Mami


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summer
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Mami

Beitragvon summer » Di 29 Dez 2009 17:27

Hallo Ihr Lieben,

ich habe in letzter Zeit viel im Forum rumgestöbert und eure Berichte gelesen, die mich sehr berührt haben.

Meine Mutter starb am 13.Dez.2009 an Darmkrebs.Ich kann es immer noch nicht glauben, dass es wirklich passiert ist und sie nicht mehr da ist. Es tut so unendlich weh!!!
Sie bekam die Diagnose im Januar 2006 und von da an kämpfte sie wie verrückt. Ich habe sie immer bewundert, vor uns allen hat sie nie gejammert oder geweint. Sie war viel stärker als wir alle. Ich habe im 2007 meine Arbeit auf 50% reduziert und war dann immer 2,5 Tage bei ihr zu Hause und habe etwas mit ihr unternommen, da mein Vater noch 100% arbeitet. Sie hatte dann übere die Jahre mehrere Operationen und Chemotherapien mit Antikörper auf die sie sehr gut angesprochen hat.
Dieses Jahr war besonders gut, ich habe noch geheiratet und im September ist unser Sohn zur Welt gekommen.Sie war so glücklich über die Geburt ihres ersten Grosskindes. Ja und dann Ende November hatte sie immer öfters Bauchweh und musste Erbrechen, bis ich sie dann am 3.Dez. ins Spital fuhr.Schon am morgen als ich bei Ihr zu Hause ankam hatte ich so ein komisches Gefühl, dass dies wahrscheinlich das letzte Mal zu Hause mit meiner Mutter ist. Im Spital ging es ihr dann immer schlechter und eine Woche später konnte sie nicht mehr sprechen, die Augen waren geschlossen und ihr Kopf war aufgedunsen. Es hat so wahnsinnig weh getan sie so liegen zu sehen und einfach nichts tun zu können. Ich hoffe einfach nur sie hatte keine Schmerzen!
Als mein Bruder und ich ins Krankehaus kamen, hat sie den Kopf nochmals gedreht und uns angeschaut. Am Sonntag morgen ist sie dann eingeschlafen, ihr Bruder war bei ihr.
Mein Vater war vorher über 24 Stunden an ihrem Bett aber eingschlafen ist sie erst als nur ihr Bruder bei ihr war. Es ist schon komisch, aber ich denke immer wieder, dass sie darauf gewartet hat einfach nicht vor uns zu gehen.
Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben, die eigene Mutter zu verlieren, ich weiss manchmal gar nicht wie ich damit umgehen soll. Sie fehlt mir wahnsinnig!!!

Alles Liebe

Summer

JP
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Dad

Beitragvon JP » Di 29 Dez 2009 21:06

Hallo summer

ich bin neu hier und habe meinen Vater am 04.12.2009 an Lungenkrebs verloren, ich fühle mit Dir. Ich finde es wunderschön, dass Du noch viel Zeit mit Deiner Mama verbringen konntest da Du die Arbeit reduziert hast und dass sie noch eure Hochzeit und die Geburt ihres Enkelkindes erleben durfte bedeutet für Eltern sehr viel. Mein Vater starb 4 Wochen nach der Geburt unseres 2. Kindes und 1 Tag vor dem Geburtstag unseres ersten Kindes. Es war so schwer trotzdem Geburtstagstorten und farbige Muffins zu backen und am nächsten Tag trotzdem die Geburtstagsparty durchzuführen, aber es wäre bestimmt in seinem Sinne gewesen, denn unser Kleiner ist erst 3. Manchmal ist es wie wenn mein Vater noch da ist und nur irgendwie auf Geschäftsreise ist oder so. Manchmal für ein Bruchteil einer Sekunde denke ich "oh, das muss ich Dad sagen" wenn ich etwas sehe oder denke und dann sticht es mir ins Herz denn ich weiss ich kann es nicht mehr sagen. Meine Mutter tut mir auch so leid, vorallem wenn wir nach einem Besuch wieder Heim fahren und sie uns traurig lächelnd vom Fenster aus zuwinkt. Er fehlt an allen Ecken und Enden. Ich gehe manchmal heimlich an seinen Kleiderschrank und rieche seine Kleider, ich kann ihn auch nicht im Natel löschen. Ich will meinen Daddy zurück...

summer
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Beitragvon summer » Di 29 Dez 2009 22:20

Hallo JP

Es ist tut gut von jemandem zu hören der das gleiche fühlt, man fühlt sich so verstanden. Ich will meine Mam auch zurück, es ist so schwer. Vor allem Weihnachten war wahnsinnig schwierig.Ich denke bei dir mit etwas älteren Kindern noch mehr. Unser ist ja erst 3 Monate, er bemerkt Weihnachten noch nicht so sehr.
Ich weine fast täglich ein paar Mal, aber irgendwie fühle ich mich danach etwas besser. Für alle geht es irgendwie weiter und selber hat man das Gefühl das kann doch nicht sein, ihr müsst auch alle so fühlen wie ich. Dabei wollen sie ja nur helfen und trozdem ist es schwierig für jemanden, der es nicht selber erlebt hat.

