Mein Papi hat Lungenkrebs... Ich bin so hilflos....


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Munggi
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Mein Papi hat Lungenkrebs... Ich bin so hilflos....

Beitragvon Munggi » Mi 9 Apr 2008 19:47

Liebe Forumsleser

Wir haben vor ca. einem Monat erfahren, dass mein Vater an Lungenkrebs erkrankt ist... Der Lungenkrebs ist schon so weit fortgeschritten und es haben sich bereits verschiedene Metastasen in seinem Körper gebildet, dass keine Operation durchgeführt werden kann... Nur eine Chemotherapie könne gemacht werden... dies zur Schmerzlinderung und evtl. Lebensverlängerung...
Diese Diagnose war ein Schock für mich und vor allem auch für meine Mutter. Und dieser Zustand dauert immer noch an...
Es ist so schwierig mit dieser Diagnose umzugehen...
Seit mein Vater von dieser Krankheit weiss, ist er völlig insichgekehrt. Er schläft viel oder liegt einfach da.... irgendwie in einer anderen Welt. Er nimmt an unserem Leben fast nicht mehr teil...
Ich bin so hilflos... Ich würde ihm so gerne beistehen, aber er lässt keine Nähe zu, kleine Gefühle zu...
Vor allem für meine Mutter ist dies sehr schwer... Es zerreisst mir fast mein Herz meinen Vater so zu sehen und meine Mutter, wie sie leidet.

Der Arzt sagte ihm.... "Sie müssen unbedingt essen"... aber auch dies geht nicht. Alles ekelt ihn an.... mag den Geschmak von Essen überhaupt nicht vertragen... Er nimmt immer mehr ab... und wird deshalb auch immer schwächer !

Ja, es ist unglaublich, was eine solche Diagnose "verursachen" kann...
Es tut so weh... Es zerreisst mich fast !

Morgen beginnt der zweite Zyklus seiner Chemotherapie... Ich weiss jedoch nicht, wie dies ausgeht, da er jetzt schon so schwach ist !

Wie kann ich ihm helfen ? Kann er igendwann wieder etwas Lebensfreude gewinnen ? Oder spührt er vielleich, dass es aussichslos ist ?
Er sagt zwar, er wolle kämpfen... aber dazu fehlt ihm irgendwie die Kraft !
Und wie geht es weiter ?

Mich plagen verschiedene Fragen... Wenn er jetzt schon so starke Schmerzen hat, trotz Betäubungsmittel; wie geht das weiter mit den Schmerzen ? Was für Ängste plagen ihn ? Wird er endlich, mit uns reden und uns sagen, wie man ihm helfen darf...

Ich bin völlig durch den Wind; völlig überfordert mit dieser Diagnose... und weiss einfach nicht weiter...

Vielleicht kenn jemand auch solche Gefühlsschwankungen, solch ein Gefühls-Chaos.... Ja, ich bin so hilflos ...

Liebe Gedanken für Euch alle !

Caro
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forum Lungenkrebs

Beitragvon Caro » Mi 9 Apr 2008 20:10

Hallo liebe Munggi

Geh mal auf diesen Link http://www.forum-lungenkrebs.ch/3.0.htm ... i1[tid]=17

vielleicht druckst du das deinem Vater aus und gibst es ihm zum lesen... Vielleicht gibt es ihm ja Kraft zu kämpfen.

Wünsche euch viel Kraft!

Alles Liebe
Caro

briherr
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positive Gedanken

Beitragvon briherr » Fr 11 Apr 2008 17:10

Hallo Munggi

Ich bin Pflegefachfrau und kenne aus dieser Sicht ein bisschen, wie du dich fühlen musst. Es tut mir leid, dass dein Papi diese schlimme Diagnose erhalten hat. Der Schock trifft nicht nur den Betroffenen, sondern auch die Angehörigen! Viele ziehen sich innerlich erst mal zurück wenn sie die Diagnose frisch erhalten haben. Gerade Männern fällt es wohl schwerer, über ihre Gefühle und Ängste zu sprechen. Wahrscheinlich ist es menschlich und normal, dass man als Betroffener zuerst wieder selbst Boden unter den Füssen haben muss, um darüber sprechen zu können. Dass das für deine Mutter und für dich schwierig ist auszuhalten, kann ich gut verstehen.

Indem ihr für deinen Vater einfach da seid, helft ihr ihm mehr als ihr denkt. Er spürt sicher, dass ihr euch Sorgen um ihn macht und es hilft ihm, jetzt nicht allein zu sein. Er braucht vermutlich noch etwas Zeit, dann wird er sich bestimmt wieder öffnen.

Unter diesem Link findest du eine Gratisbroschüre der Krebsliga, welche für Angehörige von Krebspatienten eine Hilfe sein kann:
http://www.swisscancer.ch/broschueren/pdf/1026.pdf

Ebenso gibt es eine solche Broschüre zum Thema "Schmerz":
http://www.swisscancer.ch/broschueren/pdf/1107.pdf

Ich wünsche deinem Vater und euch als seine Angehörigen viel Kraft für die kommende Zeit und schicke euch viele Grüsse

Bri

Ti
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gemeinsames Leid

Beitragvon Ti » Mo 19 Mai 2008 12:52

Hallo Munggi,

Mein Vater hatte vor 4 Jahren einen 11cm-grossen bösartigen Lungentumor ohne Ableger. Die Ärzte gaben ihm noch 3 Monate zu leben. Er kämpfte, und mit Bestrahlung und Chemotherapie konnte man den Tumor zerstören, danach war nichts mehr da. Er hatte überlebt!
Letzte Woche haben wir erfahren, dass er wieder 2 Ableger in der Lunge hat, und evt. einen im Bauch! Nun kommt wieder die Chemo und anschliessend vielleicht eine Operation!?

Als ich deinen Beitrag gelesen habe, konnte ich sehr gut mitfühlen, wies dir im moment gehen muss.
Ich bin momentan noch wie gelähmt, obwohl ich ja "weiss", was jetzt kommt, die ganze Chemo-Prozedur, die Angst, die Verzweiflung..

Ich möchte dir einen Rat geben, der mir selber sehr geholfen hat und jetzt hoffentlich auch wieder helfen wird.
Bitte rede mit anderen Menschen darüber, du musst nicht mit deinem Vater reden, aber vielleicht mit deiner Mutter, deinen Freunden, Verwandten, lass den Gefühlen freien lauf, wenn du weinen musst, dann weine, aber bitte behalt es nicht für dich und fress es nicht in dich hinein!
Mir hat auch geholfen, im Internet zu surfen und mich über die Krankheit zu informieren.
Du darfst die Hoffnung nie verlieren, dann wir sie dein Vater auch nicht verlieren.
Mein Vater ist auch total still und insichgekehrt, ich muss ihm alles "aus der Nase ziehen". Das ist "normal" in so einer schweren Zeit, er will dich und deine Mutter nicht noch mehr Sorgen bereiten, desshalb behaltet er seine Angst und seine Gefühle für sich! Er will euch so schützen!

Schreib doch, wie es dir in der Zwischenzeit ergangen ist und wie es deinem Vater geht.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die bevorstehende Zeit!

Grüsse
Petra

Munggi
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Mein Papi hat Lungenkrebs... Ich bin so hilflos...

Beitragvon Munggi » Mo 19 Mai 2008 21:12

Liebe Petra,
liebe Caro, liebe Bri

Vielen herzlichen Dank für Eure Beiträge.... SORRY, dass ich mich erst jetzt wieder melde... Habe Eure Beiträge immer verfolgt, aber irgendwie hatte ich die Kraft nicht zu schreiben...

Die Zeit vergeht im Moment so schnell. Jeder Tag ist für mich ein neuer Tag; ich nehme ihn so wie er kommt... Immer mit den Gedanken bei meinem Papi...

Leider geht es meinem Papi sehr schlecht. Die 1. Chemo hat leider nicht angeschlagen; es haben sich neue Ableger auf der Nebenniere und auf der Wirbelsäule gebildet... auch der Lungentumor ist etwas grösser geworden. Diese Diagnose war wieder ein neuer Schock für mich und meine Familie... Obwohl ich mich mit einer negativen Diagnose befasst habe, traf mich die Nachricht erneut so fest... Ich kann dieses Gefühl gar nicht beschreiben.... Trauer, Hilflosigkeit, Verzweiflung....

Jetzt hat die "Zweitwahl-Chemo" begonnen... Aber der Zustand meines Vaters hat sich noch mehr verschlechtert. Er isst und drinkt fast nichts... Die Kilos purzeln nur so; er ist sehr schwach... Kann fast nicht mehr aufstehen und liegt wie ein kleines Kind in seinem Bett... Es ist so schrecklich ihn so leiden zu sehen. Er ist immer noch sehr insichgekehrt; nimmt an unserem Leben nur sehr selten teil. Ja, es zerreisst mich fast vor Schmerz... Dann sehe ich noch meine Mami, wie sehr sie leidet... wie sehr sie trauert... Sie pflegt meinen Papi im Moment noch alleine; wäscht ihn, hilft ihm überall...

Wir weinen sehr viel zusammen... zwischendurch können wir auch wieder Lachen... So muss das Leben wohl sein. Aber der Gedanke ist immer da, dass mein Papi nicht mehr lange so weitermachen kann... Er muss wieder Essen und Drinken... Aber zwingen können wir ihn nicht... Noch schwächer kann er nicht werden. Er ist auch sehr kurzatmig geworden und er klagt über ständiges Unwohlsein. Zwischendurch mag er keinen Lärm vertragen; da schmerzt es ihm im Kopf, wenn meine Mami nur ein Blatt von der Zeitung wendet. Was sich jedoch geändert hat; auch mein Papi kann zwischendurch Weinen. Das tut irgendwie gut zu sehen, andrerseits schmerzt es mich noch mehr...

Auch jetzt kullern mir die Tränen nur so über das Gesicht... ich kann den Bildschirm kaum sehen... Aber irgendwie tut es mir gut, hier im Forum über meine Gefühle zu schreiben und mich auszutauschen. Wie schon erwähnt, fehlt mir am Abend nur manchmal die Kraft noch zu schreiben.

Da ich auch noch eine eigene Familie habe, welche ich natürlich nicht vernachlässigen möchte, bin ich am Abend dann meist "nuddelfertig" und bin froh, wenn ich mich in meinem Bett einfach gehen lassen kann. Dann weine ich oder brauche einfach meine Ruhe und Gedanken.

Kennt Ihr das auch... Das Hin- und Hergerissen sein weil Euch Eure Kinder brauchen und weil mich auch mein Mami braucht ? Ja, es ist manchmal sehr schwierig damit umzugehen... Aber ich weiss, ich schaff das schon; dass ich die Kraft dazu habe, alle zu unterstützen und zu helfen und gleichzeitig für meine eigene Familie dazusein !

Ist irgendwie sehr schwierig mich so auszudrücken... Danke auf jedenfall für Eure lieben Worte und Unterstützung.

Ganz liebe Gedanken. Schicke Euch allen einen Stern, der Euch beschützen soll. Liebe Grüsse.

Caro
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Viel Kraft

Beitragvon Caro » Mo 19 Mai 2008 21:34

Hallo liebe Munggi

Bin gedanklich bei dir!!! Auch wenn ich dich nicht kenne ich weiss du schaffst das! Wünsche dir dazu alle Kraft der Welt! Wende dich doch an das Forum Lungenkrebs, sie sind auch für angehörige da. Ich kenne die zwei persönlich und kann dir versichern, es sind ganz liebe unkomplizierte Menschen.

Liebe Grüsse
Caro

Ti
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gemeinsames Leid

Beitragvon Ti » Mi 21 Mai 2008 7:07

Hallo Munggi,

Ich kämpfe momentan mit mir selber, kann es irgendwie nicht fassen, nochmals so eine schwere Zeit durchzustehen. Natürlich ist es für meinen Vater noch viel schwerer mit der Chemo ond der Ungewissheit..
Ich wohne mit meinem Freund zusammen, mache nebenbei noch eine Weiterbildung, die mich sehr in Anspruch nimmt. Ich kann mich im Moment auch nicht darauf konzentrieren, bin unfähig dazu.., es saugt mich aus, es nimmt mir die ganze Energie mein Leben normal weiterzuführen.

Meine Mutter hat mir vor 2 Tagen gesagt, dass sie sich bereits vor 4 Jahren damit abgefunden hat, ihn irgendwann zu verlieren. Damals standen die Chancen bei Null.
Wir dürfen dankbar sein, dass sich die 3 Monate Lebenchance in 4 Jahre verlängert haben.
Ich bewundere meine Mutter für diese Stärke, möchte auch so denken und fühlen können. So hilft es einem selber doch weiter, die noch verbleibende Zeit zu geniessen!?

Ich kann dich verstehen, dass du Mühe hast für alle da zu sein. Aber bitte übernimm dich nicht.., versuche dir selber zwischendurch gutes zu tun, ich habe im Moment noch nicht herausgefunden, wie ich das alles mit der Schule durchstehen soll, aber es wird schon irgendwie gehen, es muss einfach!
Ausserdem bin ich seit 1 1/2 Jahren regelmässig bei einem Psychologen, ich bin froh um diese Unterstützung!

Ich kämpfe jeden Tag mit den Tränen und versuche mir zu sagen, verzweifeln bringt mir auch nichts.., wir müssen stark sein, damit mein Vater das spürt und weiterkämpft! Er hat schon vor 4 Jahren wie ein Löwe gekämpft und das mit Erfolg, ein kleines Wunder, und ich bin dem lieben Gott unglaublich dankbar dafür!

Es tut mir gut, hier zu schreiben, und ich wünsche dir, Munggi, und allen anderen, die ähnliches erleben, viel Kraft und Zuversicht in dieser schweren Zeit!

Liebe Grüsse

briherr
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stille Gedanken

Beitragvon briherr » Mo 2 Jun 2008 16:00

Hallo Munggi, hallo Ti

es tut mir leid, dass ihr, eure Väter und die ganzen Familien eine so schwere Zeit habt... Ich kann mitfühlen, welche schmerzhaften Momente ihr aushalten müsst... Da fehlen mir die Worte, um mich "passend" auszudrücken... deshalb sende ich euch einfach stille Gedanken...

Alles Gute und liebe Grüsse
Bri

Munggi
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Mein Papi hat Lungenkrebs.... Ich bin so hilflos...

Beitragvon Munggi » Mo 2 Jun 2008 20:42

Hallo Ihr Lieben

Die Zeit vergeht wie im Fluge... Es waren traurige Tage, aber auch Tage,an denen wir etwas Lebensfreude hatten. Aber immer mit dem Hintergedanken und der Angst wie es wohl weitergehen wird.

Die Zweitwahl-Chemo hat begonnen... Am Freitag war wieder Chemo-Tag... (das 2 x mit dieser Chemo) In zwei Wochen erhalten wir wieder Bericht, ob die Chemo angeschlagen hat oder nicht. Ich mache mir schon wieder grosse Gedanken, was an diesem Tag passieren wird. Ich befasse mich mit dem Schlimmsten... Nicht, dass ich keine Hoffnung mehr habe. Aber wenn ich ehrlich bin, kann es nicht so weitergehen... Es kann nicht sein, dass mein Papi so leiden muss; die Chemo schwächt in so sehr.

Vielleicht muss ich von vorn beginnen . Die neue Chemo hat er nur alle drei Wochen. Die letzte Woche (vor Chemo) war für mich eine gute Woche. Mein Papi hat endlich wieder angefangen zu reden und an unserem Leben teilzunehmen. Nicht dass er viel spricht, aber er spricht mit uns. Vor allem auch mit Mami... Und dies tut so gut. Ich kann ihm sagen, dass ich ihn ganz fest lieb habe und er hat mir geantwortet "ich Dich auch"... Er schmunzelt, wenn meine Lusmeitlis (1 1/2 + 4 1/2) "Blödsinn" machen... Er sagt, wenn er Ruhe haben möchte, wenn er Schmerzen hat, oder wenn ihn die Medikamente wieder "beduseln". Ja, er teilt uns dies jetzt mit. Und das ist gut so; endlich sagt er was er will und braucht ! Aber leider drinkt und isst er nachwievor fast nichts; weshalb er sehr schwach. Er liegt den ganzen Tag; zwischendurch sitzt er mal ein paar Minuten an der frischen Luft; aber nicht lange.

Und heute geht es ihm wieder ganz schlecht. Das ist wieder die Auswirkung der Chemo, was ca. wieder zwei Wochen anhalten wird (gemäss Aussage Arzt und letzter Chemo). Er kann nicht alleine aufstehen und ist total erschöpft. Und das tut so weh, ihn so zu sehen. Das Leben ist so nicht lebenswert; es tut mir so weh ihn so zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dies noch lange so aushält. Es zerreisst mich fast. Und mein Mami ? Sie leidet so sehr.

Uns plagen so viele Fragen, welche wir jedoch bei der Besprechung mit dem Arzt nicht fragen wollen, aus Rücksicht auf meinen Papi. Wir haben so Angst wie der Tod wohl sein wird. Wird er Schmerzen haben. Der Gedanke, dass er eines Tages keine Luft mehr bekommt, ist so schwer zu verarbeiten. Es sind so quälende Fragen. Ich weiss, Antworten gibt es keine darauf.

Sorry, wenn mein ganzer Bericht etwas wirr geschrieben ist. Kann mich irgendwie nicht konzentrieren; die Tränen kullern nur so... Aber es tut gut zu schreiben, weil ich weiss, dass IHR da draussen seid. Ja, das tut gut, so von der Seele zu schreiben.

Wie gesagt, zwischendurch geht es besser und dann gibt es wieder Tage die mich sehr quälen, wo ich keine Hoffnung mehr habe. Aber IHR kennt dies sicher auch. Ich habe vor allem am Abend mein Tief, wenn meine Mädels im Bett sind und ich mich "gehen lassen" kann... So ist wohl das Leben.

Ich schicke Euch allen ganz liebe Gedanken und einen ganz hellen Stern, der Euch beschützen soll.

Munggi

Irma
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einen hellen Stern

Beitragvon Irma » Mi 11 Jun 2008 17:32

Liebe Munggi

es tut so unendlich weh, zu wissen, dass man einen geliebten Menschen verlieren wird.
Es ist aber auch schön, dass Ihr Vater wieder ein wenig am Leben teilnimmt und Sie miteinander sprechen können. Manchmal braucht es auch gar nicht viele Worte, ein Lächeln, eine Geste kann genügen.

Die Last, die wir im Leben zu tragen haben, scheint manchmal unendlich und viel zu schwer, verständlich, dass Sie manchmal fast verzweifeln.

Auch ich wünsche Ihnen einen Stern, der Sie begleitet und dunkle Stunden erhellt.

Liebe Grüsse
Irma, Moderatorin

Munggi
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Mein Papi hat Lungenkrebs... Ich bin so hilflos...

Beitragvon Munggi » Mi 18 Jun 2008 20:24

Ihr Lieben

Ich weiss noch nicht, ob ich in der Lage bin meinen Beitrag abzuschicken. Ich schreibe einfach mal drauflos... vielleicht hilft es mir mit meiner tiefen Trauer umzugehen...

Mein Papi hat den Kampf gegen den Krebs verloren... Er durfte am Dienstagmorgen in der Früh einschlafen... Es tut so weh, es ist so traurig und es schmerzt so fest... Aber er ist endlich von seinem Leiden und seinen Scherzen erslöst worden. Sein Wunsch ging in Erfüllung, er durfte zuhause in seinem Heim einschlafen.

Ich bin unendlich traurig und weiss noch nicht wie es weiter gehen soll... Die Tränen kullern nur so herunter... Er fehlt mir so sehr... Aber ich weiss, es muss weiter gehen...

Ich kann es nicht verstehen...

Munggi

Caro
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...

Beitragvon Caro » Mi 18 Jun 2008 21:32

Hallo Munggi

Ich weiss nur zu gut wie du dich fühlst!!! Ich nimm dich ganz fest in den Arm und drück dich einfach!

Du wirst es spüren, wenn es Zeit ist, er ist nicht weg, er ist jetzt noch viel näher bei dir!

Liebe Grüsse

Sabrina

mc180
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Ich fühle mit dir

Beitragvon mc180 » Sa 12 Jul 2008 7:25

Hallo Munggi,als ich deine Zeilen gelesen habe musste ich an meinen Papi denken.er ist vor einer Woche auch an Lungenkrebs gestorben und das nur nach sechs Wochen nach der Diagnose.Es tut schrecklich weh.Ich bin einfach dankbar das ich so eine liebe familie habe.Sonst wüde ich das nicht schaffen.Wovor ich aber am meisten Angst habe ist das loch nach der Beerdigung.Aber irgendwie muss es weiter gehen.Ich denke man muss sich immer die schönen Bilder vom Papi vor augen haben.

Munggi
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Mein Papi hat Lungenkrebs... Ich bin so hilflos....

Beitragvon Munggi » So 13 Jul 2008 21:20

Liebe MC180,
hallo Ihr Lieben

Jetzt sind schon bald vier Wochen vergangen, seit mein Papi von uns gegangen ist. Es ist eine sehr schwierige Zeit für uns alle; vor allem für meine Mami... Denn Papi fehlt uns sehr, wir vermissen ihn so fest. Es schmerzt so fest.

Bis jetzt hatte ich immer so ein Gefühl... "er kommt wieder die Treppe hinauf gelaufen"... Aber er kommt nicht... Ich dachte es sei bei mir "angekommen", dass mein Vater nicht mehr da ist... Ist es zwischendurch aber nicht...
Ich konnte meinen Papi bis zum Schluss begleiten. Es war so eine schlimme, sehr intensive Zeit... Es war so schlimm zu sehen, wie er leiden musste. Wie sein Körper nicht mehr konnte und wie er seinen eigenen Weg gewählt hatte. Diese Hilflosigkeit meinerseits war fast nicht zum aushalten.
Und dann war oder ist da ja noch meine Mami.
Im Moment weiss ich nicht, wie es weitergehen soll. Der Verlust ist so gross und die Trauer ist so tief.

Manchmal gibt es Tage da geht gar nichts... Dann gibt es auch Tage, die etwas besser verlaufen. Aber es wird nie mehr so unbeschwert sein wie früher. Ich versuche meiner Mami eine Stütze zu sein; verbringe sehr viel Zeit mit ihr auch zusammen mit meinen zwei Kindern, was mich auch stärkt und die Gespräche mit ihr auch gut tun... Aber wenn ich dann wieder nach Hause zu meiner eigenen Familie gehen muss, bricht es mir fast das Herz, sie zu sehen wie sie leidet, sie alleine zurückzulassen.

Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass die Lebensfreude wieder zurückkommt. Wie seid Ihr mit Eurer Trauer umgegangen. Hatten alle eure Freunde und Bekannten Verständnis für Eure Gefühlsschwankungen.

Ich ziehe mich im Moment sehr von meinem Umfeld zurück. Ich muss mich sehr überwinden unter Leute zu gehen. Aber der Kinder wegen muss ich mich an manchen Tagen dazu zwingen. Ich weine sehr viel, was mir jedoch sehr gut tut. Zwischendurch kann auch wieder gelacht werden, vor allem mit meinen zwei Lusmeitlis, was sehr gut tut.
Aber die Trauer überdeckt im Moment mein Leben.

Liebe MC180, ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Trost.
Ich kann sehr gut mit Dir mitfühlen... Ich denke ganz fest an Dich !

Schicke Euch allen einen Abendstern und ganz liebe Gedaken.

Munggi

Liebe MC180

mc180
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Registriert: Do 5 Jun 2008 15:20

Abschied

Beitragvon mc180 » Mo 14 Jul 2008 9:03

Liebe Munggi,ich verstehe sehr gut wie du dich fühlst.Morgen ist die Beerdigung und ich habe riesen Angst davor.Mir fehlt mein Papi jeden Tag,wir wollten noch so viele Sachen mit ihm unternehmen.Mein Papi wahr ein grosser Hausboot-ferien fan.Wir konnten Ihm den wunsch auch noch erfüllen,auch wenn er nach zwei tagen nicht mehr konnte.Aber er wahr auf dem Boot und hat alles in sich rein gesogen.Auch hat er all die Menschen die er mag vorher noch sehen können.


Als er aber nichts mehr trank brachten wir ihn am Samstag Abend ins Krankenhaus und am Sonntag Morgen hat uns die ärztin gesagt das er vielleicht noch eine Woche zu leben hat.Wir gingen dann am Abend mit meiner Mutter,Schwester und mein Mann nochmals ins Krankenhaus um ihm zu sagen das wir ihn lieb haben.

Eine Stunde nachdem wir gegangen sind kam das Telefon er sei eingeschlafen.

Er hinterlässt ein riesen Loch.Es gibt Stunden an denen ich nicht weinen muss,vielleicht unterdrücke ich das ganze.Ich kann immer noch nicht glauben das er nicht mehr da ist.

Er wahr so ein wunderbarer Mensch und wahr immer für uns da.

Meinem Mami geht es überhaupt nicht gut,am liebsten möchten wir immer bei ihr sein,aber sie meint das sie irgendwann doch alleine klarkommen müsse.Es tut so weh sie so zu sehen,sie hat ihn bis zum Schluss gepflegt zu Hause.Wir konnten wenigstens arbeiten gehen.

Es tut so weh und ich habe Angst das wir das nicht schaffen werden.

Wie du sagst es wird nicht mehr so wie füher.

Auch dir liebe Munggi wünsche ich ganz viel Kraft und Zuversicht.

MC180


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