guten Abend allerseits
ich bin 50 Jahre alt.
im April hatte ich zum 3 Mal einen PSA-Wert von 24.2ng/ml, bei der Biopsie ein Gleason von 4+4=8. Anfangs Juli hatte ich eine radikale da Vinci OP ohne Nervenschonung. Entfernung der befallenen Samenblasen und Leiter sowie 26 Lymphknoten, nicht befallen. CT- und Szintigraphie alles sauber. TNM-Stadium, P-Operativ, pT3c pN0 L1 Pn1, R1;G3. jetzt war 6 Wochen nach der OP der PSA-Wert bei 7.04ng/ml und 12 Wochen später auf 10.25ng/ml.
letzte Woche war ich wieder im CT und Szintigraphie, aber noch keinen Bericht erhalten.
Was können die Ursachen dafür sein. wie sollte am Besten weiter gefahren werden? Wie hoch kann der PSA-Wert überhaupt steigen?
gruss und Dank im Voraus
Anstieg PSA-Wert
Moderations-Bereich
PSA
Guten Tag Marcellinio,
Ihre Anspannung ist verständlich und Sie suchen Antwort auf viele Fragen. Auf die meisten wird nur der behandelnde Arzt antworten können. Ich hoffe, Sie müssen nicht mehr lange auf die Besprechung des CT’s und der Szintigraphie warten. Deren Resultate wird die zukünftige Therapie beeinflussen. Prostatakrebs kann auch in einem lokal ausgedehnten Stadium medikamentös behandelt werden.
Noch zu Ihrer Frage zum PSA: Der PSA kann im Prinzip unlimitiert steigen. Wichtig ist nicht unbedingt die Höhe des PSA, ausser bei der Diagnosestellung, sondern vor allem die Verdoppelungszeit nach einer Behandlung und einem Ansprechen auf die Therapie, basierend auf dem tiefsten Ausgangswert nach der Behandlung.
Ich wünsche Ihnen Alles Gute und vielleicht lesen wir ja wieder von Ihnen.
Freundliche Grüsse
Irma, Moderatorin
Ihre Anspannung ist verständlich und Sie suchen Antwort auf viele Fragen. Auf die meisten wird nur der behandelnde Arzt antworten können. Ich hoffe, Sie müssen nicht mehr lange auf die Besprechung des CT’s und der Szintigraphie warten. Deren Resultate wird die zukünftige Therapie beeinflussen. Prostatakrebs kann auch in einem lokal ausgedehnten Stadium medikamentös behandelt werden.
Noch zu Ihrer Frage zum PSA: Der PSA kann im Prinzip unlimitiert steigen. Wichtig ist nicht unbedingt die Höhe des PSA, ausser bei der Diagnosestellung, sondern vor allem die Verdoppelungszeit nach einer Behandlung und einem Ansprechen auf die Therapie, basierend auf dem tiefsten Ausgangswert nach der Behandlung.
Ich wünsche Ihnen Alles Gute und vielleicht lesen wir ja wieder von Ihnen.
Freundliche Grüsse
Irma, Moderatorin
dein Befund
Lieber Marcellino
Das wichtigste an deinem Pathologiebericht ist das N0 !
Das heisst, dass die bei der OP entnommenen Lymphknoten nicht vom Krebs befallen sind. Der nicht sehr schnelle PSA-Anstieg (Verdoppelungszeit über 4 Monate) passt gut zu dem R1-Befund, nämlich, dass das Krebsgewebe nicht vollständig entfernt worden ist, der Schnittrand also den Tumor teilt. Da könnte man jetzt mit einer "Salvage"-Bestrahlung diese Tumorresten zerstören.
Mit dem CT suchte man nach Weichteil-Läsionen in der Umgebung der Prostataloge, mit der Szintigraphie nach Befall von Knochen. Wenn da nichts gesehen wird, was als Quelle für den hohen PSA in Frage kommt, kann man entweder die Prostataloge "blind" bestrahlen, oder man sucht weiter mit einem PET/CT, oder PET/MRI mit dem Tracer Cholin. Noch bessere Bilder gibt es mit dem PSMA-Tracer, jedoch zunächst nur in Heidelberg oder Ulm.
Lade Dir die "Patientenleitlinien Prostatakrebs I und II" von krebsgesellschaft.de runter und lies die aufmerksam, noch BEVOR Du die Bilder besprichst. Denn als informierter Patient stellst Du die besseren Fragen.
Und sei Dir bitte bewusst, dass nur die vollständige Entfernung oder Zerstörung ALLER Krebszellen Heilung bringt. Medikamentöse Therapien sind allesamt palliativ, also lindernd und verzögernd, aber eben niemals heilend.
Mit dem N0-Befund hast Du noch eine Chance, aber keine Garantie auf Heilung. Lass uns wissen, was die Bilder sagen.
Grüsse von einem, dem es vor drei Jahren nicht mehr zur Heilung reichte, und der heute wiedermal eine schöne Bergwanderung genoss.
Carpe diem!
Hvielemi
Das wichtigste an deinem Pathologiebericht ist das N0 !
Das heisst, dass die bei der OP entnommenen Lymphknoten nicht vom Krebs befallen sind. Der nicht sehr schnelle PSA-Anstieg (Verdoppelungszeit über 4 Monate) passt gut zu dem R1-Befund, nämlich, dass das Krebsgewebe nicht vollständig entfernt worden ist, der Schnittrand also den Tumor teilt. Da könnte man jetzt mit einer "Salvage"-Bestrahlung diese Tumorresten zerstören.
Mit dem CT suchte man nach Weichteil-Läsionen in der Umgebung der Prostataloge, mit der Szintigraphie nach Befall von Knochen. Wenn da nichts gesehen wird, was als Quelle für den hohen PSA in Frage kommt, kann man entweder die Prostataloge "blind" bestrahlen, oder man sucht weiter mit einem PET/CT, oder PET/MRI mit dem Tracer Cholin. Noch bessere Bilder gibt es mit dem PSMA-Tracer, jedoch zunächst nur in Heidelberg oder Ulm.
Lade Dir die "Patientenleitlinien Prostatakrebs I und II" von krebsgesellschaft.de runter und lies die aufmerksam, noch BEVOR Du die Bilder besprichst. Denn als informierter Patient stellst Du die besseren Fragen.
Und sei Dir bitte bewusst, dass nur die vollständige Entfernung oder Zerstörung ALLER Krebszellen Heilung bringt. Medikamentöse Therapien sind allesamt palliativ, also lindernd und verzögernd, aber eben niemals heilend.
Mit dem N0-Befund hast Du noch eine Chance, aber keine Garantie auf Heilung. Lass uns wissen, was die Bilder sagen.
Grüsse von einem, dem es vor drei Jahren nicht mehr zur Heilung reichte, und der heute wiedermal eine schöne Bergwanderung genoss.
Carpe diem!
Hvielemi
-
- Beiträge: 2
- Registriert: Di 29 Okt 2013 19:33
Runde 3
hallo zusammen, bin wieder da. (;-)
Die Bilder haben eigentlich nichts schlaues, resp. aufbauendes ausgesagt.
Beurteilung:
Etwas kleiner imponierender jedoch weiterhin pathologisch vergrösserter Lymphknoten parailiakal links sowie kleine kugelig konfigurierte Lymphknoten retroperitonal, nicht pathologisch vergrössert. Metastasen nicht ausgeschlossen. kein Hinweis auf Lokalrezidiv. Prominente und teilweise grenzwertig gross Lymphknoten entlang der Vena masenterica.....
so, und nächste Woche beginne ich mit der Hormontherapie und im Januar mit der Bestrallung. mal schauen was das ganze bringt.
Gehe nächste Woche wieder 50% arbeiten. Habe noch Nachwehen von der OP.
Aber wie heisst es so schön, wenn du ab 50 aufstehst und keine Schmerzen hast bist du tot!! Ok, so habe ich wieder einen neuen Kollegen. (:-)
Schönen Abend und Wochenende
Die Bilder haben eigentlich nichts schlaues, resp. aufbauendes ausgesagt.
Beurteilung:
Etwas kleiner imponierender jedoch weiterhin pathologisch vergrösserter Lymphknoten parailiakal links sowie kleine kugelig konfigurierte Lymphknoten retroperitonal, nicht pathologisch vergrössert. Metastasen nicht ausgeschlossen. kein Hinweis auf Lokalrezidiv. Prominente und teilweise grenzwertig gross Lymphknoten entlang der Vena masenterica.....
so, und nächste Woche beginne ich mit der Hormontherapie und im Januar mit der Bestrallung. mal schauen was das ganze bringt.
Gehe nächste Woche wieder 50% arbeiten. Habe noch Nachwehen von der OP.
Aber wie heisst es so schön, wenn du ab 50 aufstehst und keine Schmerzen hast bist du tot!! Ok, so habe ich wieder einen neuen Kollegen. (:-)
Schönen Abend und Wochenende
Schade, lieber Marcellino,
das mit dem R0-Befund war also nichts. Die erfreuliche Seite ist, dass trotz
R1 kein Lokalrezidiv nachgewiesen werden konnte.
Nun beginnst Du mit der Antihormontherapie (AHT), also wohl Bicalutamid.
Das wird den PSA-rasch senken und die Knoten verkleinern als
Vorbereitung für die Bestrahlung. Nach der Bestrahlung wirst Du die AHT
noch ein halbes bis zwei Jahre weiter bekommen und dann einmal absetzen.
Erst dann wird sich zeigen, ob die Bestrahlung heilenden Erfolg hatte, also
der PSA nicht mehr ansteigt.
Falls nicht, hast Du immerhin eine weitere Reduktion der Tumormasse
erreicht, sodass die Therapie in jedem Fall ein Gewinn sein wird für Dich.
Alles Gute und geringst mögliche Nebenwirkungen auf den Darm
wünscht Dir
Hvielemi
R1 kein Lokalrezidiv nachgewiesen werden konnte.
Nun beginnst Du mit der Antihormontherapie (AHT), also wohl Bicalutamid.
Das wird den PSA-rasch senken und die Knoten verkleinern als
Vorbereitung für die Bestrahlung. Nach der Bestrahlung wirst Du die AHT
noch ein halbes bis zwei Jahre weiter bekommen und dann einmal absetzen.
Erst dann wird sich zeigen, ob die Bestrahlung heilenden Erfolg hatte, also
der PSA nicht mehr ansteigt.
Falls nicht, hast Du immerhin eine weitere Reduktion der Tumormasse
erreicht, sodass die Therapie in jedem Fall ein Gewinn sein wird für Dich.
Alles Gute und geringst mögliche Nebenwirkungen auf den Darm
wünscht Dir
Hvielemi
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