NSCLC, Adeno inoperabel: z.Zt. krebsfrei.... was bleibt ist die Angst


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Chrigu
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Nun geht es weiter......

Beitragvon Chrigu » Di 9 Okt 2012 16:26

Sorry, dass ich erst heute wieder schreibe, aber es hat ein Weilchen gedauert, bis alles abgeklärt war.

Liebe Linda, liebe Siri, danke euch beiden sehr für die mentale Unterstützung. Ja, Siri, humorig bin ich trotz allem geblieben. Sonst wäre das alles auch gar nicht zu ertragen. Humorig beschreibe ich auch zeitweise (nicht immer) meine Situation. Ich denke immer, wenn neu Erkrankte sich Informationen im Netz suchen, sollen sie auch lesen, dass wir nicht total verzweifelt sein müssen.
Nein, im Gegenteil, es gibt heute schon so viele gute Therapien und es kommen, wenn auch selten, immer neue Medikamente dazu, die uns Hoffnung geben.

Ich denke immer, wenn ich vor 15 Jahren an diesem Krebs erkrankt wäre, hätte ich wirklich nicht viele Chancen gehabt.

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Im KH wurde nun drei kleine Proben entnommen und zur Beurteilung in die Pathologie geschickt.
Es ist wieder bösartig vom Typ Adeno. Na ja, hatte eigentlich auch nichts anderes erwartet.
Gut ist, dass diesmal auf Mutation getestet werden konnte. Ich habe den EGF Rezeptor, Exon 21.
Lezten Donnerstag hatte ich nun Besprechung mit meinem Onkologen. Er schlug mir zwei Therapiewege vor.
Der erste wäre, eine Monochemotherapie mit Docetaxel, um den Tumor zu verkleinern ,um dann evtl. doch operieren zu können.

Die zweite Variante ist eine Tablettenchemo mit Tarceva. Da ich die Mutation habe, wäre Tarceva wirklich eine gute Alternative.

Ich habe mir ein paar Tage Bedenkzeit ausgebeten. Da ich von Mitpatienten weiß, wie heftig die Nebenwirkungen von Docetaxel sind, habe ich nicht wirklich Lust darauf. Keiner kann mir garantieren, dass die Chemo wirkt. Einer Operation stehe ich mittlerweile auch sehr skeptisch gegenüber. Von vielen Operierten, die auf R0 operiert wurden, weiß ich, dass das auch keine Garantie ist.
Viele haben trotzdem wieder ein Rezidiv bekommen und zusätzliche Einschränkungen der Lunge durch die OP.
Wenn ich bedenke, dass meine Tumore und die befallenen Lymphknoten nur mit Radio-Chemotherapie behandelt wurden und es zu einer Remission gekommen ist, habe ich die Hoffnung, dass es auch diesmal wieder funktioniert. Gut, bestrahlt werden kann ich nicht mehr. Das geht nur einmal.
Ich habe mich nun für Tarceva entschieden. Ich weiß von einigen Lungenkrebskranken, dass sie schon Jahre mit dieser Therapie leben und es ihnen nicht schlecht dabei geht. Die Nebenwirkungen sind im Vergleich zu Docetaxel auch sehr moderat. Außerdem liegt der Vorteil auch noch darin, dass ich die Tabletten zu Hause nehmen kann und somit unabhängiger bin als mit der 3-wöchentlichen Chemo.
Am Freitag werde ich nun mit der Therapie anfangen und in 8 Wochen soll eine erste CT-Kontrolle erfolgen.
Sollte Tarceva nicht wirken, stehen mir ja GsD noch viele Therapieoptionen offen. Aber daran will ich noch gar nicht denken.

Nun denn, let's go!!

eure Chrigu, die wieder die Kampfstiefel angezogen hat

Sami
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kämpfe

Beitragvon Sami » Mi 10 Okt 2012 9:23

liebe Chrigu

es ist schön zu hören, wie poitiv und optimistisch du eingestellt bist!
ich kann da nur sagen, hut ab!
kämpfe weiter, so lange zu magst und kannst!
ich find es toll, dass du alle hier teilhaben lässt, viele lesen im geheimen mit, sind aber sicherlich sehr dankbar für deine einträge!

ich wünsche dir ganz viel kraft, mut und zuversicht!
viele liebe grüsse
SaMi

Chrigu
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Eine Woche mit Tarceva

Beitragvon Chrigu » Fr 19 Okt 2012 12:33

Heute ist nun eine Woche mit Tarceva geschafft. Wider Erwarten habe ich noch keine unangenehmen Nebenwirkungen, lediglich etwas Durchfall und leichte Übelkeit. Die erwarteten Hautausschläge sind noch nicht aufgetreten. Ich muss sagen, ich könnte auch gut darauf verzichten.

