Speiseröhrenkrebs


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Doris Ehefrau
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Speiseröhrenkrebs

Beitragvon Doris Ehefrau » Sa 30 Mai 2015 22:26

Ich habe wieder eine Frage. Mein Mann bekommt jetzt den 2. Block Chemo. Alle Haare sind schon weg. Die Übelkeit hält sich mit Medikamenten in Grenzen. Was mir auffällt,ist,
dass er jetzt ein ganz schmales Gesicht bekommt, obwohl er nicht abnimmt.
Ist das normal? Es ist ein typisches Krebs Gesicht und ich komme sofort in Panik. Anmerken lasse ich es mir nicht. Aber mein Mann sieht es ja auch. Er sagt mir bestimmt nicht alles. Auch habe ich Angst, dass er eines Tages erstickt an dem Schleim, den er aushustet. Kann ich denn da gar nichts unternehmen? Vielleicht kann mir jemand antworten. Bitte.
Grüsse Doris

aitangi
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Krebsgesicht

Beitragvon aitangi » Do 4 Jun 2015 16:55

Hallo Doris

Ein typisches Krebsgesicht gibt es wohl nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, was Du meinst, wenn Du schreibst, er habe ein ganz schmales Gesicht, obwohl er nicht abnimmt. Ernährt sich Dein Mann mit den nötigen Nährstoffen? Oft kann ich beobachten, dass die Betroffenen sich zwar ausreichend aber einseitig ernähren. Habt Ihr schon mal mit einer Ernährungsberaterin darüber gesprochen?
Du schreibst, dass Dein Mann alle Haare verloren hat, auch das kann die Gesichtsform verändern.

Du hast Angst, dass Dein Mann an dem Schleim ersticken könnte, den er aushustet. Das kann ich mir nicht vorstellen. Es ist gut, dass Dein Mann den Schleim aushustet. So bleibt er nicht in der Lunge liegen und verstopft nicht die Lungenbläschen.

Im Moment bist Du deinem Mann sicher eine grosse Hilfe, indem Du einfach bei ihm bist und ihn in dieser schwierigen Zeit unterstützt.

Liebe Grüsse
Aitangi

Doris Ehefrau
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2. Chemo bei Speiseröhrenkrebs,

Beitragvon Doris Ehefrau » Mi 24 Jun 2015 21:30

Hallo, ich wollte mich einfach wieder einmal melden. Die Chemo ist vorbei. In der Früh bin ich immer positiv eingestellt, aber ab ca. 15. Uhr sieht mein Mann ganz grau aus und er reagiert manchmal ganz eigenartig. Kann es sein, dass da eine Demenz ausgelöst wird und vergeht die dann wieder? Auch klammert er sich an mich. Wenn ich etwas später heim komme, dann ist er komisch und denkt, dass ich ihn dann nicht mehr richtig versorgen kann. Früher, vor seiner Krankheit ging ich einmal die Woche in einen kleinen Bibelkreis, den ich aber aufgab, um meinen Mann zu versorgen.
Ich mache abends Smoothies, dann massiere ich die Beine mit Johanniskrautöl gegen seine Polyneuropathie wegen der Unruhe und Schmerzen. Beim Essen hustet er oft so stark, dass ich denke, dass er erstickt.Manche Tage ist es besser und dann wieder ganz schlecht.
Auch weiss ich bei seinem Blutdruck nicht so recht Bescheid, da es ihm oft schwindelig wird. Er hat z.B. 114/56 Puls 111. Ich schickte ihn zum Arzt, aber der sagte nichts dazu.
Bitte entschuldigt, dass ich mit solchen Kleinigkeiten daherkomme ,denn gegen die anderen Menschen mit echten Problemen ist das nichts. Ich bin trotzdem froh, wenn ich mir das von der Seele schreiben kann, denn ich habe niemanden, der das versteht.
Vielen Dank für Euer Verständnis
und liebe Grüsse
Doris

aitangi
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Viel Kraft

Beitragvon aitangi » Mo 29 Jun 2015 14:30

Hallo Doris
Du musst dich nicht entschuldigen und Kleinigkeiten würde ich das, was du schreibst auch nicht nennen. Die Krankheit von deinem Ehemann belastet euch beide stark.
Ich habe noch nie erlebt, dass sich aufgrund einer Chemotherapie eine Demenz entwickelt hat. Manche Betroffene klagen darüber, dass sie nach einer Chemotherapie vergesslicher sind bzw. unter dem sogenannten Chemobrain leiden.

Du machst dir auch Sorgen wegen dem Blutdruck. Ein normaler Blutdruck ist in der Regel so um die 120/80 und der Puls 80. Nimmt dein Mann Medikamente gegen zu hohen Blutdruck? Wenn ja, dann würde ich dir empfehlen, den Hausarzt darauf anzusprechen. Schwindel kann auch durch zu schnelles Aufstehen ausgelöst werden.

Ich kann mir vorstellen, dass du deinem Mann eine grosse Stütze bist. Dass er sich an dich klammert, ist verständlich,- denn so wie du schreibst- bist du seine einzige Bezugsperson. Schau aber auch zu dir, es ist wichtig, dass du dir deine Freiräume nimmst und dies auch mit deinem Mann absprichst, auch wenn du mal später nach Hause kommst.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft.

aitangi

Doris Ehefrau
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2. Chemo bei Speiseröhrenkrebs,

Beitragvon Doris Ehefrau » Mo 29 Jun 2015 22:08

Liebe Aitangie,
danke für Deine liebe Antwort.
Mein Mann nimmt keine blutdrucksenkende Mittel ein, deshalb bin ich auch beunruhigt.
Zum Arzt will er nicht.
Im Moment bin ich einfach müde und gestresst und wegen jeder Kleinigkeit brause ich auf. Ich denke dass es sich wieder beruhigt.
Dazu kommt, dass auch unser Hund lauter Tumore hat und ich mich vielleicht bald von ihm trennen muss. Ich darf gar nicht daran denken. Er ist mir so sehr ans Herz gewachsen. Es ist der dritte Hund aber sie ist halt meine beste Hündin und jeder liebt sie. Alle Kinder, alle alten Menschen.Sie durfte oft mit mir ins Altenheim und hat viel Freude hinein gebracht. Es ist ein Golden Retriever. Selbst die Trennung von einem Tier schmerzt.

Herzlichst Doris

Linda
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Golden Retriever

Beitragvon Linda » Di 30 Jun 2015 17:17

Liebe Doris,

Deine Belastung ist momentan so gross, da ist es nicht überraschend, dass du müde und gestresst bist und schnell aufbraust. Das ist einfach nur normal.
Nun kommt zu der schweren Erkrankung deines Mannes noch der bevorstehende Abschied von deiner lieben Hündin dazu. Auch das tut weh. Hunde sind so treue Begleiter. Sie sind einfach da und vertrauen uns. Sie verstehen so viel ohne Worte und werden Teil unseres Lebens.
Auch ich musste meine «Flatie» Hündin vor kurzem hergeben, ich weiss wovon ich rede.

Viel Mut und alles Liebe
Linda

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2. Chemo bei Speiseröhrenkrebs,

Beitragvon Doris Ehefrau » Di 30 Jun 2015 21:34

Liebe Linda,

danke für Deine liebe Antwort. Es stimmt, auch wenn Tiere gehen tut es weh. Im Moment bekommt sie von mir auch Petroleum und Zuckerrohrmelasse und bittere Aprikosenkerne.Sie verträgt alles sehr gut, aber ich weiss, dass es nur aufgeschoben wird.
Es stimmt , ich bin einfach nur noch müde und ausgelaugt.
Am 13.7. ist CT und ich habe mit meinem Mann zusammen Angst, und kann es nicht zeigen, denn sonst bekommt er noch mehr Angst, denn der Schleim wird schlimmer.
Vielleicht kommt das auch von der Chemo und wird dann besser.

Ganz liebe Grüsse
Doris

Linda
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warten aufs CT

Beitragvon Linda » Mi 1 Jul 2015 12:21

Liebe Doris,

ich drücke dir die Daumen für's CT am 13. und hoffe, die Resultate sind positiv. Streichle und drücke deinen Golden Retriever. Das wird dir sicher gut tun und dir helfen, dich etwas zu entspannen. Zudem sind Hunde so gute Zuhörer!

Herzlich
Linda

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warten aufs CT

Beitragvon Doris Ehefrau » Mi 1 Jul 2015 22:04

Liebe Linda.

Ja, die Hunde sind treue Tiere. Es geht ihr besser. Sie ist etwas zu dick und passt zu mir. Die Tumore tun ihr übriges.
Sie wird mir die grässliche Angst etwas nehmen.
Danke dass Du an uns denkst. Mein Mann tut mir leid.

Liebe Grüße. Doris


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