Liebe Grüsse

JP
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Beitragvon JP » Di 29 Dez 2009 23:37

Tut wirklich gut, mit jemand zu reden, der gleich fühlt. Ja, ich habe auch Mühe, dass es für alle so normal weitergeht, dass die Welt so gleich aussieht obwohl sich für mich alles geändert hat. Unsere Kleine ist erst 7 Wochen alt...Der "Grosse" fragt oft nach und halt direkt wie Kinder halt sind...Weihnachten liess ich über mich ergehen, ich bin nicht der Mensch, der seine Gefühle nach aussen hin gut zeigen kann und so meinen alle wohl es ginge mir gut, dabei habe ich das Gefühl innerlich zu zerbrechen und wie Du sagst um zu verstehen was wir durchmachen muss man es fast selber erleben, sonst ist es schwierig nachzuvollziehen...Wie kommen Dein Bruder und Dein Vater zu recht? Findest Du irgendwie bei Ihnen Halt?

summer
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Beitragvon summer » Mi 30 Dez 2009 11:27

Ich kann meine Gefühle auch nicht immer zeigen, bei mir denken dann auch alle es ist bicht so schlimm.Wie du zerbereche ich innerlich auch fast.Am abend und am morgen ist es besonders schlimm.
Dann hast du viel am Hut mit einem so kleinen, ich habe ab und zu auch Mühe, wenn der kleine schreit und ich will doch eine gute Mutter sein, dabei möchte ich selbst nur heulen und muss dann immer so stark sein.Ich bewundere dich mit 2 Kleinen, das machst du ganz toll!!!

Mit meinem Bruder und Vater kann ich eigentlich gut sprechen,mein Vater will zwar im moment oft alleine sein, er bruache das jetzt so, aber er ist der Typ der das fast besser verkraften kann, jedenfalls zeigt er es nicht so extrem wie ich. Bei dir, hast du noch Geschwister und mit deinem Mann kansst du mit ihm darüber reden?

JP
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Beitragvon JP » So 3 Jan 2010 0:29

Ja, am Abend und am Morgen ist es am schlimmsten, wenn alles ruhig ist und man Zeit hat nachzudenken...

Die Kleinen tun mir so gut, ich bin zwar schneller am Anschlag und muss mich manchmal etwas mehr zusammennehmen um trotz allem geduldig zu sein, aber sie lenken mich ab und bringen mich zum lachen und erfüllen mein Herz mit so viel Liebe. Und mein "Grosser" hilft mir mit seiner direkten Art, den Tod meines Vaters zu realisieren, vorallem wenn ich alles verdrängen will. Gerade heute (er ist 3) sang er ein Lied und ich fragte ihn wer ihm dieses Lied beigebracht hat (weil ich es nicht kannte) und dann sagte er "Grosspapi als er noch nicht tot war" als ob es das natürlichste auf der Welt wäre...

Ich habe 2 Geschwister, die aber im Ausland wohnen und zu denen ich nicht so regelmässigen Kontakt habe (wir sind nicht zusammen aufgewachsen)...dafür habe ich ein sehr enges Verhältnis mit meiner Mutter. Sie will auch oft alleine sein oder uns nicht zur Last fallen, was sie natürlich nicht tut. Für mich ist es schwierig wie oft sie wirklich alleine sein will und wie oft ich sie alleine lassen sollte...ich fühle mich verantwortlich für sie, obwohl die Sozialarbeiterin von der Krebsliga zu mir meinte (schon als mein Vater noch lebte) ich müsse und dürfe nicht so viel Verantwortung übernehmen...

Ja, Silvester und Neujahr war hart...aber zum Glück sind die Festtage fast vorbei...

mummy
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:-(

Beitragvon mummy » So 3 Jan 2010 21:17

Liebe summer

Ich möchte dir mein herzliches Beileid zum Tod deiner Mutter aussprechen. Leider weiss ich nur zu gut, wie du dich jetzt fühlst. Meine Mutter hat am 12. Januar 2009 den jahrelangen Kampf gegen den Krebs verloren. Sie war erst 57 Jahre alt.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an sie denke. Ich wünsche dir viel Kraft, mit diesem schmerzlichen Verlust umzugehen.

Traurige Grüsse mummy

summer
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Beitragvon summer » So 3 Jan 2010 22:55

Liebe mummy

vielen Dank für deine lieben Worte.
Es sind heute genau 3 Wochen als mein Mami eingeschlafen ist und seitdem weine ich jeden Tag mehrmals. Ich bin zwar schon 31 aber ich finde ich hätte meine Mutter noch sehr gebraucht. Heute dachte ich einmal jetzt würde ich so gerne Mami anrufen um einfach Hallo zu sagen wie früher und dann merkt man, dass es ja nicht geht und es zereisst mich innerlich fast....

Was mich heute sehr traurig macht, dass wir nichts mehr vom Onkologen meiner Mutter gehört haben, aber wahrscheinlich ist das so....bei so vielen Patienten.Zum Glück sind die Feiertage jetzt vorbei....

