ohne angst sterben


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nuny
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ohne angst sterben

Beitragvon nuny » Sa 24 Sep 2005 23:11

Ihr Lieben Mitbetroffenen,
auch ich bin unheilbar an brustkrebs erkrankt und setzte mich aber schon seit 1985 mit dem tod und sterben auseinander.
Damals im April 1985 erfuhr ich nach einer 2-jährigen drogenentzugs-therapie dass auch ich zu den HIV-positiven gehöre und bald sterben werde.
Meine Tochter war zudiesem zeitpunkt fast 6 jahre alt, mein schock war gross da ich doch im 82 mit junken (spritzen von heroin) aufgehört hatte und schon 1 jahr in der therapeutischen gemeinschaft war, als die ersten berichte über die neue seuche AIDS in Europa publick wurden.
Doch es hatte auch mich getroffen und damals war es DAS todesurteil!!!!!
Habe eine zeitlang mit mir kämpfen müssen um zu entscheiden was weitergeht. Sterben oder Leben? Das war die frage, es war nicht einfach zu entscheiden auch als mutter.
Schlussendlich hab ich mich für das leben entschieden, habe eine lehrstelle gesucht und gefunden und einfach nochmals von vorne begonnen, wie nach dem schulabschluss.
Habe bis Januar dieses jahr keine medis wegen dem HIV nehemen müssen, trotz schicksalschlägen, hab mich doch für^s leben entschieden!
Vor 8 jahren starb meine mutter mit 63 j. an brustkrebs und nun bin ich seit letztem jahr auch in diesem club!!!
Bei mir wurde es aber leider zwei runden zu spät entdeckt (troz jährlichen vorsorgeuntersuchungen)
Bin im 4ten stadium mit metastasen im skelett lunge und milz, das Hirn die leber weiss ich nicht.........
Habe einen Hormonabhängigen Krebs, aber terapien mit Tamoxifen,Zoladex und danach navelbine haben nicht viel gebracht.
Jetzt hab ich mit Farmorubicin, Endoxan + Zometa angefangen, nächste woche wird sich heraus stellen ob dies wirkt.
In dieser ganzen zeit habe ich diverse fasen mitgemacht und einiges an erkentnissen gewonnen die ich mit euch teilen möchte.
Ich wiess dass ich am sterben bin, doch ich habe mich entschieden mit freude diese zeit bis zum übergang zu leben. Es tönt sicherlich verrückt wenn ich euch sage das man auch mit freude und dankbarkeit auf das ende schauen und sich vorbereiten kann.
Dieses vorbereiten möchte ich gerne mit euch teilen in zukunft, es gibt freude, trauer, wut,hoffnung,ängste und kein bock auf den abgang, die uns immer wieder beschäftigen. Es gib auch das verleugbnen und nicht warhaben wollen, das es wirklich so ist,
Die frage ist was machen wir aus diesen erkentnissen? das beste was möglich ist, das heisst mal die sache aus einem positiven blickwinkel anzuschauen.
Wir wissen dass wir am sterben sind!!!!!!
Was machen wir mit der uns verbleibenden zeit?????
Das beste! oder?!?!
Meine empfindungen sind im moment diese,
habe meine langen braunen haare schneiden lassen und die gelegenheit ergriffen mich blond zu färben, wow!!!! das war sensationell!!!!
Wenn ich gewusst hätte das es mir so gut steht hätte ich`s schon früher gemacht. War mir selber noch nie so nah wie jetzt, geniesse auch diesen status dass ich durch die krankheit nicht mehr so kann wie vorher und mir dafür zeit nehmen kann für dinge die vorher immer aufgeschoben wurden.
Zum beispiel habe ich angefangen meine erinnerungen aufzufrischen, an die menschen die mir früher wichtig waren aber im verlauf der jahre,sich unsere lebenswege wieder getrennt haben.
Es ist mir wichtig diesen menschen danke zu sagen für die zeit die man miteinander verbracht hat, die guten und schlechten zeiten.
Wir sterbende haben das privileg uns die zeit zu nehmen das zu machen was uns gut tut, jeden tag zu erleben wie wenn es der letzte wäre.
Habe gemerkt wie schwierig es ist rauszufinden: was tut mir gut? was will ich wirklich? was ist mir wirklich wichtig?
Habe in dieser zeit genug sachen erlebt, die einem wirklich verbittern könnten.........
Freunde? Bekannte? Nachbarn? Wir haben so viele menschen um uns denen es nicht egal ist was wir denken!
Wir haben die gelgenheit unsere erfahrung weiterzugeben, zu helfen auch mal unkonventionell oder aus geflippt zu sein, mal eine andere Brille anzuziehen um das sein anzuschauen.
Im moment bin ich sehr dankbar dafür, den reichtum aus den begegnungen mit meinen mitmenschen, die daraus entstehenden gespräche und aha-momente zu erleben und geniessen.
Den einzigen reichtum den wir wirklich haben sind die guten momente, die wir im leben erleben durften. Das ist jetzt wichtiger denn je, den es ist an der zeit dass wir uns als individuum ernst nehmen, uns gedanken machen darüber, was will ich von mir hinterlassen? an was soll man sich erinnern wen man an mich denkt?
Ich will dass man in liebe an mich denkt, also werde ich versuchen mein bestes weiter zu geben, erkenntnisse, weisheiten, abstrusitäten und eigene lebensphilisofien und vor allem, bei mir, humor und lachen.
Meine Lieben, es geht um unseren abgang und den wollen wir doch nicht mit dogmen, falschen stolz, wut und unverständnis verschwenden.
Machen wir das beste daraus und verschwenden keine zeit an negativen gedanken und gefühlen, an starrsinn und falschem stolz.
Ich will ohne schlechtes gewissen sterben, ohne unausgesprochenes und blödsinnig eigenbrötlerisches.
Ich will mit einem lachen sterben, mit freude auf das unbekannte was danach kommt oder nicht kommt. Es ist doch eigentlich nicht wichtig, denn das einzig wichtige ist, jeden tag neu zu gestalten, erleben und geniessen, auch wenn es nicht einfach ist....
Also meine lieben hoffe dass ich euch ein wenig positivität vermitteln konnte uns ihr auch das beste daraus macht.
Wünsche allen viele positive feelings
nuny

Nomade
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Beitragvon Nomade » Mo 26 Sep 2005 11:46

Herzlich willkommen im Club!
Schön, dass Du unsere Rubrik "positive Erlebnise" bereichern wirst. Ladina und ich sind um jede Verstärkung froh!

Bin im Moment nicht ganz auf der Höhe (Chemo), also bis später.

Nomade

nuny
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Beitragvon nuny » Mo 26 Sep 2005 19:08

Hallo Nomade,
Danke für dein echo, es ist gut zu wissen dass man nicht alleine da steht mit den vielfältigen gefühle, die einem so anfallen.....:-)
Bin froh dass ich die fotos gemacht habe, seit 3 tagen fallen die haare büschelweise aus. Wusste das es kommt, tut aber trozdem weh, konnte mich noch gar nicht sattsehen am neuen ausschauen ;-)
Diese woche gehe ich nochmals zur coiffeuse und lass mir ne glaze rasieren, denke das ist weniger heftig gefühlsmässig. Freue mich darauf! Wieder was neues, wow! super! konnte noch nie so experimentieren mit meinem aussehen und jetzt kann ich das machen.....
Bin am überlegen ob ich mir nicht doch eine perrücke anfertigen lasse, etwas geflipptes für den ausgang!?!?!? mal schauen; habe angefangen die hüte und headware anzuschauen, jetzt wäre ein wickelkurs nicht schlecht,oder? Es gibt sicherlich viele verschiedene möglichkeiten tolle tücher toll um den kopf zu wickeln oder so, werde danach ausschau halten und bis dann probieren.
Wünsche dir Viele positive gedanken, lustige erinnerungen und anekdoten um diese chemo-zeit gut zu überstehen. Habe heute meine 2 chemo gehabt und es geht mir besser als gedacht.....eine metastasengeschwulst in der linken brust ist sich am zurückbilden und das allgemeinbefinden ist gut, lache viel und gerne denn jeden tag passiert etwas lustiges, man muss es nur sehen......
Meine liebe nomade, jeder tag ist ein guter tag ich sende dir viel kraft
liebe grüsse nuny

Nomade
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Beitragvon Nomade » Di 27 Sep 2005 10:58

