Lungenkrebs gestreut


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Penelope02
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Lungenkrebs gestreut

Beitragvon Penelope02 » So 15 Sep 2013 18:56

Hallo Zusammen
Seit 2 Wochen weiss ich, dass ich an Lungenkrebs erkrankt bin mit Ableger auf Kreuzbein, rechter Oberschenkel, Rücken und Knie.
Weil mein Husten über fast 3 Monate nicht wegging, ging ich zum Hausarzt und der gab mir ein Inhalazionsspray. Ich sagte ihm auch, ich hätte Gefühlsstöhrungen in der ganzen linken Körperhälfte, vorallem in Arm und Hand. Nach 2 Wochen nicht bessern des Husten, machte er ein Röntgenbild der Lunge. Ich hatte Wasser in der Lunge und musste sofort in den Notfall. Dort haben sie mir 2.5 Liter Wasser entnommen, das Rot gefärbt war. Was gar nicht gut aussah.
Bis dahin hatte ich mir noch keine grossen Gedanken gemacht. Ich muss sagen, ich bin sehr sportlich und lebe einigermassen gesund, bin auch erst 45 Jahre!
Eine Woche später die erschreckende Nachricht, dass es bösartig ist! Noch ein paar Tage später beim Onkologen, dass der Tumor in der Lunge 4x4 cm ist und gestreut hat!
Ich muss jetzt warten, weil sie den Typ, ob Grosszellig oder Kleinzellig, herausfinden müssen und kann erst in einer Woche wieder zum Onkologen¨
Diese Warterei ist sehr ermüdend, da es doch schnell gehen muss!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen und ist in einem ähnlichen Alter?

Liebe Grüsse
Penelope

Hvielemi
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Nimm den Tag!

Beitragvon Hvielemi » Do 19 Sep 2013 19:33

Liebe Penelope

Da nun mehrere Tage niemand aus der 'Sektion Lunge' geantwortet hat,
erlaube ich mir einen kurzen Beitrag, auch wenn ich fachlich zum
Lungenkrebs überhaupt nichts betragen kann:

Es ist gewaltig, was bei so einer Krebsdiagnose auf einen einstürmt.
Zu viel eigentlich, um es verarbeiten zu können.
Dennoch besteht das Leben von uns Krebskranken viel aus Warten:

- auf Untersuchungen
- auf die Befunde
- auf die sich daraus ergebenden Diagnosen und Therapievorschläge
- auf die Therapien
- und dann das vielleicht schwierigste: Auf die Erfolgskontrolle,
- womit man dann mit dem Warten wieder von vorn beginnt.

Es ist in diesem Kreislauf schwierig, noch an etwas Anderes zu denken,
trotz der Krankheit auch noch das Leben zu pflegen.
Aber genau das ist jetzt wichtig.
Ich lass es lieber den Horaz sagen, der hat das vor gut 2'000 Jahren
für alle Zeiten formuliert:


'Ode an Leukonoë' - Carmen I, 11

Tu ne quaesieris (scire nefas) quem mihi, quem tibi
finem di dederint, Leuconoe, nec Babylonios
temptaris numeros. Ut melius quicquid erit pati!
Seu pluris hiemes seu tribuit Iuppiter ultimam,
quae nunc oppositis debilitat pumicibus mare
Tyrrhenum, sapias, vina liques et spatio brevi
spem longam reseces. Dum loquimur, fugerit invida
aetas: carpe diem, quam minimum credula postero.

Übersetzung:

Frage nicht (denn eine Antwort ist unmöglich), welches Ende die Götter mir, welches sie dir,
Leukonoe, zugedacht haben, und versuche dich nicht an babylonischen Berechnungen!
Wie viel besser ist es doch, was immer kommen wird, zu ertragen!
Ganz gleich, ob Jupiter dir noch weitere Winter zugeteilt hat oder ob dieser jetzt,
der gerade das Tyrrhenische Meer an widrige Klippen branden lässt, dein letzter ist,
sei nicht dumm, filtere den Wein und verzichte auf jede weiter reichende Hoffnung!
Noch während wir hier reden, ist uns bereits die missgünstige Zeit entflohen:
Nimm den Tag, und vertraue möglichst wenig auf den folgenden!


Carpe diem! (nimm den Tag!)
Hvielemi


PS: In meiner 'Sektion Prostatakrebs' finde ich sehr umfangreiche
Informationen und Foren in deutschen Seiten, weil dort 20 mal mehr Betroffene leben als in der Deutschschweiz.
Vielleicht gibt dies einen Einstieg:
http://www.krebsgesellschaft.de/pat_ka_ ... 08125.html
Aber bitte Feedback geben für weitere Betroffene, die HIER Hilfe suchen.


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