2015 – Brustkrebs


Moderations-Bereich
admin
Site Admin
Beiträge: 716
Registriert: Fr 17 Jun 2005 10:10
Wohnort: Krebsliga Schweiz, Bern
Kontaktdaten:

2015 – Brustkrebs

Beitragvon admin » Mi 30 Sep 2015 9:50

Prof. Dr. med. Monica Castiglione, Onkologin und Brustkrebs-Spezialistin, beantwortet Ihre Fragen in Zusammenhang mit Brustkrebs.

Diese Antworten sind eine allgemeine Stellungnahme. Sie können nicht die persönliche Beratung durch eine qualifizierte medizinische Fachperson ersetzen. Soweit in einem Beitrag bestimmte Ärzte, Ärztinnen, Behandlungseinrichtungen oder Produkte genannt werden, dient dies nicht der Werbung oder stellt eine Empfehlung dar, sondern ist lediglich als Hinweis auf weitere Informationsquellen zu verstehen.
Einige Fragen und Antworten wurden in eine andere Landessprache übersetzt. Sollten Fragen oder Unklarheiten auftreten, wenden Sie sich bitte an die Fachberaterinnen vom Krebstelefon. Kostenlose Telefonnummer 0800 11 88 11 oder per E-Mail an helpline@krebsliga.ch



Frage von Buchi54:
Ich habe Brustkrebs (1999 OP, Chemo, Bestrahlung, 5 Jahre Tamoxofen) mit Knochenmetasen seit Aug. 2012 im ganzen Körper verteilt. (Hatte bereits 3 Schambeinäste ohne Sturz gebrochen) Seither über 30 Zometainfusionen erhalten und in Tablettenform: Tamec, Letrozol und jetzt Aromasin mit Infinitor. Welche Lebenserwartung habe ich? Wie geht das mit dem Krebs meist weiter? Ich hatte während den letzten zwei Jahren eine sehr gute Lebensqualität, doch der Tumormarker steigt stetig, deshalb der Wechsel zu Infinitor, den ich jedoch bis jetzt schlecht ertrage.

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag Frau Buchi54
Es ist schön, dass Sie in den letzten Jahren trotz Ihrer Brustkrebserkrankung und den Knochenmetastasen und Schambeinbrüchen eine sehr gute Lebensqualität hatten.
Leider ist der Tumormarker gestiegen: Dies ist eventuell ein Anhaltspunkt, dass die Krankheit weiterschreitet. Darum wurde zu Aromasin und Afinitor (Sicher meinten Sie in Ihrer Frage dieses Medikament) gewechselt. Sie machen sich nun Sorgen, wie sich die Krankheit weiter entwickeln könnte und stellen mir die Frage nach der Lebenserwartung. Diese Frage ist mehr als nur verständlich, aber sehr schwierig, ja unmöglich zu beantworten.
Der Verlauf einer Brustkrebserkrankung kann oft nicht vorausgesagt werden, denn er ist von verschiedenen Faktoren abhängig, z.B. von der Aggressivität des Tumors, vom Ansprechen auf die Behandlung aber auch vom Gesundheitszustand der Patientin und von Wechselwirkungen mit anderen Erkrankungen. Zudem würde Ihnen eine statistische Angabe zu Ihrer Lebenserwartung wahrscheinlich nicht viel weiterhelfen, da die Statistik nur einen Allgemeinwert wiedergibt und nie auf die einzelne Patientin übertragen werden kann.
Besprechen Sie die Nebenwirkungen von Afinitor, unter denen Sie leiden, mit Ihrer Onkologin oder Ihrem Onkologen. Gemeinsam können Sie nach Möglichkeiten suchen, Ihre Lebensqualität wieder zu verbessern, so dass Sie weiterhin mit Freude am Leben teilnehmen können.



Frage von Eichbüel:
Werde ich am Brustzentrum im Universitätsspital Zürich richtig betreut? Ich habe seit 2.10. histologischen Befund, warte auf PET/CT-MR- Resultate und Arzttermin für Gespräche. Ist das immer und überall so schleppend und nervend abwartend? Ich habe ein G2 triple-negatives invasiv ductales Carcinom. vielen Dank für ihre Antwort!