Hallo Nuny
Ich freue mich, dass Du die Chemo gut verträgst und das mit den Haaren gelassen nehmen kannst.
Meine Mutter har mir gerade ausgerechnet, dass ich jetzt die 21. Chemo hatte. Haare habe ich noch immer die eigenen. Zwar nicht mehr so viel wie vor 2 Jahren, aber doch so dass ich sie noch zeigen kann. Habe zum Glück Locken, das gibt Fülle.
Vor meiner 1. Chemo hat mich mein Onkologe auch nach Basel zu Sutters geschickt, ich soll mich wenigstens mal informieren, meinte er. Für mich war immer klar, eine Perücke will ich nicht. Herr Sutter meinte dann auch ganz spontan und ehrlich: Also was Sie auf dem Kopf haben kann ich eh nicht nachmachen! Also hab ich's vorweg genommen und habe noch immer mein eigenes Haar. Ich wünsche Dir viel Spass beim Ausprobieren! Noch schöner finde ich, dass Deine Metas kleiner werden!
Weiter so und verlier nicht Deine Gute Laune!

Gruss!

Nomade

homer
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Suche Gleichgesinnte !!! Betroffene!!

Beitragvon homer » Mi 3 Feb 2010 9:55

Hallo zusammen
die letzten Einträge sind schons ehr alt und die Betroffenen vermutlich leider nicht mehr am Leben????
Ich habe meine Frau, 35 Jahre alt, die ebenfalls zum Sterben verurteilt ist, da die MEtastasen rasend schnell sich ausbreiten und bereits die Leber fast zerfressen haben und immer wieder Knochenbrüche erzeugen durch den Befall.
Wer erlebt ähnliches ???? Bald stehe ich mit meinem 3jährigen Sohn alleine da und würde gerne endlich mal mit Menschen reden, die wissen, worum es geht und nicht nur dastehen und keine AHnung haben.
Buitte meldet euch, es ist mir wirklich wichtig

Liebe Grüsse Phil

Irma
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gestorben

Beitragvon Irma » Do 4 Feb 2010 16:16

Lieber homer,

nuny und Nomade sind leider beide verstorben.

Liebe Grüsse
Irma, Moderatorin

homer
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nuny und nomade

Beitragvon homer » Fr 5 Feb 2010 9:02

hallo irma
vielen Dank für deine Mitteilung...
Traurig, wenn ich ihre Berichte lese und dann weiss man, dass diese beiden es "geschafft" haben und nicht mehr leiden...

Nun hoffe ich, dass sich weitere Betroffenen melden,d ass wir nicht alleine dastehen.
Ansonsten wirds in absehbarer Zeit halt auch so einen Eintrag geben von uns

Struppi
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Auch Betroffene

Beitragvon Struppi » Do 18 Mär 2010 23:39

Lieber Homer

Habe soeben Deinen doch schon älteren Beitrag gelesen und möchte mich erkundigen, wie es Deiner Frau nun geht.

Ich kann mir vorstellen, wie einsam Du Dich fühlst, denn jüngere Menschen, die den Partner verlieren sind in unserer Gesellschaft nicht so häufig.

Mein Mann und ich wussten knapp zwei Jahre dass der unheilbar krank war, bevor er im letzten Dezember gestorben ist. Unsere drei Kinder sind aber älter als eure, zwischen 17 und 22 Jahre alt. Die Zeit der Krankheit und des Sterbens habe ich als sehr intensiv und kräftezehrend empfunden. Vor allem im letzten Jahr betreute ich neben den Kindern meinen zunehmend kranken Mann und gleichzeitig auch seine Mutter, die nach einem Unfall im Februar zwei grössere Operationen brauchte.

In dieser Zeit spürte ich, dass ich mich überall zurückziehe, weil ich zunehmend das Gefühl hatte, dass alle, die das nicht erlebt haben, mich sowieso nicht verstehen können. Ich glaube aber, dass ein Austausch in dieser Situation wichtig und hilfreich sein kann.

Wenn Du Zeit und Lust hast, freue ich mich über einen Gedankenaustausch.

Liebe Grüsse

Struppi

homer505
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Betroffene

Beitragvon homer505 » So 8 Aug 2010 16:26

Hallo Struppi
Die Zeit ist hart.
War nuny auch im Hospiz in Arlesheim? sie war ja aus Basel.
Inzwischen ist meine Frau auch gestorben. Ich kann aber nicht behaupten, dass sie es "geschafft" HAT; DEnn sie wollte ja gar NIE gehen!!!!!
Erlöst wurde sie von gar nichts, denn sie hätte für ihren Schtz, ihren Sohn, der alles war für sie, ewig weitergellitten. Für jedes: "ich kann nicht mehr" hat si sih selber gehasst. Chemos konnte sie ur nicht mehr machen, weil sieso angst hatte vor den furchtbaren nebenwirkungen. So konnte sie wenigstens nicht entstellt sterben...
noch 3 wochen vor dem od sazirten wir um den teich im park, nichtsahnend, dass es schon so nah war, klar, ging es ihr schlechter, aber grad so??
sogar das delirium hielt ich für eine überdosis, nicht für die eber, die sie vergiftete.
was für ein kurzes, beschissenes leben sie erdulden musste.
ich leide mit ihr und kanns niemals verstehen, mir vezeihen, das ich nicht mehr für sie da war.

Manuela, wwir zwei lieben und vermissen dich
dein Krümmi und dein kleiner Sonenschein

Linda
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ebenefalls betroffen

Beitragvon Linda » Mi 11 Aug 2010 13:49

Lieber homer505,

deine Trauer und deine Verzweiflung sind unendlich gross. Deine Frau ist gestorben, hat sehr gelitten und musste dich und deinen Sohn verlassen.

Es ist verständlich, dass du wütend bist und haderst, dass du es ungerecht findest. Aber war das Leben deiner Frau wirklich so beschissen, wie du schreibst? Gab es nicht auch schöne Momente, Momente in denen sie glücklich war, in denen ihr als Paar und Familie glücklich wart? Sogar in Arlesheim, als ihr zusammen beim Teich spielten?
Versuche auch die schönen Momente festzuhalten, dich daran zu erinnern, wie sie war, was sie dir alles gegeben hat, wie sie für dein Kind gelebt hat, wie sehr sie euch geliebt hat. Vielleicht hilft dir dies einwenig über deinen Schmerz und deine Verzweiflung hinweg und gibt dir in dieser schwierigen Zeit etwas Halt.
Herzlich
Linda

homer505
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Linda

Beitragvon homer505 » Sa 14 Aug 2010 22:45

Hallo Linda
natürlich hatte sie auch einige schöne Momente, aber ihr Leben war wirklich von klein auf durchzogen von Rückschlägen, Enttäuschunen, Operationen und Leiden. Wenn ich denke, was sie alles auf sich nahm, um sich gut zu fühlen und Gebrechen etc zu beheben, und nur kurz danach zu sterben.
Es zeigt mir halt, dass sooo viele Menschen so viel Glück haben und vom Elend gar nichts wissen, mitkriegen. Andere aber erfahren so viel Leid.
Um mich herum sterben so viele Menschen, klar gehört es dazu, abr eigentlich eben im normalen Zyklus, nicht dauernd so früh.
Danke für deinen Beitrag, ist lieb, dass du geschriebn hast, freut mich sehr !!!!!!!!

Linda
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Das Leben geht weiter...

Beitragvon Linda » Do 19 Aug 2010 11:36

Lieber homer505,

ist gerne geschehen!

Es ist wahr, das Leben scheint manchmal wirklich ungerecht zu sein. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und viele gute Erinnerungen an deine Frau und schöne Stunden mit deinem Sohn.
Herzlich
Linda

Tosca
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lieber homer

Beitragvon Tosca » So 1 Mai 2011 21:21

lieber homer,

ich habe deine schon älteren mails heute gelesen und weiss nun gar nicht ob du doch noch auf dieser seite aufhälst.
deine worte haben mich sehr bewegt und ich selber kann es dir nachfühlen wie du doch gefühlt hast.

ich selber habe auch meinen mann verloren und bin mit meiner 9 jährigen tochter durch höhen und tiefen gegangen. nun ist es soweit, dass meine mutter und ihre grossmutter an einem riesigen lebertumor erkrankt ist. die aertze können nichts mehr tun- sagen sie.
meine vater und wir pflegen sie bei meinen eltern zu hause so gut es geht...doch sie so sehr leiden zu sehen und nichts tun zu können ist so unendlich schlimm und kräfteraubend...ich fühle mich so hilflos..

meine tochter versteht nicht wie ernst es ist und meint immer noch (trotz mehrfachen erklährungsversuchen von mir) dass sie wieder gesund wird. der tumor wurde erst an weihnachten entdeckt und ist sehr fortgeschritten.
wie erklähre ich einem neunjährigen kind, dass einer der wichtigsten menschen in ihrem leben sterben und niemals mehr wieder kommen wird? ich weiss es nicht???

ich bin wütend und hilflos zugleich...es ist eine riesengrosse ungerechtigkeit auf dieser erde...es trift meistens die guten...

delia

aitangi
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Mit Kinder über Krebs reden

Beitragvon aitangi » Mo 2 Mai 2011 16:20

Hallo Delia,

ich habe Deine beiden Einträge gelesen und kann Deinen Zorn und Deine Hilflosigkeit gut verstehen. Ich finde es schön, dass Du und Dein Vater Deine Mutter zu Hause pflegen. Bekommt Ihr Hilfe von der Spitex oder macht Ihr alles allein? Es ist ganz wichtig, dass Du und Dein Vater Euch zwischendurch auch erholen könnt!

Deine Tochter leidet sicher auch sehr, wenn sie ihre Grossmutter so hilflos und schwach sieht. Ich finde es gut, dass Du schon mehrmals mit Deiner Tochter über die Krankheit und das Sterben geredet hast. Lass ihr Zeit, vielleicht kann sie sich im Moment noch nicht mit der Wahrheit auseinandersetzten. Zeige ihr, dass sie jederzeit zu Dir kommen kann und über die Krankheit der Grossmutter reden kann. Unter http://www.kinder-krebskranker-eltern.de/index.html und
http://www.ukaachen.de/go/show?ID=35161 ... ALTNAVDV=0
findest Du noch weitere Informationen, wie Du mit Deiner Tochter über die Krankheit und Sterben reden kannst.
Hier im Forum findest Du auch einige Büchervorschläge: http://www.krebsforum.ch/forum/viewtopic.php?t=188

Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft bei der Pflege Deiner Mutter und viele gute Gespräche mit Deiner Tochter.

Liebe Grüsse
aitangi

Tosca
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Registriert: Mo 23 Mai 2011 16:26

danke dir...

Beitragvon Tosca » Di 3 Mai 2011 12:13

liebe aitangi,

danke für deine lieben worte..es hat uns an weihnachten alle überrollt. vor zwei jahren hatte meine mutter brustkrebs. nach langer chemo,op, und bestrahlung schien sie geheilt...

doch anscheinend schauen die aerzte in den rutieneuntersuchungen nur die brust an. ein simplter ultraschall hätte meiner mutter das leben gerettet. in usa und england macht man dies routinemässig nach einem brusttumor. aber in der schweiz sparen sie damit und ich wusste nicht- dass die leber und brust so nahe zusammenhängen!!! eine warnung an alle die brustkrebs hatten oder haben- besteht auf eine ultraschalluntersuchung der leber- regelmässig!!!

vor einem jahr wurde der tumormarker im spital vergessen. er wurde einfach nicht gemacht. dies sah ich in den spitalakten. ich weiss nicht warum- aus zeit oder kostengründen???

dies macht mich unheimlich wütend!!!
in usa könnte ich das spital wegen fahrlässigkeit nun auf 20mill. verklagen..aber dies würde meine mutter auch nicht wieder gesund machen. ich verstehe das schweizer gesundheitsdenken einfach nicht. wir sind mit der forschung etc. so weit oder glauben es zumindest. geben so viel geld aus für so viel unnötiges aber sparen dann bei einem ultraschall und sagen es dem patienten nicht einmal!

meine mutter muss morgen wahrscheinlich eine woche in den spital..ich hoffe wir können sie dann wieder nach hause nehmen. mein vater und auch ich sind fast am ende mit unseren kräften.

es ist eine schwierige frage ob sie die chemo absetzten soll oder nicht? sie hofft insgeheim immer noch und wir hoffen auch auf ein kleines wunder- die aerzte üerlassen es meiner mutter. sie sagen nichts konkret. es ist eine sehr schwere entscheidung- aufgeben oder nicht????

wir haben sptiex seit kurzem aber nur einmal täglich 1 1/2 stunden. dies ist fast zu wenig..

es ist nicht leicht so alleine und auch wenn man so gerne helfen möchte- auch meine mutter ist alleine- egal was wir tun..

es ist aber gut das es dieses forum gibt..

delia


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