Ich möchte dir auch noch mein herzliches Beileid aussprechen, obwohl das es schon bald ein Jahr her ist. Es tut mir sehr leid. Ich hoffe es geht dir einigermassen?

Summer

Sünneli
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Hallo

Beitragvon Sünneli » Fr 8 Jan 2010 22:34

Hallo Summer

Ich weiss genau was Du fühlst. Ich habe auch meine Mami an Krebs verloren. Sie ist im September von uns gegangen. Sie hat genau
4 Monate gelebt. Ende Mai haben wir noch den 1. Geburtstag meiner Tochter gefeiert und ihr ging es noch so gut, und dann im Juni ging es ihr immer schlechter und im September ist sie gestorben. Wir hatten gar keine Zeit uns vorzubereiten. Es war schrecklich.
Sie war so ein lieber Mensch, ich habe bis heute nicht verstanden, wieso und warum gerade sie, sie war erst 57 Jahre alt und voller Lebenskraft.
Jeden Abend weine ich mich in den schlaf, diese Situation macht mich total fertig. Jedoch muss ich stark bleiben, für meine zwei Kinder und für meine 24 Jährige Schwester, die total am Ende ist.
Ich wünsche Dir sehr viel Kraft

Viele Grüsse

summer
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Beitragvon summer » Fr 8 Jan 2010 22:40

Hallo zusammen....

bin im Moment sehr traurig, weiss gar nicht wie ich anfangen soll.
Seit mein Mami mitte Dezember gestorben ist, haben mein Mann und ich mehr oder weniger Streit/Meinungsverschiedenheiten. Habe das Gefühl er versteht mich überhaupt nicht. Er macht zu Hause sehr viel und hilft mir auch wo er kann und trotzdem hat er heute wieder gesagt, das Leben muss weiter gehen. Das ist mir auch klar, aber ich darf doch traurig sein und weinen, es war mein Mami und ich vermisse sie so sehr!!!

Wenn ich weinen muss, probiere ich immer erest wenn ich alleine bin damit ich auch niemandem auf die Nerven gehe.....ich muss einfach weinen und darüber reden auch, so probiere ich das alles zu verarbeiten.
Mein Mann dagegen denkt arbeiten ist die beste Lösung und zuviel in der Vergangenheit sein bringe auch nicht viel.Aber da ist schliesslich jeder anders und ich probiere auch seine Art der Trauer zu akzeptieren.

Das ich mich hier ausdrücken kann tut mir auch sehr gut, man fühlt sich nicht so alleine!!! Ich will das wir das irgendwie hinbekommen, bin im Moment einfach etwas ratlos, denn ich kann nicht von einem Tag auf den anderen aufhören traurig zu sein.

Summer

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Beitragvon summer » Fr 8 Jan 2010 22:47

Liebes Sünneli...

Vielen Dank dür deine lieben Worte, das tut mir auch sehr Leid mit deinem Mami!!!

Ich hoffe es geht dir auch ein ganz ganz kleines bisschen besser, wenn du hier etwas schreiben kannst oder andere Geschichten lesen kannst.
Hatte heute auch einen sehr schweren Tag. Mein Mami war auch so liebenswert und hat immer zuerst auf die anderen geschaut.

Dein Kind gibt dir hoffentlich etwas Kraft!!!! Mir kommen im Moment immer Kindheitserinnerungen in den Sinn und da denke ich immer wie soll man so etwas jemals verkraften??? Hast du schon darüber nachgedacht zu jemandem zu gehen,Psychologe/Psychiater? Du musst unbedingt auch auf dich schauen, ich bin auch dabei das irgendwie zu lernen....

Dicke Umarmung

Summer

Sünneli
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Hallo

Beitragvon Sünneli » Fr 8 Jan 2010 23:13

Mir ging es eine Zeitlang genau wie Dir. Mein Mann verstand mich überhaupt nicht, aber ganz ehrlich, wie sollen sie es auch, sie haben die Mütter nicht verloren. Und unser schmerz, kann nur jemand verstehen, der das gleiche durchgemacht hat, wie wir.
Zum Glück habe ich meine Schwester, wir telefonieren uns jeden Abend (wohnen leider drei Stunden von einander entfehrnt). Es tut so gut, wir können so gut miteinander sprechen, und wir verstehen uns so gut, weil beide, dass gleiche durchmachen.
Seit dem, geht es auch mit meinem Mann viel besser.

Hast Du den, keine Geschwister?

summer
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....

Beitragvon summer » Sa 9 Jan 2010 22:37

ehrlich, aber was hast du mit deinem Mann gemacht, dass es besser wurde? ja sie können es schon nicht verstehen und weisst du mein Mann steht seiner mutter auch sehr nahe....

ja habe einen Bruder und mit ihm verstehe ich mich auch gut. Wie gehst du damit um wenn du so Momente hast o du deine Mutter so wahnsinnig vermisst. Heute hatte ich so einen Tag, es war so schlimm.....

Summer


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