer. Nie hat sie sich beklagt, auch wenn sie sich am Tag 20 mal übergeben musste. Sie sagte dann "so, jetzt ist es draussen - fertig damit", putzte sich die Zähnen ein 20stes Mal und ging wieder ins Bett. Sie konnte zwar kaum stehen, bestand aber ab und an auf ihre Zigarette, sie wollte einfach soviel Normalität wie möglich beibehalten. Bewundernswert, wirklich. Ich habe oft gesagt, "C. macht es uns sehr einfach", weil es für uns nie ein MUSS war, wir gingen immer gerne zu ihr und es tröstete uns unheimlich, wenn wir ein paar Minuten bei ihr sein konnten. Sie gab uns viel Kraft zurück.

C. hatte noch viele Pläne für die Zukunft, sie wollte noch soviel erreichen, doch leider blieb keine Zeit. Seit der OP im September, ging es rasant bergab, die schmerzfreien Tage waren sehr wenige und die Kraft schwindete von Tag zu Tag. Unfassbar, wie schnell der Zerfall kam, die Zeit rannte uns ganz einfach davon. Glücklicherweise konnten wir sie eine Zeit lang zu Hause betreuen, das bedeutete ihr sehr viel. Nun ist sie weg und doch ist sie noch so nah bei uns.

Ich wünsche euch allen viel, viel Kraft für die kommende Zeit, aber auch noch viel Hoffnung und schöne Momente. Diese kann euch niemand nehmen.

Alles liebe, bellablau

Macciato
Beiträge: 9
Registriert: Fr 15 Feb 2008 15:39

Tag für Tag

Beitragvon Macciato » So 9 Mär 2008 17:15

Hallo Ladina,
Hallo Bellablau

Vielen Dank für eure Worte! Die lezten Tag habe ich mich selber runtergezogen. Durch die Chemo ist meine Mutter die meiste Zeit müede und friert. Innerhalb von wenigen Wochen müssen wir als Familie total umdenken.
Momentan versuchen wir uns einfach an den Tagen zu freuen, wo meine Mutter genug Energie hat um mal nach draussen zu gehen. Etwas kleines zu Unternehmen.
Versuchen eine gewisse Normalität in das ganze zu bringen.
Durch die Chemo hat sich meine Mutter verändert. Und ich denke auch die ganze Krankeit bzw. der Gedanke das zu verarbeiten spielt auch mit. Wir können über ganz nebensächliche Sachen sprechen und Sie wird dann teilweise sehr aufbrausend und verrennt sich in etwas wo gar nicht ist.
Ich habe das Gefühl, meine Mutter hat selber aufgegeben. Sie hat nun einmal pro Woche Chemo, allerdings mussten sie es schon zweimal wegen schlechten Blutwerten ausfallen lassen.
Im moment bin ich einfach total wütend!
Ich kann zwar im Freundeskreis auch über die Krankheit meiner Mutter sprechen, aber viele können meine Gefühle und Gedanken nicht immer nachvollziehen. Ich bin sehr froh über dieses Forum. Dass ich die Möglichkeit habe hier auszutauschen.
Ich habe mir fest vorgenommen mich auf meine Mutter zu konzentrieren und einfach Tag für Tag zu geniessen.

Macciato


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