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag Eichbüel
Sie sind vor kurzem mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert worden. Dieses Ereignis ist zutiefst einschneidend und kann Angst und Unsicherheit auslösen. Ihre Reaktion, möglichst schnell etwas für Ihre Gesundwerdung tun zu können, teilen die meisten Betroffenen mit Ihnen. Das Warten auf Termine, Untersuchungen und Besprechungen ist unter diesen Umständen belastend und kaum auszuhalten. Aus medizinischer Sicht ist dieses Warten nicht gefährlich oder nachteilig, soweit kann ich Sie beruhigen.
Ja, das Brustzentrum der Universität Zürich ist eine kompetente und vertrauensvolle Adresse. Falls Sie in der Zwischenzeit noch keinen Termin erhalten haben, rufen Sie dort an und fragen Sie um einen zeitnahen Termin mit der zuständigen Ärztin oder Arzt.


Neue Anfrage von Eichbüel:
Vielen Dank , ihre Antwort hat mir sehr wohl getan und ich habe unterdessen auch einen Termin bekommen!
Möchte gerne noch fragen: Wie lange (maximal) könnte ich zuwarten ohne OP aus medizinischer Sicht? Jetzt fühle ich mich noch fit.
Danke für ihr Antwort!

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag Eichbüel
Es freut mich, dass meine Antwort Ihnen geholfen hat.
Bei fast allen Frauen ist die Operative Entfernung des Tumors der bedeutendste Schritt in der Therapie.
Da Sie sich im Moment fit fühlen, rate ich Ihnen mit der Operation nicht zu lange zuzuwarten.
Der Spitalaufenthalt dauert in den meisten Fällen vier bis fünf Tage und die Frauen erholen sich innert kürzester Zeit von der Operation.



Frage von Alice M. C.:
Guten Tag
Meine Tante väterlicherseits und ihre Tochter sind beide an Brustkrebs gestorben, deshalb habe ich folgende Frage: Habe ich eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken?

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag Alice M.C.
Sie sind besorgt über Ihr Krebsrisiko, weil Ihre Tante und deren Tochter beide an Brustkrebs gestorben sind.
Um mehr über ein mögliches familiäres Krebsrisiko zu erfahren, sprechen Sie am besten mit Ihrem Hausarzt oder einem Spezialisten in einem Zentrum für genetische Beratung, zum Beispiel der
Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Genetik oder der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung . In der Broschüre mit dem Titel «Familiäre Krebsrisiken » finden Sie zahlreiche Informationen zum Thema.


Frage von rt:
Guten Tag
Seit ich 30 Jahre alt bin, muss ich jedes Jahr ein MRI durchführen lassen, weil in meiner Familie Fälle von Brustkrebs aufgetreten sind. Zurzeit stille ich noch zweimal täglich mein achtmonatiges Baby. Denken Sie, dass ich mit dem Stillen aufhören sollte, damit ich wieder ein MRI machen lassen kann? Das letzte liegt über zwei Jahre zurück, weil ich bemerkt hatte, dass ich schwanger war, als ich den letzten Termin hatte. Soll ich Ihrer Ansicht nach einen Gentest machen lassen oder vorher nochmals ein Kind planen? Und wie schützt man sich vor Eierstockkrebs? Wenn Sie auch dazu Ihre Meinung äussern könnten, wäre ich sehr dankbar. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen für Ihr Engagement danken.

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag rt
Sie fragen, ob in der Stillzeit ein MRI möglich ist, ob Sie einen Gentest durchführen lassen oder den Kinderwunsch erfüllen sollen und wie man sich vor Eierstockkrebs schützen kann.
Das Problem mit dem MRI in der Stillzeit ist, dass das für die Untersuchung verwendete Kontrastmittel in die Muttermilch übergeht. Heute gibt es Kontrastmittel, bei denen nur einige Stunden nicht gestillt werden darf. Erkundigen Sie sich im Zentrum, wo die früheren MRI-Untersuchungen durchgeführt wurden, oder bei Ihrem Arzt.
Ihr erhöhtes Brustkrebsrisiko ist bekannt. Daraus schliesse ich, dass sich Ihre Frage zu einem Gentest auf das mögliche Risiko der Übertragung von «Risiko-»Genen auf Ihr künftiges Kind bezieht und ob Sie Trägerin des Gens BRCA1 oder BRCA2 sind. Festzuhalten ist, dass bei Trägerinnen das Risiko für Eierstockkrebs oft Hand in Hand mit dem Brustkrebsrisiko geht.
Nehmen Sie Kontakt auf mit der
Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Genetik oder der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung .


Frage von Pri:
Guten Tag
Ich bin 33-jährig und leide an einem Mammakarzinom, das am Ende der Stillzeit entdeckt wurde. Ich unterzog mich einer Lumpektomie und habe sechs Zyklen Chemotherapie abgeschlossen. Ich erhalte weiterhin Herceptin, eine Strahlentherapie und eine Hormontherapie. Die Lymphknoten – über 20 – waren befallen, aber zum Glück ohne Metastasen. Ich bleibe zuversichtlich mit zwei kleinen Kindern … Wie könnte die Prognose aussehen? Rückfallrisiko aufgrund der befallenen Lymphknoten? Und wäre es nicht wünschbar, eine Mastektomie durchzuführen? Danke für Ihre Antwort.

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag Pri
Sie stellen sich Fragen nach Ihrer Prognose und dem Rückfallrisiko aufgrund der befallenen Lymphknoten und ob nicht eine Mastektomie angezeigt wäre.

Ihre Fragen sind vollkommen berechtigt und verständlich! Die meisten Menschen, die von Krebs betroffen sind, möchten wissen, was sie erwartet.

Die Prognose ist von zahlreichen Faktoren abhängig. Das aus Ärzten verschiedener Fachbereiche zusammengesetzte medizinische Team kennt im Detail Ihre medizinische Vorgeschichte, die Art des Tumors, das Stadium und die Merkmale Ihrer Erkrankung, ebenso die durchgeführten Behandlungen und wie Sie darauf angesprochen haben. Es kann alle diese Daten anhand der Überlebensstatistiken prüfen und zu einer Prognose gelangen.
In der Regel ist das Überleben derjenige Anteil einer Gruppe von krebsbetroffenen Personen, die nach einer festgelegten Zeit (zum Beispiel nach 1, 3, 5 oder 10 Jahren) nach der Diagnose noch am Leben sind.
Die Überlebensstatistiken sind sehr allgemein gehalten. Obschon sie nützlich sind, um eine Prognose zu stellen, sind sie mit grosser Vorsicht zu interpretieren, weil
• es sich um sehr allgemeine Schätzungen handelt,
• sie je nach Erkrankungsstadium stark schwanken können,
• sie auf einer Vielzahl von Krebsbetroffenen basieren und den Verlauf bei der einzelnen Person nicht genau vorhersehen können,
• die zugrunde liegenden Daten mehrere Jahre alt sein können und den Einfluss der Behandlungsfortschritte in jüngster Zeit möglicherweise nicht abbilden,
• das Vorhandensein weiterer Erkrankungen, die individuellen Reaktionen auf Behandlungen sowie andere Todesursachen nicht immer berücksichtigt sind.
Nur Ihr medizinisches Team, das alle Details kennt, kann diese Daten anhand der Überlebensstatistiken prüfen und zu einer Prognose gelangen. Mithilfe der Prüfung aller Punkte in Ihrem Fall kann es Ihr Rückfallrisiko abschätzen und Ihnen zu einer Mastektomie raten oder nicht.
Denken Sie aber daran, dass es im Einzelfall praktisch unmöglich ist, die Frage der Überlebensprognose – mit oder ohne Erkrankung – mit Sicherheit zu beantworten.



Frage von Lyn:
Meine Mutter erkrankte 2008 an Brustkrebs, und vor zwei Jahren wurden Metastasen auf Höhe der Schlüsselbeine diagnostiziert. Vor einem Monat wurde festgestellt, dass diese grösser geworden sind trotz Medikamenten, die das Wachstum der Metastasen verhindern sollten. Seither nimmt sie ein zusätzliches Medikament und ist dadurch müde und sehr aufgeregt. Ich bin 20 Jahre alt und meine Schwester 17, und für uns, die wir jeden Tag mit ihr zusammenleben, ist es sehr belastend, weil wir nicht recht wissen, wie wir diesen Stimmungsänderungen begegnen sollen. Wie soll man sich ihr gegenüber am besten verhalten? Und wie kann man mit ihr über diese Problematik sprechen?

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag Lyn
Die Situation, in der Sie leben, ist für Sie alle sehr schwierig.
Sie und Ihre Schwester wissen nicht mehr, wie Sie sich gegenüber Ihrer Mutter verhalten sollen. Neben der starken Belastung durch ihren Gesundheitszustand müssen Sie auch mit den Stimmungsschwankungen fertigwerden.
Im Umgang mit Krebs reagiert jeder Mensch anders. Dies ist abhängig von der Persönlichkeit, vom Erlebten, von der Einstellung, der Lebenssituation und vom Krankheitsverlauf.
Von Krebs betroffen zu sein und behandelt zu werden, ist nicht nur für den Körper eine Herausforderung; es ist auch eine psychische und emotionale Belastung. Starke Gefühle kommen hoch: Angst, Wut, Traurigkeit, Hoffnung, Verzweiflung, Enttäuschung … Es stellen sich Fragen, die uns vorher vielleicht nie berührt haben: über das Leben allgemein, den Tod, die Liebe … Diese Emotionen und Fragen belasten Ihre Mutter zweifellos und sind ganz normal.
Krebs löst auch einen emotionalen Stress bei den Angehörigen aus. Ob man will oder nicht, das Umfeld «trägt» die Krankheit mit.
In dieser Situation ist eine gute Kommunikation von grundlegender Bedeutung. Seine Gefühle aller Art zu äussern, ist eine erste notwendige Phase, damit Sie den Schwierigkeiten, die Sie gerade erleben, begegnen und damit umgehen können.
Häufig sind jedoch die Emotionen in diesen Momenten so stark, dass es schwierig ist, «angemessen» zu kommunizieren. Dann ist es für alle ratsam, sich von einer Gesundheitsfachperson helfen zu lassen. Diese sind geschult im Umgang mit den krankheitsbedingten Auswirkungen. Sie wissen, was Sie durchmachen. Zögern Sie nicht, sie zu kontaktieren. Die
kantonale oder in Ihrer Nähe gelegene Krebsliga kann Ihnen Spezialisten empfehlen.
Das
Krebstelefon der Krebsliga Schweiz bietet eine breite Palette von Unterstützungsmöglichkeiten an.


Frage von Jeanine:
Guten Tag Frau Prof. Dr. med. Monica Castiglione
Ich schreibe als Bachelorarbeit einen Systematic Review über Brustkrebs. Nun möchte ich gerne von Ihnen wissen, wie der aktuelle Stand der Evidenz ist in Bezug auf Bewegungstherapie bei Frauen mit Brustkrebs und worüber es am meisten Sinn macht, einen Systematic Review zu schreiben.
Vielen Dank für Ihre Antwort und freundliche Grüsse Jeanine W., Physiotherapeutin in Ausbildung

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Besten Dank für Ihre Anfrage Jeanine.
Zur Evidenz des Nutzens der regelmässigen körperlichen Betätigung bei Brustkrebs: Sport kann den Verlauf der Krankheit günstig beeinflussen. Bereits 30 Minuten täglicher Walking verbessert die Prognose, verbessert die therapiebedingte Müdigkeit, erleichtert die Gewichtskontrolle und hellt die Stimmung auf. Zudem wirkt Bewegung der Osteoporose, einer unerwünschten Nebenwirkung der antihormonellen Therapie mit Aromatase-Hemmern, entgegen. Der positive Effekt tritt auch dann auf, wenn die Patientin erst nach der Diagnose mit einem regelmässigen Training beginnt. Es ist also nie zu spät. Und eine halbe Stunde Walking, Yoga- oder Aqua-fit-Stunden sind auch für Sportmuffel zu bewältigen. Auch im Alltag kann man kleine Gewohnheiten ändern, damit man sich mehr bewegt: Treppensteigen statt die Rolltreppe nehmen – zum Beispiel – oder mit dem Fahrrad zur Post fahren statt mit dem Wagen. Lesen Sie dazu
folgenden Artikel .
Springer.de ist ein Internetportal für medizinische Fachkreise. Um auf dessen kostenfreien Inhalt Zugriff zu bekommen, müssen Sie sich registrieren. Die Registrierung ist kostenlos und unverbindlich.
Es ist unklar, ob Sie eine Review über Brustkrebs und Bewegungstherapie schreiben oder andere Vorschläge für Fragestellungen suchen. Im letzteren Fall:
Aus meiner Erfahrung stellen Brustkrebspatientinnen häufig folgende Fragen, die eine Physiotherapeutin in der Lagen sein sollte, fachgerecht zu beantworten:
- Stimmt die Behauptung, dass durch Körperbehandlungen bösartige Zellen in andere Organe verschleppt werden können?
- Ist die Befürchtung, dass sportliche Betätigung zur Entstehung eines Lymphödems nach operativer Lymphknotenentfernung bei Brustkrebs führen kann, berechtigt?

Vielleicht entscheiden Sie sich dazu, eine der obigen häufig gestellten Fragen zum Gegenstand Ihrer systematic review zu machen.



Frage von Maugli:
Vor 10 Jahren hatte ich ein DCIS mit her2neu Zellen Grad3. Es wurde brusterhaltend operiert und bestrahlt. Dieses Jahr im Juli spürte ich unter dem Arm eine Lymphdrüse, welche biopsiert wurde und her2neu Zellen besass. Es wurde nach IRM und Ultraschall kein Tumor in der Brust gefunden!!!
Im PETscan wurden keine Metastasen gefunden. Jetzt bekomme ich alle 3 Wochen Docetaxel mit Herceptin und Perjeta während 4 Zyklen und danach Epirubicin mit Cyclophosphamid . Danach OP mit Brustabnahme und dann Bestrahlung der Achselhöhle Meine Frage: Wie wäre Ihre Behandlung in der Schweiz und wie sehen Sie meine Chancen? Vielen Dank im Voraus und mit besten Grüssen aus Luxemburg

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag Maugli
Bei Ihnen wurden in einem Achsellymphknoten Her2neu-Zellen gefunden. Sie möchten nun gerne wissen, ob die Behandlung in der Schweiz dieselbe ist wie in Luxemburg.
In Luxemburg und in der Schweiz werden Krebserkrankungen nach internationalen Leitlinien behandelt. Die Therapie, die Sie erhalten, entspricht den internationalen Leitlinien zur Behandlung für Brustkrebs.
Die Frage nach der Prognose ist verständlich, jedoch schwierig zu beantworten. Ihre Chancen sollten allerdings gut sein, da sie nur Metastasen in der Achselhöhle entwickelt haben.



Frage von Margarette:
Ich wurde vor 20 Jahren an Brustkrebs operiert, mit Brustentfernung auf der rechten Seite. Mein Arzt meinte, dass ich anschliessend keine Bestrahlung brauche, weil er 26 Lympfknoten entfernte und diese völlig in Ordnung waren. Leider habe ich jetzt
einen Tumor auf der Lunge und 4 Brustkrebs-Metastasen bekommen. Ich nehme seit bald einem Jahr Femara. Zuletzt hatte ich einen Tumormarker CA15-3 von 31.7. Ich war auch bei einem Lungenchirurgen. Seiner Meinung nach könnte man mein Tumor sowie die 4 Metastasen ohne Komplikationen entfernen. Mein Onkologe meint aber, dass die Operation der Lunge EXPERIMENTELL wäre, weil es sich bei mir um Brustmetastasen handelt. Was ist Ihre Meinung?

Antwort von Prof. Dr. Med. Monica Castiglione:
Guten Tag Margarette
Als erstes möchte ich Ihnen sagen, dass es mir sehr Leid tut, das Sie nach 20 Jahren einen Rückfall hatten.
Es ist aber nicht selten, dass ein Brustkrebs nach vielen Jahren zurückkommen kann.
Für mich ist unklar, ob es sich beim Tumor auf der Lunge ebenfalls um eine Metastase handelt, wo sich die 4 Brustkrebsmetastasen befinden. Wenn es sich beim Tumor in der Lunge um einen vom Brustkrebs unabhängigen Tumor handelt, könnte eine Operation gegebenenfalls eine Behandlungsmöglichkeit sein. Dies hängt aber davon ab, wo die anderen 4 Metastasen sind und wie sie sich in diesem Jahr verhalten haben (stabil geblieben?). In diesem Falle wäre ein Spezialist für Lungenerkrankungen die richtige Ansprechperson für Sie.
Seit einem Jahr werden Sie jetzt mit Femara behandelt. Das ist sicher richtig, denn metastasierender Brustkrebs ist nicht mehr eine lokale Erkrankung, sondern eine systemische, die entfernte Organe (Lunge und?) betrifft. Die operative Entfernung einer Metastase wird nur in sehr seltenen Situationen gemacht.
Der Tumormarker CA15-3 wird hauptsächlich zur Verlaufskontrolle benützt. Zurzeit ist er nur ganz wenig erhöht, also praktisch normal. Um diesen Wert richtig gewichten zu können, muss der Verlauf bekannt sein. Zudem können verschiedene andere, auch krebsunabhängige Faktoren den Verlauf dieses Tumormarkers beeinflussen.
Ein zertifiziertes Brustzentrum mit einem Fachgremium, das sich aus unterschiedlichen Spezialisten zusammensetzt, kann Sie umfassend beraten.
Adressen von Brustzentren in der Schweiz erhalten Sie von den
Beraterinnen des Krebstelefons.

Zurück zu „Brustkrebs“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste