Wie umgehen mit dem Tod?


Moderations-Bereich
moon
Beiträge: 7
Registriert: Do 3 Jul 2008 11:55
Wohnort: Zürcher Unterland

Wie umgehen mit dem Tod?

Beitragvon moon » Do 17 Jul 2008 14:40

Hallo miteinander!
Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen...Wer het bereits Erfahrungen mit dem Thma "Sterben"..Ich finde das ein extrem schwieriges Thema....
Zur Zeit kämpft unsere Familie gegen den Krebs (Metastasen) meiner Mutter...sie ist zur Zeit mitten in der Chemotherapie, Bestrahlung hatte sie bereits..
Wir hoffen alle, dass die Chemo anspricht und dass die Ableger so weit wie möglich "gestoppt" werden können!!!

Doch immer wieder "plagen" mich negative Gedanken, was ist wenn die Chemo nicht anspricht? Wie lange hat man noch zu leben? Soll mit den Eltern über das Sterben geredet werden (was ich mir sehr schwierig vorstelle bei uns), soll ev eine Patientenverfügung erstellt werden? Wie geht man am besten damit um?

Ich würde mich über Zuschriften freuen von Betroffenen oder Angehörigen...!
Danke
moon

gea
Beiträge: 8
Registriert: Fr 23 Mai 2008 15:48
Wohnort: zürich

schwierige Zeit

Beitragvon gea » Do 17 Jul 2008 19:54

Hallo Moon
im Moment machst Du eine schwierige Zeit durch und dazu wünsche ich Dir viel Kraft.
Du hast Ängste um Deine Mutter und fühlst Dich sicher auch recht hilflos. Eine Patientenverfügung ist eine gute Sache, doch will Deine Mutter im Moment eine machen? Manche Personen interpretieren den Vorschlag eine Patientenverfügung zu machen, dass man sie abgeschrieben hat. Also wirklich einfühlsam damit umgehen.
Ich habe in einem Pflegezentrum mit palliativ Station gearbeitet und meine Erfahrung ist, dass eine Hilfe für Schwerkranke vorallem engagierte Anghörige sind, die auch bei Ärzten nachfragen und die Betroffenen unterstützen bei Entscheidungen. Wie lange Deine Mutter leben wird, kann kein Arzt genau sagen, doch kannst Du fragen, dass man Dich informiert, wenn der Zustand sich verschlechtert.
Im Moment hat Deine Mutter eine Behandlung und Hoffnung ist angesagt, denke daran, wenn die Ängste vor dem Kommenden Dich überfallen.
Im Umgang mit Deiner Mutter, was Du ansprechen willst und was nicht vertrau auf Dein Gefühl!
Viel Kraft
Gea

moon
Beiträge: 7
Registriert: Do 3 Jul 2008 11:55
Wohnort: Zürcher Unterland

Patientenverfügung

Beitragvon moon » Fr 18 Jul 2008 6:10

Hallo Gea
Vielen Dank für Deinen Nachricht, habe mich sehr darüber gefreut, dass sich so schnell jemand gemeldet hat..
Ich habe das Thema gestern Abend bereits angesprochen zu Hause...ob sie allenfalls eine Patientenverfügung erstellen möchte oder ob wir einfach mal einige Fragen klären sollen....sie hat es eigentli positiv aufgenommen und möchte gerne mit uns (drei Kinder) zusammensitzen und dies besprechen..obwohl sie geweint hat...Ich habe ich verständlich gemacht, dass es hier nur um ihr Wohl geht...dass wir das Thema danach abschliessen können...wir möchten nur, dass sie wünschen und sagen kann was sie möchte. Mein Vater hingegen hat angefangen zu weinen und hat gesagt er möchte nicht dabei sein...Sollen wir dann das alleine mit meiner Mutter machen? Mein Vater ist sonst immer und überall dabei aber wenn über das Sterben geredet wird, blockt er sofort ab...?!

Moon

gea
Beiträge: 8
Registriert: Fr 23 Mai 2008 15:48
Wohnort: zürich

Patientenverfügung

Beitragvon gea » Fr 18 Jul 2008 9:32

Hallo Moon
ich bin immer wieder erstaunt wie plötzlich Sachen einfach besprochen werden können vor denen man vorher fast Panik hatte. Auch spricht doch Euer gestriges Gespräch von einer gute Beziehung in Eurer Familie und das ist die grösste Hilfe in schwierigen Zeiten.
Lass Deinem Vater doch einfach Zeit, zeig ihm, dass Du auch für ihn da bist. Er hat Angst seine Lebenspartnerin zu verlieren und dass ist sehr traurig.
Bei der Patientenverfügung geht es vorallem darum, wie will ich behandelt und betreut werden im letzten Abschnitt im Leben. Wenn Du dies so ansprichst und nicht das Sterben hervorhebst, kann Dein Vater vielleicht Stellung nehmen.
Überdies findest Du im Internet Patientenverfügungen, Caritas hat ein Formular das viel gebraucht wird.
Dir und Deiner Familie viel Kraft und Grüsse
Gea

moon
Beiträge: 7
Registriert: Do 3 Jul 2008 11:55
Wohnort: Zürcher Unterland

..

Beitragvon moon » Fr 18 Jul 2008 9:48

Danke für Deine E-Mail! Habe nicht gedacht, dass sich so schnell jemand meldet auf meine Fragen...
Vielen Dank!
Danke für den Tipp...ich habe soeben bei der Caritas eine Patientenverfügung mit einer Broschüre bestellt...dann kann ich mich vorbereiten...
Ich verstehe meinen Vater auch! Ich habe auch Angst, wir haben alle Angst und am liebsten würde ich alles auf die Seite schieben...aber jemand muss bzw. darf sich um diese Angelegenheiten kümmern...und das bin nun ich in dieser Familie..ich bin die Jüngste von allen..aber ich möchte ALLES machen was ich kann...nicht dass ich mir irgendwann einen Vorwurf machen muss..Ich möchte meinen Eltern zur Seite stehen und helfen wo es geht...und so lange es geht!
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und nochmals vielen Dank für die Tipps!!

gea
Beiträge: 8
Registriert: Fr 23 Mai 2008 15:48
Wohnort: zürich

wochenende

Beitragvon gea » Fr 18 Jul 2008 22:04

Hallo Moon
auch Dir ein schönes Wochenende. Vergiss auch Dich nicht ganz bei allen Problemen!
Gea

Bienli
Beiträge: 286
Registriert: Mi 10 Aug 2005 7:41
Wohnort: Kt. AG

schwere zeit....

Beitragvon Bienli » Mi 23 Jul 2008 22:36

liebe moon

habe soeben deine traurige geschichte hier im forum gelesen. mein schwiegervater ist an krebs gestorben. meine schwiegermutter hat nach diesem ereignis eine sog. patientenverfügung geschrieben. mein mann hat wie dein vater reagiert. er wurde sogar gegenüber seiner mutter recht agressiv. ich habe jedenfalls meiner schwiegermutter versprochen, so nach ihrem willen zu handeln, sollte mal was passieren.
am anfang war es auch schwierig, innerhalb der familie das thema *Tod* resp. *Sterben* anzusprechen. doch mit der zeit haben alle festgestellt, dass es etwas natürliches ist. es ist und bleibt halt ein sog. tabu-thema.
ich finde es wichtig und auch hilfreich, dass die familie zusammen weinen kann. das darf sein, gehört sogar dazu.
dein vater braucht jetzt auch eine grosse unterstützung. fragt mal im spital nach. ich hatte eine psycho-onkologin für meine familie. eine spezialisierte fachfrau für krebspatienten und deren angehörigen.

ich wünsche dir viel, viel kraft für die schwere zeit und drücke dich ganz fest!

herzlichst, bienli


Zurück zu „Erfahrungsberichte“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste