Bestrahlen nach Prostataresektion pro/contra


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Ahawa
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Bestrahlen nach Prostataresektion pro/contra

Beitragvon Ahawa » Di 21 Jan 2014 14:09

Guten Tag zusammen

Mir (50) wurde bei einem Score von 3/4 die Prostata und div. Lymphe entnommen. Mir geht es gefühlt sehr gut und ich habe weder Inkontinenz noch sexuelle Disfunktionen

Ich hatte 6 mt PSA < 0.03 dann Anstieg auf 0.09, 0.1, 0.13 und 0.13

Nun zu meinen Fragen:

- Wer hat Erfahrung mit Bestrahlung - eher ja oder nein weil zu früh?

- Welche Lebensmittel ausser Zucker sind abträglich?

Ich bedanke mich vorab für allfällige Rückmeldungen

Bruno

forelle
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Bestrahlen nach Prostataresektion pro/contra

Beitragvon forelle » Di 21 Jan 2014 23:43

Werter Ahawa

Im Jahr 2004 (OP 2001)habe ich mir dieselbe Frage gestellt:
Nachbestrahlen Ja oder nein? Ich habe damals eine Strahlentherapie abgelehnt, und mich zu einer Hormontherapie mit „Sistosterol mix“ entschlossen, die ich noch heute mit erfolg anwende!

Ohne angaben Deiner bisherigen Krankengeschichte ist es schwierig zu Antworten.

Fragen, die Sie im Zusammenhang mit der Abklärung des PSA-Anstiegs mit Ihrem Arzt besprechen sollten:

Gibt es bei mir für die Erhöhung des PSA-Wertes eine andere Erklärung als ein
Wiederauftreten des Prostatakarzinoms?

Dein Urologe ist verpflichtet, dich ausführlich zu informieren wie die OP verlaufen ist,
ob Probleme eingetreten sind und warum der PSA-Wert nach der OP zu hoch ist!

PSA-Wert nach Prostatektomie!

Nach einer Therapie des Prostatakarzinoms sinkt der PSA-Wert schnell im Blut ab. Die PSA-Bestimmung ist deshalb eine der wichtigsten Methoden zur Therapiekontrolle und sollte immer im gleichen Labor und engmaschig durchgeführt werden.
Das Ausmass der PSA-Absenkung hängt vom Krankheitsstadium bei Therapiebeginn und der durchgeführten Behandlung ab.
So muss z.B. nach einer radikalen Prostatektomie (offen oder Laparoskopisch) der PSA- Wert auf 0 ng/ml unter der Nachweisgrenze liegen, sonst blieben Prostata Zellen übrig die PSA Produzieren. Alles andere ist Illusion!
Ein ansteigen des PSA –Wert über 0,0 ng/mI deutet auf noch vorhandene Prostata Zellen hin. Steigt der PSA weiter an, muss mit einem gelegentlichen Rezidiv gerechnet werden. Eine weitere Therapie ist unumgänglich.

Verlange vom Urologen sämtliche bisherige Medizinische Untersuchungsberichte: PSA verlauf vor der OP, OP-Bericht, Pathologie bericht der Biopsie und des Prostatapräparaten.
Die Pathologieberichte müssen das TNM-System und die Gleason -Summe enthalten.
Beispiel eines Tumorstadium: pT3a, pNO, MX, G3/G2 Gleason Score 7 (4+3)

Jeder betroffene muss selber entscheiden, ob er seine Daten hier niederschreiben möchte.

Die Gleason- Summe oder auch Gleason- Score, benannt nach dem Amerikanischen Arzt Dr. Donald Gleason, wird als Summe zweier zahlen, der Gleason- Grade, angegeben, z. B. 2+3. dabei bedeutet die erste Zahl der Gleason- Grad des entarteten Zelltyp, der in den Biopsonaten am häufigsten
(55 bis 95 Prozent) vorgefunden wurde, die zweite Zahl steht für den Zelltyp, der am zweithäufigsten (von fünf bis 45 Prozent) vorkam.
Der Differenzierungsgrad sagt etwas aus über die Entwicklungsstufe des Tumors im Ausgangsgewebe. Man unterscheidet vier verschiedene Differrenzierungsgrade:

Differenzierung Gleason - Summe

G 1 Gut differenziert = wenig aggressiv 2 3 4

G 2 Mässig differenziert = mässig aggressiv 5 - 6

G 3 Schlecht differenziert = sehr aggressiv 7 8 9


TNM – System Tabelle

Die Aggressivität der Biopsie Proben werden anhand des TNM- System Tabelle
nach WHO bestimmt. Damit ist aber nichts darüber ausgesagt, wie weit die Prostata tatsächlich befallen ist.

T bezeichnet die Tumorausbreitung in der Prostata und ihrer direkter Umgebung

N steht für die Zahl und Lokalisation der befallenen Lymphknoten und

M benennt Auftreten und Lokalisation von Fernmetastasen in anderen Organen.

TNM - Klinische Klassifikation

T - Primärtumor

TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0 Kein Anhalt für Primärtumor

T1 Tumor weder tastbar noch Bildgebend sichtbar

T1a Zufälliger Befund, <5% des reserzierten Gewebes
T1b Zufälliger Befund, >5% des reserzierten Gewebes
T1c Diagnose durch Nadelbiobsie

T2 Tumor begrenzt auf Prostata
T2a < Hälfte eines Lappen
T2b Beide Lappen

T3 Extrakapsuläre Ausbreitung
T3a Einseitig extrakapsulär, Samenblasen frei
T3b Samenblasen befallen

T4 Tumor fixiert oder mit Infiltration anderer Nachbarstrukturen als Samenblasen

Bemerkung: T2 und T3 wird ab 1997 nicht mehr inT2c unterteilt
T4 wird ab 1997 nicht mehr in T4a und T4b unterteilt


N Klassifikation

Regionäre Lymphknoten sind die Lymphknoten des kleinen Beckens

NX Lymphknoten können nicht beurteilt werden
NO Keine regionäre Lymphknotenmetastasen
N1 (1997) Regionäre Lymphknotenmetastasen


M - Fernmetastasen
MX Fernmetastasen können nicht beurteilt werden
Mo Keine Fernmetastasen
M1 Fernmetastasen


forelle

Hanspi2000
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Lebensmittel

Beitragvon Hanspi2000 » Fr 24 Jan 2014 0:53

Hallo Ahawa
Ich hatte im Jahr 2000 genau das gleiche Problem. Nach einem Jahr entschloss ich mich die Bestrahlung durchzuführen. Leider kam es dann 2 Jahre später zu einem Wiederanstieg. Meine Werte verdoppelten sich im Jahr. Vor 2 Jahren stiess ich auch das Buch Die neue Krebsdiät von Dr. J. Coy. Auch das Buch Krebszellen mögen keine Himbeeren habe ich gelesen. Mich überzeugte dieser Ansatz sehr. Seit 2 Jahren nun esse ich die fast Kohlenhydratfreie Diät nach diesen Beiden Autoren. Ich konnte so meinen Anstieg der Krebszellen resp. des PSA halbieren. Die übrigen Blutwerte sind alle sehr gut wie kaum jemals zuvor.
Wenn Du mehr wissen möchtest schreibe mir doch. Gerne kann ich Dir weitere Informationen geben.
Ich würde es zuerst mit der Diät versuchen und anschliessend Bestrahlen. Bei diesen Werten kann man sich ruhig etwas Zeit lassen...

Hvielemi
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Daten?

Beitragvon Hvielemi » Fr 24 Jan 2014 14:38

Lieber Bruno

Mit Coy, Himbeerdiät und Zuckerverzicht ist es vielleicht möglich,
Die Verdoppelungszeit deines Rezidivs zu verlängern, den
Krebs kannst Du damit aber nur verlangsamen, nicht stoppen.

Je nach verbliebener Lebenserwartung und Anstiegsgeschwindigkeit
mag dies ausreichend sein, um dereinst friedlich mit,
aber nicht an dem Krebs zu sterben.

Bist Du aber jünger und die Verdoppelungszeit des PSA kürzer,
könntest Du in die Situation geraten, dass dich der Krebs
'überholt', was in sehr hässlichen Szenarien enden kann.

Aufgrund der sehr knappen Datenlage ist es vollkommen unmöglich,
Dir hier im Forum eine Antwort zu geben, ausser eben die beiden
Extremfälle zu skizzieren. Forelle hatte oben aufgezeigt, was da alles
relevant sein kann.

Carpe diem!
Hvielemi


PS:
Den besten Himbeerstrudel gibt es übrigens auf der Dalmatischen Insel Krk.
Egal, ob Du ihn als Diät oder aus purer Lebensfreude und Genuss zu Dir nimmst.

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Da bin ich voll einverstanden!

Beitragvon Hanspi2000 » Fr 24 Jan 2014 16:06

Ja es ist so. Ich denke jeder muss für sich den richtigen Weg finden. Dazu braucht es viele Informationen um sich eine Meinung bilden zu können. Ich fand die Theorie Dr. Coy und Prof. Béliveau schlüssig. Nachträglich gab mir "Das Antikrebsbuch" von Dr. med Servan-Schreiber nochmals eine Bestätigung. Mein Urologe war begeistert von meinen Resultaten. Sein Seufzer "Wenn das nur einmal publiziert würde" stimmt nachdenklich. Servan-Schreiber hat in seinem Buch ein Literaturverzeichnis von 27 Seiten wissenschaftlicher Berichte aufgeführt. Unser Tessiner Onkologe Cavalli hingegen schreibt in seinem neusten Buch 1/2 Seite zur Ernährung und das es keine relevanten Studien gibt.
Für mich bleibt nur noch die Hormontherapie. Aber ich bin sehr froh, konnte ich mein Schicksal beeinflussen. Wenn es so weitergeht brauche ich diese Therapie wohl nicht...

forelle
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Hormontherapie.

Beitragvon forelle » Sa 25 Jan 2014 0:31

Hallo Hanspi2000

Du schreibst:
„Für mich bleibt nur noch die Hormontherapie. Aber ich bin sehr froh, konnte ich mein Schicksal beeinflussen. Wenn es so weitergeht brauche ich diese Therapie wohl nicht“...

Frage: Welche Hormontherapie kommt für dich in frage:
Eine Chemische, oder eine Alternative mit Phytotherapie?

Das Ziel jeder weiteren Therapie ist, dass die vorhandenen Krebszellen nicht Hormonrefrektär werden!

Im Gegensatz zur Schulmedizinischen Hormontherapie mit grossen Nebenwirkungen kann eine Phytotherapie-Therapie mit einer Phytoöstrogen Kombination mehrmals durchgeführt werden.

Auch durch eine operative Entfernung der Hoden, Orchiektomie genannt, spricht der PSA-Wert nur kurzzeitig an und sollte nie angewendet werden…

Ein Thema über Ernährung könnt ihr im Themenbereich: Ernährung bei Krebs lesen!

forelle

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Phytotherapie?

Beitragvon Hvielemi » Sa 25 Jan 2014 16:06

Zitat Forelle:

"Frage: Welche Hormontherapie kommt für dich in frage:
Eine Chemische, oder eine Alternative mit Phytotherapie?"

Kannst Du bitte erläutern, welche Phytotherapie das sein soll?
Fakten, Links ...

Danke
Hvielemi

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Hormontherapie

Beitragvon forelle » Sa 25 Jan 2014 23:24

Werter Hvielemi

Meine Phytotherapie ist eine Aeskulap Sistosterol mix Mischung mit verschiedenen Inhaltstoffen die in der TV-Sendung Gesundheit Sprechstunde vom 12.November 2011 mit vor und Nachteilen bestens vorgestellt wurde.
Die Aeskulap Klinik ist die einzige Institution in unserem Land die mit eigener Strategie gegen Hormonunabhängigem Prostatakrebs vorgehen kann!
Anderen Institutionen haben keine gleichwertigen Waffen vorzuweisen. Mit der Lehre von anthroposophischen Therapien kann schnell ansteigender PSA-Wert bzw. Hormonrefrektärer Krebs nicht mit gleichen Ergebnissen behandelt werden.
In der Aeskulap Klinik in Brunnen wird Schulmedizinisch und Komplementär gearbeitet und ist auf der Spitalliste des Kt. Schwyz. Wer ganze Schweiz Grundversichert ist, kann sich dort Ambulant und Stationär behandeln lassen. Patientenberatung Telefon 041 825 49 49

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Östrogen

Beitragvon Hvielemi » So 26 Jan 2014 0:57

Danke, werte Forelle

Ich hab mir die Sendung gleich angesehen auf:

http://www.srf.ch/player/tv/gesundheit- ... ed8b52f930

Die beschriebene Hormontherapie mit Phyto-Östrogenen scheint gem. den Äusserungen von Prof Schuermann immer noch mit denselben Nebenwirkungen behaftet zu sein, wie einst die "Chemische Kastration" mit der man in den 40ern und 50ern nicht nur Prostatakrebs linderte, sondern auch Homosexuelle "heilte" (Alan Turing).

http://www.prostata.de/pca_prostatakrebstherapie.html
"Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) werden in geringer Menge auch beim Mann gebildet und sind für seinen Köper sehr wichtig (s. auch Geschlechtshormone). In höherer Dosis zur Behandlung eingesetzt wirken sie über verschiedene Mechanismen, unter anderem über eine Hemmung der LH-RH-Freisetzung und somit eine Senkung des Androgenspiegels auf Kastrationsniveau nach 3-9 Wochen (vgl. Abbildung oben). Sie waren die erste Möglichkeit der medikamentösen Kastration als Ersatz für die Orchiektomie und erwiesen sich als gleich wirksam. Neben den erwarteten Nebenwirkungen (s. unten) traten jedoch dosisabhängig auch vermehrt solche des Herz-Kreislauf-Systems auf, so dass man Östrogene heute kaum noch verwendet."

Mit einer sorgfältigen Kontrolle dieser Nebenwirkungen ist das wohl heute besser einsetzbar. Man fragt sich aber warum, wenn der Testosteronspiegel auch mit LHRH-Analoga auf Kastrationsniveau gesenkt werden kann, ohne die Blutverdünnung zur Kontrolle drohender Thrombosen und Lungenembolien (Schuermann).

Ich nehme übrigens seit kurzem zu LHRH-Analogon und Casodex eine geringe Östrogen-Dosis über Pflaster (Systen 25), um die Hitzewallungen zu mindern. Es scheint zu wirken.

Da wäre schon zu prüfen, ob man nicht ganz auf Östrogene umsteigen soll,
wenn nur diese Blutverdünnung nicht nötig wäre ...

Hvielemi

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Thrombosen Gefahr?

Beitragvon forelle » So 26 Jan 2014 15:43

Guten Tag,

Das beschriebene Produkt wird mit Erfolg bei Hormonrefrektärem PK eingesetzt.

In der Aeskulap Hauszeitung „compliment“ Nr.35 11/2011 wird zusätzlich eine erfolgreiche Prostatakrebsbehandlung im fortgeschrittenen Stadium abgehandelt.

Die von ihnen zitierten Nebenwirkungen sind bei mir bis heute nicht vorhanden.
Regelmässige Kontrollen bestätigen das. Veranlagungen helfen mit Thrombosen zu fördern.
Der Thrombozyten Reverenz Bereich wird zwischen 160-370 10³/µl angegeben.

Im Buch, „ Onkologie integrativ“ (ISBN: 978-3-437-56420-8) von Ben L Pfeifer / Joachim Preiß / Clemens Unger, werden konventionelle und Komplementäre Therapien vorgestellt.

forelle

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Klingt spannend!

Beitragvon Hvielemi » So 26 Jan 2014 16:06

Hier der Link zu dem erwähnten Artikel (Seite 6):

http://www.aeskulap-klinik.ch/documents ... 35_web.pdf

Klingt spannend!

Hvielemi

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Bestrahlung der Prostataloge nach OP

Beitragvon jacekw » Fr 31 Jan 2014 12:02

Prostataloge ist der Ort wo die Prostata vor der OP war. Die Lage der Prostata wird während OP mit “Clips” markiert, was die genaue Festlegung von Bestrahlungsfeld bei Bestrahlungsplanung erleichtert.

Bestrahlung der Prostataloge wird oft als Salvage Strahlentherapie genannt, wird angewendet nach der Operation, wenn Verdacht besteht, dass das Tumorgewebe nicht vollständig entfernt wurde, oder bei einem erneuten PSA Einstieg über 0,2 g/ml.
Die Deutsche S3-Leitlinie empfiehlt eine Bestrahlung der Prostataloge bei Rezidiv bei PSA < 0,50 g/ml.

Prostataloge wird mit 50 Gy bestrahlt je 2 Gy Einzeldosen.

Hier Link dazu: http://prostatakrebs-tipps.de/behandlung/bestrahlung/


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