Am Dienstag habe ich mit meinem Lungenfacharzt noch einmal meinen letzten Befundbericht besprochen. Da ich mich hauptsächlich auf den neuen Herd im rechten Unterlappen konzentriert habe, ist mir nicht aufgefallen, dass im Bericht eine Vergrößerung von 2 Lymphknoten im Mediastinum und ein Fleckschatten im linken Lungenflügel beschrieben wurde. Das hat mich doch sehr verunsichert, weil weder mein Onkologe, der Radiologe und auch die Thoraxchirurgen, das bewertet haben.

Ich bin ein Mensch, der immer alles genau wissen will, auch, wenn es nichts Positives ist. Nunja, mein Lungenfacharzt hat mit dem Radiologen telefoniert und um Auskunft gebeten. Ihm wurde gesagt, dass die Neubefunde noch zu unspezifisch wären und man die nächste CT-Kontrolle abwarten möchte. Außerdem würde, wenn es etwas "Böses" ist, Tarceva auch dort wirken.
Ich bin zwar etwas beruhigter, aber die Angst sitzt mir schon wieder im Nacken. Bin zur Zeit eh nicht so gut drauf, da eine liebe Freundin von mir, die auch schon 4 Jahre kämpft, nach vielen Rückschlägen in diesem Jahr nun auch noch zwei Hirnmetastasen hat.
Für mich und auch für viele andere Betroffene sind Hirnmetastasen und Metastasen in der Leber der Supergau. Davor haben wir alle höllische Angst.
Am nächsten Dienstag wird meine Freundin nun operiert. Die Metastasen sitzen so günstig, dass man sie wohl gut operativ entfernen kann. Danach soll sie noch bestrahlt werden.
Bevor ich am Dienstag nicht von ihrem Mann die Nachricht erhalten habe, dass die OP gut verlaufen ist, kann ich gar nicht mehr schlafen. Sie tut mir so leid und ich will sie nicht verlieren.
Sie sagt immer " Chrigu, du bist mein Fels in der Brandung, dich kann ich immer anrufen und du hörst mir zu und kannst mich verstehen".
Das beruht aber auf Gegenseitigkeit, auch sie ist immer für mich da, wenn ich sie brauche.
So eine tiefe und bedingungslose Freundschaft habe ich so vor meiner Erkrankung nicht kennengelernt.

Liebe SaMi, ich danke dir für deine Worte. Weißt du dein Satz: " kämpfe weiter, so lange du magst und kannst" trifft meine Einstellung haargenau. Solange ich noch einen Hoffnungsschimmer sehe, werde ich kämpfen. Sollte es aber mal soweit sein, dass ich weiß, es geht nichts mehr, dann werde ich auch loslassen.

Ich wünsche euch allen, auch und besonders den stillen Mitlesern, ein schönes Wochenende mit viel Sonne im Herzen, ohne Beschwerden und Angst.
Liebe Grüße

Chrigu

Chrigu
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Die Ungewissheit zerrt an den Nerven

Beitragvon Chrigu » Mi 31 Okt 2012 20:48

Nun nehme ich bereits 19 Tage Tarceva. Die erwarteten Nebenwirkungen, vor allem Hautausschläge, sind nicht eingetreten. Es beunruhigt mich sehr. Ich habe mit Betroffenen darüber gesprochen und auch ältere Berichte nachgelesen. Es gibt tatsächlich unterschiedliche Reaktionen auf Tarceva. Einige, die nicht mal die Mutation haben, hatten schon wenige Tage nach der Einnahme heftige Hautausschläge, andere berichten, dass sie wenig bis gar keine Hautausschläge gehabt haben. Veränderungen, wie schuppige, trockene Haut ja, aber keine akneähnlichen Reaktionen.
Nun gut, ich habe ja auch die ersten Zytostatikas fast ohne NW vertragen und dennoch wurde eine gute Wirkung erzielt. Vielleicht reagiert mein Körper außerhalb der Norm auf Chemotherapie gleich welcher Art. Ich konnte diesbezüglich nichts bei meinen Recherchen in Erfahrung bringen.

