Lungenkrebs und Metastasen im Kopf


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Datajam
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Lungenkrebs und Metastasen im Kopf

Beitragvon Datajam » Di 15 Mai 2007 11:46

Hallo
Ich bin 27 Jahre alt und ich und meine gleichaltrige verlobte haben alles war wir uns wünschen.
Bis letzten Freitag als wir nach langer Übelkeit und erbrechen sowie taubheitsgefühlt im rechten Arm meiner verlobten die niederschmätternde Nachricht "Lungenkrebs mit Metastasen im Kopf" erhielten.
Sie wird nun bestrahlt, ist zur Zeit jedoch nicht klar im Kopf, kann sich nur schwer konzentrieren und sprechen. Der rechte Arm lässt isch nur mit Mühe steuern.
Wer hat Erfahrung mit dieser Krankheit in Ihrem Alter? Wir möchten am 18. August heiraten. Wann kann man voraussichtlich sagen das sie wieder etwas klarer im Kopf sein wird? Wer kann mir mehr über den weiteren Verlauf sagen?
Nun wird sie 2 Wochen noch bestrahlt und ich hoffe dies schlägt auch gut an...

wuermli_72
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Jeder Fall ist einzigartig

Beitragvon wuermli_72 » Mi 16 Mai 2007 5:44

Hallo Datajam

Ich wünsche Euch alle Kraft dieser Welt um diese Diagnose zu verarbeiten und die Therapien durchzustehen!

Ich glaube nicht, dass man dir so aus der Ferne Erfahrungen zum Verlauf bei deiner Verlobten geben kann und auch nicht soll. Wir sind keine Ärzte und selbst wenn, kennen wir die Details nicht. Zusätzlich dazu ist jeder Fall ein Einzelfall und einzigartig. Wo keine Hoffnung besteht kann es trotzdem ein Happy End geben und umgekehrt.

Ganz wichtig sind die Lebenspartner, Familien und Freunde. Wenn du zu ihr stehst und hilfst das durchzustehen, dann sind ihre Chancen am grössten. Ein stabiles Umfeld ist wichtig und gibt ihr Kraft.
Ich bin meinem Lebenspartner (wir haben anschliessend an die Therapien geheiratet) unendlich dankbar, dass er da war. Und wenn er nicht da sein konnte, war meine Mutter da oder meine Freunde/Nachbarn.

Ich hoffe, sie wird bald etwas klarer im Kopf, damit ihr in Ruhe sprechen und Euch austauschen könnt - zusammen steht Ihr das durch.

Ich fände es schön, wenn du mal wieder eine Nachricht hinterlässt, wie es deiner Verlobten und auch dir geht. Ich denke an Euch!

Gruss Würmli

Ladina
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Hallo Datajam

Beitragvon Ladina » Mi 16 Mai 2007 22:36

Hallo Datajam

Ich kann mich Würmli nur anschliessen, muss Dir aber sagen, dass Dir über den Verlauf niemand so Bescheid sagen kann, weil jede Krebserkrankung bei jedem wieder anders verlaufen kann.
Um überhaupt an Erfahrungswerte zu gelangen ist es wichtig, die konkrete Diagnose zu wissen. Von Lungenkrebs gibt es ganz verschiedene Formen.
Meines Wissens die häufigsten Lungentumore bei so jungen Leuten sind: Bronchialkarzinome und Lungensarkome.
Was es sonst noch so gibt, kopiere ich Dir unten dazu und hoffe, das schreckt Dich nicht ab.
Wird Deine Freundin jetzt am Kopf bestrahlt oder in der Lunge oder an beiden Orten? Ihre Verwirrtheit im jetzigen Moment ist gewiss "normal", aber sehr belastend für Dich und wenn sie es realisiert auch für sie. Ist auch ein operativer Eingriff vorgesehen bei Ansprechen auf die Bestrahlung?
Ich hoffe, Ihr seid in einem Spital , das psycho-onkologische Beratung anbietet. Kann Dir und Euch nur raten, dieses Angebot in Anspruch zu nehmen und Fragen und Unsicherheiten anzusprechen. Reden hilft - ich weiss das aus Erfahrung. Ich hatte selber in jungen Jahren Krebs und bin sicher, ich wäre nicht mehr hier, hätte ich nicht reden und schreiben können und hilfreiche Menschen (Freunde und Ärzte) an meiner Seite gehabt. Wenn alle Lebensgeister vom Kämpfen müde waren, dann waren es nur Freunde, die mir noch wieder etwas Mut machen konnten. Aber auch die Freunde brauchten Hilfe.
Ich hoffe, Du hast die Kraft bei ihr zu bleiben und Dir frühzeitig Unterstützung zu holen. Es ist kein leichter Weg, aber Ihr könnt es gemeinsam schaffen.

Auch hier im Forum wirst Du Menschen finden, die bereit sind, nach Kräften zu helfen

Alles alles Liebe wünsche ich Euch und dass die Hoffnung siegen wird.

Ladina


Definition und Formen von Lungenkrebs:

Lungenkrebs wird nach Gewebe-Art und Lage in der Lunge unterteilt
Nach der Weltgesundheitsorganisation WHO wird Lungenkrebs je nach Gewebe-Typ in folgende Hauptkategorien eingeteilt:


Plattenepithelkarzinom

Das Karzinom geht von den Zellen aus, die die Bronchien auskleiden: dem Epithel. Es ist mit 30-40 % der häufigste Tumor bei Lungenkrebs.
Adenokarzinom

Bei dieser Art von Lungenkrebs gehen die Veränderungen von den schleimbildenden Drüsenzellen der Bronchien aus; 25-35 % der Bronchialkarzinome entsprechen dieser Tumorart.


Kleinzelliges Bronchialkarzinom (auch Haferzellkarzinom)

Dieses Karzinom geht von bestimmten speziellen Zellen aus, die die Eigenschaft besitzen, ähnlich wie Drüsen Botenstoffe (Hormone) herzustellen und in den Blutkreislauf abzugeben. Die normalerweise nur in sehr geringen Mengen hergestellten Stoffe werden vom Krebsgewebe im Übermaß produziert. Deshalb sind hormontypische Beschwerden manchmal das erste Zeichen bei dieser Art von Lungenkrebs. Dieser Karzinomtyp macht 15 % der Bronchialkarzinome aus.


Großzellige Bronchialkarzinome

Alle Bronchialkarzinome, die nicht in die oben aufgeführten Klassen eingeordnet werden können und großzellige Anteile besitzen, werden unter dieser Gruppe zusammengefasst (ca. 15 % aller Bronchialkarzinome).

Lungenkrebs wird auch nach der Lage in der Lunge unterteilt
Ihrer Lokalisation nach unterscheidet man zwischen zentral, d. h. in der Nähe der Lungenwurzel und der Hauptbronchien gelegenen und peripher, d. h. am Rand der Lunge gelegenem Lungenkrebs. Die meisten Bronchialkarzinome haben eine zentrale Lage. Der sogenannte "Pancoast-Tumor" nimmt eine Sonderstellung ein: er sitzt an der Lungenspitze, durchwächst das Rippenfell und kann in die Schulter-Hals-Region einbrechen.
Unterscheidung in kleinzelliges und nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
Hinsichtlich der Wirksamkeit der verschiedenen Therapieformen und der Therapieplanung wird generell zwischen dem kleinzelligen Lungenkarzinom (small cell lung cancer, SCLC) und der Gruppe der nicht-kleinzelligen, (non small cell lung cancer, NSCLC), also der restlichen Bronchialkarzinome unterschieden.
Andere seltene bösartige Lungentumoren sind das Mesotheliom (vom Rippenfell ausgehend) und das Sarkom (vom Bindegewebe ausgehend).

Ladina
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Zwei Foren

Beitragvon Ladina » Mi 16 Mai 2007 22:54

Lieber Datajam

Habe gerade noch im Hirntumorforum Deutschland gesehen, dass sie auch für das Thema Hirnmetastasen eine Austausch-Plattform anbieten. Will Dir das nicht vorenthalten.

Nochmalige liebe Grüsse

Ladina

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=40 Hirnmetastasen-Forum

Spezielles Forum zum Thema: Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
http://www.mc600.de/forum/index.php?boa ... eadid=1902

Datajam
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Am Samstag wird geheiratet....

Beitragvon Datajam » Do 16 Aug 2007 14:23

Halli Hallo

Ich schreibe nicht oft hier im Forum, bewege mich kaum noch im Internet auf der Suche nach Krebsinfos....
Hier nun die aktuellsten News. Ihr habt ja nur mitbekommen, dass meine Verlobte kurz vor der Bestrahlung stand.....
Nun, so gings dann weiter....:
Die ersten beiden Bestrahlungen gleich am Montag und am Dienstag blieben ohne Sichtbaren Erfolg. Aber dann ab Mittwoch, gings los:
Montag: Wir mussten sie füttern da sie nicht aufsitzen konnte, Katheter wurde gelegt da sie nicht aufstehen konnte...
Dienstag: Schlief sie viel, war sehr Müde nach den Bestrahlungen
Mittwoch: Gespräch mit der Aerztin. Ich fragte ob ich sie irgendwann wieder nach Hause nehmen könne, die Aerztin meinte dann, wir können froh sein das sie das Wochenende überhaupt überlebt hat, es grenzt an ein Wunder. Ich solle mir nicht zuviel Hoffnungen machen da sie nach der Bestrahlung in das Krankenhaus nach Rheinfelden zur Chemo verlegt würde....
Mittwoch Abend: Meine Verlobte sitzt beim Essen, noch müssen wir es für sie schneiden und sie füttern, aber sie sitzt und ist um einiges klarer im Kopf.
Donnerstag: Bestrahlungspause da Auffahrt, im Kopf ist sie wieder voll da, sie weiss nun das sie Krebs hat und sie wird kämpfen
Freitag: Wir gehen zusammen im Rollstuhl in den Park spatzieren. Sie geht, zwar noch mit Hilfe, aber immerhin schon wieder normal aufs WC.
Samstag: Sie isst wieder alleine, kommandiert mich rum wegen ihren Kleidern und dem Shampoo welches ich vergessen habe, ach was hab ich das vermisst ;-)
Sonntag: Wieder ab in den Park, sie schiebt den Rollstuhl, 1/2 Std. danach ist sie müde....
Montag: Die 1. Haare fallen aus. Waschen darf sie sie nicht wegen der Bestrahlung. Sie verknoten sich auch ständig. Sie isst alleine, liegt nicht mehr so viel ist einiges wacher....
Übrigens: Nur ihr Kopf wurde bestrahlt, da dies notwendig war damit sie das wochenende überhaupt überlebt. Lunge kann leider nicht bestrahlt werden.
Dienstag: Sie geht schon alleine zu Fuss zur Bestrahlung, Beginn mit der Ergotherapie wegen Konzentration und dem rechten Arm.
Mittwoch: Gespräch mit dem Radio-Onkologen. Er hat sie im Bettenzimmer gesucht auf der Radiostation. Er hat gesagt er benutzt das Wort Wunder nur ungern in der Medizin, aber das sie sich so gebessert hat, dafür gäbe es kein anderes Wort.
Donnerstag: Entlassungsgespräch. 1. Mal alleine auf der Toillette, sie wäscht sich alleine, putzt sich alleine die Zähne.
Freitag: ENDLICH konnte ich sie mit nach Hause nehmen...... Niemand wollte es so richtig glauben, wir beide wussten es......
Danach erst mal 2 Wochen Pause und erholen.... Dann die 1. Chemo....
Ich habe mir extra Frei genommen... Übrigens: in der Zwischenzeit hat sie sich eine Perücke gekauft, denn die Haare waren nun alle Weg. Es hiess die würden Ende September, Anfang Oktober wieder nachwachsen....
Also. Perücke, ansonsten an der Hochzeit keine Haare....
Also zurück zur 1. Chemo: Sie kam nachhause als ob sie Einkaufen war, setzte sich hin, schaute Fern, schlief ein wenig. Nächster Tag genaudasselbe und bis Heute nicht eine Nebenwirkung, ausser das die Verdauung etwas Verrückt spielt und sie keine Kohlensäure mehr verträgt. Aber ansonsten, echt gar nichts.....
Vor 3 Wochen fingen die Haare wieder an zu wachsen, sie hat auf der linken Seite wo der Tumor sitzt etwas schmerzen welche sie aber mit Heizkissen und CO-Dafalgan gut im Griff hat. Die Wasseransammlung in der Lunge verursacht halt Entzündungen.
Im Juli haben wir noch die Iscadorbehandlung der Lukasklinik begonnen, seither sind ihre Blutwerte TOP. Am Anfang musste sie aufrgund zu geringer Blutpättchen eine Chemo verschieben, seither nie mehr.
Für die Metastasen im Kopf kriegt sie zusätzlich H15 damit das Cortison etwas verringert werden konnte....
Am Samstag wird geheiratet, dann Flittern wir eine WOche in Oesterreich und Ende August wird ein MRI erstellt um zu sehen wieweit wir den Krebs schon in die Knie gezwungen haben....

So, jetzt habt ihr was zum lesen, werde mich bestimmt bald wieder melden....

Machts gut

Liz und Willy
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Werden in Gedanken bei eurer Hochzeit sein ....

Beitragvon Liz und Willy » Do 16 Aug 2007 21:55

Lieber Datajam

Wir sind bestürzt über deinen Bericht, und doch strahlt er soviel Liebe, Hoffnung udn Zuversicht aus, und aber auch vieles was ihr schon wieder ereicht habt.

Gebt nicht auf und geniesst eure Hochzeit am Samstag - wir werdene uch auf alle Fälle in Gedanken begleiten.

Das ist eine schönes Gefühl dies zu spüren - wir schätzen auch, dass der Radio-Onkologe nciht ohne Grund von einem Wunder spricht.

Gute Infos hast du ja schon von Ladina erhalten.

Prognsee wie es dir Ladina und Würmli schon gesagt haben, kann man leider keine machen, ist auch nicht sinnvoll, denn im Leben kommt es immer anders als erwartet - diese Erfahrung hast du ja nun schon gemacht.

Auch wir hatten diese Erfahrungen gemacht - am Heiligabend 2002 hiess es, dass Willy noch 2-3 Monate hat (er hatte ein Pancoast Tumor in der Lunge mit Hirnmetas). Es drohte eine Tetraplegie (also Querschnitts-lähmung ab Hals). Am 2. August war es nun 5 Jahre her wo er das erste Mal klare Symptome vom Tumor hatte, am 1.11.2002 erhielten wir dann auch die niederschmetternde Diagnose Lungenkrebs.

Damit wollen wir dir Hoffnung machen, dass es nicht immer schlecht ausgehen muss.

Eben ein Wunder ...

Wir wünschen dir genau dieses Wunder, aber zuerst einmal eine wunderschöne Hochzeit am Samstag.

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli Liz und Willy

unifaeggi
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bua wie genial

Beitragvon unifaeggi » Fr 17 Aug 2007 2:21

Hallo zusammen

Erst mal *give me five* *klatsch*

Ich kann Euch soooo gut nachfühlen wie ihr Euch nun fühlt, geniesst das schweben auf den Wolken. Das sind Momente die man nie, aber gar nie im Leben vergisst. All die Schmerzen verblassen mit der Zeit, aber solche Momente sind auch in fünf Jahren noch da, als wär es gestern geschehen. Ich weiss wie das ist, hab selbst schon einige solche Momente erlebt. Und wer weiss, vielleicht ist der nächste Moment gar nicht mehr so weit weg.

Erzähl weiter davon, denn es motiviert auch ander immer wieder zum kämpfen. unter anderem auch mich. Danke viel mal fürs schreiben.

Und macht Hackfleisch aus dem Schalentier!!!!!

Gruss Raphael

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Wir haben geheiratet und sind zurück aus den Flitterwochen...

Beitragvon Datajam » Mo 27 Aug 2007 19:26

...Hallo Leute. Danke für Eure lieben Worte....
Der Hochzeitstag war Fantastisch, das Wetter hat mitgespielt, die Braut war wunderschön und wir konnten die HOchzeit wie auch die Flitterwoche danach ohne jegliche Einschränkung durchführen.... Wenn uns das jemand vor 3 Monaten gesagt hätte, wäre ich weinend zusammengebrochen...
Am 6.9. wird erneut ein MRI und CT gemacht um zu sehen wo wir stehen mit der Chemo. Danach kann auch die Dosierung des Iscadors angepasst werden... Drückt uns die Daumen....

Übrigens, habe für Euch unser Fotoalbum geöffnet....

http://picasaweb.google.de/ueli45/Hochz ... npqxPIHXTs

Datajam
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Ich möchte mich verabschieden....

Beitragvon Datajam » Sa 8 Dez 2007 19:11

Hallo

Nach Anfänglicher grosser Hoffnung, den Krebs zu besiegen ist nun der Kampf doch verloren.
Am 3. Dezember ist meine Frau leider verstorben. Am Montag zuvor erhielt sie die Nachricht, dass nichts mehr getan werden könne.... Daraufhin hat sie ihre Beerdigung geplant. Ich habe noch nie einen solch starken Menschen gesehen, sie hat uns getröstet, obwohl es ihr danach jeden tag schlechter ging. Gestern habe ich meine junge Frau beerdigt. Der Schmerz ist beinahe unerträglich, ich werde nie mehr einen solch lieben Menschen finden... Sie war einfach Perfekt..... Die Frage warum stelle ich schon gar nicht mehr, da sie nie beantwortet werden kann.... Wir waren 5 Jahre zusammen und 4 Monate davon verheiratet, ich bin nun 28 und habe das liebste im Leben verloren.... Was soll ich denn noch weiterleben?

Ich möchte mich verabschieden und wünsche Euch trotz allem weiterhin viel Kraft

Caro
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...

Beitragvon Caro » Sa 8 Dez 2007 22:23

Hallo Datajam

Ich nehme dich ganz fest in den Arm! Mehr kann ich im mom. leider nicht sagen und machen! Es tut mir soooo leid. Ich weiss wie du dich fühlst! Habe dieses Jahr meinen Papi und meine beste Freundin an Krebs verloren. Den eigenen Lebenspartner zu verlieren ist für mich unvorstellbar!!!

Doch deke immer daran, sie ist jetzt noch viel näher bei dir, du wirst es spüren! Sie ist nicht weg, nur ihr Körper! Sie wird dich nun auf eine andere Art begleiten!

Viel Viel Kraft!!!! Wenn du reden (schreiben) möchtest, melde dich mal per PN oder besuche uns im Chat, der ist meistens am Abend besetzt, ich selbst bin fast jeden Abend dort ab 10 Uhr. Da erhälst du sehr viel Verständnis wenn du deine Sorgen loswerden möchtest!

Nochmal ein grosser drücker

Caro

Ladina
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Ich fühle mit Dir

Beitragvon Ladina » Sa 8 Dez 2007 23:15

Lieber Boris

Gerade lese ich, dass Deine liebe Franziska den Weg zu den Sternen geflogen ist. Das tut mir sehr leid und macht mich auch traurig. Ich habe selber meinen Verlobten verloren vor vielen Jahren, er starb auch an Krebs und die ersten 6 Monate waren so furchtbar traurig , dass ich glaubte, ich würde mich gar nie mehr über etwas freuen können. Mit dem Frühling wurde es besser, mit den wieder helleren Tagen und ichm achte die Erfahrung, wie sie auch Caro beschreibt - am Anfang tut einem jeder Gedanke an den verstorbenen lieben Menschen nur weh, doch mit der Zeit leuchtet dahinter die Dankbarkeit als froher Gedanke durch, dass man sich gekannt hat, Zeit miteinander verbringen konnte. Franziska ist nicht weg, nicht ganz, wenn Du ihr einen Platz in Deinen Erinnerungen gibst.
Du hast ihr ein wunderbares Geschenk gemacht, indem Du sie geheiratet hast. Diesen schönsten Tag - ihr hattet ihn miteinander. Du bist ihr treu geblieben, noch bevor Du den Ehebund mit ihr eingegangen bist.
Was das für einen kranken Menschen bedeutet kann ich ebenso nachempfinden. Das ist das grösste überhaupt - ein treuer Freund, der in arger Not zu einem hält. Sie durfte dank Dir dieses Gefühl erleben und glaub mir, sie hat es in sich mitgenommen auf ihrem Flug hinter die Sterne.
Ihre Energie hat sich verwandelt, du kannst sie im Moment nicht sehen, nicht berühren, wegen der Trauer auch noch nicht fühlen, aber es kommt der Tag, wo Du spürst, irgendwo ist sie noch und sie kann Dir sehr nahe kommen, wenn Du es möchtest.
Bitte bleibe im Leben, auch wenn es jetzt sehr, sehr schwer ist, gib Franziska einen Platz in deinem Leben, vor allem in Deiner Seele.
Sie kann wie ein Schutzengel für Dich werden und wer weiss, vielleicht zeigt sie Dir eines Tages einen Weg, wie es weitergehen könnte

In stiller Trauer und ganz fest mir Dir und Franziska verbunden

Ladina

Bella1988
Beiträge: 1
Registriert: So 23 Sep 2012 20:11
Wohnort: Österreich

Meine Mama kämpft seit fast 8 Monaten gegen den Krebs.

Beitragvon Bella1988 » So 23 Sep 2012 20:38

Hallo an alle.

Ich möchte mich nur kurz vostellen, (find ich persönlicher): mein Spitzname ist Bella und ich komme aus Österreich.
Am: 01.02.12 kam die Schock Diagnose bei meiner Mama: Verdacht auf Glioblastom. Es ging ihr die Wochen davor schon nicht zu gut. Häufig klagte sie über starke Kopfschmerzen, schlussendlich kamen dann noch schwindel und bewusstseins Störungen dazu. Es war unauswegsam die Gehirn OP musste gemacht werden.
Am: 20.02.12 wurde sie im Gehirn operiert. (die Metastase konnte laut Ärzte vollständig entfernt werden). Allerdings wurden bei dem Eingriff Nervenstränge durchtrennt, die nun zu einer halbseitigen Lähmung der linken Körperhälfte geführt hatten. Später wurde uns dann erklärt dass der Haupttumor nicht im Gehirn läge sonder im Lungen Apex , und eine Fernmetastase im Gehirn abgelegt worden wäre-. Wieder Angst und Zittern. Unsere Mama war nach der OP nicht mehr die selbe, sie war geistig komplett verwirrt, hatte Wahrnehmungsstörungen, beinahe schon schizophrenes Verhalten, starke Einbildungen, und das allerschlimmste für ihre Psyche war: dass sie sich nicht mehr bewegen konnte.

Diese Zeit war für uns alle verdammt schwer, aber wir haben immer zusammengehalten, versucht für sie stark zu sein, es gab Zeiten wo sie sich komplett aufgab, wo sie nicht mehr Leben wollte, wo sie einfach nur einschlafen wollte. Sie träumte Nachts immer über Tote Menschen, hatte Alpträume wo sie schweißgebadet aufwachte und nicht mehr konnte.
Diese Zeit werde ich nie wieder in meinem ganzen Leben vergessen, wenn ich jetzt daran zurück denke, dann scheint es mir als wäre all dies gestern erst passiert. Ich sehe mich noch in diesem KH (Namen möchte ich nicht nennen), wie ich auf diesem Stuhl saß, direkt neben ihr, und dachte alles was ich jemals hatte würde man mir in binnen von Sekunden nehmen.

Aber ans Aufgeben haben wir niemals gedacht auch heute nicht.

am 22.03.12 war die Lungen OP angesetzt: Für die OP musste sie das KH wechseln, am 21.03.12 kam sie in das neue KH wo man 10 min vor der OP drauf kam dass sie an einer äußerst schwerden Trombose litt. Der erste Stich der Narkose hätte sofort zum Herzstillstand geführt. Das alte Klinikum hatte es einfach übersehen dass sie eine Trombose bekam. Restrückstände der Trombose im linken Bein sind noch immer vorhanden.
Also entschließen wir uns sie in ein neues KH zu geben dass gleich bei uns in der Nähe ist, sodass es leichter für uns war sie tagtäglich mehrere Std, zu besuchen. Dort stand der Krebs und die Metastase eher im Hintergrund. Jetzt mussten wir uns erstmal um die Trombose kümmern. Zu diessem Zeitpunkt konnte sie noch nicht einmal irgendetwas auf der linken Seite bewegen. (Auch die Gesichts Lähmung war noch da), was hieß dass sie noch immer nicht richtig sprechen konnte.
Trotz allem wir gaben nicht auf, wir haben immer wieder nach neuen Lösungswegen gesucht um ihr zu helfen

Anfag April: kam sie wieder ins nächste KH mittlerweile schon das 3. wo sie sich einer 3 wöchigen Strahlen Therapie unterzog (im Nachhinein der größte Fehler den wir machten). (Allerdings das einzig, aber wirklich auch nur das einzig gute daran war dass sie am 16.04. zum ersten mal etwas in ihrem Bein spürte und es ganz leicht ein paar Millimeter anziehen konnte. Wenn man bedenkt dass sie ihr Bein fast ganze 8 Wochen nicht bewegte, schwebten wir nach so langer Zeit einen kurzen Moment, auf einer riesen großen Wolke. Zum 1. Mal konnten wir ein wenig aufatmen, ein Stein viel uns vom Herzen und wir waren wieder topmotiviert weiter zu kämpfen.) das Negative im nachhinein daran war, a) dass ihr die Haare ausgingen(was ja noch nicht so schlimm ist, allerdings sind sie bis heute noch nicht nachgewachsen) und b) was wir erst später erfuhren (arch ja sie bekam eine Doppel Bestrahlung 5 x Lunge und 10 x Gehirn = weil der Weg von der Lunge bis zum Gehirn viel zu lange war), war dass die Metastase durch die Bestrahlung zum Streuen begann, und sich Multiple Metastatsen bildeten. Dies erfuhren wir jedoch erst am 23.07.12


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