Prostatakrebs Knochenmetastasen


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Esthii
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Prostatakrebs Knochenmetastasen

Beitragvon Esthii » Di 11 Dez 2018 19:50

Guten Abend,
Mein Vater ist vor 13 Jahren an Prostatakrebs erkrankt. Eine Operation kam nicht mehr in Frage.
Es folgten Bestrahlungen und Hormontherapien.
Irgendwann vor ca 1 1/2 Jahren war der PSA Wert staendig steigend und nicht mehr in den Griff zu kriegen. Knochenmetastasen waren die neue Diagnose. Es folgte eine Xofigo Therapie von 6 Monaten. Man hatte grossen Respekt vor dieser Therapie gleichzeitig auch viele Hoffnungen. Gegen Ende der 6 Monatigen Therapie merkte man schon, dass die nicht ohne Nebenwirkungen an meinem Vater vorbei gingen. Er war duenner und schwaecher geworden. Aber die Hoffnung auf Erfolg mit dieser Therapie war dermassen gross, das er den ganzen Schmerz ausgeblendet hatte.
Umso ernuechternder war der Moment nach dem CT der letzten Therapieeinheit. Das Ergebnis war frustrierend. Die Aerzte meinten....wir haetten und mehr erwartet. Einige Knochenmetastasen waren weg aber mindestens gleichviele neue hatten sich gebildet.
Also quasi Gleichstand.
Es folgten 2 Monate ohne Therapie, schauen wie sich alles entwickelt....
Es geht nun seither rasant abwerts mit meinem Vater. Er hat mitlerweile sehr starke Schmerzen und leidet.
Im Januar will man schauen wie weiter.
Ach ja andere Metastasen in Weichteilen konnte man keine finden.
Mein Vater glaubt immernoch an eine Therapie die
lebensverlaengernd ist etc. Ich habe langsam das Gefuehl dass ihn die koerperlichen Kraefte dazu verlassen. Was gibt es fuer ihn denn ueberhaupt noch fuer Moeglichkeiten? Bin ueber jeden Kommentar dankbar.
Lg Esthii

ErDe
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Re: Prostatakrebs Knochenmetastasen

Beitragvon ErDe » Do 13 Dez 2018 0:03

Hallo Esthii,

dann gibt es noch die Möglichkeit der Radioligandentherapie, von der ich aber nicht weiß, ob sie in der Schweiz überhaupt angeboten wird. Mehr zu dieser Therapie in diesem Text:
http://www.prostatakrebse.de/informatio ... %20Rat.pdf in Kapitel 8.11.7.
Ich habe eben schon in einem anderen thread auf diese Schrift hingewiesen.

ErDe

Musikaharmonie
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Re: Prostatakrebs Knochenmetastasen

Beitragvon Musikaharmonie » Sa 11 Mai 2019 16:28

B17 Krebstherapie bei Dr. Puttich in Darmstadt

ErDe
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Re: Prostatakrebs Knochenmetastasen

Beitragvon ErDe » Mo 13 Mai 2019 14:22

Vitamin B17 und Laetrile sind zwei Namen für dieselbe Sache.

"Vitamin" B17 ist Augenwischerei. Der Stoff wurde ab etwa 1950 in USA hergestellt und als Krebsmedizin beworben, mit im Laufe der Zeit wechselnden Indikationen. Als "Vitamin" wurde er bezeichnet, um ihn als Nahrungsergänzungsmittel erscheinen zu lassen, für dessen Zulassung die US-amerikanische Medikamentenzulassungsbehörde FDA nicht zuständig ist. Vitamin B17/Laetrile ist in den USA trotzdem nicht zur Behandlung von Krebspatienten zugelassen. Gutgläubige amerikanische Patienten reisen darum häufig nach Tijuana (Mexico), um sich behandeln zu lassen = dort ihr Geld abzugeben.

Einer der bekanntesten Laetrile-Patienten war Steve McQueen, der 1980 kurz nach Behandlungsbeginn an Brustfellkrebs verstarb.

