wie viel kann ein Mensch ertragen


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cese
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wie viel kann ein Mensch ertragen

Beitragvon cese » Mi 21 Aug 2013 7:23

Hallo zusammen
Ich bin neu hier und möchte ganz kurz erzählen, wieso ich überhaupt hier bin. Mein Mann (erst 46 jährig!) hat im April diesen Jahres die Diagnose nicht-kleinzelliges Adenokarzinom mit Ableger in der Beckenschaufel und 5. Rippe - nicht operierbar - nicht heilbar - erhalten. Den Schock, den wir erlebten, könnt ihr euch sicher alle vorstellen. Nach 3 Chemos waren die Schmerzen für ihn so unerträglich im Bein, da der Tumor in der Beckenschaufel so stark wütete, dass er ein über 5 cm grosses Loch gefressen hat sowie auch der Muskel angegriffen wurde. Also wurde eine Chemopause eingelegt und 13 Bestrahlungen der Beckenschaufel und 10 Bestrahlungen der Rippe durchgeführt. Seit den Bestrahlungen ging es extrem bergab mit meinem Mann. Er hat ewig Schmerzen, kann nicht mehr im Liegen schlafen (denke, dass dies vom angegriffenen Muskel kommt), hat extreme Rückenschmerzen und seit Montag noch die Diagnose, dass er wohl im Oberkörper noch einen zusätzlichen Ableger hat. Für nächsten Dienstag ist jetzt die nächste Chemo angesetzt und ich weiss noch nicht, ob er die überhaupt durchführen lässt. Psychisch geht es ihm natürlich extrem schlecht (er will aber keine psychologische Hilfe). Meine 3 Kinder (23, 21 und 18) sowie mir geht es auch extrem schlecht. D.h. der älteste Sohn wohnt nicht mehr zu Hause und bekommt natürlich auch nicht mit, wie sehr er leidet. Für die 2 Mädchen und mich ist es die Hölle. Ich habe jetzt einen Termin vereinbart mit der Psychoonkologie - es geht so nicht mehr weiter. Man ist so extrem hilflos, total überfordert und innerlich so leer. Es würde mich sehr interessieren, wie ihr so damit umgegangen seit, was ihr für Hilfe in Anspruch genommen habt?
Seit ganz lieb gegrüsst und ich würde mich über Feedbacks sehr freuen!

Irma
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schwere Last

Beitragvon Irma » Mi 21 Aug 2013 14:35

Liebe Cese,

es ist unendlich schwer, einen lieben Menschen so sehr leiden zu sehen. Oft ist für die Angehörigen die Situation beinahe nicht mehr zum Aushalten. Sie tun gut daran, Hilfe für sich und ihre beiden Töchter in Anspruch zu nehmen. Dies ermöglicht es Ihnen, mit einer neutralen, Ihnen nicht nahe stehenden Fachperson über Ihren Schmerz und Ihre Hilflosigkeit zu sprechen, vielleicht neue Ressourcen zu entdecken und hoffentlich auch wieder aufzutanken.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ganz viel Kraft für die kommende Zeit und grüsse Sie herzlich

