vor einem monat


Moderations-Bereich
sedamnest
Beiträge: 11
Registriert: Do 16 Dez 2010 0:52

vor einem monat

Beitragvon sedamnest » Do 16 Dez 2010 1:52

ich freue mich einen ort gefunden zu haben indem ich mit anderen trauenden schreiben kann.

vor genau einem monat ist meine mutter an krebs gestorben.für mich war das ein sehr grosser schock..ich weiss nicht genau,wie ich damit umgehen soll?
es ist so schrecklich einen geliebten menschen zu verlieren.

Vor vier jahren wurde bei meiner mutter eierstockkrebs festgestellt.es folge eine OP und zahlreiche chemotherapien.es ging ein halbes jahr,bis sie mit der chemo aufhören konnte.nach einem halben jahr ging allles wieder von vorne los.die metastasen verteilten sich im kopf und der ganzen bauchdecke..so ging es die ganzen vier jahren.bis zum letzen halben jahr. im sommer haben wir erfahren dass es keine hoffnung mehr für sie gibt..wir haben die ärzte nicht gefragt,wie lange sie noch zu leben hat.doch von tag zu tag hat man immer besser gesehen,dass es nicht mehr lange gehen kann. sie fiel immer wieder in unmacht,durch die nebenwirkungne,der medikamenten, hatte sie epilepsi bekommen.ich habe sie öfter bewusstlos in der wohnung aufgefunden,musste den notfall rufen..alles so schreckliche errinnerungen und die bilder.
mit der zeit konnte sie auch nicht mehr laufen und wurde total bettlägerig.doch da wir(ihre kinder) wussten dass sie nicht gerne ins spital wollte,haben wir sie liebevoll zu hause versorgt,fast bis zu ihrem tod.ihre letzen 3tage verbrachte sie in der anwesenheit ihrer liebsten im spital..

sie war eine sehr starke person die sehr lange gekämpft hatte..sie liess sich ihren schmerz nicht ansehen,spielt immer die starke.

in der nacht in der sie von uns ging,hatte sie noch viel besuch..sie konnte sich von allen verabschieden.

für mich ist es immer noch wie ein alptraum der nicht zu ende geht.ich kann es immer noch nicht glauben,dass ich sie nie mehr wiedersehen werde..sie war zu jung zum sterben. sie war 48jahre alt.ich selber bin 20 jahre und hätte noch so viele fragen an sie,die ich ihr gerne gestellt hätte..jetzt ist es zu spät.i weiss nicht was ich machen soll,damit ich es besser verstehe..ich habe angst,dass ich das ganze nicht richtig verarbeite.3 tage nach ihrem tod bin ich habe ich sofort mit der arbeit begonnen, habe mir meinen schmerz nicht ansehen lassen.

geht es jemanden ähnlich?
ich habe freunde,mit denen ich über das reden kann,wäre aber froh,wenn ich auch mit jemanden rednen könnte,dem es ähnlich geht.

liebe grüsse sedamnest.

summer
Beiträge: 43
Registriert: Di 22 Dez 2009 11:39

.....

Beitragvon summer » Mo 20 Dez 2010 11:21

Hallo sedamnest,

möchte dir zuerst mein herzliches Beileid aussprechen!!! Es tut mir sehr Leid!!!

Ich kann dich so gut verstehen, mein Mami ist vor einem Jahr an Darmkrebs gestorben und sie war am Schluss auch im Spital und hat so gelitten(es sah jedenfalls irgendwie so aus, obwohl man uns ja versichert hat sie habe keine Schmerzen, aber da bin ich nicht so überzeugt)....es tut mir immer noch wahnsinnig weh und ich kann es nicht glauben!!!!

Ich bin jetzt seit einem Jahr bei einer Pfarrerin mit der ich sehr gut reden kann....vielleicht hilft dir auch so etwas oder ein Therapeut, irgend jemand der neutral ist...?
und weinen tut mir sooo gut, weine so oft du kannst und lass es zu und lass dir von niemandem etwas anderes sagen, denn wer es nicht selber miterlebt hat der kann es nicht verstehen!!!!! Das merke ich immer wieder....weisst du die Sprüche wie das Leben geht weiter etc.....wenn man seine Mutter verliert, egal wie alt(mein Mami war 67 Jahre alt und ich bin 32) dann kann man nicht so denken.

Man braucht doch sein Mami immer irgendwie......

Ich bin da wenn du reden willst, höre dir auch gerne zu....melde dich nur!!!!

Alles alles Liebe und denke daran du bist nicht alleine, hier hat es so viele liebe Menschen, die das alles verstehen und auch durchgemacht haben!!!!

Summer

sedamnest
Beiträge: 11
Registriert: Do 16 Dez 2010 0:52

Danke..

Beitragvon sedamnest » Mo 10 Jan 2011 2:13

hallo summer.

Es tut mir schrecklich leid,was dir und deiner Familie passiert ist. Mein herzlichstes Beileid.

Danke dir für dein Mitgefühle.
Ich weiss nicht, ich glaube ich würde mich komisch fühlen,wenn ich mit jemanden Fremden, von Angesicht zu Angesicht, über dieses Thema sprechen würde. Oder nicht?

Jetzt ist es ein bisschen länger her,aber es ist immer noch so schwierig mit diesem Thema umzugehen und geschweige, sich an das zu gewöhnen,das sie nicht mehr da ist..vorallem weil die meisten Menschen mit der Zeit das Gefühl haben ich habe das verarbeitet, oder das es mir jetzt gut geht, wo sie nicht mehr da ist.(Da wir, meine Geschwister und ich, meine Mutter zu Hause gepflegt haben, und dadurch keine Freizeit hatten. Meine Mutter bekam durch die zahlreichen Nebenwirkungne Epilepsi und war total bettlägerig.)

Ich kann die ganzen schrecklichen Bilder nicht aus dem Kopf bekommen, indenen sie so qualvolle Schmerzen hatte..
Sie fehlt mir so. Ich hätte noch soo viele Fragen an sie, die mir nur sie beantworten könnte. Sie ist doch meine Mutter. Wir hatten sogar am gleichen Tag Geburtstag. Uns verbindet so viel..
Ich vermisse sie so sehr. Manchmal kommen mir die Tränen einfach so, weil ich so gerne ihre Hände spüren würde oder um ihr einfach von meinem Tag zu erzählen..
Ich weiss nicht wie ich mich ohne sie gewöhnen kann.
Manchmal denke ich, ich muss ihr unbedingt von etwas erzählen,was ich an diesem Tag erlebt habe, dabei vergesse ich total das sie nicht mehr da ist. Und eine Sekunde später ist mir alles wieder klar. Diese Situationen sind so quälend. Ist das normal oder was es bei dir auch so? Oft habe ich auch das Gefühl, sie würde bei mir sein, so als stände sie neben mir, aber in diesen Momenten ist mir klar,dass sie nicht mehr da ist..das ist doch total widersprüchlich??

Ich mache mir Sorgen,ob ich nicht richtig damit umgehe ob ich mich noch zu fest an etwas klammere..Ich hoffe es kommen bessere Zeiten.

liebe Grüsse

summer
Beiträge: 43
Registriert: Di 22 Dez 2009 11:39

.....

Beitragvon summer » Do 20 Jan 2011 13:14

Hallo sedamnest,

Ich habe und fühle mich immer noch gut bei der Pfarrerin aufgehoben, eben gerade darum weil Sie mir nicht so nahe steht, aber das muss jeder selber wissen, wenn das für dich nicht stimmt ist das ja auch ok oder....mach es so wie du dich am wohlsten fühlst!!!

Das mit den Leuten habe ich jetzt nach einem Jahr immer noch. Verstehe dich sehr gut, alle denken ja ja es ist ja jetzt vorbei und alles geht so weiter wie immer, aber dabei ist man so traurig und manchmal wäre ich auch froh, wenn mich einfach jemand fragen würde wie es mir geht ohne Mami....ich finde es ganz normal, lass dir nichts anderes sagen. Man trauert so lange wie man braucht!!!! Jeder anders, lass dir nichts anderes sagen......

