Zungenkrebs


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Rita Gammenthaler
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Zungenkrebs

Beitragvon Rita Gammenthaler » Mi 15 Mär 2006 22:11

Im Sommer 2005 wurde bei mir Zungenkrebs diagnostiziert. Vorgehensweise: Operation (Ca. gut 3/4 der "alten" Zunge entfernen, mit Eigenhaut vom Arm wieder aufbauen), im Herbst Bestrahlung und drei Chemo-Gaben, Lymphmassage, die bis jetzt sehr gute Unterstützung zum Genesungsverlauf ist. Beim Essen habe ich ,wie mir Ärzte und Logopäden immer wieder bestätigen, sehr gute Fortschritte gemacht. Ich kann verschiedene geformte Teigwaren, zum Teil Reis, Adrio, Bratwurst, Servelats, Fleischkäse Kalbfleischwurst, Nidel- und Käsewähe (ohne Rand), Raclette, Käsefondue, Sauerkraut, weiches Blaukraut, "lampiger" Nüsslisalat, weiche eingemachte Früchte, Caramelköpfli und Flans, eingeweichtes Brot essen.
Meine Frage ist: wie kann ich durch gezieltes Üben oder Trick's in absehbarer Zeit meinen Speiseplan vervollständigen?
Mein Vorgehen ist bis jetzt: was mich zum Essen reizt, probiere ich bis es klappt. Wenn nicht's daraus wird, später nochmals versuchen oder bleiben lassen.

Bis jetzt habe ich einen Teil meines verlorenen Gewichtes, mit Hilfe von der Magensonde und dem Essen tagsüber, erhöhen können. Einige Kilo's fehlen aber immer noch.

Beim Sprechen habe ich auch noch meine Schwierigkeiten und übe indem ich einfach nicht zu schnell und trotzdem möglichst präziese die Worte ausspreche. Die Gesprächspartner verstehen mich eigentlich recht gut. Ich jedoch möchte mich noch verbessern.

Wer hat mir Tipp's, wer hat mit ähnlichem schon Erfahrung?

Ich gehöre zu den drei Prozent Patienten, die sich die Ärzte und die Wissenschaftler nicht erklären können, wesshalb sie erkrankt sind.

Besten Dank für Eure Antworten und mached's sälber no guet.

Rita

Linda
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Beitragvon Linda » Di 21 Mär 2006 17:33

Hallo Rita

ich finde Du machst das ganz toll! Es ist ja noch kein Jahr her und Du kannst schon wieder vieles essen und gut sprechen! Da braucht es ganz schön viel Mut und Durchhaltevermögen!

Damit Du wieder etwas an Gewicht zunimmst, kannst Du in Dein Essen auch zusätzliche Kalorien einschleusen, so z. B. Käse in einem Risotto oder einer Suppe. Wie geht das Essen mit anderen Milchprodukten? So kann man Suppen, Saucen, Aufläufe, Gratins oder auch Desserts mit Butter, Rahm oder Rahmquark verfeinern und "mastiger" machen.
Auch Getränke, z.B. Tee kann man mit Zucker oder noch besser Honig süssen. Hast Du schon einmal mit einer Ernährungsberaterin darüber gesprochen? Sie kann Dir sicher noch weitere Tips geben.

Ich wünsche Dir viel Freude am Essen. Mach einfach weiter so, immer wieder ausprobieren und üben und Du wirst sehen, Dein Speiseplan wird sich immer mehr erweitern.
Liebe Grüsse
Linda

Nomade
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Beitragvon Nomade » Mi 22 Mär 2006 11:43

Hallo Rita

Echt bewundenrnswert was Du bereit wieder alles erreicht hast. Bravo!

Auf Gewicht zu bleiben ist ein echtes Thema, auch bei mir immer wieder. Dazu sollte es noch Ballastdtoffreich sein wegen der Darmtätigkeit... Aber das ist meine Sache.

Mein Typ an Dich: Ich habe gerade mal wieder einen sogenanten Cocktail gemixt. Das mach ich immer wieder nach Lust und Geschmack. Ich schnipple dann Banane mit Birnenstücken, Apfelstücken, Orangensaft, Ananassaft, oder wie heisst dieses Cocossaft schon wieder "Caypirinnia" mit Natür- oder sogar passendem -Frucchtjogurt zusammen. Kiwi bieten sich auch dafür an, Saisonfrüchte, wie sie anfallen. Misch es nach Deinem Geschmack zusammen. Da hast Du viel Vitamine, flüsssig und erfrischend ist es auch. Hilft sicher mit beim "aufbauen". Hab Spass dabei und geniess es! Da es nicht so masstig ist, rutscht es irgenwie immer. Ich habe den Typ von einer benachbarten Aphothekerin. Bin damit bisher gut gefahren.

Weiterhin viel Erfolg und Durchhaltewill!

Nomade

Nomade
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Beitragvon Nomade » Do 23 Mär 2006 15:31

ehem.....

Der Kokossaft heisst glaub ich Pina Colada..... Caipirinnia (weiss nicht mal recht wie man das schreibt), ist ja wohl was alkoholisches und somit nicht für uns :-)

Sorry und Gruss
Nomade

David72
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Zungenkrebs

Beitragvon David72 » Do 31 Mai 2007 7:54

Hallo Rita,

dein Beitrag ist schon etwas älter, ich hoffe jedoch trotzdem, dass du mir auf diese Nachricht antwortest, habe nämlich bezüglich der Zungen OP zwei drei Fragen an dich.
Erst mal hoffe ich natürlich, dass es dir gut geht und du zwischenzeitlich weitere Fortschritte machen konntest.
Ich 35, m, stehe nach leider erfolgloser Chemo-/Strahlenteraphie ebenfalls vor einer solchen OP und weiss nun nicht so genau was dabei auf mich zukommt. Man teilte mir mit, dass ich damit zu rechnen habe, 2/3 bis 4/5 der Zunge zu verlieren.
Nun zu meinen Fragen:
In welcher Klinik wurde bei dir dieser Eingriff durchgeführt?
Hattest du gute Erfahrungen mit den dortigen Arzten?
Wie lange dauerte die Genesungsphase bis du wieder "alltagsfähig" warst?

Vielen Dank für deine hoffentlich baldige Antwort

Sacha

Rita Gammenthaler
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Beitragvon Rita Gammenthaler » Do 31 Mai 2007 22:30

Sali Sacha


Bei mir war die Uni-Klinik Zürich die Anlaufstelle für die OP.
Hier wurden die weiteren vorgängigen Abklärungen und Untersuchungen gemacht.
Ich wurde immer gründlich, genau und ehrlich informiert. Auf meine Fragen wurde geduldig eingegangen und ohne mein Mitdenken und Überzeugt sein wurde nichts unternommen. Das rechne ich dem gesamten Personal hoch an.

Doktor Stöckli und sein Team arbeiteten präzise, sie leisteten sehr gute Arbeit. Mein Beitrag zur OP war, der Wille dies durch zu stehen, die Überzeugung auf dem rechten Weg zu gehen und meine Lebensenergie für die lange Zeit danach.

Die Ärzte rechneten damit, dass ich im besten Falle wieder Püriertes essen werde.
Ich aber wollte mehr. Ich probierte und probiere auch heute immer wieder von Neuem aus, was eventuell noch möglich ist zu essen.
Da ich nur noch 1//5 des Originals besitze, ist der Geschmackssinn sehr eingeschränkt. Dafür nehme ich über den Geruchssinn alles viel intensiver wahr.
Meine Umgebung kann sich auch absolut sicher fühlen in Bezug auf das „Zunge herausstrecken“. Das geht beim besten Willen nie mehr!
Darum ist auch das Trinken mit dem Strohalm unmöglich. Kein Problem:die Nase bekommt eh‘ mehr mit, wenn ich direkt aus dem Glas trinke.

Was ich als wunderbar empfinde ist die Tatsache, dass ich mit einem Energiegetränk (Notvorrat) und meinen Kleenex in der Tasche überall hin reisen kann. Es gibt immer irgenwo einen Imbisstand mit italienischer, asiatischer oder gut schweizerische Kost. Auch in Restaurants wurde ich überall zuvorkommend bedient. Ich erkläre dem Personal jeweils, dass ich eine grosse OP hatte und deshalb viel Sauce zum Essen benötige. Meistens bekomme ich dann eine extra Portion Sauce.

Was mir vor allem viel Kraft gibt immer wieder von Neuem Voran zu gehen ist die Tatsache, dass ich mich von meiner engsten Familie (meinem Mann und den fünf Kindern) getragen, unterstützt und bestätigt fühle!!!!

Es braucht sehr viel Eigenleistung, Lebenswillen und Lebensfreude um diesen neuen Weg zu gehen. Mir persönlich hilft es auch sehr zu zeichnen, malen und zu schreiben. so kann ich Belastendes und Gutes ablegen, umblättern und Neuem begegnen.

Mach's ganz guet und vil Chraft wünscht Dir

Rita

David72
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Zungenkrebs

Beitragvon David72 » Fr 1 Jun 2007 1:27

Hallo Rita,

vielen herzlichen dank für deine ermutigenden Worte. Nun ja, ich habe das Ganze noch vor mir, denke mir jedoch auch, dass ich das Beste daraus machen muss.
Ich werde nächste Woche ebenfalls in die Uniklinik ZH gehen und mich mit Herrn Dr. Stöckli treffen. Dies wäre nun die dritte Meinung die ich mir eingeholt habe. Anhand dieser Meinungen werde ich dann auch entscheiden, wo ich mich operieren lassen werde.
Ich hoffe, dass ich dann in einigen Monaten auch so denken kann wie du.
Auch ich wünsche dir auf deinem weiterne Lebensweg noch viel Kraft.

Alles, alles Gute

Sacha

unifaeggi
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Viel Glück

Beitragvon unifaeggi » Mo 4 Jun 2007 3:08

Der Entscheid der du vor dir hast ist sicher alles andere als leicht. Ich wünsche Dir daher in den kommenden Wochen und Monaten viel Glück, mut und Durchhaltewillen! Und melde dich doch bitte wieder. uns interessiert es wie es weitergeht.

Gruss Raphael

David72
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Zungenkrebs

Beitragvon David72 » So 10 Jun 2007 0:29

Ja, das ist leider so.
Aber wie es halt ist, man entscheidet sich nicht freiwillig für einen solchen Eingriff, man entscheidet sich dafür weil es sonst keine andere Möglichkeit gibt um zu überleben. LEIDER.
Irgendwie wird das sicher auch über die Bühne gehen.
Ich werde mich dann sicher wieder zu einem späteren Zeitpunkt wenn ich die ganze Sache etwas hinter mir habe wieder melden.

Rita Gammenthaler
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Entzscheid zur OP

Beitragvon Rita Gammenthaler » Mi 13 Jun 2007 21:37

Sali Sacha

Ich wünsche Dir den richtigen Entscheid.
Es ist schwer, aber wenn Du trotz allem überzeugt bist den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, hast Du auch noch Kraft ihn zu tragen, wenn Du meinst am Ende Deiner Kraft zu sein!
Ich denke sehr oft an Dich.
Mach's ganz guet und gib nid uf!!!

Mit emene liebe Grüessli

Rita

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Diagnose Zungenkrebs

Beitragvon Ladina » Do 14 Jun 2007 14:52

Hoi Sacha

Vielleicht kannst Du über die nachfolgende Homepage eines anderen Schweizer Betroffenen noch zu weiteren wertvollen Infos kommen

Diagnose Zungenkrebs

Moritz Holenstein schreibt ein Tagebuch seiner Krebs-Erkrankung und deren Behandlung im Unispital Zürich (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie)

http://www.holenstein.net/moritz/

Kuja
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Re: Zungenkrebs

Beitragvon Kuja » Mo 23 Sep 2019 9:40

Guten Tag

Mein Vater hat nun zum 3. Mal die Diagnose Zungenkrebs erhalten. Das erste Mal wurde ihm einfach ein Stück der Zunge entfernt. Bei der zweiten OP wurde ein grösseres Stück entfernt und mit Haut vom Arm, ein Stück der Zunge wieder "aufgebaut". Nun kam der Krebs nach etwas mehr als 6 Monaten leider schon wieder und er muss erneut ein Stück enfternen, dieses Mal vom ganz hinteren Teil der Zunge. Ich denke dass das Sprechen und Essen danach sehr sehr schwierig sein wird. Hat jemand der leider das gleich erlebt hat gute Tipps für ihn, was ihm helfen könnte oder Erfahrungen die man selber gemacht hat? Er ist eigentlich sehr positiv eingestellt weil er das nun schon zum Dritten Mal durchmacht aber da er dieses Mal nach der OP noch bestrahlen muss, hilft ihm vielleicht ein Ausstauch oder immerhin Tips für die Ernährung, Sprechen, Bestrahlung etc. Er ist Diabetiker, das erschwert alles noch etwas mehr wenn er sich nicht gut ernähren kann.

Vielen herzlichen Dank!

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Re: Zungenkrebs

Beitragvon admin » Do 26 Sep 2019 13:14

Guten Tag Kuja

Ihr Vater ist an einem Zungenkarzinom erkrankt. Seine Zunge wurde schon einmal «aufgebaut». Nun ist der Krebs wiedergekommen und erneut kommen Therapien und Operationen auf ihn zu. Glücklicherweise ist Ihr Vater positiv eingestellt, das hilft ihm sicher mit den Komplikationen und Schwierigkeiten umzugehen.

Sie sehen es richtig, dass Sprechen und Essen erneut wieder schwieriger werden.

Wenn die Zunge teilweise entfernt wird, ist bei den meisten Menschen oft die Aussprache nicht mehr so klar wie vorher. Die Zunge ist fürs Sprechen ebenso wichtig wie fürs Schlucken, dieses kann also auch beeinträchtigt sein. Ihr Vater hatte sicherlich schon nach der ersten und zweiten Operation eine logopädische Therapie. Dies wird auch nach der erneuten Therapie wichtig sein. Sollte dies nicht der Fall sein, dann sprechen Sie den behandelnden Arzt unbedingt darauf an.

Der zuständige Logopäde kann Ihrem Vater hilfreiche Informationen und Tipps zur Ernährung, Konsistenz der Nahrung usw. geben. In der Regel wird bei Tumoren im Hals-Nasen-Bereich eine Ernährungsberatung hinzugezogen. Die kann Ihren Vater ebenfalls unterstützend beraten, auch bezüglich der Diabetes.

Dieses Mal erhält Ihr Vater nach der Operation zusätzlich eine Bestrahlung. In der Broschüre «Die Strahlentherapie» der Krebsliga Schweiz finden Sie Informationen wie eine Bestrahlung organisiert wird, was für Nebenwirkungen auftreten und vieles mehr.
In der Regel erhalten Betroffene und Angehörige vor der Therapie Informationen über den Ablauf und die Nebenwirkungen der Therapie. Scheuen Sie sich nicht, bei Unklarheiten nachzufragen.

Ich hoffe, diese eher fachlichen Informationen helfen Ihnen ein weiter. Es wäre schön, wenn Sie uns und die User weiterhin darüber informieren wie es Ihrem Vater geht und wie er mit den Nebenwirkungen umgeht.

Ihnen und Ihrem Vater wünsche ich alles Gute.

Freundliche Grüsse
Fabiola
Moderatorin

Kuja
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Re: Zungenkrebs

Beitragvon Kuja » Sa 28 Sep 2019 5:38

Liebe Fabiola

Vielen Dank für deine Antwort und den Link! Ja er hatte einen Logopäden und kann zurzeit auch relativ gut sprechen aber er würde sich gerne mit Personen austauschen die auch eine Bestrahlung hatten. Ich habe einen neuen Post eröffnet und hoffe ich finde jemanden, der sich mit ihm austauschen möchte per Mail oder Telefon...

Beste e
Jacqueline


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