PSA-Wert nach OP


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11Heaven11
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PSA-Wert nach OP

Beitragvon 11Heaven11 » Fr 28 Jun 2013 21:54

Liebe Forumteilnehmer, liebe Forumteilnehmerinnen

Vorgängig zum meiner Prostata-OP (PSA-Wert: 14) wurde anfangs April 2013 eine CT durchgeführt, um festzustellen, ob nicht bereits in Nebenbereichen oder in den Knochen Ableger von Metastasen vorhanden sind. Die CT hat darauf keinen Nachweis ergeben. Die Aussicht, dass sich der Tumor explizit auf die Prostata beschränkt, gab mir Zuversicht, mit guten Chance aus dieser Sache herauszukommen. Die OP selber ist sehr gut verlaufen.

Die Nachmessung des PSA-Wertes nach 5 weiteren Wochen ergab dann einen PSA-Wert von 3.8! Mein Urologe war ob diesem Resultat sehr überrascht und ordnete die Wiederholung einer Blutentnahme. Der zweite ermittelte Wert bestätigte die erste Messung (4.0).

Um einen genaueren Aufschluss zu erhalten, wurde für mich eine PetCT angeordnet. Auf den tiefenwirksamen Bildern hat man nun bei mir in einem Lymphknoten im Beckenbereich einen Tumor lokalisiert (mit flauer Metastasierung).

Nachdem ich nach der OP, was die Histologie betraf, einen sehr guten Bescheid erhalten hatte (überall kein Nachweis von maligner Zellen), bin ich verunsichert und in Sorge für die vorgeschlagenen Therapien:

Vorgesehen ist eine Strahlentherapie in Kombination mit einer Antihormontherapie. Die Hormontherapie habe ich diese Woche bereits gestartet mit der ersten Spritze (während 2 Jahren, alle 3 Monate). Überlappend dazu für 14 Tage nehme ich Casodex 50mg. Die Strahlentherapie startet in 4 Wochen (30x).

Aus der nun begonnenen Hormontherapie verspüre ich (noch) keine Nebenwirkungen.

"Die Zusatzschlaufe", welche ich gehen muss, ist nicht leicht aber ich will zuversichtlich bleiben:

Wer kann mir Zuspruch, eigene gemachte Erfahrungen, Ratschläge oder positive Erkenntnisse aus einer ähnliche Situation zukommen lassen? Was sind allenfalls alternative Möglichkeiten zu den eingeleiteten Therapien? Günstige Beeinflussung aus der Ernährung?

Ich bin 53-jährig, sehr sportlich.

Herzlicher Gruss und vielen Dank für eine Rückmeldung

11Heaven11

Hvielemi
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Zweite Chance

Beitragvon Hvielemi » Fr 28 Jun 2013 22:57

Lieber Heaven

Was Du nicht berichtet hast, ist dein Gleason-Score.
Vermutlich ist der eher hoch, also >7.
Dann besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch
schon bei tiefem PSA-Wert Metastasen gebildet haben
können. Dies kann schon jahrelang vor der Erstdiagnose
Erfolgt sein und findet unabhängig vom T-Staging statt.
Gut ist, dass diese im PET-CT lokalisiert werden konnten.
Das gewählte Vorgehen, mit Androgendeprivation (AHT) das
Wachstum zu stoppen und dann den Knoten gezielt zu
bestrahlen und auch die benachbarten Lymphbahnen,
ist wohl die einzige Therapie, bei der mit Heilung gerechnet
werden kann. Alternativen gibt es kaum in dieser Situation.
Nach der Radiatio wird man die AHT noch einige Monate
weiterführen. Der Erfolg der Behandlung wird daher erst
sichtbar, nachdem auch die AHT abgeklungen ist, also
etwa 6 Monate nach der letzten 3-Monats-Spritze.

Ernährungsseitig kannst Du nicht viel gegen den
Krebs tun, aber eine abwechslungsreiche Kost tut
Dir in jedem Falle gut und erhöht die Lebens-
qualität. Auch mit Bewegung, Wandern, Sport
entsprechend der körperlichen Möglichkeiten tust
Du Dir Gutes. Das kannst Du gut brauchen während
der AHT, zum Ausgleich der Einschränkungen, die
mit dieser Therapie verbunden sind.

Nach der an sich gut verlaufenen OP wünsche ich Dir
auch noch eine erfolgreiche Zweittherapie!

Carpe diem!
Hvielemi ...

... der nach RPE ohne die Chance einer Radiatio nun
im dritten Jahr AHT steckt.

11Heaven11
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Gleason-Score

Beitragvon 11Heaven11 » Sa 29 Jun 2013 14:49

Salve Hvielemi

Vielen Dank für deine Ausführungen.

Ja, deine Annahme ist richtig: Gleason Score war bei 4+3 (7b).

Gib es eine Erklärung/Deutung, weshalb der Lymphknoten bei mir anlässlich der CT nicht lokalisiert/gesehen wurde? - Immerhin will man ja vorsichtshalber bei einer CT die Wahrscheinlichkeit weiterer Metastasen (z.B. in den Knochen) vorbeugen.

Ich wünsche dir ebenfalls weiterhin viel Kraft und Zuversicht!

Lieber Gruss

Heaven

Hvielemi
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Beitragvon Hvielemi » Sa 29 Jun 2013 18:01

Lieber Heaven

Ja, es gibt eine ganz einfache Erklärung dafür, dass beim CT die vergrösserten Lymphknoten nicht gesehen wurden:

Die Bilder von CT und auch MRI zeigen Dichteunterschiede an, etwa vergleichbar mit der Helligkeitsskala einer Schwarzweiss-Foto.
Wäre gesundes Gewebe grün und Krebs rot, würde man beides grau sehen.

Das PET-CT zeigt zwar auch wieder ein S/W-CT, aber darübergelagert ein Bild jener Körperregionen, die den verwendeten Tracer absorbieren. Dein Bild wurde wohl mit Cholin gemacht, das von Zellen absorbiert wird, die einen besonders aktiven Stoffwechsel haben. Das sind u.a. Krebszellen, weil die sich öfter teilen als gesunde Zellen. Durch die Überlagerung erscheint das Bild zweifarbig, wobei oranges " leuchten" im ansonsten grauen Bild Krebsverdacht signalisiert.

Ich wünsch Dir ja von Herzen, dass Du nie wieder so ein Bild brauchen wirst, aber es mag dennoch interessieren, dass in Heidelberg bei Prof. Haberkorn ein Tracer verwendet wird, der im PET den Prostatakrebs direkt abbildet. Was also farbig leuchtet ist fraglos Prostatakrebs. Dieses neuartige PSMA-PET wird dort mit CT - jüngst auch mit MRT - überlagert. Ein paraaortaler Knoten sieht dann bei PSA 4ng/ml so aus:
Bild
Viel offensichtlicher geht es nicht, wobei dieser Knoten auch im CT alleine sichtbar war als diffuses Etwas.

Carpe diem!
Hvielemi



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