Ich weine noch sehr oft und kann es immer noch nicht richtig glauben!
Hoffe es geht dir einigermassen...denke an dich und umarme dich fest!!!

Summer

sedamnest
Beiträge: 11
Registriert: Do 16 Dez 2010 0:52

dankee

Beitragvon sedamnest » Mi 9 Mär 2011 10:59

vielen Danke für deine Hilfe..ich hoffe es geht dir gut.
ich habe in letzter zeit über deinen Vorschlag nachgedacht und überlege mir zu einer therapeutin zu gehen,kannst du mir sagen,an wen ich mich da melden kann?

liebe grüsse

Bienli
Beiträge: 286
Registriert: Mi 10 Aug 2005 7:41
Wohnort: Kt. AG

trauer

Beitragvon Bienli » Do 17 Mär 2011 14:43

liebe sedamnest

nachträglich möchte ich dir auch noch mein beileid aussprechen.

ich bin im alter von deinem mami - 47gi - und hatte das glück, den krebs zu besiegen.

trotzdem bin ich durch den ganzen kampf in ein psychisches loch gefallen. ich habe mir dann profesionelle hilfe bei einer psychologin/psychiachterin geholt. langsam haben wir uns *aneinander getastet*. es war für mich sehr, sehr wichtig, eine person zu finden, zu der ich einen *guten draht* habe. in der zwischenzeit sind wir sehr gute kolleginnen geworden. auch hat es mir gut getan, dass sie mir auch private sachen erzählt hat. manchmal, wenn ich noch sporadisch in die klinik zu einem geschpräch fahre, umarmt sie mich einfach. es braucht nicht mal immer grosse worte dazu. wenn ich mag, erzähle ich ihr einfach, was mich bedrückt, oft reicht auch schon, wenn wir in der sprechstunde einen kaffee zusammen trinken.

ich kenne diese auf-und-abs zur genüge!

und auch trauer zulassen, jeder mensch braucht seine eigene zeit!

mein papi wird im november 90gi und seit jahren macht es mich schon traurig, dass dieser tag mal kommen wird, wo er nicht mehr direkt bei mir ist.

in gedanken wird er immer in meinem herzen sein.

oft spreche ich auch mit meinem grossmami, welches schon seit über 20 jahren verstorben ist. es ist ein gutes gefühl, mit ihr zu sprechen. tönt vielleicht komisch, danach geht es mir wieder besser.

ich wünsche dir von herzen, dass du das trauern auch zulässt. jede träne, welche du weinst, ist eine, die nicht mehr wieder kommt!

herzlichst

bienli

summer
Beiträge: 43
Registriert: Di 22 Dez 2009 11:39

.....

Beitragvon summer » Sa 19 Mär 2011 14:24

Liebe Sedamnest,

wie geht es dir? Hast du schon einen Therapeuten gefunden? Bei der Krebsliga gibt es gute Adressen oder vielleicht auch bei deiner Kirchgemeinde, ab und du findet man dort auch etwas...


Konntest du schon ein paar warme Sonnenstrahlen geniessen, ich hoffe sehr dass es dir etwas besser geht.....habe im Moment wieder mehr Mühe, die Grossmutter meines Mannes ist gestorben und da kommt alles wider hoch...

Denke fest an dich

Summer

sedamnest
Beiträge: 11
Registriert: Do 16 Dez 2010 0:52

Liebe Summer

Beitragvon sedamnest » Fr 12 Aug 2011 23:29

Finde es lieb von dir, dass du an mich gedacht hast.

Habe mich schon eine ganze Weile nicht gemeldet, hatte viel zu tun wodurch ich auch ein bisschen abgelenkt wurde.

Zurzeit geht es mir auch etwas besser, was sicher auch daran liegt,dass ich jetz zurzeit bei einer Therapeutin bin. Habe etwas Mut gebraucht, aber habe es eingesehen, dass es bei mir anders nicht ging. Jetzt bin ich froh das ich diesen Schritt gemacht habe.

Das tut mir leid wegen der Grossmutter es ist furchtbar wenn so etwas die Wunden aufreisst.