Irma, Moderatorin

forumbroker
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Mitgefühl

Beitragvon forumbroker » Do 22 Aug 2013 20:21

Hallo Cese.
Ich kann dein Leid wirklich teilen. Ich habe aufgurnd von Krebs ein Elternteil im Alter von 11 Jahren verloren. Allerdings ist das nun schon 12 Jahre her.
Das ist wirklich nicht einfach, ABER...es gibt Fälle wo auch solche Menschen wieder gesund wurden. Ich will und kann diese Krankheit nicht schön reden, aber ich weiß das die Medizin heutzutage weiter ist als noch vor 12 Jahren.
Ab einem gewissen Leidensweg wünscht man dem Betroffenen auch Erlösung als weitere Jahre voller Quälerei.
Ich weiß nicht wie du dazu stehst, aber vielleicht kann auch der Glaube für dich eine Stärkung sein. Mir persönlich hat es geholfen. Wenn euch nichts mehr einfällt - vertraut euch Gott an.
Ich empfehle dir egal wie es mit dienem Mann ausgeht das heißt: Ob er den Krebs besiegt, was ich euch sehr wünsche, oder ob der Krebs siegt euch in psychologische Beratung zu begeben. Als ich jung war (11) wurde das leider verpasst und die Leidensphase wie die Verarbeitung danach wurde mehr verdrängt. Ich habe Glück gehabt von meiner Entwicklung. Mein Bruder jedoch (4 Jahre Älter = Jetzt 26) hat mit dem Verlust noch heute zu kämpfen und seeeehr schlimme mentale Tiefphasen. Sucht euch Hilfe!

Ich wünsche euch alles gute

Zuletzt habe ich noch ein Quote von einer Homepage

"Eine Operation kann dann gute Erfolge versprechen, sofern sich das durch Tumorzellen befallene Gewebe gut vom gesunden Gewebe abgrenzen und so operativ entfernen lässt. Bei der Strahlentherapie greifen ionisierende Strahlen das kranke Gewebe an und zerstören dieses. Nebenwirkungen der Strahlentherapie sind häufig Übelkeit und Erbrechen, sowie das Gefühl von Mattigkeit und entzündliche Hauterkrankungen."
(Quelle: http://adenokarzinom.net/ )

Ich wünsche euch das wirklich sehr, das ihr vielleicht Glück habt, oder ein kleines, großes Wunder passiert.
Meine Gedanken sind bei euch =)

Beste Grüße

FB

cese
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Hoffnung war umsonst

Beitragvon cese » Di 17 Dez 2013 21:00

heute finde ich die Kraft, euch zu sagen, dass mein über alles geliebter Ehemann am 5. September von seinem unsagbaren Leiden erlöst wurde und für immer einschlafen durfte! Für ihn eine Erlösung, für uns ein unbeschreiblicher Schmerz! Er war doch erst 46 Jahre alt und wir hatten noch so viele Pläne und Ziele! Alles wurde Zunichte gemacht und es ist extrem schwer! Stille Grüsse

Jens B
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Mein tiefes Mitgefühl!

Beitragvon Jens B » Di 17 Dez 2013 23:46

Guten Abend cese!

Es tut mir leid, dass ihnen nun die Hoffnung so schmerzlich genommen wurde! Mein aufrichtiges Beileid!

++++++++++++++++++++++++
"Einschlafen dürfen,
wenn man müde ist,
und eine Last fallen lassen dürfen,
die man lange getragen hat,
das ist eine köstliche,
wunderbare Sache."
(Hermann Hesse)
++++++++++++++++++++++++

Kopf hoch! Versuchen Sie tapfer & stark zu sein. Denn dieses Vermächtnis können Sie Ihrem lieben Mann mit auf die Reise geben! Und da wo er jetzt ist, empfängt er das & spürt Ihre innige Liebe & ist stolz auf Sie, wie Sie trotz des großen Kummers weiter das irdische Leid tapfer ertragen!

Alles Gute & stille Grüße sendet Ihnen recht herzlich,
Jens B.
________________________________________

Irma
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aufrichtiges Beileid

Beitragvon Irma » Mi 18 Dez 2013 16:22

Liebe cese,

ich wünsche Ihnen viel Kraft und auch Liebe, mit Ihrer Familie die kommenden Feiertage zu überstehen. In Gedanken sind Sie sicher alle bei Ihrem geliebten Mann und Vater und vielleicht auch dankbar, dass er jetzt nicht mehr leiden muss.

Stille, aber herzliche Grüsse zu Ihnen und Ihrer Famillie

Irma, Moderatorin

Bunny
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Mein tiefstes Beileid

Beitragvon Bunny » Sa 18 Jan 2014 23:23

Guten Abend Cese

Es tut mir sehr leid, dass Ihnen auch so ein schreckliches Unglück widerfahren musste. Mein tiefstes Beileid..

Ich weiss, wie schwer es jetzt für Sie und Ihre Familie sein muss, das zu verarbeiten. Ich war 14 Jahre alt als mein Vater an Lungenkrebs sterben musste, mein Bruder 9 und meine Schwester 8 Jahre alt. Es war für uns sehr schwer und wir haben dann Hilfe gesucht bei der bernischen Krebsliga, wir haben öfters Termine gemacht mit einer Beraterin um mit ihr intensiv über den Tod zu sprechen und so all das zu verarbeiten.

Es war für uns extrem scher mit anzusehen wie er leidete und immer wie mehr an Gewicht und Appetit verlor.


Ich wünsche Ihnen deshalb, sehr viel Kraft und Liebe um das alles zu verarbeiten.

++++++++++++++++++++++++++

Wer im Gedächtnis seiner
Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.

Immanuel Kant

++++++++++++++++++++++++++


Stille und herzliche Grüsse

Bunny

Woudi
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Viel Kraft

Beitragvon Woudi » Do 27 Mär 2014 19:42

Liebe Cese

Als erstes viel kraft und Zuversicht. Ich selber bin momentan in einer endlichen Situation. Mein Vater Leidet an Lungenkrebs mit Metastasen im Hirn und in den Nebennieren. Leider kann ich schon von Erfahrung sprechen. Vor 5 Jahren starb meine Mutter an einem sehr Aggressiven Hirntumor... Damals war ich 19 Jahre alt und suchte Trost bei Verwanden und mir Nahestehenden Personen. Sehr viel geholfen hat mir das Reden mit meinem Gotti oder Bruder... Als mein Vater vor einem Jahr erkrankte traf uns der schock sehr gross...Ich versuchte es mit einem Psychologen was mir persönlich nicht sehr viel geholfen hat... was ich eine sehr gute Lösung finde ist Sport, Musik, Oder Das Photographieren. ich denke in so einer Situation ist es Wichtig die Trauer und die Frust auf irgend eine positive Art heraus zu lassen. Sehr wichtig finde ich das man darüber spricht...s sei es mit einer nauenstehenden Person oder Externe. Vergesse aber nicht...Schau auch zu dir und deiner Familie, gönnt euch ab und zu eine Auszeit evtl. mit wellnes oder Spazieren gehen. Ich selber fand auch viel Trost in folgenden Zeilen. Ich hoffe sehr das es deinem Mann bald wieder besser geht. Und hoffe das dir die Worte ein bisschen Helfen konnten.

Liebe Grüsse und viel Kraft

Woudi

"Wenn Du denkst es geht nicht mehr,

kommt irgendwo ein Lichtlein her.

Ein Lichtlein wie ein Stern so klar,

es wird Dir leuchten immer da.

Wird zeigen Dir den Weg zurück,

den Weg zu einem neuen Glück.

Drum glaub daran - verzage nie,

es geht schon weiter - irgendwie.

Und mit Willen, Kraft und Mut,

wird dann alles wieder gut

Du mußt nur immer fest dran glauben

und laß Dir nur den Mut nie rauben.

Es gibt für alles einen Weg,

und sei’s auch nur ein kleiner Steg.

Es gibt nunmal nicht nur gute Zeiten,

das Leben hat auch schlechte Seiten

Doch wie bist Du stolz, wenn Du’s geschafft,

aus Sorgen und Nöten - mit eigener Kraft,

herauszukommen, was Du nie geglaubt,

da man Dich sooft schon der Hoffnung beraubt.

Doch die Hoffnung auf ein besseres Leben,

die lasse Dir bitte, niemals nehmen.

Denn wenn Du denkst es geht nicht mehr,

kommt irgendwo ein Lichtlein her."


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