Lungenkarzinom ohne Chemotherapie


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Aleato
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Lungenkarzinom ohne Chemotherapie

Beitragvon Aleato » Di 8 Okt 2019 8:41

Guten Tag liebe Leser dieses Forums
Ich habe am 2. Oktober die niederschmetternde Diagnose eines kleinzelligen Lungenkarzinoms erhalten. Sie können sich vorstellen wie das in so einem Moment in einem Menschen aussieht. Ein Schock, Wut, Verzweiflung. Mir wurde natürlich noch eine massive Chemotherapie vorgeschlagen. Ich bin 80 Jahre alt, bin vital, unternehmungslustig, positiv eingestellt und erfreue mich jeden Tag am Leben mit meiner Tochter, meinen drei Enkelkindern die ich über alles liebe. Nun habe ich diese Chemotherapie aber abgelehnt, denn ich bin sicher, dass ich so eine brutale Therapie nie und nimmer überleben würde. Also warte ich nun ab, wie es weiter geht. Wie die Krankheit fortschreitet usw. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Für ein Feedback bedanke ich mich ganz herzlich.
Liebe Grüsse Aleato

Linda
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Re: Lungenkarzinom ohne Chemotherapie

Beitragvon Linda » Mo 14 Okt 2019 12:30

Guten Tag liebe Aleato,

Dein kleiner Bericht hat mich sehr berührt. Darum möchte ich dir antworten, auch wenn ich nicht selber an Lungenkrebs erkrankt bin. Ich habe jedoch meinen Partner an Krebs verloren und kann mir deshalb sehr gut vorstellen, was diese Diagnose bei dir ausgelöst hat. Mir hat es damals buchstäblich den Boden unter den Füssen weggerissen.

Seit dieser Zeit frage ich mich öfters, was ich machen würde, falls ich die Diagnose Krebs erhalten würde. Würde ich mich einer Chemotherapie unterziehen oder würde ich auf Grund der zu erhaltenden Lebensqualität und des fortgeschrittenen Alters darauf verzichten? Ganz ehrlich, ich weiss es nicht, da ich mich ja momentan nicht in dieser Situation befinde. Ich bin auch noch etwas jünger als du, kann aber deinen Gedankengang und deine Zweifel gut nachvollziehen.
Nur was ist, wenn die Krankheit fortschreitet, wenn das Atmen immer schwieriger wird, Müdigkeit sich einstellt, sich Metastasen bilden? Wie geht es dann weiter?

Ich kann mir vorstellen, dass dir die Chemotherapie vorgeschlagen wurde, gerade weil du noch so gut zwäg und voller Lebensfreude bist. Kennst du das Ziel der dir vorgeschlagenen Chemotherapie? Kann sie deine Krankheit heilen? Oder könnte sie die Krankheit eindämmen, für eine Weile zum Stillstand bringen oder weniger schnell fortschreiten lassen? In dem Fall könnte dir eine Chemotherapie auch mehr Lebenszeit und hoffentlich auch mehr Lebensqualität verschaffen.
Du schreibst von einer brutalen Therapie. Sicher wird eine Chemotherapie Nebenwirkungen haben und dich während und ev. auch noch einige Zeit danach belasten und einschränken. Aus meiner Erfahrung als ehemalige Pflegefachfrau weiss ich, dass viele Nebenwirkungen einer Chemotherapie heute gut gelindert werden können.

Auch die Krankheit selber, das Lungenkarzinom, wird Beschwerden und Einschränkungen mit sich bringen, wenn sie fortschreitet.

Möchtest du all diese Aspekte nochmals mit dem behandelnden Arzt besprechen? Deine Entscheidung, wie immer sie auch ausfallen wird, ist nicht in Stein gemeisselt und kann revidiert werden. Ich will dich nicht unter Druck setzen, meine Zeilen sollen dir einfach als Gedankenanstösse dienen.


Ganz herzliche Grüsse schickt dir
Linda


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