Wie geht es dir jetzt?

Gaanz liebe und herzliche Grüsse
Sedamnest

sedamnest
Beiträge: 11
Registriert: Do 16 Dez 2010 0:52

biendlii

Beitragvon sedamnest » Fr 12 Aug 2011 23:40

Liebe Biendlii

Dir danke ich auch für die netten worte.
genau so wie du das beschriben hast mit der psychologin, genau so ging es mir zu anfang auch.
Am anfang hatte ich sehr grosse mühe die trauer zuzulasen,was auch vielleicht daran geleg hat, dass ich micht immer zu abgelenkt habe.
Aber durch die zusammenarbeit mit der psychologin kann ich viel besser meinen gefühlen freien lauf lassen.

Es vergeht kein einziger tag an dem ich nicht an sie denke..
Und machmal erzähle ich ihr auch etwas..das beruhigt und tut gut.

herzliche Grüsse

Sedamnest

summer
Beiträge: 43
Registriert: Di 22 Dez 2009 11:39

Liebe sedamnest

Beitragvon summer » Sa 20 Aug 2011 15:29

es ist schön, dass du jemanden zum reden gefunden hast, ich hoffe es hilft dir etwas mit dem Schmerz klarzukommen!!!!

Ich weiss, dass ist sehr schwer, aber du bist nicht alleine, vergiss das nicht........denke an dich!!!!

Bei mir geht es so, auf und ab, aber im Moment nicht schlecht, war schon lange nicht mehr bei meiner Pfarrerin, bin froh wenn ich bald mal wieder vorbei kann.....

Umarme dich ganz fest!!!!!

summer

Bienli
Beiträge: 286
Registriert: Mi 10 Aug 2005 7:41
Wohnort: Kt. AG

..... schön, dich zu lesen.....

Beitragvon Bienli » Mo 22 Aug 2011 23:31

liebe sedamnest

welch ein zufall - gibts die überhaupt?!

war schon lange nicht mehr hier im forum und heute lese ich deinen beitrag!

freue mich von dir zu lesen. schön, hast du jemanden gefunden, dem du im gespräch vertrauen schenkst.

diese ewigen auf - und abs - ich habe die heute noch.

vor einigen wochen war ich wieder kurzfristig in der klinik - meine psyche war wieder mal ferienreiff......

wünsche dir noch einen schönen sommer und geniesse die heissen tage. es wird wieder kälter.....

herzlichst

bienli

sedamnest
Beiträge: 11
Registriert: Do 16 Dez 2010 0:52

..dankee viel mals

Beitragvon sedamnest » Di 20 Sep 2011 23:30

..es ist bald ein ganzes Jahr um, ohne meine Mutter. Wie die Zeit vergeht, das ist unfassbar.

Im Moment geht es mir gut, gerade eben habe ich meine frühenern Berichte gelesen und bin erstaut wie viel besser es mir jetzt schon geht..dennoch vergeht kein einziger Tag an dem ich nicht an meine geliebte Mutter denkee..noch vermisse ich sie jeden Tag genau so stark.

Ich denke die Zeit lehrt einem mit dem Leiden zu leben, die Wunden heillen nicht aber wir lernen damit umzugehen.

Ich bin froh, dass ich mich hier gemaeldet habe, da merkt man, dass man nicht alleine ist.

Bin froh gibt es hier so tolle Menschen, mit denen man sich austauchen kann.
Danke viel mals.

Bienli
Beiträge: 286
Registriert: Mi 10 Aug 2005 7:41
Wohnort: Kt. AG

Alles Gute!

Beitragvon Bienli » Mi 21 Sep 2011 13:25

Liebe Sedamnest

schön, dass es dir besser geht. finde es auch super, dass du nun deine ehemaligen einträge gelesen hast und selber feststellen konntest, wie es dir damals und heute geht. du machst kleine schritte und nur schon diese helfen dir, deinen weg zu gehen.

ich bin mir ganz sicher - dein mami ist stolz auf dich!

lass dich umarmen und geniesse heute jeden sonnenstrahl!

bienli


Zurück zu „Trauernde“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste