Kann ein Hirntumor wandern? (Nicht "nur" Streuen!)


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Jens B
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Kann ein Hirntumor wandern? (Nicht "nur" Streuen!)

Beitragvon Jens B » Do 15 Aug 2013 20:36

Hallo guten Abend!

Meine Frage mag vielleicht etwas skurril anmuten...
Das ein Hirntumor wachsen, sich auch verkapseln oder streuen kann ist ja klar! Aber kann er auch wandern?
Von anderen Krebsarten ist es ja bekannt, dass es plötzlich auch andere Organe als wo der Muttertumor sitzt befallen kann & sogenannte Töchtertumore erzeugt. Oder ist das als das Streuen bekannt?
Doch wie bereits gefragt, kann ein Gehirntumor innerhalb des Schädels wandern?

LG Jens B

Jens B
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Hirntumore streuen doch

Beitragvon Jens B » Mo 24 Nov 2014 15:30

Hallo!

Erneut ließ mich eine Schlagzeile aufhorchen: "Hirntumore streuen doch"
Zitat: "Bisher war Lehrmeinung, dass Hirntumore extrem selten streuen.
Diese Aussage konnten deutsche Forscher nun widerlegen.
Sie fanden bei jedem fünften Krebspatienten mit einem Glioblastom Metastasen."
Doch lesen Sie bitte selbst:

http://www.lifeline.de/news/medizin-ges ... 35842.html

Aber meine ursprüngliche Nachricht im vorangegangenen Beitrag beantwortet es auch noch nicht. ;-)
(Kann ein Gehirntumor innerhalb des Schädels wandern?)

LG Jens B

Ladina
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Können Hirntumore wandern

Beitragvon Ladina » Sa 20 Dez 2014 0:27

Lieber Jens

Da ich nur die Betroffenenseite kenne, kann ich Deine Frage auch nicht ganz sicher beantworten. doch die neuen Erkenntnisse im Bericht waren für mich ebenfalls neu. Wenn das als Quizfrage gestern irgendwo gekommen wäre, hätte ich all mein Guthaben dafür eingesetzt, dass Hirntumore keine Metastasen in schädelexterne Systeme oder Organe streuen.
Bekannt sind die Abtropfmetastasen, vor allem bei Kleinhirntumoren (Medulloblastom). Je nach Sitz des Tumors ist das Rückenmark sehr nahe und einzelne Zellen können sich aus dem Tumor lösen und ins Rückenmark tropfen und dort wachsen. Metastasierung wird auch als Streuen bezeichnet, Ableger machen ist auch so ein Begriff dafür.

Ob ein Tumor im Schädelinnern wandern kann - ich stelle mir mit Wandern eine sehr heftige Bewegung vor, von einem Ort zu anderen vorrücken und an der Stelle, wo er vorher war ein Nichts hinterlassend, weil der Tumor abgewandert ist - ich glaube, so existiert das nicht.
Doch Tumore wachsen ja immer und wenn die Raumforderung lebensbedrohlich wird, muss man handeln - lieber noch vorher.

Die gutartigen Tumore wachsen langsam, da ist es weniger akut.

Persönlich habe ich das noch nie erlebt, dass ein Tumor innerhalb des Schädels praktisch an anderer Stelle gewachsen ist. Jedoch kennt man von den Astrozytomen, dass sie Arme haben (Astro heisst ja auch Stern) und immer weiter ins Gehirn eindringen, also in immer mehr Gehirnmasse eindringen.
Bekannt ist, teilweise auch bei gutartigen Tumoren ein lokales Rezidiv, Astro 1 Tumore sind stark darin - ich habe 6 Bekannte, denen das passiert ist. Glücklicherweise wurde bei allen nach dem Rezidiv bestrahlt und dann der Rest operiert. So kam bei keinem mehr etwas zurück.

Weiss nicht, ob Dich diese Antwort beruhigt oder Deine Frage ganz beantwortet.

Liebe Grüsse sendet Dir

Ladina

Jens B
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Danke, völlig ausreichende Beantwortung!

Beitragvon Jens B » So 21 Dez 2014 10:36

Liebe Ladina,

ich danke Dir recht herzlich für die ausführliche Antwort!
In der Tat, sie beruhigt mich & beantwortet völlig meine Frage, Dankeschön!
Vieles war mir zwar auch schon bekannt, doch bei weitem nicht alles!

GVLG Jens B


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