Erfahrungen zur Diagnostik und zur OP mit Da Vinci


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bass
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Erfahrungen zur Diagnostik und zur OP mit Da Vinci

Beitragvon bass » Mi 14 Okt 2009 9:32

Werte Leser

Ich bin seit einigen Tagen aus dem Krankenhaus von meiner radikalen Prostatektomie zurückgekehrt.
Anbei meine bisherigen Erfahrungen.

Erfahrungen zur Diagnostik:
Vor etwa 1 1/2 Jahren wurde ich aufgrund meines PSA Wertes biopsiert.
Aufgrund der unklaren Ergebnisse wurde eine Re-Biopsie durchgeführt, mit gleichem unklarem Ergebnis.
Es folgte ein CT mit unauffälligem Befund und einem kleinen "weissen Punkt" der anschl. nochmals biopsiert wurde (Ergebnis: kein Befall).
Danach wurde ich auf den Status "wait and watch" gesetzt, leider hat sich dann der PSA Wert innert 3 Monaten weiter verschlechtert. Es folgte wieder eine Biopsie - Befund schlechter als in der ersten 3 Biopsien, aber immer noch quantitativ knapp ungenügend für einen klaren Befund.
Es folgten nochmals ein CT und Biospsie, in denen sich schliesslich ein lokaler begrenzter, eindeutiger Befund ergab.
Nach erfolgter radikaler Prostatektomie kam dann die Überraschung: ausgedehnter Befund in beiden Prostatalappen bis an den Rand (GS: 3+3).

Nun bin ich gepannt auf meine ersten PSA-Werte nach der OP und den weiteren Verlauf.
Aufgrund der Situation (nervenerhaltende OP) rechne ich eher mit Werten >0, also mit Restzellen.


Erfahrungen mit Da Vinci OP:
- Operation: 6.10.09 07:00
- OP-Dauer: 7 Std. (aufgrund der Vernarbungen wegen den Biospien)
- Entlassung: 9.10.09 10:00
- Katheterentfernung: 13.10.09
- Kontinenz 100% von Anfang an, Harnfluss vollständig unter Kontrolle
- Potenz: noch keine Aussagen zu machen

Alles in allem - die Da Vinci Methode und mein erfahrener Operateur führten (bis jetzt) zu einem sehr guten Ergebnis. Wehrmutstropfen: Katheter hat eine Entzündung der Harnröhre mit sich gebracht, nun nehme ich Antibiotika...

Für die Vorbereitung auf die OP und nun auf die Nach-OP Zeit habe ich hier viele interessante Informationen gefunden - Danke an alle Verfasser! Das hat mich auch dazu veranlasst, meine Story hier zu hinterlassen.

Meine aktuellen Fragen:
Da ich mit Restzellen rechne, bereite ich mich schon mal darauf vor, mal unabhängig davon was der Verlauf des PSA-Wertes sein wird.

Ich denke, Granatapfel-Saft/Paste nehme ich so oder so schon mal in's Programm auf.
Kann mir jemand sagen, wo ich brauchbare Produkte kriege?
Hat jemand zusätzliche Vorschläge für Massnahmen die zum aktuellen Zeitpunkt sinnvoll wären?


Danke für Antworten und Allen alles Gute
Bass, 52J.

bass
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Probleme in der Diagnose

Beitragvon bass » Do 15 Okt 2009 13:14

Werte Leser

Nur ist mir bekannt, warum in den vergangenen 1.5 Jahren, bis es zu einem eindeutigen Befund (insgesamt 5 Stanzbiopsien) gekommen ist, das wirkliche Ausmass nicht erkannt werden konnte.

Meine Tumorherde befanden sich beidseitig nahe an der Oberfläche der Prostata in Richtung Bauchdecke. Meine Prostata wog 65g (normal ca. 20g - ich hatte aber keine auffälligen Tastbefunde) , zählte also zu den eher grösseren. Die Biopsien werden ja rektal durch die Darmwand durchgeführt und reichen ca. 2cm tief in die Prostata. Aufgrund der Prostatagrösse und der Lage der Herde konnten diese somit schlecht erreicht werden. Das erklärt die diffusen Ergebnisse der ersten vier Biospien. Bei der fünften Biopsie wurden in zwei Proben schliesslich eindeutige Tumorzellen entdeckt und das auch nur zu 50% und 20% der Stanzlänge.

Mein Fazit: auch nach mehrfacher Biopsie mit unklarem (oder gar negativem) Befund aber schlechtem PSA Wert kann das Vorliegen eines Tumors nicht ausgeschlossen werden. Dies gilt meines Erachtens inbesondere dann, wenn sich der PSA Wert weiter verschlechtert.
In meinem Fall wäre eine RPE bereits vor 1.5 Jahren sinnvoll gewesen.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Bass, 52J.

forelle
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da vinci op

Beitragvon forelle » Do 15 Okt 2009 19:46

Lieber Bass

Besten dank für deine ausführliche Information.
Dass deine Kontinenz gut ist freut mich für dich.
Gerade bei unserer Krankheit ist „wait and watch“ ein falsches vorgehen der Ärzte.
Das zeigt mir erneut, dass der PK- Krebs immer noch Stiefmütterlich angesehen wird. Ein Prostatakarzinom ist kein Haustierkrebs sondern ein böser Tumor.
Interessant zu wissen wäre deine vorgängigen PSA-Werte bis zur OP.

Deine OP-Dauer erstaunt mich. Die Vernarbungen deute ich eher auf eine langjährige und nicht erkannte Chronische Prostatitis hin.

Deine Gleason Summe von 6 ergibt ein Differenzierungsgrad von G2 die Mässig differenziert = mässig aggressiv, ist eine Zwischenstufe und kann eskalieren!.
Mit Restzellen musst du rechnen.
Engmaschige Kontrollen der PSA –werte sind deshalb unerlässlich.

Interessant wäre deine Pathologische TNM- Klassifikation.
Ich hoffe, dass du hiefür von deinem Arzt informiert wurdest.
Um sicher zu sein empfehle ich dir eine Pathologische Zweitmeinung am Operationspräparat.

Die erste PSA- Kontrolle nach der OP sollte bereits erfolgt sein und vorliegen.

Granatapfel Paste kann ich dir bestens empfehlen die du bei der Firma Megerle oder Jakobs beziehen kannst. Genaue Adressen findest du im Internet.

Wahrscheinlich wird dir eine Nachbestrahlung der ehemaligen Prostataloge empfohlen die nur sinnvoll ist, wenn ein Rezitiv genau lokalisiert werden kann und die OP-Narben verheilt sind.

Da dein Immunsystem angeschlagen ist, empfehle ich dir eine alternative Therapie in der Aeskulap Klinik in Brunnen bei Prof. Pfeiffer.

Fürs erste wünsche ich dir alles Gute und einen PSA –Wert von kleiner
als 0.0 ng/mI

forelle

bass
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pT2c pN0 (0/5)

Beitragvon bass » Fr 16 Okt 2009 5:31

Liebe Forelle

Besten Dank für Deine Erläuterungen, Tipps und guten Wünsche.
Ich werde sicher mal bei der Aeskulap Klinik vorstellig werden.

Die PSA Werte habe ich gerade nicht zur Hand, bekomme diese aber problemlos (mein Urologe ist absolut offen).
Ein PSA nach der OP wurde noch nicht gemacht, laut Urologe braucht der Körper 2-3 Wochen bis die bestehende Antigene weg sind.
Die nächste PSA Messung ist in der 2.Woche November vorgesehen.
Die pathologische TMN Klassifikation ist pT2c pN0 (0/5).

Ich gehe auch davon aus, dass mir eine Bestrahlung empfohlen wird.
Wenn noch kein Rezitiv lokalisiert werden kann, die OP Narben aber verheilt sind: was spricht aus Deiner Sicht gegen eine Bestrahlung der Prostataloge?

Grüsse und auch Dir alles alle Gute
Bass, 52J.

forelle
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Medizinische Klassifikationen und Tumormarker

Beitragvon forelle » Mo 19 Okt 2009 19:54

Lieber bass

Deine pathologische TMN Klassifikation ist pT2c pN0 (0/5 = 0 von 5 Lymphknoten
Seit 1997 wird T2 nicht mehr in T2c unterteilt.
Erfahrungen zeigten, dass bei einem GS 3+3, nach einem zweit gutachten ein GS 4+3 resultierte.
Wie bereits erwähnt, wäre eine Pathologische zweite Meinung deines OP- Präparates Sinnvoll!

Du schreibst: laut Urologe braucht der Körper 2-3 Wochen bis die bestehende Antigene weg sind.
Bei mir wurde zwei Tage nach der OP der PSA gemessen.
Anschliessend wurden engmaschige Kontrollen durchgeführt.

Einen Messbaren PSA –Wert nach der OP über 0,0 ng/mI deutet auf noch vorhandene Prostata Krebs Zellen hin. Steigt der PSA weiter an, muss mit einem Rezidiv gerechnet werden.
Die PSA – Messung gibt nur einen Anhaltspunkt.
Weitere Tumormarker sind: CEA, NSE, Chromogranin Aº.

Hämatologie, Differenzierung, Klinische Chemie wie eGFR (MDRD4), Kreatinin usw. sind weitere wertvolle Analysen.

Bei PSA anstieg nach einer OP ist eine weitere Therapie unumgänglich damit der Krebs nicht Hormonrefrektär wird.
Alles andere ist Wunschdenken und dient nur zur selbst Beruhigung.

Was ist ein Rezidiv?
Als Rezidiv bezeichnet man das Widerauftreten eines Tumors nach einer bereits durchgeführten Therapie.
Nach einer operativen Entfernung oder Bestrahlung der Prostata bleiben lebensfähige Tumorzellen lokal im Bereich der ehemaligen oder noch vorhandenen Prostata zurück.
Vorgängig einer weiteren Medizinischen Therapie sollte das vermutete Rezidiv genauer lokalisiert werden. Das Rezidiv kann mit Strahlentherapie behandelt werden.
Eine Bestrahlung des ehemaligen Prostata Beetes ohne genaue Lokalisation des Rezidiv macht keinen sinn. Eine starke Waffe wird vorsätzlich verschossen.
Bestrahlen kann man nur einmal.

Nach der Bestrahlungstherapie findet man in der dreifachen Hormonblockade eine weitere Option.

Vorgängig einer weiteren Medizinischen Therapie kann das vermutete Rezidiv mit einer Cholin – PET /CT Untersuchung lokalisiert werden.
Nach eigener anfrage in der UNI-Klinik Bern habe ich folgende Auskunft erhalten:
Ein Rezidiv wird erst ab ca. 5mm sichtbar. Unter PSA 2ng/mI erfolglos.


Noch einmal: Die Aggressivität der Biopsie Proben werden anhand der
TNM- System Tabelle nach WHO bestimmt. Damit ist aber nichts darüber ausgesagt, wie weit die Prostata tatsächlich befallen ist.
Die genaue Einstufung kann erst nach der OP am Operationspräparat vorgenommen werden was bei dir ein GS 3+3 ergab.

T bezeichnet die Tumorausbreitung in der Prostata und ihrer direkter Umgebung
N steht für die Zahl und Lokalisation der befallenen Lymphknoten und
M benennt Auftreten und Lokalisation von Fernmetastasen in anderen Organen.

Nachstehende Tabelle sind 1:1 Darstellungen nach Urologischen Leitlinien zur Diagnostik von Prostatakarzinomen gemäss Revision 5.Auflage 1997.
Ähnliche angaben können deshalb nicht als unrichtig taxiert werden.

Wichtig zu wissen ist, dass ein Ultraschallbild eine geringe Aussagekraft hat.
Die CT und Szintigramm Bildgebung zeigen befallene Lymphknoten oder Metastasen erst ab einer Grösse von 5-6 mm an!

TNM - Klassifikation und Stadiengruppierung beim Adenokarzinom der Prostata.

TNM - Klinische Klassifikation

T - Primärtumor

5. Auflage 1997 Definitionen

TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0 Kein Anhalt für Primärtumor


T1 Tumor weder tastbar noch in bildgebenden Verfahren sichtbar
T1a Zufälliger Befund, <5% des reserzierten Gewebes
T1b Zufälliger Befund, >5% des reserzierten Gewebes
T1c Diagnose durch Nadelbiobsie


T2 Tumor begrenzt auf Prostata
T2a < Hälfte eines Lappen
T2b Beide Lappen


T3 Extrakapsuläre Ausbreitung
T3a Einseitig extrakapsulär, Samenblasen frei
T3b Samenblasen befallen
T4 Tumor fixiert oder mit Infiltration anderer Nachbarstrukturen als Samenblasen

Bemerkung: T2 und T3 wird ab 1997 nicht mehr inT2c unterteilt
T4 wird ab 1997 nicht mehr in T4a und T4b unterteilt
N Klassifikation

Regionäre Lymphknoten sind die Lymphknoten des kleinen Beckens

NX Lymphknoten können nicht beurteilt werden
NO Keine regionäre Lymphknotenmetastasen
N1 (1997) Regionäre Lymphknotenmetastasen


M - Fernmetastasen

MX Fernmetastasen können nicht beurteilt werden
Mo Keine Fernmetastasen
M1 Fernmetastasen

Alles gute wünscht Dir

forelle

Laguna
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Granatapfel Paste

Beitragvon Laguna » Di 27 Okt 2009 12:06

Lieber Bass und lieber Forelle

Welche Firma ist Megerle? Ist aus der Schweiz? Habe noch nichts im Internet gefunden.

Ich kaufe meine Granatapfel Paste beim Markt am Hauptbahnhof Zürich. Der findet immer am Mittwoch bis 20 Uhr statt. Dieser Herr verkauf allerlei wie Datteln oder Pistatien aus dem persischen Raum.

Forelle habe eine Frage: Ist die Frucht Granatapfel genau so wirkungsvoll wie die Paste? Ich habe sie sehr gern und kaufe sie bei den türkischen Läden z.Z. für 2.- Stück.

Gruss
laguna

forelle
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Granatapfel Paste

Beitragvon forelle » Di 27 Okt 2009 22:08

Hallo Freunde

Im Internet findet ihr unter dem Namen Megerle, Topfruits – Aprikosenkerne, usw. Bei dieser Firma habe ich die bitteren Aprikosenkerne bezogen.
Topfruits ist eine sehr seriöse Firma.
Michael Megerle hat wegen der Krebskrankheit seiner Frau neue Wege gesucht und auch gefunden. Das ist die Begründung meiner Angabe hier.

Die Paste des Granatapfels zeigt am besten seine Wirkung, weil die ganzen Äpfel extrahiert und zu einer Paste gekocht und sterilisiert verkauft wird.
Die Paste findet in der orientalischen Küche der Äegipter, Türken, Inder usw. täglich Anwendung!

Im Internet könnt ihr unter:
„Granatapfel Polyphenole hemmen Prostatakrebs“
einen Bericht von Dr. Bettina Jung, „abelade“

Viel zeit beim lesen wünscht

forelle

bass
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Dr.Jacobs Granatapfel Elixier

Beitragvon bass » Fr 30 Okt 2009 5:27

Hallo Laguna, hallo Forelle

Ich habe mir das Granatapfelelixier von Dr.Jacobs besorgt.

Liebe Grüsse
Bass, 52J.


Anmerkung der Admin:
wir haben den Link gelöscht, da wir keine Reklame im Forum möchten.
Wenn sich jemand dieses Elixier besorgen möchte und die Adresse nicht findet, kann er oder sie sich direkt via P-Nachricht an den Autor wenden.

hanslimaa
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Nach dem Da Vinci...

Beitragvon hanslimaa » Mi 9 Dez 2009 18:58

Lieber Bass,

Ende April letzten Jahres (2008) wurde der Da Vinci auch bei mir eingesetzt, die Operation war erfolgreich, aber im September stieg der PSA wieder zügig an auf 1,8 - ein CT liess deutlich einen Tumorrest erkennen worauf alle Fachleute örtliche Bestrahlung der "Prostataloge" empfahlen plus zusätzlich die "Testosteron-ablative Hormonkur" mit Zoladex. Im November letzten Jahre begann ich mit der Hormonkur und mit Bestrahlungen (5x pro Woche, total 38x), es ging mir gut dabei, vielleicht auch wegen der komplementärmedizinischen Zusatzmassnahmen (Iscador -Spritzen alle 2 Tage, täglich SELEN und dann vorallem das ganz neu entwickelte OM24 (Grüntee-Wirkstoff in Tablettenform, von der ETH entwickelt). Die Hormonkur hat eher schwierige Nebenwirkungen (Wallungen, Brustwachstum - musste mit Bestrahlungen gestoppt werden- , weibliche Oberschenkel, totaler Verlust aller Libido) und ich werde im kommenden Frühjahr nach rund 15 Monaten damit eine Pause machen um wieder etwas mehr zu werden, wie ich als Mann früher war.
Der PSA ist dafür aber von 0,24 nach den Bestrahlungen auf jetzt 0,09 gesunken - ob das dann nach Absetzen der Hormonbremse so bleibt, ist das Risiko, das ich eingehen will.
Wünsche dir viel Zuversicht und Lebensfreude (täglich 10 Minuten herzhaft lachen sei die beste Medizin)


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