PSA Werte nach einer Prostataentfernung


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Regina
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PSA Werte nach einer Prostataentfernung

Beitragvon Regina » Mi 13 Jul 2005 22:01

Meinem Bruder 57 Jahre wurde ca. vor 10 Monaten die Prostata entfernt. Die Praeoperativen Untersuchungen mit CT usw. waren alle gut und der Arzt meinte da der Krebs auch noch nicht gross fortgeschritten sei habe er die besten Chancen. Ein paar Wochen nach der Opertion war der PSA Wert 0,0 vpr ca. 4 Monaten 0,03 und jetzt 0,04. Die Praxisassistentin hat meinem Bruder ausgerichtet das sei ok. Ich habe jetzt jedoch gehört das, dass es gar kein gutes Zeichen ist obwohl der Referenzbereich bis< 0,1 geht. Wieso kann man das PSA noch Nachweisen obwohl die Prosta entfernt wurde? Beudeutet das, dass der Krebs schon wieder am Wachsen ist?
Was sind die nächsten Schritte. Wir sind alle total verunsichert.
Mit bestem Dank für die baldige Antwort

Erika
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Beitragvon Erika » Fr 15 Jul 2005 14:01

Liebe Regina

Ich verstehe, dass Sie diese Situation verunsichert. Ich denke es ist zu früh ist um schon über eine mögliche Therapie nach zu denken oder um sich Sorgen um die Zukunft zu machen.
Das der PSA Wert ein wenig angestiegen ist, kann ein Hinweis sein für Restprostatgewebe (nicht Krebsgewebe) im Körper. Es kann auch ein Indiz für ein erneuter Tumorwachstum sein. Am besten ist es, wenn Ihr Bruder regelmässig in die Nachkontrolle geht und wenn er mit seinem Urologen oder Hausarzt/Hausärztin die Situation bespricht.

Ich wünsche Ihrem Bruder und Ihnen alles Gute.
Erika, Moderatorin

Physio-Onko
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Beitragvon Physio-Onko » Mi 27 Jul 2005 13:06

Hallo Regina

Wie Erika schon gesagt hat ist die regelmässige Nachkontrolle beim Arzt entscheidend.

Der PSA Wert beweist nicht das Vorliegen eines Tumors und kann sehr schnell auch durch andere Faktoren beeinflusst werden. So hat man in der Literatur zum einen festgestellt, dass Velofahren vor der Untersuchen den PSA-Wert verfälschen kann. Eine einmalige Messung sagt noch nicht viel aus. Nur die gesamte Untersuchung im Verlauf gibt nahezu Aufschluss auf das Vorhandensein eines Tumors.

Also den PSA-Wert nicht überbewerten und regelmässig weiter kontrollieren lassen

Gruss und weiterhin alles Gute zusammen
Kay

Laguna
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PSA Nachkontrolle

Beitragvon Laguna » So 22 Aug 2010 21:28

Meine Operation liegt nun 2 Jahren zurück und bisher habe ich meine PSA-Kontrollen alle 3 Monaten machen lassen. Nun will meinen Urologe den Rithmus auf 6 Monaten erhöhen.
Meine bisherigen Kontrollen ergaben bisher, kleiner als der nachweisbaren Laborwert. Im Unispital in Zürich ist dieser Wert <0,01 (PSA 3. Gen.-Immulite 2)
Gibt es Richwerte oder Erfahrungen, wie der Rithmus der Kontrollen sein sollte?

Gruss
Laguna

ErDe
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PSA-Nachkontrolle

Beitragvon ErDe » So 22 Aug 2010 22:04

Hallo Laguna,

das Verlängern der zeitlichen Abstände der Untersuchungen geht in Ordnung. Nach zwei Jahren kann man auf einen Sechs-Monats-Rhythmus übergehen, nach vielleicht fünf Jahren auf nur noch eine Untersuchung jährlich weiter verlängern.

ErDe

forelle
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PSA-Wert nach OP

Beitragvon forelle » Do 26 Aug 2010 22:44

Liebe Regina
Hallo zusammen

Vielleicht kann ich mit meiner Selbst gemachten Erfahrung mithelfen ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen.

PSA nach einer totalen OP.

Nach einer Therapie des Prostatakarzinoms sinkt der PSA-Wert im Blut ab. Die PSA-Bestimmung ist deshalb eine der wichtigsten Methoden zur Therapiekontrolle und sollte immer im gleichen Labor vorgenommen werden.
Das Ausmaß der PSA-Absenkung hängt vom Krankheitsstadium bei Therapiebeginn und der durchgeführten Behandlung ab. So muss z.B. nach einer radikalen Prostatektomie (offen oder Laparoskopisch) der Wert auf 0 ng/ml unter der Nachweisgrenze liegen.
Kontrollen müssen engmaschig durchgeführt werden.

Ein ansteigen des PSA –Wert über 0,0 ng/mI deutet auf noch vorhandene Prostata Zellen hin. Steigt der PSA weiter an, muss mit einem gelegentlichen Rezidiv gerechnet werden. Eine weitere Therapie bei einem Befund ist unumgänglich.

Selber kann ich mit der Komplementärmedizin Erfolge beweisen!

Ein klinischer Befund über die Aggressivität des Krebses kann erst im Anschluss der operativen Entfernung der Prostata erstellt werden, wenn der Operateur das Operationsfeld, und der Pathologe die vor ihm liegende Prostata endgültig beurteilen kann! Leider fehlen die diesbezüglichen angaben von Regina.

Verlangt vom Urologen sämtliche Medizinische Untersuchungsberichte wie:
OP-Bericht, Pathologie berichte. Erster PSA- Wert nach OP. (0.04)
Sehr wichtig für die nachsorge. PSA- Wert muss nach der OP 0,00 µg/I sein!
Sonst blieben Prostata Zellen übrig die PSA Produzieren. Alles andere ist Illusion!

Der Pathologiebericht muss das TNM-System und die Gleason -Summe enthalten:

Die Gleason- Summe oder auch Gleason- Score, benannt nach dem Amerikanischen Arzt Dr. Donald Gleason, wird als Summe zweier zahlen, der Gleason- Grade, angegeben, z. B. 2+3. dabei bedeutet die erste Zahl der Gleason- Grad des entarteten Zelltyp, der in den Biopsonaten am häufigsten
(55 bis 95 Prozent) vorgefunden wurde, die zweite Zahl steht für den Zelltyp, der am zweithäufigsten (von fünf bis 45 Prozent) vorkam.
Der Differenzierungsgrad sagt etwas aus über die Entwicklungsstufe des Tumors im Ausgangsgewebe. Man unterscheidet vier verschiedene Differrenzierungsgrade:

Differenzierung Gleason - Summe

G 1 Gut differenziert = wenig aggressiv 2 3 4

G 2 Mässig differenziert = mässig aggressiv 5 - 6

G 3 Schlecht differenziert = sehr aggressiv 7 8 9


TNM – System Tabelle

Die Aggressivität der Biopsie Proben werden anhand des TNM- System Tabelle
nach WHO bestimmt. Damit ist aber nichts darüber ausgesagt, wie weit die Prostata tatsächlich befallen ist.

T bezeichnet die Tumorausbreitung in der Prostata und ihrer direkter Umgebung

N steht für die Zahl und Lokalisation der befallenen Lymphknoten und

M benennt Auftreten und Lokalisation von Fernmetastasen in anderen Organen.

TNM - Klinische Klassifikation

T - Primärtumor

TX Primärtumor kann nicht beurteilt werden
T0 Kein Anhalt für Primärtumor

T1 Tumor weder tastbar noch Bildgebend sichtbar

T1a Zufälliger Befund, <5% des reserzierten Gewebes
T1b Zufälliger Befund, >5% des reserzierten Gewebes
T1c Diagnose durch Nadelbiobsie

T2 Tumor begrenzt auf Prostata
T2a < Hälfte eines Lappen
T2b Beide Lappen

T3 Extrakapsuläre Ausbreitung
T3a Einseitig extrakapsulär, Samenblasen frei
T3b Samenblasen befallen

T4 Tumor fixiert oder mit Infiltration anderer Nachbarstrukturen als Samenblasen

Bemerkung: T2 und T3 wird ab 1997 nicht mehr inT2c unterteilt
T4 wird ab 1997 nicht mehr in T4a und T4b unterteilt


N Klassifikation

Regionäre Lymphknoten sind die Lymphknoten des kleinen Beckens

NX Lymphknoten können nicht beurteilt werden
NO Keine regionäre Lymphknotenmetastasen
N1 (1997) Regionäre Lymphknotenmetastasen


M - Fernmetastasen
MX Fernmetastasen können nicht beurteilt werden
Mo Keine Fernmetastasen
M1 Fernmetastasen


Alles Gute wünscht

forelle


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