Hiermit offiziell eröffnet!


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Nomade
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Hiermit offiziell eröffnet!

Beitragvon Nomade » Mi 17 Aug 2005 9:46

Hallo zusammen
Ich bin 45 Jahre alt,w, verheiratet und habe zwei Söhne (15 und 13 Jahre alt). Zurückführend auf eine Bestrahlungstherapie vor 32 Jahren gegen morbus Hodgkins, habe ich heute einen unheilbaren Speiseröhrenkrebs. Das heist, bei mir wird palliativ therapiert. Seit anderthalb Jahren versuchen wir den Krebs mit Chemotharapien im Griff zu behalten. Dies Momentan sogar mit etwas Erfolg, da die Metastasen nicht weiter gewachsen sind. Ich erhoffe mir noch möglichst viel lebenswerte Zeit mit den Menschen die mir wichtig sind. Dabei habe ich gelernt auf meinen Gesundheitszustand rücksicht zu nehmen und nicht zu forcieren. So lasse ich denn auf mich zukommen was da noch kommen mag und geniesse den Augenblick.
Wer sitzt mit mir im gleichen Boot und wie geht es Dir?
Nomade

Monika Wilhelm
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Beitragvon Monika Wilhelm » Mi 17 Aug 2005 17:34

Hallo Nomade,

bin auch 45 und Mutter von 2 Kindern (22 und 18), aber keine Betroffene, nur Angehörige aus einer anderen Sparte. Mein Mann ist unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt und erhält palliative Chemotherapie seit Juni 2004.
Ich bewundere Deinen Umgang mit der Krankheit. Man spürt, daß Du Dir Optimismus und Lebensmut bewahrt hast.
Mein Mann ist auch ein Kämpfer und hat sich nicht unterkriegen lassen. Manchmal ist er ein wenig verschlossen und man weiß nicht, was in ihm vorgeht.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles Gute weiterhin. Vielleicht findest Du hier Mitkämpfer!

Liebe Grüße

Moni

Nomade
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Beitragvon Nomade » Do 18 Aug 2005 20:01

Liebe Monika
Ich habe mich sehr über Deine Antwort gefreut. Was heisst eigentlich "nur" Angehörig? Du hängst genau so mit drinn, Du bist nur anderst betroffen. Angehörige und Menschen die einem in dieser Zeit nahe sind, sind sehr wichtig. Auch wenn wir ab und zu etwas abwesend sind :-), das muss wohl so sein. Ich kenne diese Momente auch. Ich habe in diesem Forum schon einmal gesagt, die Angehörigen haben es fast schwerer als wir direkt betroffenen. Dein Weg wird länger sein. Ich hoffe sehr, dass Du auf gute Unterstützung bauen kannst. Wir konzentrieren uns sehr auf das was wir wirklich brauchen und uns gut tut. Das wird immer wieder neu definiert, ganz nach Zustand.
Wie geht es Deinem Mann im Moment? Bringt die Therapie eine Verbesserung/Erleichterung?
Liebe Grüsse!
Nomade

lisa
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Beitragvon lisa » Do 18 Aug 2005 20:25

Hallo Nomade,

auch ich denke so wie Monika. Ich habe ein wenig im Forum rumgesurf , deine positive Art hat mich angesprochen. ich bin zwar nicht betroffen habe aber einige Krebsbetroffene in meinem Umfeld. Ich finde es super wie du mit der Krankheit Krebs umgehst.
Ich wünsche dir und deiner Familie das ihr noch viele glückliche Momente zusammen erleben dürft.

ich hoffe du machst auch anderen Betroffenen Mut mit deiner Art.

gruss Lisa

Monika Wilhelm
Beiträge: 28
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Beitragvon Monika Wilhelm » Fr 19 Aug 2005 4:12

Hallo Nomade,
die Chemotherapie mit Gemzar und Oxaliplatin wirkt momentan so, daß er keine Schmerzen hat. Ein CT wurde schon längere Zeit nicht gemacht, nur Ultraschall.
Wir waren im Juli zum ersten Mal nach seiner Erkrankung für eine Woche an die Nordsee verreist, aber da sammelte sich so viel Wasser in seinem Bauchraum an, daß wir einen Tag früher heimfuhren.
Durch Wassertabletten wurde es wieder besser, aber er meint seit gestern, er hätte wieder eine Aszites.
In den letzten Tagen war er sehr fleißig und hat mit meinem Bruder Steine verlegt im Garten und Regale im Wohnzimmer aufgebaut. Es war schon sehr schlimm für ihn, daß er letztes Jahr Rentner werden mußte, aber zum Glück kocht er gern und kümmert sich um den Haushalt und Hund, ich gehe ganztags arbeiten.
Welche Art Chemo bekommst Du? Mein Mann würde am liebsten damit aufhören.

LG

Moni

Nomade
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Manchmal lieber aufhören...

Beitragvon Nomade » Fr 19 Aug 2005 10:19

Liebe Monika
Ich kann diese Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Auch mir wird die Therapie manchmal fast zu viel. Eigentlich möchte man sein Leben so normal wie möglich einfach weiterleben. Dabei kommt man immer wieder an neue Leistungsgrenzen die man nicht so gerne wahr hat und doch akzeptieren muss. Es gilt, sich immer wieder neu zu definieren und vernünftig mit der zur verfügung stehenden Energie um zu gehen.
Ich hatte das erste halbe Jahr eine neue Chemo, Oxiplatin mit Xeloda, und habe das Xeloda überhaupt nicht vertragen. Ich musste mehrmals ins Spital, weil meine Verdauung einfach nicht mehr mitgespielt hat. Es war grauenhaft. Da dachte ich auch: nein, so ist das keine Lebensqualität mehr. Jetzt haben wir Xeloda durch Fluoruracil flüssig und sonst noch was ersetzt. Dazu benötige ich Mittel gegen die Nebenwirckungen vom Oxiplatin. Jetzt bin ich immer 1 Woche flach, 1 Woche am aufholen und dann geht's eigentlich ganz gut. Diese Zeit nutzen wir dann wenn möglich mit kleinen "Extras" so gut ich mag.
Für mich sind vor allem die Kinder (natürlich auch mein Mann) immer wieder der Ansporn mich zusammen zu nehmen und weiter zu machen. Ich weiss aber, dass das Zusammennehmen irgendwann mal nicht mehr ausreichen wird. Ich glaube, das wird der Moment sein, wo von Deinem Mann oder mir viel Mut und Kraft gefordert sein wird. ..und von Euch die Akzeptanz.
Aber bis es so weit ist lassen wir schon noch etwas Wasser den Rhein runterfliessen, gell!
Dein Mann ist eine starke Person und ich denke, er hat die Sache so gut im Griff wie das möglich ist. Verstehe das bitte nicht falsch, ich fühle michEuch beiden sehr verbunden.
Liebe Grüsse
Nomade


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