Aktive Ueberwachung


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Lucien
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Aktive Ueberwachung

Beitragvon Lucien » Sa 9 Okt 2021 11:17

Vor kurzem habe ich Diagnose eines im Frühstadium befindlichen Prostatakarzinom erhalten (Gleason 3+3 = 6, ISUP Grad 1, T1c, mässig hohe Proliferationsrate).
Mein Urologe empfiehlt aktive Ueberwachung: in den nächsten 2 Jahren 3monatliche Kontrolle PSA und Tastbefund.
Hat jemand von Euch diesbezüglich Erfahrung?
Besten Dank
Lucien

masubu
Beiträge: 11
Registriert: Fr 25 Feb 2022 15:41

Re: Aktive Ueberwachung

Beitragvon masubu » Sa 26 Feb 2022 19:20

Guten Abend Lucien
Deine Frage ist doch schon etwas länger her und ich bin neu im Forum. Trotzdem möchte ich heute meine Antwort auf die Frage geben: Bei mir stellte sich die gleiche Frage ebenfalls, ich bin vorbelastet, mein Vater hatte ebenfalls ein Prostatacarcinom, konnte aber damals nicht mehr radikal operiert werden und schlussendlich machte man eine Orchiektomie. Bei mir wurden in den letzten 7 Jahren regelmässige PSA-Kontrollen durchgeführt, bis dieser im 2020 Anfangs der Covid-Pandemie auf über 9 gestiegen ist. Ich wurde daraufhin zum Urologen "weitergeleitet". Nachdem im MRI ein Befund festgestellt wurde, hat der Urologe vorgeschlagen, Stanzbiopsien zu machen. Resultat: Carcinomzellen gefunden. Daraufhin Ganzkörper-CT und Knochenszinit um Metastasen auszuschliessen. Bei der folgenden supergenialen Aufklärung des Urologen kam u.a. auch der Vorschlag der aktiven Surveillance. Nach ein paar Wochen Überlegungszeit hatte ich die Möglichkeit, während des Sprechstundenbesuches meiner Frau kurz mit dem Urologen zu sprechen: Ich habe ihn dann gefragt, ob das Carcionom weggehen würde? Nein, hat er gesagt, nein, das geht nicht mehr weg! Also, dann muss es weg. Wir hatten uns entschlossen, mich radikal operieren zu lassen. Ein weiterer Grund hierzu war, dass man ja nicht je älter desto fitter und gesünder wird, die Rekonvaleszenz wird logischerweise auch nicht kürzer. Für mich/uns gab es für die aktive Überwachung absolut kein Vorteil.
Ich habe es keine Sekunde bereut! Dazu muss ich aber noch ein paar Ergänzungen geben: ich habe fast 45 Jahre in der Pflege gearbeitet, war über 30 Jahre Pflegeexperte auf der Anästhesie, habe also mehr als eine OP gesehen...
Der Urologe hat mich wie gesagt phantastisch betreut, von Anfang bis heute, er hat mir/uns über ALLES aufgeklärt, ich weiss, dass trotz der radikalen Operation ein Rückfall möglich ist. Er hat mir auch die Freiheit gegeben, mich an einen anderen Urologen zu wenden, falls ich mit dem da Vinci operiert werden möchte- nein, ich habe mich für die offene Variante entschieden.
Falls weitere Fragen bestehen, freue ich mich auf Antwort
Alles Gute Masubu


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