Hodenhochstand beidseitig = erhöhter Prostatakrebs - Risiko?


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Martin_
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Hodenhochstand beidseitig = erhöhter Prostatakrebs - Risiko?

Beitragvon Martin_ » Do 5 Jan 2012 17:38

Hallo:

Wenn Jemand als Kind (Baby) von Hodenhochstand bis 14. Lebensjahr betroffen war und die Sache dann im 14. Lebensjahr nur operiert worden und die Hoden (oder besser gesagt die Reste davon) in ihre Plätze runter geholt worden sind, besteht dann hier für diesen Betroffenen ein erhöhtes Prostata - Krebsrisiko? Hier ist das Testosteron des Betroffenen niedrig, das ist vielleicht auch logisch, weil die Hoden so lange im Bauch waren.

Die Frage war hier nach Prostata - Krebsrisiko, ist es unter diesen Bedingungen erhöht?
Danke

Gruß
Martin

Fabiola
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Hodenkrebsrisiko kann erhöhte sein

Beitragvon Fabiola » Mo 9 Jan 2012 17:29

Guten Tag Martin

Das Risiko an einem Prostatakrebs zu erkranken ist bei einem Hodenhochstand nicht erhöht. Der Hodenhochstand kann jedoch ein Risikofaktor für Hodenkrebs sein. Es gibt keine eindeutige Erklärung für die Entstehung von Krebs. Gewisse Faktoren können das Erkrankungsrisiko erhöhen, führen jedoch nicht bei allen Betroffen zu Krebs. Die meisten Faktoren sind vom einzelnen Menschen kaum beeinflussbar.

Wichtig ist, dass junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren ihre Hoden regelmässig abtasten. Verhärtungen oder Knoten im Hoden, sowie Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit sollten immer ärztlich abgeklärt werden.

Mit freundlichen Grüssen
Fabiola
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Martin_
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Antwort für Fabiola

Beitragvon Martin_ » Mo 9 Jan 2012 17:35

Hallo Fabiola :

Vielen Dank für Antworten.

Viele Grüsse

Martin.

forelle
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Erhöhtes Risiko in der ehemaligen Lage!

Beitragvon forelle » Mo 9 Jan 2012 20:12

Hallo Martin

Als PK betroffener wurde ich auf deine frage hellhörig und habe einen betreffenden Artikel gefunden.

Folgende Faktoren können das Hodenkrebsrisiko erhöhen:

Risikofaktor: Hodenhochstand
Ein gesicherter Risikofaktor für Hodenkrebs ist der Hodenhochstand. Hodenhochstand bedeutet, dass der Hoden nicht wie üblich im Laufe der Embryonalzeit in den Hodensack abgestiegen (deszendiert) ist. Liegt eine so genannte Hodenfehllage – wie Bauch-, Leisten- oder Gleithoden (Maldescensus testis) – vor, ist das Risiko, später an einem Tumor im Bereich des nicht abgestiegenen oder aber auch des anderen, abgestiegenen Hodens zu erkranken, um das 10-fache erhöht. Ein erhöhtes Risiko bleibt auch bestehen, wenn eine korrigierende Operation im Kindesalter erfolgt.

Dennoch sollte bei bestehender Hodenfehllage frühzeitig eine ausgleichende Behandlung erfolgen – am besten innerhalb der ersten beiden Lebensjahre –, um den Hoden besser tasten zu können und die Zeugungsfähigkeit zu erhalten. Wurde eine Korrektur im Kindesalter versäumt, ist es ratsam, einen nicht tastbaren Hoden aus Sicherheitsgründen im Erwachsenenalter entfernen zu lassen.

Risikofaktor: erbliche Faktoren
Eine genetische Veranlagung zur Entwicklung von Hodenkrebs kann offensichtlich vererbt werden. Das Risiko ist hierbei höher wenn man einen Erkrankten Bruder hat, als wenn man der Sohn eines Hodentumorpatienten ist, was auf eine X-chromosomale Assoziation hinweist.


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Quellen:
P. Albers, S. Krege, C. Bokemeyer et al.: Hodentumoren, in: Kurzgefasste interdisziplinäre Leitlinien, Deutsche Krebsgesellschaft (Hrsg.), W. Zuckschwerdt Verlag 2008
H.-J. Schmoll. K. Höffken, K. Possinger (Hrsg.): Kompendium Internistische Onkologie, Springer Verlag 2006

Fachliche Beratung
Prof. Dr. Mark Schrader
Klinik für Urologie und Kinderurologie
Universitätsklinikum Ulm


Alles Gute

forelle


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