Mummy


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Bienli
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Mummy

Beitragvon Bienli » Mo 19 Jan 2009 0:08

Liebe Mummy

Ich habe soeben deinen Eintrag gelesen, dass dein Mami in eine andere Welt vorausgegangen ist. Es tut mir so leid für dich, dass alle Hoffnung zu Ende ist. Es wird dich noch lange schmerzen, wenn du an dein Mami denkst. Dieser Schmerz wird bleiben, er wird aber mit der Zeit erträglicher werden.
Deine Zeit mit deinem Mami kann dir niemand nehmen. Diese Erinnerungen werden immer mit dir sein.
Viel Kraft und Mut in dieser schweren Zeit wünscht dir von ganzem Herzen - Bienli

mummy
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Hallo Bienli

Beitragvon mummy » Do 22 Jan 2009 21:25

Vielen Dank für deine lieben Worte.

Es sind jetzt genau 10 Tage vergangen. Meine Gedanken kreisen immer wieder um meine Mami. Sie hat knapp 9 Jahre lang gekämpft, ohne je ein böses Wort über die Krankheit zu verlieren. In den letzten fast 4 Jahren hat sie wirklich elend gelitten, musste einige Operationen über sich ergehen lassen. Wir haben sie unterstützt wo wir nur konnten. Die Tumore haben sich Anfang dieses Jahres rasend schnell ausgebreitet.

Ich konnte ihr nicht helfen, es hat mir fast das Herz zerrissen. Sie wäre dieses Jahr 57 geworden...

Nun stelle ich mir immer wieder die Frage, wo sie jetzt ist. Niemand kann mir eine Antwort darauf geben. Ich wünsche ihr so sehr, dass es dort keine Schmerzen und kein Leid gibt.

Liebe Bienli, ich hoffe dass du recht hast und der Schmerz irgendwann erträglicher wird.

Traurige Grüsse "mummy"

billi
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verlust

Beitragvon billi » Di 27 Jan 2009 20:06

hallo mummy,

auch ich habe meine mama an krebs verloren. sie ist letzte woche am donnerstag zum letzten mal eingeschlafen. im gegensatz zu deiner mama, war meine "nur" vier monate krank - ihr krebs (brustkrebsmetastasen im magen) war so aggressiv, dass sie trotz operation keine chance auf heilung hatte...im februar wäre sie 69 jahre alt geworden. ich selber bin dreissig - sage mir oft, dass es nicht fair ist und ich zu jung bin, um bereits einen der wichtigsten menschen im leben zu verlieren. eine antwort auf das "warum" habe ich nicht...

meine schwester und ich waren am morgen ihres todes sehr lange bei ihr. plötzlich hatten wir beide das gefühl, sie will uns gar nicht dabei haben und sind nach hause gefahren. kaum eine stunde später kam die nachricht, dass sie gestorben ist. ich bin kein religiöser mensch, glaube aber fest daran, dass die seele ihren körper verlassen hat und mich nun begleitet. sei es dann, wenn ich ein kochbuch aufschlage (sie war gelernte köchen), wenn ich im fernsehen aus versehen auf den "musikantenstadel" (würg) zappe, wenn ich den kuk-kuk-jodler im radio höre...es gibt so viele kleinigkeiten die dann plötzlich ganz ein anderes gewicht bekommen. und irgendwie gibt mir das im moment trotzdem ein gefühl von geborgenheit.

morgen ist die beerdigung - ich bin sehr froh, wenn der tag vorbei ist...

ich wünsche dir und mir, dass wir lernen mit diesem riesengrossen menschlichen verlust zu leben und irgendwann nicht mehr traurig und mit wehmut sondern mit wärme und glück auf die tage mit unseren mamis zurückblicken können.

ganz liebe grüsse und kopf hoch....

regina

mummy
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Liebe billi

Beitragvon mummy » Di 27 Jan 2009 21:10

Ich möchte dir mein herzliches Beileid zum Tod deiner Mama aussprechen. Es fehlt wirklich unheimlich, wenn man nicht mal eben seine Mama anrufen oder besuchen kann...

Schön, dass ihr kurz bevor sie starb noch bei ihr sein konntet. Ihr habt ihr bestimmt geholfen, dass sie nach eurem Besuch "loslassen" konnte. Sie wollte euch wohl den Moment des letzten Atemzuges ersparen.

Bei uns war es so, dass wir sie am Samstag noch besucht haben. Sie konnte sich aber bereits nicht mehr mit uns verständigen. Sie wollte etwas sagen, verstanden haben wir aber nichts. Ich habe ihr gesagt, wie sehr wir alle sie lieben und dass wenn sie nicht mehr kann, nun loslassen könne und gehen "dürfe". Als wir das Zimmer verliessen, hob sie noch den linken Arm und streckte den Daumen in die Höhe.

Am Sonntag konnte das Pflegepersonal bereits nicht mehr mit ihr "kommunizieren". Mein Vater war am Montag Abend noch bei ihr. Kurz vor Mitternacht konnte sie gehen. Wir waren wohl noch im richtigen Moment da...Ich bin überzeugt, dass sie nicht gewollt hat, dass jemand von uns dabei ist, wenn sie stirbt.

Ich denke auch, dass unsere Mamas uns nun begleiten. Du hast das wirklich schön geschrieben. Es gibt so viele Kleinigkeiten die uns täglich an sie erinnern.

Für die Beerdigung morgen wünsche ich dir ganz viel Kraft! Ich hoffe, dass der Schmerz irgendwann einmal etwas erträglicher wird.

Von Herzen alles Gute wünscht dir

mummy

billi
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..

Beitragvon billi » Di 27 Jan 2009 21:34

hallo mummy,

herzlichen dank für deine schnelle rückantwort. wir müssen immer daran denken, dass unsere mama's nicht gewollt hätten, dass wir allzu lange schmerzhaft traurig sind.

wir haben mama auch immer gesagt, dass sie gehen dürfe - dass wir alle gut versorgt sind und sie sich keine gedanken machen müsse. es war nach der schlimmen nachricht ihre erste sorge: was wird aus meinem lebenspartner, was aus meinen kindern - was aus meinen klamotten und schuhen *lach*...

sie wollte auf keinen fall wieder ins krankenhaus. so hat man sie palleativ (hab ich das richtig geschrieben? egal..) begleitet und mit morphium die schmerzen im zaum gehalten. dadurch war sie eigentlich die letzten tage immer in einem dämmerzustand. man hat aber irgendwie auch das gefühl bekommen, dass sich ihre seele erst mit dem gedanken sterben zu müssen, abfinden musste, bevor sie dann endlich loslassen konnte.

ich schicke dir ganz liebe grüsse und wir werden das schon packen. du hast bestimmt auch liebe menschen um dich, die auf die aufpassen. meine schwester hat mama gesagt, dass sie jetzt unser schutzengeli sein darf...fand das süss und es hilft mir etwas.

Bienli
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Unendliche Trauer

Beitragvon Bienli » Di 27 Jan 2009 23:02

Meine Lieben!

Billi - zu dem grossen Verlust von deinem Mami möchte ich dich in Gedanken drücken und dir mein Mitgefühl ausdrücken.

Für den morgigen schweren Tag schicke ich dir viel Kraft und Mut. Werde für dich eine Kerze anzünden und das Licht und die Wärme der Kerze soll dich über die schwere Zeit begleiten.

Eure Mamis haben das beide gespürt, die Stunde des Loslassens. Viele Menschen wollen in der letzten Stunde alleine sein, damit sie den direkten Schmerz nicht den Angehörigen zumuten. Sie wollen alleine sein mit dem Gedanken - jetzt ist es Zeit für mich zum Gehen. Logisch, die Angehörigen halten einem zurück. Das ist ganz normal.

Wie ich schon einmal Mummy geschrieben habe, die Erinnerung an einen geliebten Menschen kann euch niemand nehmen. Diese Erinnerung bleibt für immer und ewig in euren Herzen.

Herzlichst, Bienli

mummy
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Liebe billi

Beitragvon mummy » Mi 28 Jan 2009 13:12

Meine Gedanken sind bei dir und deiner Familie.

Darf ich fragen, wo deine Mama zuletzt war? Meine war in Bern auf einer Station für Palliative Therapie.

Bienli - Ich denke eben auch, dass sie zum Sterben alleine sein wollte. Habe in den letzten Tagen ein Buch gelesen, das mir einiges zu diesem Thema aufgezeigt hat. Übrigens danke ich dir noch herzlich für die PN. Werde mich zu gegebener Zeit bei dir melden...

Bis bald...Liebe Grüsse mummy

billi
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..

Beitragvon billi » Sa 31 Jan 2009 16:08

hallo ihr zwei

danke für eure lieben worte. der mittwoch ging eigentlich einigermassen "gut" vorbei. ich spüre einfach, dass ich mich schon in den letzten monaten auf den "abschied" vorbereiten konnte. im moment geht es mir erstaunlicherweise gut. ich denke nicht traurig an meine mama zurück sondern habe dabei ein lächeln auf den lippen.

mummy: meine mama ist im alters- und pflegeheim gestorben. sie war nach dem knapp zehnwöchigen krankenhausaufenthalt noch für drei wochen in einer kurklinik (war miserabel) und hat danach ein zimmer im pflegeheim bezogen. sie hatte noch einen partner und es erschien beiden die beste lösung. wir kinder konnten sie leider nicht davon überzeugen, dass sie auch nach hause könnte. ihr problem während der zeit waren noch offene stellen im bauch, bei welchen flüssigkeiten (gallensaft, magensaft) austraten. die flüssigkeit wurde in einem beutel "aufgefangen", der driekt auf ihrem bauch geklebt war. dieser musste manchmal täglich gewechselt werden und dies war für sie sehr schmerzhaft. auch das laufen machte ihr sehr zu schaffen. wir wussten aber, dass sie sich im pflegeheim sehr wohl fühlte und gut aufgehoben war. über weihnachten und neujfahr war sie dann zu hause (spitex-dienst).

liebe grüsse

mummy
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12. Januar...

Beitragvon mummy » Di 12 Jan 2010 8:47

Heute vor einem Jahr hast du die Augen für immer geschlossen.
In diesem Jahr verging kein Tag, an dem ich nicht an dich gedacht habe.

So gerne möchte ich dich sehen, mit dir reden...
Es ist so unendlich schwer, ohne dich zu leben.

Ich möchte wissen, wo du jetzt bist, ob es dir gut geht.
Meine Gedanken sind bei dir...

Ruhe in Frieden.


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