wer kennt das?


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Jane_Do
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wer kennt das?

Beitragvon Jane_Do » Fr 8 Jul 2011 21:12

Hallo miteinander

Als ich noch fast ein Kind war (die einen mögen sagen, jetzt sei es nicht anders) wurde bei mir ein Hirnstammtumor festgestellt, seither muss ich alle 6 Monate zur Kontrolle.
Ein ungutes Gefühl habe ich jedesmal, es ist ein "heiles" Wechselbad zwischen, "ich weiss der Tumor / oder die Krankheit ist zurück, ich muss mich jetzt am besten so gut als möglich darauf vorbereiten" und "wenn es so sein soll, dann ist es dann halt so und es nützt mir rein gar nichts mich damit zu beschäftigen, etwas Gleichgültigkeit ist auch dabei". Immer etwa einen Monat vor dem Untersuch beginne ich mich intensiv mit der Krankheit auseinander zu setzen. Das braucht dann einerseits sehr viel Energie und andererseits sehr viel Kompensation - d.h. ich bin dann dauernd mit Freunden unterwegs, rauche und trinke Alkohol. Vielleicht auch um den Frust zu unterdrücken. Ich habe dann auch solche Angst, dass ich das Gefühl habe nocheinmal richtig leben zu müssen...
Die anderen Monate lebe ich gesund, ziemlich diszipliniert und bin dankbar.

Das Problem ist, das "noch-einmal-leben-müssen" bringt noch mehr Angst mit sich. Es mag jetzt danach klingen als sei es ziemlich ausschweifend - dem ist nicht so.

Es betrübt mich auch mich mit dem Gedanken auseinander zusetzen, in den anderen Monaten fehlt mir auch die Zeit und Energie mich daran zusetzen. Aber wie komme ich aus dem Muster raus?

hm, vielleicht kennt das ja jemand

Liebe Grüsse

Jane

Jens B
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Alkohol ist keine Lösung!

Beitragvon Jens B » Fr 8 Jul 2011 22:24

Hallo Jane,

schön wieder von Dir zu hören!
Wobei es natürlich ein brisantes Thema ist, was Du uns hier erzählst!
Auch ich habe immer große Angst, wenn ein Kontroll-MRT des Schädels gemacht wird! Aber ich denke, dass hat wohl jeder von uns, der diese Untersuchung & die Krankheit hat und es ist ganz normal!
Allerdings wird bei mir seit einiger Zeit ein MRT nur 1 x im Jahr gemacht. Da mein Hirntumor (Tentorium Meningeom) seit meinen 2 OP’s im Jahre 2003 nicht wieder gewachsen ist. Natürlich ist das wunderschön, aber ich habe leider noch einen Resttumor im Gehirn!
Dies mag wohl auch ein Grund sein, weshalb ich manchmal besonders arg besorgt (& aufgeregt sowieso) bin!
Also ein Wechselbad der Gefühle wie Du es beschreibst ist verständlich!
Das Du Dir dann eine Art Ventil, Verarbeitung oder Ablenkung suchst, ist völlig verständlich!
Aber bei Deiner Art (Alkohol) musst Du besonders aufpassen, dass Du nicht "abrutschst" & Dir somit wieder andere Probleme einhandelst! Denn dies wäre ein unendlicher Teufelskreis, wo es immer schwerer wird, daraus "auszubrechen"!!!
Sorry, ich will Dir keinesfalls zu nahe treten!
Aber kannst Du mit Deinen Gefühlen, Sorgen usw. denn nicht mit Deinem Partner reden? Oder mit der Familie?
Falls das nicht oder schwierig möglich sein sollte, so wende Dich doch bitte an Deinen Vertrauensarzt! Er hilft Dir dabei, Deine verständlichen (Weil menschlichen!) Beängstigungen zu lösen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen!
Aber natürlich hilft Dir auch dieses Forum weiter! Schreibe doch bitte über Deine Ängste, Befürchtungen, Sorgen & Nöte, denn hier ist immer jemand da, der Dir zu hört! Denn schreiben & sich mitteilen kann hilfreich und "befreiend" sein!
Es lenkt Dich auch prima von den "düsteren Gedanken" ab!
Das Du gewisse Ablenkung mit Freunden suchst ist doch gut. Soweit sie keinen schlechten Einfluss auf Dich haben! (Alkohol, Rauchen)
Wahre Freunde müssen Dir helfen und beistehen, raten usw. und nicht in einen noch "tieferen Sumpf hineinziehen"! Verstehst Du wie ich das meine? Es ist nicht böse gemeint & ich will Deine Freunde nicht schlecht machen oder gar negativeren! Denn es steht mir gar nicht zu, da ich sie nicht kenne. Ich möchte Dich aber nur warnen & versuchen zu helfen!

Wie gesagt, es ist verständlich, dass Du Ablenkung suchst! Später kommt dann aber die Reue und Du lebst wieder gesund, ziemlich diszipliniert & bist dankbar. (wie Du schreibst)

Hier noch einmal als Stichpunkte, was ich Dir mit meinen Worten sagen will:
• Gespräch mit einem evtl. Partner!
• Gespräch mit der Familie!
• Gespräch mit dem Arzt Deines Vertrauens!
• Eine Selbsthilfegruppe aufsuchen!
• Hier im Forum schreiben, um sich mitzuteilen, abzulenken, zu trösten & weiteren Rat und Unterstützung zu holen!

Ich hoffe, ich konnte Deine Frage etwas beantworten! ("Aber wie komme ich aus dem Muster raus?")
Vielleicht finde ich noch andere Worte, um Dir meine Gedanken zu verdeutlichen!
Doch vielleicht bekommst Du auch noch andere Antworten.
Alles Gute!


Liebe Grüsse
Jens B

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Antwort auf Deine PN folgt selbstverständlich noch!

Beitragvon Jens B » Sa 9 Jul 2011 8:23

Liebe Janine!

Danke für Deine PN! Natürlich beantworte ich Sie noch, lasse mir nur noch bitte etwas Zeit. (Muß noch viel erledigen.)

Liebe Grüsse
Jens B

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Hole professionelle Hilfe & Rat! (Psychologe)

Beitragvon Jens B » Sa 9 Jul 2011 12:34

Hallo Jane_Do!

Mittlerweile solltest Du meine PN erhalten haben!
Weißt Du was auch sehr hilfreich ist? Du solltest nicht versuchen die Probleme alleine lösen zu wollen & in Dich "hineinfressen"! Es hat absolut nichts mit Schwäche zu tun, wenn Du Dir professionelle Hilfe holst!
Du bist trotzdem noch stark & gehst Deinen eigenen Weg erhobenen Hauptes!
Besprich das doch unbedingt mit Deinem Hausarzt, Neurologen oder Psychologen. (falls vorhanden)
Wenn nicht, ist ein Aufsuchen dieses sehr zu empfehlen!)
Letzteren darfst Du aber keinesfalls negativ sehen, er will & kann Dir dauerhaft (!) bzw. ganz gezielt helfen!!!
Alles Gute!

VlG Jens B

PS: Natürlich bleiben wir auch über PN in Kontakt!

Jens B
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Ich wünsche Dir stets Kraft & Zuversicht!

Beitragvon Jens B » So 10 Jul 2011 19:17

Hallo guten Abend liebe Jane_Do!

Ich hoffe es geht Dir gut & Du hattest ein schönes Wochenende?
Ich möchte Dir einen Spruch nennen, den ich erst heute entdeckt habe.
Er soll Dir stets Kraft schenken und Dir immer wieder vor Augen halten, dass Du nicht "vom rechten Weg" abzubringen bist! Denn Du glaubst an Dich!

"Sei Dir Deiner Kräfte, Bedürfnisse und Möglichkeiten bewusst, dann wirst Du auf jedem Weg, den Du beschreitest, einen Gefährten haben."
(Tibetische Lebensweisheit)

Alles Gute und viele liebe Grüsse
Jens B


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