Das National Cancer Institute (NCI) hat zwei Studien mit Laetrile durchgeführt. Die erste Studie (1978) war retrospektiv. Die Behandlungsergebnisse von 68 mit Laetrile behandelten Krebspatienten (welche Krebsarten?) wurden denen einer ähnlich zusammengesetzten Vergleichsgruppe gegenübergestellt, die mit einer der damals verfügbaren und wahrscheinlich kaum wirksamen Chemotherapien behandelt worden waren. Die Ergebnisse liessen gemäss der Prüfkommission keinen konkreten Rückschluss auf eine Wirkung von Laetrile bei Krebs zu. 1980 wurden Untersuchungen an 178 Krebspatienten durchgeführt, die an der Mayo-Klinik und drei weiteren Krebszentren mit Laetrile, Vitaminen und Enzymen behandelt wurden. Keiner der Patienten konnte geheilt werden noch konnte eine Stabilisierung des Zustandes der Patienten erreicht werden.

Die von Anhängern proklamierten "Erfolge" mit Laetrile beruhen im Wesentlichen auf nicht nachprüfbaren anekdotenhaften Berichten und Fallbeschreibungen.

(Nach K. Münstedt (Hrsg.), Ratgeber Unkonventionelle Krebstherapien, ecomed Medizin, 2. Auflage 2005, 72,42 €)

Was Ihr mit Eurem Geld macht, ist Eure Sache. Dr. Puttich in Darmstadt hat sicher Verwendung dafür. Aber hier für diesen Mist zu werben, ist unverantwortlich.

ErDe

Stefkeo
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Re: Prostatakrebs Knochenmetastasen

Beitragvon Stefkeo » Mi 11 Dez 2019 14:13

Sehr geehrte Community,

ich bin aus Deutschland und gerade über diese Seite gestolpert. Mein Vater hat auch Prostatakrebs mit Knochenmetastasen. Nach op, Hormontherapie und Chemo wird er jetzt in der MHH Hannover mit der Radionuklidtherapie behandelt. Hat hier jemand in diesem Forum damit Erfahrung? Durch die Radioaktivität des Medikamentes soll man Kontakt mit Kleinkindern vermeiden und einen zwei Meter Abstand einhalten. Mein Bruder hat einen zweijährigen Sohn, den der Opa gerne sehen möchte. Wir sind jetzt in der Zwickmühle.Hat hier jemand Erfahrung mit so einer Situation? LG aus Isenburg

aitangi
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Re: Prostatakrebs Knochenmetastasen

Beitragvon aitangi » Mo 16 Dez 2019 14:12

Hallo

Ich bin Pflegefachfrau auf einer Radioonkologischen Abteilung und gebe dir gerne einige Informationen zur Radionuklidtherapie. Du und deine Familie machen sich Gedanken ob der zweijährige Sohn seinen Opa nun nicht mehr sehen darf.
Bei der Radionuklidtherapie erhält man als Patient einen radioaktiven Stoff, der sich im Tumor anreichert: Radioaktive Strahlung zerstört so die Tumorzellen von innen heraus. So kann der Tumor mit einer hohen Strahlendosis bestrahlt werden, ohne dass gesundes Gewebe stärker geschädigt wird. Beim Zerfall der radioaktiven Substanz wird auch Strahlung freigesetzt.

Die meisten in der Nuklearmedizin genutzten radioaktiven Substanzen zerfallen innerhalb weniger Stunden oder Tage. Nach der Behandlung kontrollieren die Ärzte regelmässig, wie viel Strahlung der Patient noch abgibt. Erst wenn ein bestimmter Grenzwert unterschritten ist, darf man das Spital verlassen.
Wenn dein Vater zu Hause ist, kann es sein, dass er noch ein wenig Strahlung an die Umwelt abgibt. Eine Gefährdung für das Umfeld besteht normalerweise nicht. Der Sohn von deinem Bruder darf seinen Opa sicher sehen, aber in den ersten Tagen nach dem Spitalaustritt sollte er allzu engen Körperkontakt vermeiden.

Beim Informationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums findest du eine gute Beschreibung der Radionuklidtherapie.

Es macht Sinn, wenn ihr eure Bedenken mit dem Behandlungsteam besprecht. Die kennen die Auswirkungen der Therapie und können dir sagen auf was ihr achten müsst.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute
aitangi


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