Nebenwirkung Vaginal Stenose


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Coco81
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Nebenwirkung Vaginal Stenose

Beitragvon Coco81 » So 1 Mai 2016 15:15

Ich habe aufgrund meines Mastdarm-Krebses das kleine Becken bestrahlt. Die Therapie ging Anfangs März zu ende.

Jetzt wurde in einer Kontrolluntersuchung beim Frauenarzt eine Vaginal Stenose diagnostiziert. Angeblich sei die Vagina Richtung Gebärmutter nur noch 5 mm offen. Mir wurde geraten ich solle das Gewebe massieren, was mir Schmerzen macht, jedoch möchte ich ganz sicher die Schrumpfung weiter verhindern.

Ich bin 35 und ohne Partner. Ich habe Angst, dass ich nie mehr normal Geschlechtsverkehr haben kann. Meine Frauenärztin sagte mir, das sei nicht mehr möglich. Ich würde gerne eine Zweitmeinung haben, weiss aber nicht wie ich möglichst bald zu einem qualifizierten Arzt komme, der mehr darüber sagen kann und auch, welche Möglichkeiten ich noch habe.

Ich bin gerade am Verzweifeln, da ich zu dieser Nebenwirkung vor der Therapie nicht aufgeklärt wurde. Ich weiss nicht ob ich dann der Therapie zugestimmt hätte.

Mrs. Meg
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Schwellungen nach Bestrahlung

Beitragvon Mrs. Meg » Mo 2 Mai 2016 11:38

Hallo Coco

Bei meinem Mann wurde ein Stona "eingerichtet", weil während der Bestrahlung eine Verengung durch Aufschwellung der Darmpassage (im Bereich des Tumor) erwartet wird. Diese sollte sich aber wieder zurückbilden.

Bin nicht Fachfrau, aber vielleich bildet sich das bei Dir auch wieder zurück.

Liebe Gruess, Frau Meg

Hvielemi
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Zweitmeinung

Beitragvon Hvielemi » Mo 2 Mai 2016 18:01

Qualifizierte Zweitmeinungen bekommt man an den Unispitälern.
z.B. am Inselspital, wie mir schon schnell und unkompliziert geholfen wurde.

http://www.onkologie.insel.ch/de/patien ... ndopinion/

Hvielemi

aitangi
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Vaginaldilatator

Beitragvon aitangi » Mo 9 Mai 2016 15:26

Guten Tag Coco

Ich kann gut verstehen, dass Du am Verzweifeln bist. Dass Du keinen Geschlechtsverkehr mehr haben sollst, kann ich mir nicht vorstellen - auch nicht mit einer Vaginalstenose. Das Gewebe massieren ist eine Möglichkeit, aber es gibt auch Vaginaldilatatoren, die möglicherweise besser helfen können. Im Internet habe ich eine Adresse von Dilatatoren gefunden, damit Du dir ungefähr vorstellen kannst, von was ich spreche. http://www.inopharm.ch/produkte/vagiwel ... ators.html

Bestrahlungen im Beckenbereich können zu Nebenwirkungen wie Vaginalstenosen usw. führen. Bei Mastdarmbestrahlung ist mir das eher unbekannt. Ich arbeite auf einer Radioonkologie und wir empfehlen den Frauen, die im Intimbereich bestrahlt werden, nach der Therapie täglich über Nacht ein Tampon mit Bepanthencreme in die Scheide einzuführen um eine Scheidentrockenheit zu verhindern. Es gibt auch Vaginalzäpfchen (z.B Ialuna) die die Schleimhaut geschmeidig halten und nur zweimal wöchentlich eingeführt werden.
In der Radioonkologie erhalten die Frauen bei der ersten Nachkontrolle ein Merkblatt mit der Beschreibung wie sie einen Vaginaldilatator anwenden.
Bespreche diese Möglichkeit mit Deiner Frauenärztin. Sie kann Dir ein Rezept machen für den Dilatator, damit die Krankenkasse die Kosten übernimmt.
Für eine Zweitmeinung würde ich Dir ein Universitätsspital empfehlen.

Ich hoffe, diese Informationen helfen Dir weiter und wünsche Dir alles Gute.
aitangi

Coco81
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2. Meinung eingeholt

Beitragvon Coco81 » So 15 Mai 2016 8:29

Danke Aitangi für die Antwort.

Ich habe inzwischen eine Zweitmeinung eingeholt und ich kriegte Medis um die Scheide wieder zu befeuchten und habe Dilatoren gekauft. Es sei auf jeden Fall etwas machbar, ansonsten wird aufgelehnt. Nur muss ich sagen, es ist recht schmerzhaft und ich muss Atemübungen machen, damit ich die Schmerzen ertrage und die Übung auch fortsetze. Auch in dem Bereich wo es offen ist, reagieren die Nerven mit Schmerzen, wenn ich lediglich fein berühre.

Inzwischen sei der erste Abschnitt der Scheide ok und gegen hinten habe ich vielleicht 2.5 cm offen. Verheilt sei es auch recht gut, lediglich noch leicht entzündet im hinteren Abschnitt.

Ich hätte so ein Merkblatt gewünscht. Ich bin sehr sauer auf meinen Radioonkologen, dass er kaum aufgeklärt hat. Ich bin psychisch deswegen sehr nahe am Wasser und habe Angst dass die Sexualität für mich nie mehr dasselbe sein wird und dass jedes Mal schmerzen damit verbunden sein wird und ich nur noch Männer sexuell möchte, die ein kleinstmögliches Teil haben und das die Partnersuche beeinflusst.

Hvielemi
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Männer und mehr

Beitragvon Hvielemi » So 15 Mai 2016 10:50

Liebe Coco
Als einer von Millionen Männer, denen die Krebstherapie die Fähigkeit zum
Beischlaf ausgelöscht hat, meine ich, kompetent antworten zu können,
obwohl ich ja nur durch das Stichwort "Nebenwirkungen" hier in dieses Frauenthema reingerutscht bin.
Dein Strahlemann ist ein Büffel! Selbst wenn er dein Problem nicht hätte
verhindern können, hätte er Dich zuvor aufklären müssen, und zwar
sorgfältig und mit Gefühl für die Last, so etwas für eine junge Frau sein kann.
Ich hoffe, die Zweitmeinung war da einfühlsamer, und dass dieangebotenen
Hilfsmittel geeignet seien. Daran zweifle ich aber:

Du schriebst:
""""""""habe Angst dass die Sexualität für mich nie mehr dasselbe sein wird
und dass jedes Mal schmerzen damit verbunden sein wird und ich nur noch
Männer sexuell möchte, die ein kleinstmögliches Teil haben und das die
Partnersuche beeinflusst."""""""

Hilfsmittel, die so gross und grob sind, um Dich auf jene Weite zu dehnen, die
dich befähigen soll "Männer"(sic) zu empfangen, unter Schmerzen notabene,
brauchst Du nicht. Es ist nicht Ziel einer Partnerschaft, einem Mann sexuell
zupass zu sein, und es gibt andere Wege, einander zu befriedigen.
Was Du brauchst, sind zunächst kleinere Hilfsmittel (ich etspare mir Details),
die helfen, andere Funktionen und die Pflege zu ermöglichen.

Dann wenn die akute Phase deiner Strahlenschäden abgeklingen sein wird,
darf es vielleicht ein Bisschen mehr sein, aber stets mit derjenigen Zurück-
haltung, die DIR guttut.

Krebstherapie ist nun mal Leid gegen Leben. Nach sechs Jahren fast
ununterbrochener Therapieabfolge weiss ich ein Lied davon zu singen.
Und dennoch bin ich glücklich wie nie zuvor: Mitten in der Last der
Therapien hat mich meine jetzige Partnerin gefunden, als ich, alle drei
Monate erneut chemisch 'entmannt' und gedemütigt, längst jede 'Hoffnung'
aufgegeben hatte.

Carpe diem! (nimm des Tag!)
Hvielemi

Mrs. Meg
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..

Beitragvon Mrs. Meg » Di 17 Mai 2016 12:16

Hallo Hvielemi

Ganz toll geschrieben und wunderschön, dass Du eine Partnerin gerade in dieser Zeit mit so viel auf und ab gefunden hast !

Liebs Grüessli

Frou Meg


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