Da eine vorzeitige CT-Kontrolle keinen Sinn macht, werde ich wohl oder übel bis Mitte Dezember warten müssen. Das fällt mir sehr schwer, da meine Gedanken immer darum kreisen: Wirkt Tarvea nicht, dann kann der Krebs in aller Ruhe weiter wachsen.
Ich bin ein Mensch, der gerne aktiv etwas gegen den "Feind" unternehmen möchte. Still halten und abwarten fällt mir sehr, sehr schwer.
Eine liebe Freundin, die auch Betroffene ist, gab mir den Rat, nicht in Panik zu verfallen, da es für mich ja noch viele andere Optionen gibt, falls Tarceva versagt. Mein Verstand sagt mir, dass sie Recht hat. Dennoch bin ich im Moment unglücklich über die Entwicklung.

Das Gute möchte ich aber auch mitteilen. Es geht mir den Umständen entsprechend körperlich ganz gut, sodaß ich mich nicht beklagen sollte.

Alles Liebe und bis zum nächsten Mal

Eure Chrigu

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Kleiner Zwischenstand

Beitragvon Chrigu » Do 15 Nov 2012 18:26

Die letzten zwei Wochen ging es mir seelisch nicht gut, konnte mich zu nichts aufraffen und alles erschien mir grau in grau. Ich war bei meinem Psychologen und habe mit ihm über meine Ängste und Sorgen gesprochen. Zusammen mit meinem Hausarzt haben wir herausgefunden, dass für meine Depression auch die Medikamente, die ich wegen des Herzinfarkts nehmen muß, verantwortlich sind. Nun ja, die muß ich aber nehmen, wenn ich nicht an einem erneuten Herzinfarkt sterben will.
Es ist schon eine komische Situation. Ich kann am Krebs sterben oder am Herzinfarkt. Auf der einen Seite warte ich auf die Nebenwirkungen von Tarceva und auf der anderen Seite verfluche ich die Nebenwirkungen der Herz-Medikamente. Ich frage mich mittlerweile wirklich, wieviel kann ein Mensch ertragen. Ich denke sehr viel, wenn man leben möchte. Und das möchte ich noch eine Weile.

Mit meinem Onkologen habe ich vereinbart, dass die CT-Kontrolle auf Ende November (29.11.2012) vorgezogen wird. Ich muß wissen, ob die Therapie etwas bewirkt hat. Verkleinerung oder Stillstand würde mir schon genügen,dann wüßte ich zumindest Tarceva wirkt.
Für ein paar Daumendrücker wäre ich dankbar.

Liebe Grüße
Chrigu

Irma
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Daumendrücker

Beitragvon Irma » Mi 28 Nov 2012 18:46

Guten Abend Chrigu,

für die morgige CT Untersuchung drücke ich Ihnen die Daumen und hoffe, dass die Resultate positiv sind.

Ich hoffe, Ihre graue Stimmung hat sich auch etwas aufgehellt.

Freundliche Grüsse
Irma, Moderatorin

Chrigu
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Und wieder warten

Beitragvon Chrigu » Di 4 Dez 2012 17:53

Liebe Irma, ich danke Ihnen für das Daumendrücken. Ja, meine graue Stimmung hat sich mittlerweile wieder aufgehellt. Ich denke, die Jahreszeit spielt auch eine große Rolle und ich glaube, es geht nicht nur mir so.

Am letzten Donnerstag war nun meine CT-Kontrolle und ich war froh, dass die Wartezeit ein Ende hatte.
Wie immer, bekam ich eine Kurzbeurteilung vom Radiologen. Es zeigt sich auf den Aufnahmen, ein Stillstand, also kein weiteres Wachstum, aber auch keine Verkleinerung.
Ein Lymphknoten ist größer geworden.
Gestern war ich nun zur Befundbesprechung bei meinem Onkologen. Beide sind wir nicht so ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Erstrebenswert ist für uns zumindest eine Größenrückläufigkeit. Es stellt sich nun die Frage, ob wir mit Tarceva weitermachen oder eine neue, sogenannte Sandwichtherapie probieren. D.h. zusätzlich zu Tarceva würde noch eine Chemo, z.B. mit Carboplatin draufgesetzt.
Auch die Überlegung, ob man die Lymphknoten stereotaktisch bestrahlen könnte, steht im Raum.
Mein Onkologe möchte nun den Fall im Tumorboard besprechen. Ich bin damit zufrieden, denn dann würden mehrere Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen ihren Kommentar dazu abgeben.
Ich persönlich würde zu einer anderen Therapie tendieren, zumal ich ja noch nicht so viele Zytostatikas erhalten habe und diese recht gut vertragen habe. GsD gibt es ja noch einige Optionen für mich. Möglich wäre auch die Gabe eines bereits erhaltenen Zytostatikas, da seit der Kombi-Chemotherapie mittlerweile über 2 Jahre vergangen sind. Bei mir ist natürlich im Hinterkopf, dass es damit wieder zu einer Remission kommen könnte.

Einige Untersuchungen (Kardiologe und Lungenfacharzt) stehen nun noch an.
Danach wird dann entschieden, wie es weitergeht.
Es ist alles nicht so einfach zu verkraften und das Gedankenkarrussel dreht sich ständig.
Aber ich werde nicht aufgeben. Wenn ich bedenke, dass ich im Februar schon drei Jahre mit dieser Krankheit lebe, weiß ich gar nicht so recht, wo die Zeit geblieben ist.
Ich bin so eingebunden in die diversen Therapien, Ängste, Hoffnungen und Wartezeit, dass von wirklich guter Lebensqualität nichts zu spüren ist. Und dennoch…..jeder Tag zählt.

Ich wünsche allen, die hier lesen und schreiben eine besinnliche Adventszeit und werde mich wieder melden, wenn der neue Therapieplan feststeht.

Chrigu

Irma
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Danke

Beitragvon Irma » Mi 5 Dez 2012 11:14

Liebe Chrigu,

danke für Ihre Info und Ihre Gedanken.

Zumindest sind es teilweise gute News, die Sie uns da mitteilen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass mit all den Untersuchungen und Therapien oft nicht viel Zeit zum Leben bleibt und dennoch ist jeder Tag für Sie wichtig.
Sie finden sogar noch Zeit um im Forum zu schreiben, uns Ihre Gedanken und Sorgen mitzuteilen, und dadurch anderen Personen Mut zu machen.
Dafür danken wir Ihnen herzlich.

Liebe Grüsse und bis zum nächsten Mal
Irma, Moderatorin

Carlotta
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Daumen drücken

Beitragvon Carlotta » Mi 5 Dez 2012 15:44

Hallo liebe Chrigu

habe seit geraumer Zeit hier im Forum Ihre Geschichte gelesen.
Ich bewundere Ihre Haltung sehr.
Mein Mann hat nicht-kleinzelliges Adeno-Ca. St. IV mit Metastasen in Leber,
Wirbelsäule, Lunge und Dickdarm. ED 02/2012
Er erhielt 4 x Chemo Cisplatin/Alimta bis Juni diesen Jahres. Seit 07/2012
nimmt er Tarceva 150 mg als Zweitlinie. Er ist EGFR negativ.
Seine CT Scans (August, November) zeigten Stillstand. Das ist schonmal
positiv.
Bitte verlieren Sie nicht den Mut und glauben Sie an Ihre inneren Kräfte. Zu
kämpfen lohn sich immer.

Herzlichst Ihre Carlotta aus Deutschland

Chrigu
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Irgendwie geht es immer weiter

Beitragvon Chrigu » Sa 8 Dez 2012 16:43

Liebe Irma, Sie danken mir dafür, dass ich hier meine Geschichte aufschreibe. Nun, ich möchte mich an dieser Stelle bei diesem Forum bedanken, das mir die Möglichkeit gibt, meine Gedanken aufzuschreiben. Das hilft sehr. Ich würde mich auch sehr freuen, wenn es einigen, ob nun Betroffene oder Angehörige, Mut macht, den Kampf nie aufzugeben. Natürlich gibt es immer Moment, wo man glaubt, es geht nicht mehr, was kommt nun noch. Ich habe aber gemerkt, dass man unwahrscheinliche Kräfte entwickelt, die zum Teil auch aus einem gewissen Zorn gegen diese Krankheit und das Schicksal kommen.

Liebe Carlotta, es tut mir sehr leid, dass Ihr Mann auch von dieser Krankheit betroffen ist. Die vielen Metastasen machen es nicht leichter. Darf ich Sie fragen, ob man etwas gegen die Lebermetastasen unternommen hat. Wenn es keine multiplen Metastasen sind kann man doch operativ etwas machen. Wurde er wegen der Metastasen in der Wirbelsäule bestrahlt?
Ich weiß, viele Fragen, aber mich interessiert jede Erfahrung.

Ich nehme auch Tarceva 150mg und habe die Mutation. Ich glaube, es ist gar nicht so wichtig, ob man nun die Mutation hat oder nicht. Das zeigt ja auch das Beispiel Ihres Mannes. Stillstand ist in seiner Situation sehr gut.
Ich wünschte, ich könnte mich auch mit einem Stillstand arrangieren. Aber, wie Sie gelesen haben, bin ich eher geneigt, eine andere Variante der Chemotherapie auszuprobieren.
Ich bin schon sehr gespannt, zu welchem Ergebnis das Tumorboard gekommen ist. Leider muß ich noch bis zum 18.12. warten.

Bitte grüßen Sie unbekannterweise Ihren Mann von mir und ich wünsche ihm weiterhin viel Glück und Kraft und noch viel schöne, lebenswerte Zeit.

Allen, die hier lesen und schreiben wünsche ich einen schönen 2. Advent

Viele Grüße
Chrigu

Chrigu
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Es geht mit Tarceva weiter

Beitragvon Chrigu » Fr 21 Dez 2012 17:28

Nach eingehender Beratung haben mein Arzt und ich entschieden, dass wir bis Ende Februar 2013 zunächst mit Tarceva weitermachen. Dann soll wieder ein CT gemacht werden.
Ich bin damit jetzt ganz zufrieden, da es mir körperlich und seelisch gut geht, warum sollte ich das ohne Not ändern. Ich möchte die Zeit genießen und hoffe, dass es mir gelingt.
Wenn ich jetzt eine ganze Zeit nicht schreibe, muß sich niemand Sorgen machen.

Ich möchte allen, die hier lesen und schreiben ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest wünschen und einen guten Start in das Jahr 2013

Eure Chrigu

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In Erinnerung an Andrea, Alex, Micha und Konny, die in diesem Jahr gehen mußten

Nur wenige Menschen sind wirklich lebendig und die, die es sind, sterben nie.
Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind.
Niemand, den man wirklich liebt,
ist jemals tot.
(Ernest Hemingway)

Chrigu
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Januar 2013

Beitragvon Chrigu » Do 31 Jan 2013 18:05

Der erste Monat des Jahres ist vorbei und ich bin froh, dass er für mich gut ausgegangen ist.
Wie immer in den Wintermonaten plagen mich Infekte. Auch meine Stimme war wieder belegt, aber ich war nicht heiser. Somit habe ich dem keine Beachtung geschenkt.

Die vierteljährliche Kontrolle bei meiner HNO-Ärztin stand an und sie hat entdeckt, dass auf der Stimmlippe wieder Ablagerungen waren. Aufgrund meiner Vorgeschichte wollte sie das unbedingt abklären. Ihr könnt euch vorstellen, was in mir vorging. Aber was sollte es, da musste ich jetzt durch.

Es wurde wieder im Krankenhaus unter Intubationsnarkose eine Panendoskopie mit Probeentnahme durchgeführt. Der Belag wurde dabei gleich von der Stimmlippe runtergekratzt. Alles ist soweit gut verlaufen und dann begann das warten auf den Bericht der Pathologie. Am Montag bekam ich dann Entwarnung, es war kein Rezidiv. Mir fiel ein Riesenstein vom Herzen.

Heute hatte ich nun das Befundgespräch mit meiner Ärztin und habe den Bericht in Kopie mitbekommen. Ich fordere grundsätzlich alle Berichte in Kopie für meine persönliche Krankenakte an. Das hat sich bisher sehr bewährt.

Es handelte sich um eine Leukoplakie der Stimmlippe. Es wurden drei feine Gewebsproben untersucht. Schnitte durch die Stimmlippe zeigten einen ulzerösen Defekt, belegt von Fibrin und Granulozyten. Außerdem fand sich eine abgelöste Lamelle eines hyperplastischen Plattenepithels durchsetzt von Granulozyten.
Es handelte sich also um eine Entzündung und es gab keinen Anhalt für Malignität.

Ich bin sehr froh, dass dieser Kelch an mir vorbeigegangen ist. Hatte ich nun gehofft, dass die ¼-jährlichen Kontrollen nicht mehr notwendig sind, sagte mir meine HNO-Ärztin, dass wir trotzdem die regelmäßigen Kontrollen weiterführen wollen und müssen.

Nun ja, da weiß ich ja, was das heißt. Sicher ist man nie mit einer Krebserkrankung, gleich welcher Art.

Mit der Tarceva-Therapie komme ich gut zurecht. Seit kurzem habe ich Ausschläge, die jucken und sich über den ganzen Körper verteilen. Es scheint so zu sein, dass die NW bei mir verspätet und in nicht so heftiger Form auftreten. Somit habe ich Hoffnung, dass die nächste CT-Kontrolle, die Anfang März sein wird, ein gutes Ergebnis zeigen wird.
Eine Baustelle konnte ich vorerst schließen und nun geht es dem Lungenkrebs wieder an den Kragen.

Herzliche Grüße
Chrigu

Chrigu
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Montag ist es wieder soweit

Beitragvon Chrigu » Fr 8 Mär 2013 18:18

und meine Angst nimmt langsam auch wieder zu. Ich hoffe so sehr, dass die CT-Kontrolle ein gutes Ergebnis zeigt.
Ich möchte dieses Jahr so gerne zwei Urlaubsreisen machen, weil es im letzten Jahr alles nicht so recht wegen der Ereignisse geklappt hat. Mit Tarceva könnte ich das gut, da es mir relativ gut geht.
Leider kann ich nicht vermelden, dass die Nebenwirkungen ein Zeichen für die Wirksamkeit wären...........ich habe fast keine. JUckreiz und moderater Durchfall könnten auch eine Nebenwirkung der Herzmedikamente sein. Ich kann sie also nicht sicher zuordnen und mein Arzt auch nicht.
Sollte ich auf eine andere Chemotherapie umgestellt werden müssen, muß ich mir überlegen, ob ich nicht eine Pause einlege. Denn mit Chemo wären meine Urlaubspläne nicht realisierbar. Da stellt sich wieder die Frage, ob man Quantität vor Qualität setzen sollte. d.h. mehr Lebenszeit mit vielen Einschränkungen oder weniger Lebenszeit mit Lebensqualität, wie ich sie verstehe.
Ich werde nächste Woche berichten und wünsche bis dahin eine gute Zeit für alle.
Chrigu

Kelloxx
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Wie sieht es aus?

Beitragvon Kelloxx » Mi 20 Mär 2013 15:34

Liebe Chrigu

Ich hoffe, Deine CT-Kontrolle ist gut verlaufen! Und Du kannst Deine Urlaubspläne verwirklichen!

Mein Ex und ich planen auch eine Reise in den Süden zwischen 2 Avastin-Infusionen im April/Mai. Hoffe, es wird klappen.

Danke für deine Berichterstattung. Es tut gut von mutigen Menschen zu lesen!
Ich weiss nicht, ob ich Dein Durchhaltewille habe, und hoffe, dass ich es nicht herausfinden muss.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen!

Herzlich
Kelloxx

Chrigu
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Ein ungleicher Kampf

Beitragvon Chrigu » Mi 20 Mär 2013 17:40

mit vielen Ups and Downs. Aber ohne zu kämpfen werden wir keine Zeit gewinnen. Zeit, die wir mit Dingen füllen, die uns gut tun. Zeit, um auf die Wissenschaft zu warten, deren Forschung von Jahr zu Jahr neue Erkenntnisse im Kampf gegen den Lungenkrebs zeigt. Es gibt mittlerweile immer mehr Mutationen, die getestet werden und die vielversprechend für eine zielgerichtete, personalisierte Therapie sind.

Liebe Kellox, das war wohl heute Gedankenübertragung, dass wir uns fast gleichzeitig melden. Dass du in Urlaub fahren willst, finde ich toll, genieße es. Auch ich werde meinen ersten Urlaub in diesem Jahr, ebenfalls im Mai, nicht verschieben.
Soweit kommt es noch, dass wir unser Leben nur nach der Krankheit ausrichten. Das machen wir nicht, nicht wahr?!!

Nun zu meinem Bericht:

Am 13. März 2013 hatte ich nun meine Kontroll-CT und bin im Moment etwas verunsichert. Nach der CT gibt es immer einen Kurzbericht durch die Radiologen und es wird auch immer nach dem Allgemeinzustand und evtl. Beschwerden gefragt.

Die Radiologin sagte mir, dass der Tumor in seiner Größe unverändert ist und die Lymphknoten wieder größenrückläufig sind. Das hat mich zunächst gefreut, aber dann sagte sie mir, dass im rechten Oberlappen und im rechten Unterlappen zwei Rundherde zu sehen sind. Sie müsse natürlich die Bilder noch genau auswerten und mit den Voruntersuchungen vergleichen. Auf ihre Frage, wann ich den Besprechungstermin mit meinem Onkologen habe, habe ich ihr gesagt, dass wir uns wegen der Feiertage und Urlaub auf den 8. April geeinigt haben. Sie riet mir, doch nachzufragen, ob die Besprechung nicht früher stattfinden kann.

Da wurde ich schon ein wenig hellhörig…………..warum??? Nun gut, ich habe in der Onkologie nachgefragt und für Montag, den 18. März einen Termin bekommen.

Ich lasse mir immer den Befundbericht an der Rezeption ausdrucken, damit ich Fragen dazu schon im Vorfeld notieren kann. Es ist doch immer ein bisschen Wartezeit einzuplanen, da jedes Mal auch Blut abgenommen wird.

Auf der ersten Seite stand Allgemeines und das, was die Radiologin mir zum Tumor und den Lymphknoten bereits gesagt hatte.

Die zweit Seite begann mit dem Wort „Leider………“ da wurde mir klar, das hat nichts Gutes zu bedeuten.

Wie bereits in der Kurzbesprechung erwähnt, zeigt sich im posterioren Oberlappensegment rechts sowie im superioren Unterlappensegment jeweils ein Nodulus. Weitere multiple Noduli unterschiedlicher Größe und unklarer Dignität befinden sich ebenfalls in beiden Lappen.
Intrapulmonal zeigen sich beidseitig mehrere kleine Fleckschatten.

Der Verlauf dieser Neubefunde sollte kurzfristig kontrolliert werden.

Ansonsten sind zum Glück in keinem weiteren Organ Auffälligkeiten festgestellt worden.

Mein Onkologe riet dazu nicht vorzeitig die Therapie mit Tarceva abzubrechen, sondern den Verlauf kurzfristig zu kontrollieren. Noch ist nicht eindeutig bewiesen, dass es sich um neue Metastasen handelt und erst wenn in der nächsten CT Wachstum nachgewiesen wird oder andere eindeutige Aspekte vorliegen, werden wir entscheiden, wie die Therapie weitergeht.

Den Termin für die nächste Kontrolle hat er mit der Radiologie für den 2. Mai vereinbart.

Ich hoffe und bete, dass es nicht zu einer weiteren Tumoraktivität kommt oder schon gekommen ist. Was mich beruhigt ist die Beschreibung "unklare Dignität". Man weiß also nicht was es ist. Es könnte ja auch einen ganz anderen Hintergrund haben oder vielleicht bei der nächsten Kontrolle wieder verschwunden sein.

Genau vor drei Jahren, am 15. März 2010, erhielt ich die Diagnose, dass ich ein Bronchialkarzinom habe. Drei Jahre, die nicht immer schön waren, aber immerhin ich lebe und habe Hoffnung, noch weitere Jahre leben zu dürfen.

In diesem Sinne ganz liebe Grüße an alle in diesem Forum und Kellox, Du schaffst es.
Eure Chrigu


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